Katalog HSK-Auktion XXXIII - page 185

1071.
Neu Guinea Compagnie, Berlin
VF+
70 €
Anteil 500 Mark 16.2.1914 (Auflage 7000, R 6), #7206
Abb.
Gründung 1886, 1899 Umwandlung in eine Deutsche Kolonial-Gesellschaft. Die Neu Guinea Compagnie betrieb 42 Pflanzungen
in Kaiser-Wilhelmsland (heute: Neu-Guinea) und im Bismarck-Archipel, ferner zwei große Handelsniederlassungen und einen ei-
genen Schifffahrtsbetrieb mit 6 Schiffen. Nach dem für Deutschland verlorenen 1. Weltkrieg wurden die Besitzungen aufgrund des
Versailler Vertrages enteignet. Mit den Entschädigungszahlungen des Reichs wurde 1921 die Kaffeepflanzung El Negrito in Vene-
zuela erworben. Auf Fernado Poo wurde die Drumen S.A. gegründet, die an die ein Handelsbetrieb im französischen Mandats-
gebiet Kamerun angegliedert war. Der Ausgang des 2. Weltkrieges beraubte die in Hamburg, Berlin und Frankfurt börsennotierte
Ges. erneut fast allen Vermögens. Nachdem der Sitz inzwischen nach Hamburg verlegt worden war, beschloß eine a.o. HV 1968
die Auflösung. Im Unterdruck Karte von Papua-Neuguinea. Stück ohne Lochentwertung. Mit Erneuerungsschein und LB. (5)
1072.
Neue Gesellschaft Fundgrube, Scheibenberg
VF
300 €
Zubußschein von 1 Kux 14 Groschen Reminiscere 1826 (R 10), #18
Abb.
Der Scheibenberg ist ein Tafelberg im mittleren Erzgebirge, 800 m.ü.M, Rest einer auf Gneis lagernden tertiären Basaltdecke, 10
km westlich von Annaberg gelegen. An seinem Fuß wurde 1522 aufgrund reicher Silberfunde von den Herren von Schönburg die
Stadt Scheibenberg gegründet. Vorgedrucktes Kleinformat mit handschriftlichen Ergänzungen und Originalunterschrift. Zubuß-
scheine aus Scheibenberg sind äußerst selten (wir kennen nur 2 Stücke). (52)
1073.
Niederrheinische Import- u. Großhandels-AG, Düsseldorf
EF-VF
75 €
Aktie 10.000 Mark Juli 1923. Gründeraktie (Auflage 28500, R 10), #26509
Abb.
Gründung am 11.7.1923 zwecks Herstellung, Vertrieb, Ein- und Ausfuhr von Lebens- und Futtermitteln. Gründer: Emil Günther, Laurenz
Hürten, Rudolf Feldsieper, Jean Rossbach, Dr. Rudolf Hendel, Wilhelm Grammann, August Hanten und Carl Koch, Düsseldorf. Fleckig. (9)
1074.
Nordische Elektricitäts- und Stahlwerke AG, Dresden
EF-VF
500 €
Zertifikat 2.000 Mark Aktien 15.8.1907 (R 10), #821
Abb.
Gründung 1897. Gründer: Ostdeutsche Industriewerke Marx & Co., Danzig; AG Elektricitätswerke (vorm. O. L. Kummer & Co.),
Dresden; Allg. Industrie-AG, Dresden. Die Gesellschaft besaß und betrieb die Elektricitäts-Centralen in Graudenz, Strasburg und
Briesen sowie die Straßenbahn in Graudenz. Vom Zusammenbruch des Kummer-Konzerns wurde auch diese Gesellschaft schwer
in Mitleidenschaft gezogen. Ausgestellt auf die Bank für Handel und Industrie, Berlin von der Creditanstalt für Industrie und Han-
del AG i.L. in Dresden als Treuhänderin. Gegen je nom. 30.000 Mark von deren Aktien war eine “Nordische” Aktie auszuhändigen.
Schöne Jugendstil-Umrandung, gedruckt auf Büttenpapier. (52)
1075.
Ober Silberschnur Fundgrube, Brand bei Freiberg
VF+
750 €
Einnahmen- und Ausgabenrechnung Reminiscere/Trinitatis 1599.
Abb.
Zinn- und Silbergrube. An der Spitze des Bergbaus stand mit dem Berghauptmann der Stellvertreter des Königs bzw. des Landesfürsten. Er wurde von ihm
ernannt und war auch gegenüber diesem rechenschaftspflichtig. In dem ihm unterstehenden Bergrevier war er die höchste Instanz und entschied dort alle
wesentlichen Fragen. Der zweithöchste Repräsentant war der Bergmeister. Er verlieh die Bergrechte und nahm die Vermessung vor. Ihm unterstand a.u. auch
die Berggerichtsbarkeit, unterstützt von den Berggeschworenen. Er erließ die Verordnungen, verlieh Ämter und entzog sie. Er setzte auch die Entlohnungen
fest. Er inspizierte die Gruben und war stets auch persönlich anwesend, wenn die Grubenverwalter über die Einnahmen und Ausgaben vierteljährlich (1. Ri-
ministere, 2. Crucis, 3. Trinitatis, 4. Luciae) Rechnung legten. Der Gruben- bzw. Stollenverwalter schrieb die Zubuße aus bzw. setzte die Ausbeute fest. Die-
se wurden öffentlich durch Anschlag beim Bergamt bekannt gemacht. Der Bergschreiber hatte die Einnahmen- und Ausgabenrechnung nach vorheriger wö-
chentlicher Inspektion des Bergmeisters zu führen. “Der Bergschreiber trägt die einzelnen Gruben in Bücher ein: Namen dessen, der um ein Grubenrecht
nachsucht, Tag und Stunde des Antrags, Gang und Lage des Ortes, Datum der Bestätigung durch den Bergmeister. Darauf trägt er die Gewerken jeder Gru-
be, deren Recht bestätigt worden ist, ein. Auch wird dem, dem das Grubenrecht bestätigt wird, ein Schein ausgestellt, welcher alle diese Angaben enthält.”
