Katalog HSK-Auktion XXXIII - page 157

932.
CITY Actien-Baugesellschaft, Berlin
EF
350 €
VZ-Actie 1.000 Mark 1.9.1904 (Auflage 700, R 9), #652/90
Abb.
Gründung 1872. Zuletzt besaß die jahrzehntelang recht erfolgreiche Gesellschaft Terrains in der Kamerunerstraße und in Senzig
bei Königswusterhausen. Seit 1908 konnten die Hypotheken nicht mehr bedient werden, woraufhin die Gläubiger annähernd 3/4
des Besitzes zwangsversteigern ließen. Börsennotiz Berlin. Umgewandelt in Vorzugs-Aktie Lit. A am 29.4.1908. Unentwertet. (41)
933.
Dampfschiffahrts-Gesellschaft für den Nieder- und Mittel-Rhein (Wahlbez. Mainz), Düsseldorf EF-VF
350 €
Actie 200 Thaler 31.12.1839. Gründeraktie (Auflage 2750 für alle 5 Wahlbezirke zusammen, R 10), #2040
Abb.
Gründung 1839 durch namhafte Kaufleute und Bankiers der Rheinanliegerstädte zwecks Personen- und Güterverkehr auf dem
Rhein. Eine Besonderheit dieser AG war, dass die Aktien nach fünf Wahlbezirken unterschieden (Düsseldorf, Mainz, Coblenz,
Wiesbaden und Elberfeld). Jeder Wahlbezirk wählte separat seine Aufsichtsratsmitglieder. Bis etwa 1900 wuchs die Flotte auf 16
Dampfer nebst Kohlenschiffen. Mit dem vormaligen Konkurrenz-Unternehmen “Preussisch-Rheinische Dampfschifffahrt” in Köln
(gegründet bereits 1826) bestand bereits ab 1853 eine Betriebsgemeinschaft. 1967 fusionierten beide Gesellschaften zur Köln-
Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG. Die Konkurrenz von Freizeitparks und der rückläufige Rheintourismus ließen in den
1970er und 1980er Jahren die Verluste wachsen; 1993 schließlich verkauften die Großaktionäre (Stadtsparkasse Düsseldorf,
Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Cie., Sektkellerei Henckell & Co.) ihre Aktienpakete an die WEST/LB, die die KD sanierte. Nach
der Aufspaltung gingen das Flusskreuzfahrtgeschäft an Viking und das Tagesausflugsgeschäft an Premicon, beide Bereiche konn-
ten dann in die Gewinnzone zurückgebracht werden. Noch heute in Düsseldorf börsennotiert; nachdem die „Preussisch-Rheini-
sche“ bereits seit 1832 an der Kölner Börse notiert gewesen war, ist die KD heute
die älteste durchgängig börsennotiert AG
der Welt
. Dekorativ, Abbildung eines Raddampfers. Mit drei Originalunterschriften, u.a. Daniel von der Heydt. Der Bankier, Un-
ternehmer und Politiker Daniel von der Heydt (1802-1874) gehörte zu den Mitbegründern der Dampfschiffahrts-Gesellschaft für
den Nieder- und Mittel-Rhein. Daneben saß er im Aufsichtsrat der Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft und war 1854-60
Mitglied des Preussischen Herrenhauses.
Nicht
aus BAROV und perfekt erhalten. (52)
934.
Darlehenskassen-Verein Ofterdingen e.Gen.m.u.H., Ofterdingen
EF-VF
100 €
4 % Schuld-Schein 2.000 Mark 16.2.1922 (R 10), #212
Abb.
Darlehnskassen sind Kreditinstitute, die vom Staat, von Gemeinden oder von Städten in Notzeiten oder während des Krieges zur
Gewährung von Darlehen errichtet wurden. Z.B. in Preußen im Revolutionsjahr 1848, in den Kriegen 1866 und 1870-71. Im 1. Welt-
krieg wurden per Gesetz von 1914 Reichsdarlehnskassen errichtet. Mit der Stabilisierung 1924 wurden die Reichsdarlehnskassen
aufgelöst und die Darlehnskassenscheine aus dem Verkehr gezogen. Auch die ländlichen Kreditgenossenschaften wurden an-
fänglich Darlehnskassen oder Darlehnskassenvereine genannt, heute heißen sie üblicherweise Spar- und Darlehnskassen. Origi-
nalunterschriften des 5-köpfigen Vorstandes. (45)
935.
Darmstädter Kunst-Verein, Darmstadt
EF
150 €
Actie 5 Gulden 24 Kreuzer 1.1.1854 (R 10), #171
Abb.
Kunstvereine, gemeinnützige Vereine zur Förderung der zeitgenössischen Kunst, entstanden ähnlich wie Bildungsvereine seit dem
Ende des 18. Jh. als Ausdruck bürgerlichen Selbstbewußtseins in ganz Europa. Sie bezweckten die Vermittlung zwischen der bür-
gerlichen Gesellschaft und dem Künstler, Organisation periodischer Ausstellungen, Einrichtung öffentlicher Kunstsammlungen,
Veranstaltung von Vorträgen, Herausgabe von Veröffentlichungen. Bemühungen zur Gründung eines Kunstvereins für Darmstadt
lassen sich bis in das Jahr 1833 zurückverfolgen. Die treibende Kraft bei dieser Initiative war Jakob Felsing. Die erste Ausstellung
organisierte Felsing 1835. Durch den Zusammenschluß verschiedener lokaler Kunstvereine wurde ab 1837 die Inszenierung grö-
ßerer Ausstellungen möglich. 1889 wurde die Kunsthalle Darmstadt, die das alte Rheintor einbezog, eröffnet. Beim Bombenangrif
vom 13. September 1944 wurde die Kunsthalle schwer beschädigt. 1954 wurde der Architekt Prof. Theo Pabst mit dem Neubau
beauftragt. Heute präsentiert die Kunsthalle Darmstadt ein Programm, das sich internationaler Kunst und weltbekannten Künst-
lern genauso widmet wie der Entdeckung junger Künstler. Kleinformat, mit handschriftlichen Ergänzungen. Ausgestellt auf Graf
Otto von Solms-Laubach. (45)
936.
