Katalog HSK-Auktion XXXIII - page 181

1055.
Maria Anna & Steinbank Coal & Coke Co.
EF-
150 €
Zusammendruck von drei Aktien (je 1 share) à 10 £ 1857. #2868-70
Abb.
Die Zeche in Höntrop bei Bochum war eines der ganz frühen und besonders ergiebigen Bergwerke des Ruhrgebiets. Deshalb war
es leicht, englisches Kapital aus Liverpool für den Ausbau des Bergwerks zu interessieren. Als die Zeche 1868 vom “Bochumer
Verein für Bergbau und Gussstahlfabrikation” übernommen wurde, förderte sie für die damalige Zeit unglaubliche 250.000 t Fett-
kohle im Jahr. Es war die erste Zeche überhaupt, die der Bochumer Verein zur Versorgung seiner Werke mit Kohlen und Koks
übernahm. 1904, die Zeche hatte jetzt vier Schächte und eine Kokerei, wurde sie an die Gewerkschaft Mathias Stinnes verkauft
und von dieser stillgelegt, denn die Flöze waren nahezu ausgekohlt. Originalunterschriften. In dieser Form eine ganz große Be-
sonderheit: 3 Aktien in einem unbeschnittenem Druckbogen. (30)
1056.
Marmor- und Kalkwerke Selbitz AG, Selbitz
EF+
100 €
Aktie 1.000 Mark Sept. 1923. Gründeraktie (Auflage 5000, R 10), #1750
Abb.
Gründung im Juni 1923 zwecks Betrieb von Marmor- und Kalkbrüchen. Bereits 1925 ist die Gesellschaft wieder erloschen. Die rd.
370 Mio. Jahre alten Vorkommen der Gegend sind im eigentlichen Sinne kein Marmor, sondern schleifbarer Kalk. Der Marmor-
bruch bei Selbitz wird heute von der Firma Marmorwerk Stegenwaldhaus betrieben. Mit kpl. anh. Kupons. (54)
1057.
Mars-Werke AG, Nürnberg
EF
100 €
Aktie 100 RM 23.5.1936 (Auflage 3000, R 8), #1362
Abb.
Im Jahr 1873 gründete Paul Reissmann die Firma Mars zur Herstellung von gusseisernen, sogenannten amerikanischen Öfen in
der Sigmundstrasse in Nürnberg-Doos. Es folgte die Produktion von Hand-, Riemen- und Motorsirenen, Schleifmaschinen, spä-
ter auch von Fahrrädern. 1903 begann man mit dem Bau von Motorrädern und auch von (allerdings wenigen) Automobilen, für
deren Antrieb 1000-ccm-De-Dion-Bouton-Motoren mit einem Zylinder Verwendung fanden. 1908 Umwandlung in die “Mars Fahr-
radwerke und Ofenfabrik AG”. Der Automobilbau endete 1909. Für die Motorräder kamen nun Motoren der Schweizer Motosa-
coche und Zedelmotoren zum Einbau. Die berühmteste Konstruktion wurde 1920 die von Ing. Claus Franzenburger entworfene
“Weiße Mars” mit einem 2-Zylinder-956-ccm-Boxermotor, der exclusiv für Mars bei Maybach in Friedrichshafen hergestellt wur-
de. In der Weltwirtschaftskrise kam Mars in große Schwierigkeiten und durchlief eine Sanierung, baute aber bis zum 2. Weltkrieg
weiter Zweitakt- und Viertakt-Motorräder mit Einbaumotoren von Motosacoche, Villiers, Sachs, J.A.P. und Sturmey-Archer. Nach
Kriegsende konstruierte Ing. Rudi Albert, der vorher als Chefkonstrukteur bei Allright in Köln und Phänomen in Zittau wirkte, die
STELLA mit 147-, 174- und 198-ccm Sachs-Motoren und das letzte Leichtmotorrad von Mars, die Monza mit einem 49-ccm-Mo-
tor. 1958 musste Mars Konkurs anmelden. Teile der Produktionsanlagen übernahm die Gritzner-Kayser AG in Karlsruhe-Durlach,
die die Monza und das Moped Milano noch bis Anfang der 1960er Jahre weiterbaute. Gelocht, aber nicht aus BAROV. (37)
1058.
Maschinenbau-AG vormals Gebrüder Klein in Dahlbruch, Dahlbruch
VF+
300 €
Aktie 1.000 Mark 18.8.1922 (Auflage 6000,
R 12
), #4466
Abb.
Gegr. bereits 1835 in Dahlbruch in Westfalen mit einer Filiale in Riga, Rußland. AG ab 1888. Fabrikation von Maschinen und Walzwer-
ken aller Art. 1927 von der 1918 gegründeten Siegener Maschinenbau-AG (Siemag) übernommen. Die SMS Siemag AG ist heute Welt-
markt-Führer im Walzwerks-Bau und einer der größten Arbeitgeber der Region. Bislang nicht katalogisiert. Rechts oben fleckig. (67)
1059.
Maschinenfabrik AG vorm. Wagner & Co., Cöthen
VF+
400 €
Aktie 1.000 Mark 1.4.1907 (Auflage 200, R 8), #1114
Abb.
Bereits 1856 entstand direkt am Bahnhof Köthen eine Herzogliche Eisengießerei, die 1859 vom Berliner Fabrikanten Rudolph
Dinglinger übernommen wurde. Sein Vorfahr war kein Geringerer als der Emailleur Georg Friedrich Dinglinger, Bruder des sächsi-
schen Hofgoldschmieds Johann Melcior Dinglinger, deren Schaffen das Grüne Gewölbe in Dresden die bedeutendsten Stücke
aus der Zeit August des Starken verdankt. Direkt angrenzend gründete 1860 Carl Thiel die älteste Maschinenfabrik der Stadt.
