Katalog HSK-Auktion XXXIII - page 166

974.
Freier-Grunder-Bergwerks-Verein, Neunkirchen
VF
240 €
Kux-Schein 29.10.1894 (Auflage 1000, R 10), #5
Abb.
Hauptschacht der Bergwerks bei Neunkirchen war der Kaiser-Friedrich-Schacht. Die Förderung wurde hier anfangs bis zur tiefs-
ten 550 m-Sohle eingerichtet. Aus dem Reifenberger Gangzug wurden über 30.000 t Spateisenstein im Jahr gefördert. Die Kuxe
wurden ganz gelegentlich im Freiverkehr der Essen-Düsseldorfer Börse gehandelt; 1916 gingen 967 der 1.000 Kuxe an die “Phoe-
nix” AG für Bergbau und Hüttenbetrieb über. Feine Umrandung. Ausgestellt auf und als Grubenvorstand (neben vier weiteren) ori-
ginal unterschrieben von
Friedrich Springorum
, inwendig weitere Springorum-Originalsignaturen. Friedrich Springorum war der
Generaldirektor des Eisen- und Stahlwerkes Hoesch und langjähriger Vorsitzender des Vereins Deutscher Eisenhüttenleute. Aus-
gestellt auf Herrn Leonhard Reiffenrath in Neunkirchen und mit dessen Originalunterschrift. Äußerst selten, bislang erst 5 Stücke
bekannt. (52)
975.
Freistaat Bayern, München
EF
60 €
3,5 % Schuldv. 5.000 Mark 1.12.1922 (R 9), #19253
Hochdekorativer Landeskultur-Rentenschein, ganzflächiger Unterdruck mit landwirtschaftlichen Szenen, Porträt und zahlreichen
Wappen. Titel und Nennwert in schwarz gedruckt. Mit restlichem Kuponbogen. (68)
976.
Freistaat Bayern, München
EF
60 €
4 % Schuldv. 100.000 Mark 1.6.1923 (R 10), #711
Abb.
Landeskultur-Rentenschuld. Hochdekorativer, ganzflächiger Unterdruck mit landwirtschaftlichen Szenen, Portrait und zahlreichen
Wappen. Mit Restkupons. (68)
977.
Fried. Rückforth Ww. AG, Stettin
EF-VF
240 €
Aktie 1.000 Mark 19.12.1922 (Auflage 7300, R 10), #11506
Abb.
Gründung bereits 1768, AG seit 1911. Herstellung und Vertrieb von Weinbrand, Likören, Fruchtsäften und Tabakwaren. In Stettin,
Berlin, München, Bremerhaven, Greifswald, Königsberg i.Pr. und Breslau unterhielt die Firma Weinstuben. 1939 außerdem Erwerb
einer Brauereibeteiligung. Börsennotiz bis 1934 in Stettin, danach in Berlin. Mehrheitsaktionär war die Ferd. Rückforth Nachfolger
AG, Stettin. Schöne Jugendstilumrandung. Lochentwertet (RB). Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. (34)
978.
Gebrüder Adt AG, Wächtersbach
EF
400 €
Aktie 1.000 Mark 10.12.1921 (Auflage 8450,
R 12
), #6755
Abb.
Ursprung sind die 1839-86 errichteten Hartpapier-Fabriken der Gebrüder Adt oHG in Ensheim (Saar), Forbach (Lothr.), Schwar-
zenacker (Saar), Pont-a-Mousson (Frankreich) und Marienau. Die Expansion verlief sehr erfolgreich, bereits 1860 waren Absatz-
märkte auf allen Kontinenten erschlossen. Zum 50. Firmenjubiläum 1889 beschäftigte das Unternehmen über 2500 Arbeiter, die
über 6 Mio. Artikel pro Jahr absetzten. Adt bot in seinen Katalogen 10000 verschiedene Artikel (u.a. 370 Artikel für Raucher, 180
verschiedene Federkästen für Schüler, 300 Teller- und Untertassenmuster für die Haushälterin, 290 Toilettenartikel, 270 Artikel für
die Wohnungsgestaltung, etc.) an und war mit dieser Angebotsform weltweit einzigartig. In den Folgejahren wurde die Produkt-
palette noch erweitert: 1890 - Fabikation von Patronenhülsen aus Karton, 1892 - Herstellung erster Elektroartikel, 1902 - Fabri-
kation elektrischer Isolierungen, 1909 - Erzeugung autogen geschweißter kaltgezogener Stahlrohre. 1901 Umwandlung in eine Ak-
tiengesellschaft als Gebrüder Adt AG mit Sitz in Forbach (Lothringen) und bei der Gelegenheit auch Übernahme Anlagen sowie
des Verteilernetzes der Elektrizitätswerke Bliesschweyen GmbH. Der Niedergang des ruhmreichen Konzerns begann mit dem 1.
Weltkrieg. Die Gesellschaft kam nach dem Krieg unter französische Zwangsverwaltung, deshalb 1919 Sitzverlegung nach Villin-
gen, 1920 ins hessische Wächtersbach, wo die Kartonagen-Industrie Friedrich Christian GmbH übernommen wurde. Die Firma
erreichte jedoch niemals mehr die Stellung wie vor dem 1. Weltkrieg. 1970/71 Sitzverlegung nach Frankfurt a.M. und Einstieg in’s
Bauträgergeschäft, außerdem Alleingesellschafter der Allibert GmbH und der Adt-Götze GmbH (Rolläden, Markisen). Mehrheits-
aktionär war inzwischen die französische Sommer-Allibert S.A. 1985 Vergleich (später wieder aufgehoben), das dafür ursächliche
Bauträgergeschäft wurde abgestoßen. Mit Restkupons. Bislang nicht katalogisiert, Einzelstück beim Einlieferer. (82)
979.