Deutsch-amerikanischer Bergwerks-Verein, Elberfeld
VF
1.800 €
Halbe Actie 250 Thaler 1.11.1826 (R 9), #2357.6
Abb.
Die Gesellschaft wurde 1824 von Elberfelder Kaufleuten ins Leben gerufen. Preußen beteiligte sich über die Königliche Bank an
der Gründung. Der Deutsch-amerikanische Bergwerks-Verein war die erste Bergbau-Aktiengesellschaft in Preußen überhaupt. Vor
allem die Aussicht, in Mexico die für Münzprägungen nötigen Edelmetalle zu gewinnen machten die Gründung zu einer Angele-
genheit von nationalem Interesse. Diese bedeutende überseeische Unternehmung scheiterte aber letztlich an mangelnder Pla-
nung und Vorbereitung: Die Anlage der Bergwerke in Mexico war viel aufwändiger als von den Initiatoren geplant. Aus den finan-
ziellen Schwierigkeiten erwuchs die Forderung an die Aktionäre, Geld nachzuschießen. Doch für neue Aktien war die Zeich-
nungsbereitschaft angesichts der Probleme des Unternehmens verschwindend gering. Schließlich ging die Gesellschaft 1837 mit
2 Millionen Thaler Verlust bankrott. Die Pleite des damals landesweit bekannten Deutsch-amerikanischen Bergwerks-Verein so-
wie der Zusammenbruch der 1821 ebenfalls in Elberfeld konstituierten Rheinisch-Westindischen Compagnie schadeten dem Ruf
der AG als Unternehmensform in der Öffentlichkeit so sehr, daß sich potentielle Anleger auf Jahre hinaus bedeckt hielten und die
Ausgabe von Aktien für andere Unternehmungen völlig unmöglich wurde. Original unterschrieben von 6 Elberfelder Kaufleuten.
Als Secretair unterschrieb die Aktie eigenhändig der als Gelegenheitsdichter bekannt gewordene Moritz Thieme. Auasgegeben
zur ganzen Actie Nr. 99. Eines der bedeutendsten Dokumente zur Frühgeschichte des Aktienwesens in Deutschland. Fachgerecht
restauriert. (67)
937.
Deutsch-Asiatische Bank, Shanghai
VF
1.000 €
Aktie 1.000 Shanghai-Taels 31.1.1900. Gründeremission (Auflage 5000, R 8), #2082
Abb.
Gründung 1889 zum Betrieb von Bankgeschäften und Förderung des Handelsverkehrs zwischen Deutschland und Asien. Grün-
der waren u.a. die Kgl. Seehandlung (Preußische Staatsbank), Disconto-Gesellschaft, Deutsche Bank, Berliner Handels-Gesell-
schaft, M.A. von Rothschild & Söhne, Bayerische Hypotheken- und Wechselbank. 1906 erhielt die Bank das Recht zur Ausgabe
von Banknoten im Schutzgebiet Kiautschou und in China. Niederlassungen in Shanghai, Tientsin, Kalkutta, Berlin, Hankow, Tsing-
tau, Hongkong, Yokohama, Kobe, Singapur, Hamburg und Kanton. Die Aktien waren an allen großen deutschen Börsen notiert,
wobei der Umrechnungs-Kurs des Shanghai-Tael zur Mark zum Zwecke des Börsenhandels mit 2,50 festgesetzt war, Großaktio-
när war die Deutsche Bank. 1953 nahm die Deutsch-Asiatische Bank die Aktivitäten in Hamburg wieder auf, unter Federführung
der Deutschen Bank. Zusammen mit Partnerbanken der EBIC-Gruppe wurde anschließend die “Europäisch-Asiatische Bank” ge-
gründet, in die die Deutsch-Asiatische Bank aufging. Später wurde diese Neugründung in “European Asian Bank” umbenannt.
Nachdem die meisten Partnerbanken sich aus der European Asian Bank zurückgezogen hatten, wurde diese 1986 in “Deutsche
Bank (Asia)” umbenannt, bevor sie 1987/88 zusammen mit ihren 14 Branchen mit der Deutschen Bank verschmolzen wurde. Sehr
dekoratives, großformatiges Stück. Einrisse fachgerecht restauriert. (75)
938.
Deutsch-Italienische Quecksilber-Minen-Gesellschaft, München
EF
80 €
Antheil-Schein 4.5.1900 (Auflage 2000, R 8), #884
Abb.
Länderumspannende Unternehmung. Der Verwaltungssitz war in Bremen. Originalunterschriften. Schöne Umrandung mit Blu-
menrankwerk. (68)
157
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Grad Ausruf €
I...,147,148,149,150,151,152,153,154,155,156 158,159,160,161,162,163,164,165,166,167,...230
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