Katalog HSK-Auktion XXXIII - page 182

1062.
Meisenheim-Schmeißbacher Mälzerei AG, Mannheim
EF-VF
250 €
VZ-Aktie 100 RM Jan. 1929 (Auflage
nur
100 Stück, R 9), #66
Abb.
Gründung 1899 unter Übernahme der beiden schon bestehenden Mälzereien in Meisenheim im Landkreis Bad Kreuznach und
Schmeissbach im Landkreis Kusel in der Nähe von Kaiserslautern. Übernommen wurden 1907 die Aktienmälzerei Neustadt
a.d.Haardt und 1910 die Mälzerei Kaufmann in Frankenthal. 1925 Sitzverlegung nach Mannheim. 1938 wurde das Unternehmen
arisiert. 1942 Stillegung des Meisenheimer Werkes und Konzentration des Betriebes in Schmeissbach/Kreimbach. 1943 Verlegung
der Verwaltung von Mannheim nach Heidelberg. 1953 Umfirmierung in Palatia Malz AG und Sitzverlegung nach Heidelberg. 1965
Umwandlung in eine GmbH. Lochentwertet. (7)
1063.
Memeler Aktien-Brauerei & Destillation, Memel
EF-
100 €
Aktie 100 Thaler 15.9.1871. Gründeraktie (Auflage 1500, R 5), #63
Die 1871 gegründete AG führte die seit 1784 bestehende Reincke’sche Brauerei und das Destillationsgeschäft sowie die
Preuss’sche Brauerei fort. Dazu heißt es auf der Erklärtafel vor der Brauerei in der Mühlendammstr. 23/25: “Die älteste litauische
Brauerei Svyturys (= Leuchttum) wurde 1784 gegründet. Der Gründer, der Memeler Kaufmann J. W. Reincke, wollte den Menschen
in der Küstenregion ein Bier anbieten, das sie mit Stolz sowohl ihren Gästen ausschenken, wie auch selbst genießen konnten.”
Das der Destillation angegliederte kleine Weingeschäft wurde 1914 zu einer Groß-Weinkellerei erweitert. 1923 nach der Annekti-
on des Memellandes durch Litauen Umstellung des Nennwertes auf 30 Litas. Noch in den 1930er Jahren setzte die Brauerei nicht
mehr als 20.000 hl Bier jährlich ab und hatte zudem jüdische Großaktionäre, so daß uns bisher nach der 1940 erfolgten Übertra-
gung des Betriebes auf die Memeler Ostquell-Brauerei GmbH die Firmengeschichte zu Ende zu sein schien. Umso größer war un-
sere Überraschuung im Frühjahr 2006, als wir bei einem Rundgang durch das frühere Memel (heute Klaipeda) vor der Svyturis-
Brauerei standen, die ausweislich einer großen Hinweistafel mit geschichtlichen Details frühere die Memeler Aktien-Brauerei war!
Svyturis (= Leuchtturm) ist heute die größte Brauerei in Litauen mit 10 Biersorten und braut als einzige Brauerei des Landes auch
in westlicher Lizenz (Carlsberg).
Nicht
lochentwertet. (83)
1064.
Metallwerke Rudolph AG, Allstedt (Thür.)
VF
100 €
Aktie 1.000 Mark Aug. 1923 (Auflage 3750, R 10), #8806
Abb.
Gegründet 1921 unter Übernahme der seit 1890 bestehenden Metallwerke Rudolph. Herstellung und Vertrieb von Maschinen und
Metallwaren aller Art. Im Okt. 1926 Beschluß der Sanierung. 1933 besaß die Ges. 9432 qm Grundbesitz in unmittelbarer Nähe des
Staatsbahnhofs, 5702 qm davon bebaut, außerdem ein Arbeiter-Wohlfahrtsgebäude, welches 3 Werkswohnungen enthielt. 1937
ist die Ges. durch Übertragung ihres Vermögens auf den Hauptgesellschafter Kaufmann Paul Müller in Allstedt unter Ausschluß
der Abwicklung umgewandelt. Paul Müller führte das Unternehmen unter der Firma Metallwerke Rudolph Paul Müller fort. Firma
als AG erloschen am 22.1.1938. Mit Kupons. (18)
1065.
Mitteldeutsche Creditbank, Frankfurt a.M.
EF-VF 1.000 €
Aktie Ser. VII 6 x 1.000 Mark 20.7.1923 (Blankette,
R 12
).
Abb.