“Der Gegenschreiber verzeichnet die Gewerken einer jeden Grube, die ihm der erste Finder des Ganges bezeichnet, in einem Buch ein. Dem neuen Besit-
zer aber gibt er einen Zettel und stellt ihm auf diese Weise eine Bescheinigung darüber aus, dass er Besitzer ist. Wenn im Verlaufe eines Jahres viermal, und
zwar vierteljährlich, Rechenschaft über die Ausgaben erstattet wird, so gibt er dem Bergverwalter einer jeden Grube die neuen Besitzer bekann, damit jeder
weiß, wer zur Zubuße verpflichtet bzw. Ausbeute berechtigt ist.” Diese Einnahmen- und Ausgabenscheine sind als Vorstufe zu Ausbeute-bzw. Zubußschei-
nen anzusehen. Aus ihnen errechnete sich die Höhe der auszuzahlenden bzw. nachzuschießenden (zuzubüßenden) Beträge. Mit 26 Seiten eng beschriebe-
nem Büttenpapier, gebunden. Außergewöhnlich umfangreiche Ausarbeitung. Über 400 Jahre alt und äußerst selten. (52)
1076.
Oberhausener Bank AG, Oberhausen (Rhld.)
EF
125 €
Aktie 1.000 RM 1.8.1935 (Auflage 140, R 8), #34
Abb.
Das 1920 gegr. Bankhaus wurde 1957 übernommen durch die National-Bank AG, Essen. Lochentwertet (RB). Doppelblatt. (24)
1077.
Ostafrika-Kompanie, Berlin
EF-VF
120 €
Anteilschein 500 Mark 2.1.1909 (Auflage 800, R 9), #2123
Abb.
Gründung 1906. Die Gesellschaft erwarb die Besitzungen des verstorbenen Hofmarschalls von St. Paul-Illaire in und bei Tanga
(Pflanzungen Kikwetu, Mitwero, Tanga), dazu kamen 1913 die Voertmann-Sattler-Pflanzungen. 1977 Umwandlung in die Ost-Afri-
ka-Kompanie GmbH mit Sitz in Kiel. Sehr dekorativer Druck von G & D, Portrait-Vignette eines Schwarzafrikaners.
Nicht
loch-
entwertet. (75)
1078.
Ostpreußenbau Ostpreußische Handwerker-Wohnungs-Bau-Genossenschaft eGmbH,
EF
150 €
Königsberg (Pr)
Anteilschein 150 RM 17.10.1938 (
R 12
).
Abb.
Die Genossenschaft befand sich in der Adolf-Hitler-Straße Nr. 22. Ausgestellt auf Bautischlereiinhaber Gustav Szepan in Ortels-
burg, Königsbergerstr. 7. Gedruckt auf Karton. Abheftlochung. Dazu ein Anschreiben der Gesellschaft. (18)
1079.
Ostpreussische Kalkwerke AG, Berlin
VF
50 €
Aktie 1.000 Mark Juli 1923 (Auflage 74950, R 8), #23182
Gründung 1922 als “Berlinische Zigarren- und Tabaksvertriebs-AG”, 1923 Umfirmierung und bemerkenswerter Wandel der Ge-
schäftstätigkeit: Erwerb des Gutes Adlig-Skatnick in Ostpreußen und Ausnutzung des dort vorhandenen Kalklagers. (24)
1080.
Paderborner Bank, Paderborn
EF+
250 €
VZ-Aktie 1.000 Mark 10.2.1905 (Auflage 400, R 9), #3727
Abb.
Gründung 1890. Neben dem Bankgeschäft betätigte sich die Bank auch industriell: Sie besaß die Schlossfabrik Altenbeckenund
war als Aktionär beteiligt bei der Metallwerke Neheim, der Zement- und Kalkwerke Bestwig sowie der Paderborner Aktienbraue-
rei. 1909 kamen Unregelmäßigkeiten zu Tage: Vorstand Dr. Cordes, Direktor Richter und Prokurist Werner wurden unter dem Ver-
dacht der Bilanzverschleierung und des Vergehens gegen das Depotgesetz verhaftet und vor Gericht gestellt. Die Bank überstand
diesen Rückschlag nicht und ging im gleichen Jahr in Liquidation. Umrandung mit Blumenrankwerk, schöne Kapitälchen. (83)
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