Nach Übernahme der Betriebe durch Julius Wagner erfolgte 1890 die Gründung dieser AG. Die Fabrik mit 5 massiven Hallen di-
rekt am Bahnhof Köthen besaß eine Lokomotivreparaturwerkstatt und fabrizierte Maschinen und Apparate für Papier- und Zellu-
losefabriken sowie Dampfkessel. In großem Umfang wurde auch Rohguss an andere Fabriken geliefert, wobei Stücke bis zum
Einzelgewicht von 40 t gegossen werden konnten. Großaktionär war zuletzt der Jakob-Michael-Konzern, Börsennotiz Berlin und
Freiverkehr Magdeburg. 1932 Entwicklung der Papierstoffzentrifuge “Erkensator”, zu deren Produktion die Fabrikanlagen der Ban-
ning & Seybold Maschinenbau in Düren übernommen wurden. 1935 Verkauf der Köthener Fabrikanlagen an die JUNKERSWER-
KE, deswegen erhielt Köthen 1937 eine Garnison, einen Flugplatz und eine Fliegertechnische Vorschule. Als Ersatz erwarb die
Maschinenfabrik Wagner eine Maschinenfabrik in Herischdorf i. Riesengeb., wohin der Firmensitz verlegt wurde, nebst Erwerb der
Fabrikanlagen der 1854 gegr. Füllnerwerke in Bad Warmbrunn (Verkäufer war die Linke-Hofmann-Buschwerke AG), wohin die Pro-
duktionsanlagen aus Köthen weitgehend überführt wurden. Kurz darauf auch Erwerb des ehemaligen Eisenhüttenwerkes “Mari-
enhütte” in Kotzenau, wo die nach Verkauf der Köthener Anlagen fehlende Graugießerei neu eingerichtet wurde. 1939 Umfirmie-
rung in Maschinenfabriken Wagner-Dörries AG, gleichzeitig Verkauf der Papiermaschinenaktivitäten mit den Werken Banning &
Seybold (Düren) und Füllnerwerk (Bad Warmbrunn). Das AG-Handbuch spricht von einem “einschneidenden Wechsel des Aufga-
bengebietes”, was konkret hieß: In dem stark erweiterten Werk in Herischdorf wurden nun Geschütze hergestellt, u.a. die 15-cm-
Schwere Feldhaubitze 18 (Nachbau einer Rheinetall-Krupp-Entwicklung). Erneute Umbenennung 1942 in Dörries-Füllner Maschi-
nenfabriken AG mit Sitz in Bad Warmbrunn. Der Ort heißt nach dem Krieg jetzt Cieplice Slaskie-Zdroj, die Fabrik wurde von den
Polen übernomen. Die seinerzeit von der Junkers Motorenbau GmbH übernommene ehemalige Wagner-Fabrik am Bahnhof in Kö-
then wurde ab 1951 vom VEB ABUS Förderanlagenbau genutzt und erst im Sommer 2007 abgerissen. Sehr hübsche Umrahmung,
toller Unterdruck im Stil eines Maschinentelegrafen. Originalunterschriften Dr. Paul Wagner (AR-Vors.) und Hartwig Wagner (Vor-
stand). Lochentwertet (RB). (47)
1060.
Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Augsburg
F
10 €
Aktie 1.000 Mark Jan. 1920 (Auflage 18000, R 9), #35411
Abb.
Gründung 1898 unter Vereinigung der vormals Sander‘schen Maschinenfabrik Augsburg (gegr. 1840, in der Fabrik vollendete Ru-
dolf Diesel 1897 den ersten Dieselmotor) und der Eisengiesserei und Maschinenfabrik Klett & Comp. in Nürnberg (gegr. 1841).
1915 Übernahme der LKW-Produktion von Saurer/Lindau. 1921 übernimmt die Gutehoffnungshütte aus Oberhausen die Aktien-
mehrheit bei der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg. 1923 Erwerb erster Anteile an der Ferrostaal in Den Haag sowie einer Ak-
tienmehrheit an der Zahnräderfabrik Renk in Augsburg. 1971 erwarb MAN von der Salzgitter AG die finanziell angeschlagene Büs-
sing-Automobil-Werke AG in Braunschweig. Hochformat, sehr hübscher Druck mit Firmensegnet und den Stadtwappen von
Augsburg und Nürnberg in der Umrahmung.
Nicht
lochentwertet. Rechts defekt. (7)
1061.
Maschinenfabrik Badenia vorm. Wm. Platz Söhne AG, Weinheim (Baden)
EF-VF
80 €
Anteilschein 4 RM Jan. 1925 (R 10), #1343
Abb.
Gründung 1834 durch Wilhelm Platz als Fabrik für Feuerspritzen, um 1880 begann der Lokomobilbau, AG seit 1890. Mit zeitwei-
se über 2000 Mitarbeitern wurden auf dem riesigen Werksgelände Stahlbadstraße/Suezkanal/Käsacherweg in Weinheim Loko-
mobile, Dampfdreschmaschinen und landwirtschaftliche Maschinen hergestellt. 1912 begann aufgrund eines Lizenzabkommens
mit Junkers der Bau von stationären 200-PS-Tandemmotoren. 1923 Übernahme der Kosto-Werke AG in Schwerin (vormals Fok-
ker-Flugzeugwerke). 1926 Abschluß eines Produktionsaufteilungs-Abkommens mit der Heinrich Lanz AG in Mannheim. 1929 wur-
de die in Frankfurt und Mannheim börsennotierte AG ein Opfer der Weltwirtschaftskrise und trat in Liquidation. Den Betrieb führ-
te eine gleichnamige GmbH als Auffanggesellschaft fort. Rostfleck von Büroklammer. (67)
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