Gründung 1856 im Meiningen zwecks Betrieb aller Arten von Bank- und sonstigen Handelsgeschäften, auch von industriellen, Im-
mobiliar- und Bauunternehmungen. Filialen wurden zunächst in Frankfurt/Main und Berlin errichtet. Im gleichen Jahr geboren wie
die Bank gegründet war ihr später prominentester Lehrling: ARTHUR VON GWINNER (1856-1931), Sohn einer renommierten
Frankfurter Familie, ab 1894 Vorstand und 1910-19 Vorstandssprecher der Deutschen Bank. 1886 wurde Frankfurt Hauptsitz der
Mitteldeutschen Creditbank, Meiningen nur noch Filiale. Unter Übernahme alteingesessener Privatbankhäuser wurden weitere Fi-
lialen errichtet 1910 in München (Bankfirma Bernard Weinmann), 1913 in Wiesbaden (Paul Strasburger) und Hannover (Heinr. Nar-
jes), 1914 in Baden-Baden (Meyer & Diss) und Mainz (Weis, Herz & Co.), 1917 in Hanau (Bankfirma J. Benjamin) und Köln (L. Hess
& Söhne), 1919 in Augsburg (Gebr. Klopfer. 1919-21 wurden außerdem Filialen in Leipzig, Hamburg, Mannheim und Düsseldorf
errichtet. In diesem damals für die Entwicklung des deutschen Bankwesens im allgemeinen und der Großbanken im besonderen
ganz typischen Prozeß des Fressens und Gefressen werdens war die Mitteldeutsche Creditbank 1929 dann ein netter Appetit-
happen für die heutige Commerzbank: 1929 auf die Commerz- und Privat-Bank AG in Hamburg verschmolzen. Die Aktionäre er-
hielten im Verhältnis 1:1 neue Stammaktien der Commerz- und Privat-Bank AG. Faksimile-Unterschrift des Justizrates Dr. Albert
Katzenellenbogen. Einzelstück aus einem Archiv. (9)
1066.
Möwe Rheinländische Assekuranz-AG, Kreuznach
EF
750 €
Aktie 10.000 Mark 1.5.1923 (Auflage 1700,
R 11
), #21001-10
Abb.
Gründung 1922. Transport- und Rückversicherungsgeschäft in allen Zweigen. 1925 Konkurs, es wurde ein Strafverfahren wegen
betrügerischen Bankrotts eingeleitet. Ungewöhnliche Gestaltung mit Abb. einer fliegenden Möwe. Nur 2 Stücke bekannt. Kpl. Ku-
ponbogen anhängend. (52)
1067.
Montanwerke Niedersachswerfen AG, Niedersachswerfen
VF
280 €
4,5 % Partial-Obl. Lit. B 1.000 Mark 23.12.1893 (Auflage 120 Stück, R 10), #87
Abb.
Gründung 1887, insbesondere Fabrikation und Handel mit Cement, Gips, Schwerspat. Vorliegendes Stück ist Teil einer Anleihe in
Höhe von 275.000 M, die beim Bankhaus L.O.Schwabe in Braunschweig aufgenommen wurde. Mit Hauptschuld- und Pfandver-
schreibungs-Vertrag, angeheftet Zinszahlung und Forderungen aus Zwangsversteigerung von 1901 mit Stempel vom kgl. Preuss.
Amtsgericht Ilfeld. Bedeutender Montanwert aus Sachsen. Dekorativ mit Historismus-Umrandung. Doppelblatt, mit Kupons. Ab-
heftlochung. (61)
1068.
Montanwerke Niedersachswerfen AG, Niedersachswerfen
VF
300 €
4,5 % Partial-Obl. Lit. A 2.000 Mark 23.12.1893 (Auflage 50, R 10), #41
Dekorativ mit Historismus-Umrandung. Doppelblatt, mit Kupons. Abheftlochung. (61)
1069.
Muhr & Co. AG, Dortmund
EF
250 €
Aktie 1.000 Mark 25.9.1923 (Auflage 5000, R 10), #14588
Abb.
Gründung am 15.3.1923 mit Wirkung ab 31.12.1922 zum Erwerb und zur Fortführung der von der oHG Muhr & Co. betriebenen
Fabrikations- und Handelsgeschäfte in Feld- und Industriebahnen, Eisenkonstruktionen, Kühlwerksbauten. Bereits 1925 wurde
die Liquidation beschlossen. 1 x 1993 katalogisiert, Einzelstück aus alter Sammlung. Mit kpl. Kuponbogen. (37)
1070.
Nagel & Co. Alpacca-Silberwarenfabrik AG, Glauchau
EF-VF
130 €
Aktie 100 RM 27.7.1925 (R 10), #405
Abb.
Gegründet am 1.5.1923 zur Übernahme und Fortführung der Firma Nagel & Co. in Glauchau. Diese betrieb eine Alpacca-Silber-
warenfabrik, Metallwaren aller Art wurden hergetsellt. Kontrollunterschrift fehlt. Nur vier Stücke #403 bis #406 wurden gefunden.
Mit kpl. Kuponbogen. (90)
182
Los Gattung
Grad Ausruf €
I...,172,173,174,175,176,177,178,179,180,181 183,184,185,186,187,188,189,190,191,192,...230
Powered by FlippingBook