Katalog HSK-Auktion XXXIII - page 186

1081.
Perleberger Versicherungs-AG, Perleberg
VF
150 €
Namensaktie 1.000 Mark 1.1.1922 (Auflage 4000, R 9), #4067
Abb.
Gründung 1887, AG seit 1911. Tier- und Rückversicherung in jeder Form. 1924 Übernahme der Perleberger Transport- und Rückver-
sicherungs-AG. 1929/30 Umfirmierung in “Viehversicherungs-AG” und Sitzverlegung nach Berlin. Gleich darauf Übertragung des Ver-
sicherungsbestandes auf die “Veritas Pferde- und Viehversicherungs-Ges. a.G.” und Liquidation der AG. Sehr dekorative Gestaltung
mit Jugendstil-Unterdruck, Faksimile-Unterschrift Fürst zu Putlitz als AR-Vorsitzender.
Nicht
lochentwertet, mit Kupons ab 1929. (83)
1082.
Permutit AG, Berlin
EF-
250 €
Aktie 1.000 Mark Nov. 1917. Gründeremission (Auflage 2000, R 10), #947
Abb.
Gründung 1912 zur Herstellung des “Permutit” genannten chemischen Erzeugnisses, das in der Wasserreinigung und Brauch-
wasseraufbereitung eingesetzt wurde. 1922 Neubau eines Werkes in Rathenow zur Herstellung künstlicher Zeolithe. 1930 Über-
nahme von Kesselschmiede und Appartebau der Ruhrlandwerk AG, Rathenow. Offenbar enge Verbindung zur A.E.G., denn als
AR-Vorsitzender unterschreibt in Faksimile Emil Rathenau, später gehörte dem AR der Bankier Carl Fürstenberg an. (15)
1083.
Petroleum-Glühlicht- und Beleuchtungs-Ges.mbH “Patent Albrecht”, Berlin
EF-
350 €
Antheilschein 1.000 Mark 1.7.1899, #81
Abb.
Das Patent Albrecht: Glühlichtbrenner für flüssige Brennstoffe, 2. Zusatz zum Patent 99 336 wurde am 7.4.1898 in Berlin erteilt.
Nur zwei Stücke (#81, #82) sind bekannt, nicht beim BAROV. (52)
1084.
Phil. Penin Gummi-Waaren-Fabrik AG, Leipzig-Plagwitz
EF-VF
10 €
VZ-Aktie 100 RM 2.8.1926 (Auflage 4500, R 6), #1755
Gründung 1894 zum Fortbetrieb der unter der Firma Phil. Penin in Plagwitz und Markranstädt bestehenden Gummiwarenfabriken. Noch
1926 Übernahme der Leipziger Gummi-Waaren-Fabrik AG vorm. Julius Marx, Heine & Co. durch Aktientausch, kurz darauf ging die im
Freiverkehr notierte AG in Konkurs. Lochentwertet (RB). (24)
1085.
PHOENIX AG für Bergbau und Hüttenbetrieb, Köln
VF-
2.000 €
Actie 100 Thaler 13.8.1855. Gründeraktie (Auflage 60000, R 9), #32407
Abb.
Die Gründung 1852/55 zunächst mit Sitz in Eschweiler-Aue wurde von Aachener und Kölner Bankkreisen sowie französischen Inves-
toren initiiert. Stark engagiert war vor allem das Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Cie sowie Abraham Simon Oppenheim. 1855 Sitz-
verlegung nach Köln, 1860 nach Laar (später eingemeindet nach Ruhrort und Duisburg), 1922 nach Düsseldorf. Betrieb der Phönix-
hütte zu Laar (mit Schienenwalzwerk), der Hütte zu Eschweiler-Aue (mit Stahlwalzwerken und Räderfabrik), außerdem Hütten in Ber-
ge-Borbeck und Kupferdreh. Übernommen wurden 1871 die Minette-Eisenerzfelder in Lothrigen, 1896 die Zechen “Westende” und
“Rhein und Ruhr” in Meiderich, 1898 die Westfälische Union AG für Bergbau-, Eisen- und Drahtindustrie in Hamm. 1906 Verschmel-
zung mit dem Hörder Bergwerks- und Hüttenverein und mit der AG Steinkohlenbergwerk Nordstern. 1910 Fusion mit der Düsseldor-
fer Röhren- und Eisenwalzwerke AG der Familie Poensgen. 1920 Übernahme sämtlicher Kuxe der Zeche Zollverein von der Familie
Haniel. So wurde der Phoenix einer der drei größten Montankonzerne des Ruhrgebietes. Seine in Berlin und Köln börsennotierten Ak-
tien kaufte nach und nach der 1881 geborene Eisen- und Blechhändler Otto Wolff auf, der seine Firma in weniger als 10 Jahren nach
der Gründung im Jahr 1904 zu einem der bedeutendsten Handelshäuser auf diesem Gebiet gemacht hatte. Für die Phoenix-Erzeug-
nisse übernahm er den Auslandsvertrieb. Einen größeren Posten Phoenix-Aktien gab er an die mit ihm verbundene “Koninklijke Hoo-
govens en Staalfabrieken” weiter. 1926 wurden fast alle Phoenix-Werke und Beteiligungen in die Vereinigte Stahlwerke AG (ehemals
Gelsenkirchener Bergwerks-AG) gegen Gewährung von Aktien eingebracht. Ende 1933 Vollfusion beider Unternehmen, wobei die
Phönix-Aktien 5:4 umgetauscht wurden. Das Kapital betrug für die Zeit ganz außergewöhnlich hohe 6 Mio. Thaler! Druck in oliv/dun-
kelbraun, schöne Umrahmung. Rückseitig Text auch in französisch. Drei Originalunterschriften. Eine absolute Rarität, seit Jahren nur
6-7 Stücke bekannt. Aus einer alten Sammlung. (71)
1086.