Germania-Brauerei AG, Hersel bei Bonn
EF
150 €
Aktie 1.000 Mark 1.1.1899. Gründeraktie (Auflage 250, R 10), #9
Abb.
Gründung 1899 zur Fortführung der “Frau Gerhard Schumacher Germaniabrauerei” in Hersel mit Filialbrauerei in Oberpleis, Kreis
Sieg. 1922 Fusion mit der Sieg-Rheinischen Brauerei GmbH in Wissen (Sieg) und Umfirmierung in “Sieg-Rheinische Germania-
Brauerei” AG. 1923 Aufnahme der Brauerei J. Breuer Söhne in Siegburg. Alle drei Braustätten in Hersel, Siegburg und Wissen wur-
den weiterbetrieben, nur die 1926 erworbene Kronenbrauerei Fusshöller & Co. in Eitorf (Sieg) wurde anschließend stillgelegt.
Nachdem die Schlossbrauerei Neunkirchen GmbH vorm. Fr. Schmidt in Neunkirchen (Saar) die Aktienmehrheit erworben hatte,
wurde 1970 die Zentralverwaltung dorthin verlegt. Erst 1990 in Liquidation gegangen.
Nicht
lochentwertet. Mit Kupons. (71)
980.
Gernroder Bergbau-AG, Gernrode-Harz
EF
100 €
Aktie B 10.000 Mark Dez. 1923. Gründeraktie (Auflage 2250, R 9), #80165
Abb. S.159 Gründung am 8.12.1923 mit einem Kapital von 400 Mio. Mark. Erschließung und Ausbeutung von Bodenschätzen und Höhlen so-
wie allgemeine Handelsgeschäfte. Am 30.5.1924 meldete die Gesellschaft Konkurs an, am 22.4.1925 erloschen. Sehr dekorativ,
ganzflächiger Unterdruck mit Brocken-Massiv. Die schönste Harzer Bergbauaktie. Faks.-Unterschrift des Magdeburger Bankiers
Zuckschwerdt. (52)
981.
Gesellschaft für elektrische Unternehmungen, Berlin
EF-VF
350 €
4,5 % Teilschuldv. Lit. C 500 Mark Sept. 1920 (Auflage 4000,
R 11
), #16147
Abb.
Gründung 1894 auf Initiative der AEG und einiger Großbanken sowie des deutsch-jüdischen Unternehmers Isidor Loewe als Hol-
ding für weltweit gespannte Interessen auf dem Gebiet elektrischer Bahnen und Beleuchtungsanlagen. Wie auch bei Siemens,
Schuckert und anderen Firmen der Branche war der Grund für die Gründung solcher Finanzholdings die Knappheit an Risikoka-
pital, die den Absatz der eigenen elektrotechnischen Anlagen behinderte, und dem man durch Übernahme von Beteiligungen ab-
hielf. Refinanziert wurde das Geschäft überwiegend durch Ausgabe von Anleihen. Die GESFÜREL war die älteste und bedeu-
tendste aller Holdings der deutschen Elektrizitätswirtschaft. Beteiligungen bestanden u.a. an der Elektricitätswerk Südwest AG,
Schöneberg, der Neckarwerke AG, Esslingen, der Amperwerke AG, München, der Elektricitätswerk Schlesien AG, Breslau, dem
Kraftwerk Laufenburg (Schweiz), der Coblenzer Straßenbahn, der Leipziger Außenbahn AG und der Knorr-Bremse AG, Berlin, au-
ßerdem an der AEG, der Hirsch Kupfer- und Messingwerke AG, der Norddeutsche Kabelwerke AG (alle Berlin) sowie der AGO
Flugzeugwerke GmbH, Oschersleben (Bode). 1929 Fusion mit der AG für Gas-, Wasser- und Elektricitäts-Anlagen und der Ludw.
Loewe & Co. AG in Berlin, die über bedeutende Werkzeug- und Werkzeugmaschinenfabriken verfügte (1929-1938 hatte der Fir-
menname deshalb den Zusatz “Ludw. Loewe & Co. AG”). In der Weltwirtschaftskrise beteiligte sich die GESFÜREL 1930 an der
Stützung der angeschlagenen A.E.G. durch Übernahme einer Kapitalerhöhung von 25 Mio. RM. Der Vertrag zwischen der Gesfü-
rel und der A,.E.G. wurde 1936 auf Druck der Nazis rückgängig gemacht, die jüdische Familie Loewe wurde im Zuge einer “Ari-
sierung” aus der Firma gedrängt und emigrierte 1938 in die USA. 1942/43 wurde die Gesfürel auf die A.E.G. verschmolzen. Kunst-
voller Druck der Reichsdruckerei mit weiblicher Allegorie des Fortschritts mit Glühbirne, Verzierungen mit lichtstrahlenden Blumen.
Originalunterschriften. Lochentwertet (RB). Die 1920er Anleihe war vorher unbekannt, nur 2 Exemplare wurden im Reichsbank-
schatz gefunden. (30)
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