1026.
Kaffee- und Lebensmittel-Vertriebs-AG Max Müller & Co., Berlin
EF
90 €
Genuß-Schein 20 RM Juli 1934 (R 10), #1004
Abb.
Gründung 1914. Vertrieb von Kaffee, Lebens- und Genussmitteln aller Art. Die Ges. besaß die beiden Grundstücke Müllerstr. 166a
und 167 sowie das Grundstück Schönhauser Str. 3. 1927 erwarb die Ges. die Masse der in Konkurs geratenen, seit über 30 Jah-
ren bestehenden Firma Rauer & Co., nebst zwei Ladengeschäften. 1936 Konkurseröffnung. Nur zwei unentwertete Stücke sind
2004 aufgetaucht. Mit Kupons. (67)
1027.
Kali-Chemie AG, Berlin
EF
400 €
Sammelaktie 1000 x 300 = 300.000 RM Nov. 1943 (Auflage
nur
10 Stück, R 9; eine schon
1930 beschlossene Kapitalerhöhung um 3 Mio. RM wurde erst jetzt verbrieft), #133001-4000
Abb.
Gründung 1896 als Bohrgesellschaft, seit 1899 die “Kaliwerke Friedrichshall AG” mit Sitz in Hannover (1903-07 Sitz in Berlin,
1907-28 in Sehnde). 1920 Erwerb der Bergwerks-Ges. Glückauf-Sarstedt mbH in Sehnde. 1921 Übernahme der Gewerkschaften
Salzbergwerk Neu-Staßfurt I und II und Umfirmierung in “Kaliwerke Neu-Stassfurt-Friedrichshall AG”. 1925 Erwerb der Gewerk-
schaft Deutschland und Kaliwerkes Ronnenberg I. 1928 Verschmelzung mit der Rhenania-Kunheim Verein Chem. Fabriken AG und
Umfirmierung in “Kali-Chemie AG”. Werke in Sehnde und Ronnenburg (Kalibergwerke), Altona (Pharmazeutika), Brunsbüttelkoog
(Rhenania-Phosphat), Heilbronn (Ammoniaksoda), Hönningen (Bariumcarbonat und Superphosphat), Kanne in Berlin-Nieder-
schöneweide (Schwefelsäure), Meggen a.d.Lenne (Schwerspatbergwerk für Werk Hönningen), Oberhausen und Wohlgelegen bei
Mannheim (Schwefelsäure), Stolberg (Sulfat und Salzsäure) und Brohl (Phonolith-Steinbrüche). 1928-31 Erwerb der Aktienmehr-
heit der Arienheller Sprudel AG in Arienheller-Rheinbrohl, der Peroxydwerk Siesel AG in Köln-Dellbrück und der AG Georg Ege-
storffs Salzwerke und Chemische Fabriken in Hannover. 1930 Erwerb aller Betriebe der in Konkurs gegangenen Heyl-Beringer Far-
benfabriken AG mit Werken in Berlin-Charlottenburg, Düsseldorf, Rodenkirchen, Andernach, Zollhaus b. Wiesbaden und Wunsie-
del i. Bay. Hier ist also eine geniale Strategie zu erkennen: Schwächen der Konkurrenz in der Weltwirtschaftskrise nutzte die Ka-
li-Chemie AG ganz gezielt zum Ausbau einer eigenen überragenden Position. 1937/38 Übernahme der Chemische Fabrik Güstrow
AG, der Krause-Medico GmbH in München und der Kohlensäure-Werk Deutschland AG. Sitzverlegungen 1947 nach Sehnde und
1951 nach Hannover. 1960 Übernahme der Rheinische Kohlensäure-Industrie in Bad Hönningen und der Saline Ludwigshalle AG
in Bad Wimpfen sowie Konzentration der Arzneimittelproduktion der Werke Altona und München im neuen Werk Neustadt a. Rü-
benberge. Heute zum belgischen Solvay-Konzern gehörig, seit 1990 besteht zwischen der Solvay Deutschland GmbH und der in
Hannover bis heute börsennotierten Kali-Chemie AG ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag. Lochentwertet (RB). Die
Gesamtauflage von 10 Stück lag im Reichsbankschatz. (36)
1028.
Kaliwerke Ummendorf-Eilsleben AG, Berlin
EF
400 €
5 % Teil-Schuldv. 2.000 Mark 24.8.1912 (Auflage 250,
R 12
), #132
Abb.
Gründer des wirtschaftsgeschichlich hoch interessanten Unternehmens war der Kalibergbau-Pionier und spätere Vorsitzende des
Deutschen Kalisyndikats
Gerhard Korte
(* 1858 in Celle, + 1945 in Magdeburg), der 1889 im oberen Allertal mit der Erschließung
von Kalisalz-Vorkommen begann. Bei Walbeck ließ er erste Probebohrungen durchführen, unter großer Geheimhaltung, um nicht
den preußischen Bergfiskus auf den Plan zu rufen. Als er 1890 nach Erfolg der Probebohrungen eine bergrechtliche Gewerkschaft
gründen wollte, lehnte die Bergbehörde den Antrag ab; statt dessen unterbreitete ihm der preußische Bergfiskus ein Kaufange-
bot. Dieses Angebot wiederum lehnte Korte ab, reaktivierte das stillgelegte Eisenerzbergwerk Burbach im Siegerland und verleg-
te den Sitz dieser Gewerkschaft nach Magdeburg, wo sie zum Nukleus des größten Kalikonzerns der damaligen Zeit wurde. Mit
finanzieller Unterstützung des Direktors der Magdeburger Straßenbahn und seines Bruders Friedrich richtete Korte in Walbeck,
Alleringersleben, Ummendorf und Eilsleben weitere Kalibergwerke ein, die 1908 zur Kaliwerke Ummendorf-Eilsleben AG zusam-
mengefaßt wurden. Beim Erwerb der Flächen für diese Bergwerke von zusammen 130 qkm arbeitete Korte eng mit dem Bund der
Landwirte zusammen, was den zweiten Teil der Unternehmensgeschichte erklärt. 1923 in der ersten großen Kalikrise komplette
Umstrukturierung dieser AG und Umfirmierung in “Bank für Landwirtschaft”. 1924 dann Übernahme der Potsdamer Creditbank.