Piton-Werke AG, Saarbrücken
VF
150 €
Aktie 100 Franken 28.12.1923 (R 10), #6958
Abb.
Gründung 1921. Zweck: Herstellung von chemisch-pharmazeutischen Erzeugnissen aller Art und von Likören. Mit Kupons. (61)
1087.
Pommersche Landschaft, Greiffenhagenscher Creiß, Stargard
VF
500 €
3,5 % Priv. Pfandbrief 200 Thaler 25.6.1813 (R 10), #21
Abb.
Die Landschaften (Landschaftliche Kreditvereine) waren Verbände von (adligen) Gutsbesitzern, durch deren Vermittlung sich Gutsbesitzer un-
ter solidarischer Haftung aller anderen Mitglieder und durch Ausgabe von Pfandbriefen günstigen Kredit verschaffen konnten. Wegen des
Drucks auf Schweinshaut wurden diese Wertpapiere allgemein “lederner Brief” genannt. Jedes Mitglied konnte bis 2/3 des Taxwertes die
Ausgabe von Pfandbriefen veranlassen. Der Emissionsbetrag floss dem jeweiligen Gutsbesitzer unmittelbar zu. Die Pfandbriefe lauteten auf
den Inhaber, wegen der deswegen leichten Handelbarkeit waren es die ersten in Berlin börsennotierten Wertpapiere. Erst nach der Ausgabe
setzte die Tätigkeit der Landschaft ein, indem sie die Vermittlung der Zins- und Tilgungszahlungen übernahm. Die älteren Pfandbriefe waren
speziell hypothekarisch durch das betreffende Gut sichergestellt und außerdem noch durch die Gesamtheit der Güter aller Mitglieder der
Landschaft. Später erfolgte, wie bei den Pfandbriefen der inzwischen entstandenen Hypothekenbanken, die Bezugnahme umlaufender
Pfandbriefe auf den Deckungsstock. Die Gründung der Landschaften gilt als Verdienst Friedrichs des Großen, der durch Kabinettsorder vom
15.7.1770 die Errichtung der Landschaft für die Provinz Schlesien genehmigte. Die bis Kriegsende in Stettin ansässige Pommersche Land-
schaft (Gründung 13.3.1781) ist die drittälteste Landschaft. Für die Ausführung allgemeiner Bankgeschäfte neben dem Realkredit gliederte
sie sich später die “Landschaftliche Bank der Provinz Pommern” an. Lochentwertet (RB). Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. (80)
1088.
Porzellanfabrik Schönwald, Schönwald
EF-VF
150 €
Aktie 1.000 Mark 10.4.1923 (Auflage 6000, R 8), #4498
Abb.
Gegr. 1898 unter Übernahme der seit 1879 von Johann Nicol Müller (Spitzname: „Qualitäts-Müller“) betriebenen Porzellanfabrik, die dem
oberfränkischen Schönwald einen gewaltigen Aufschwung brachte. 1927 durch Fusion in der Porzellanfabrik Kahla aufgegangen. 1972 zur
Lorenz Hutschenreuther AG gekommen (heute BHS tabletop AG). Immer noch auf Gastronomieporzellan spezialisiert mit über 1.100 Artikeln
im Sortiment zählt Schönwald heute mit rd. 650 Beschäftigten zu den zehn größten deutschen Porzellanherstellern. Lochentwertet (RB). (47)
1089.
Priv. Schützengesellschaft zu Treuen, Treuen
EF-VF
80 €
Darlehns-Schein 10 RM 1.8.1929 (R 10), #290
Abb.
Die Schützengesellschaft wurde bereits 1778 aus einem Freikorps gegründet. Leider gingen im Laufe der Jahre und vorallem wäh-
rend des Weltkrieges Unterlagen verloren. Während der NS-Zeit wurde die Schützengesellschaft in den Deutschen Schießsport-
verband zwangseingegliedert. 1945 fiel der 1931 neu errichtete Schießstand der totalen Vernichtung zum Opfer. Nach der Been-
digung des 2. Weltkrieges wurde der Schießsport und alle damit zusammenhängenden Aktivitäten verboten. Das Verbot hatte bis
zum Zusammenbruch der DDR Bestand. 1992 wurde die Gesellschaft wiedergegründet. Ausgegeben zum Zwecke der Neuan-
schaffung ihrer Schieß-Stand-Anlage. Rostflecke von Büroklammer. (49)
186
Los Gattung
Grad Ausruf €
I...,176,177,178,179,180,181,182,183,184,185 187,188,189,190,191,192,193,194,195,196,...230
Powered by FlippingBook