1925 wurden 24 Zweigniederlassungen unterhalten. 1950 Neugründung als Westdeutsche Bank für Landwirtschaft AG in Köln (der
Zusatz “Westdeutsche” fällt 1958 wieder fort). Nach Fusionen mit der Getreide-Kreditbank AG in Hamburg (1961) und der Kredit-
bank für Gartenbau und Landwirtschaft KGaA (1963) dann 1970 Umfirmierung in Handels- und Privatbank AG mit Sitz in Köln.
1981 steigt die Amsterdam-Rotterdam Bank N.V. als Aktionär ein, 1986 Umfirmierung in Amro Handelsbank AG (später ABN-AM-
RO Bank AG). Anleihe von 2,5 Mio. M, vermittelt durch die Genossenschaftliche Central-Kasse des Bundes der Landwirte eGmbH
zu Berlin, mit der der Kalibergbau-Pionier Gerhard Korte bei den Grundstückskäufen für seine Bergwerke eng zusammenarbeite-
te. Originalunterschriften des Vorstands. Bedeutendes Dokument des deutschen Kalibergbaus. Nur dieses eine Exemplar wurde
Ende 2011 gefunden. (16)
1029.
Kaliwerke Weimar, Berlin
EF-VF
100 €
Anteil-Schein 1/1.000 19.10.1910. Gründerstück (Auflage 1000, R 10), #128
Abb.
Die Kaliwerke übernahmen die Ausübung eines Konzessionsvertrages, den die deutsche Tiefbohr-AG 1905 mit der weimarischen
Staatsregierung abgschlossen hatte. Danach wurde der Gesellschaft das ausschließliche Recht verliehen, innerhalb eines etwa
250 preußische Maximalfelder großen Gebietes im Hauptlandesteil im weiteren Umkreis um Weimar auf Kalisalze zu schürfen und
Bergwerkseigentum zu erwerben. Es sind Kalilager in einer Mächtigkeit bis über 20 m nachgewiesen worden. Es wurden Carnal-
lite, hochprozentige Sylvinite sowie Hartsalze festgestellt. Ungelocht nur die #127 bis #130 bekannt. (67)
1030.
Kanzelbahn-AG, Klagenfurt
VF
380 €
Aktie Reihe V 50 RM 1.3.1940 (
R 11
), #52
Abb.
Gegründet 1928, 1939 wurde die Satzung dem deutschen Aktiengesetz angepaßt und neu gefaßt. Anlagen: Seilschwebebahn, die
die Talstation Annenheim mit der Kanzelhöhe des Gerlitzenstockes (1.489 m) verbindet. Großaktionäre (1943): 1. Gau Kärnten (56
%). 2. Stadtgemeinde Villach (10 %). Heute Gerlitzen-Kanzelbahn-Touristik GmbH & Co. KG, die 12 Lifte und Seilbahnen in Kärn-
tens beliebtestem Skigebiet betreibt. Lochentwertet (RB). Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz, davon ist eine fest in einer
Sammlung. (52)
1031.
Kaoko-Land- und Minen-Gesellschaft, Berlin
EF
60 €
Anteilschein 200 Mark 20.9.1895. Gründerschein (Auflage 50000, R 9), #45614
Abb.
Bei ihrer Gründung 1895 übernahm die Gesellschaft von dem Bremer Kaufmann Lüderitz ein etwa 100.000 qkm großes Gebiet in
Deutsch-Südwestafrika mit bedeutenden Erzvorkommen (Eisenerz, Gold, Kupfer, Zink). Nach dem 1. Weltkrieg Enteignung des
Besitzes durch die Republik Südafrika. Alle bis 1939 unternommenen Anstrengungen, eine Rückgabe zu erreichen, blieben er-
folglos. Eine Entschädigung zahlte das Deutsche Reich in diesem Fall nicht, trotzdem hatte die Ges. ein ungewöhnlich zähes Le-
ben: Noch 1976 beschloß eine HV die Sitzverlegung nach München und die Umwandlung in eine GmbH. Ganz im Gegensatz zur
Größe der Besitztümer steht die Größe des Anteilscheins: mit 10,5 x 6,5 cm ist er das kleinste bekannte deutsche Wertpapier (der
dazugehörende Kuponbogen ist etwa 16 mal so groß).
Nicht
entwertet. Mit kpl. Kuponbogen. (15)
1032.
Karl Perrot & Co. Deutsche Lindi-Handels- und Plantagen GmbH, Wiesbaden
EF
220 €
Antheilschein 1.000 Mark 23.9.1900. Gründeranteil (R 10), #117
Abb.
Die Gesellschaft betrieb Pflanzungen bei Lindi (Deutsch-Ostafrika). Ausgestellt auf den Rittergutsbesitzer von Osterroth-Schön-
berg, Coblenz. Originalunterschrift von Karl Perrot. (75)
175
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