Katalog HSK-Auktion XXXIII - page 154

923.
Bürohaus Börse AG, Berlin
EF-VF
350 €
Aktie 1.000 Mark 4.6.1912. Gründeraktie (Auflage nur 100 Stück, R 7), #31
Abb.
Der Gesellschaft gehörte der Häuserblock Burgstraße 27-30 zwischen dem S-Bahnhof Börse und der Berliner Börse (auf deren
Gelände gegenüber vom Berliner Dom zu DDR-Zeiten das inzwischen wieder abgerissene Palast-Hotel stand). Neben 20 Läden
waren in dem Komplex über 300 Börsenmakler-Büros untergebracht. 1937 im Handelsregister gelöscht. Inzwischen ist der Ge-
bäudekomplex wieder, ergänzt durch neue Bausubstanz, ein Schmuckstück im Umfeld der früheren Börse. Ausgesprochen de-
korativer, mehrfarbiger Druck mit Ansicht des “Bürohaus Börse” vom S-Bahnhof Börse aus gesehen. (29)
924.
C. Heckmann AG Kupfer- und Messingwerke, Duisburg
EF
120 €
4,5 % Schuldv. Lit. A 1.000 Mark Juli 1910 (Auflage 3000, R 9), #2914
Abb.
Gründung 1909. Die Werke in Duisburg und Aschaffenburg fabrizierten Röhren und Bleche aus Kupfer und Messing vor allem für
Lokomotiv- und Schiffsmaterial. Ferner gehörte der Ges. die Khan-Kupfergrube bei Swakopmund in Deutsch-Südwestafrika, die
nach dem verlorenen ersten Weltkrieg als Feindvermögen beschlagnahmt wurde. 1927 Fusion mit der Selve AG in Altena und der
C. Berg AG in Werdohl zur “Berg-Heckmann-Selve AG”. 1930 erneute Fusion u.a. mit den Heddernheimer Kupferwerken zur “Ver-
einigte Deutsche Metallwerke AG” mit Sitz in Einsal bei Altena (Westf.), 1934 Sitzverlegung nach Frankfurt a.M.-Heddernheim. Bis
heute eine der bedeutendsten Firmen der deutschen NE-Metallhalbzeugproduktion. Letzter Großaktionär war die Metallgesell-
schaft mit 98,8 %, die Aktien notierten in Frankfurt. Heute ThyssenKrupp VDM GmbH, Werdohl. G&D-Druck mit schöner, Sütter-
lin-ähnlicher Umrahmung. Doppelblatt, mit Kuponbogen. Abheft- und Entwertungslochung. (82)
925.
Carosseriewerke Schebera AG, Berlin-Tempelhof
EF
2.500 €
Aktie 1.000 Mark 31.1.1922 (Blankette,
R 12
).
Abb.
Die Karosserie Schebera GmbH wurde 1911 als Stellmacherbetrieb in Berlin-Tempelhof gegründet. 1919 wurde Jacob Schapiro
Geschäftsführer des Unternehmens. 1920 in die Carosseriewerke Schebera umgewandelt. 1921 Übernahme der Heilbronner
Fahrzeugfabrik. Diese firmierte bald als Süddeutsche Karosseriewerke Schebera Heilbronn AG. Der Berliner Betrieb diente Scha-
piro als Automobilverkaufsfilialen für die Marken Benz und Protos (Autopalast Berlin Unter den Linden). 1922 wurde die Nieder-
lassung in Heilbronn in Schebera Automobilwerke AG umbenannt und stellte Kleinwagen, zunächst mit Motoren und Fahrgestel-
len der Cyklon Maschinenfabrik GmbH (übernommen 1922) und später der NSU-Werke her. Der Verkauf lief schleppend. 1926
ging das Vermögen der Gesellschaft als Ganzes auf die NSU über. Die Heilbronner Karosseriefertigung ging 1930 an die Drauz-
Werke. Herrliche Gestaltung mit Abb. einer vierspännigen Pferdekutsche “Einst” und zwei Abb. mit Oldtimern “Jetzt”. UNIKAT, seit
16 Jahren in alter Sammlung. Mit Perforationen. (52)
926.
Central Verkaufs-Comptoir von Hintermauerungssteinen, Berlin
VF+
400 €
Actie 1.000 Mark 15.4.1898. Gründeraktie (Auflage 1100, R 10), #62
Abb.
Handel mit Hintermauerungssteinen und anderen Baumaterialien. Zunächst ging es der Gesellschaft blendend, sie konnte unge-
wöhnlich hohe Dividenden zwischen 15 und 32 % zahlen. Als es langsam bergab ging, erschien Anfang 1912 fast als Rettung der
Abschluss eines Vertrages mit der “Vereinigung Märkischer Ziegeleibesitzer GmbH” betreffend den Absatz von 600 Mio. Ziegel-
steinen pro Jahr. Infolge des ungünstigen Grundstücksmarktes gelang dem Central Verkaufs-Comptoir noch nicht einmal der Ver-
kauf von einem Viertel dieser Menge. Forderungsausfälle taten ein übriges, um die Verluste rapide anwachsen zu lassen. Das
zwang die Firma in die Liquidation. Abb. einer großen Ringofen-Ziegelei. (29)
927.
Central-Bank für Bauten, Berlin
VF
200 €
Actie 100 Thaler 16.12.1872 (R 10), #14358
Gegründet im Februar 1872, einer der typischen “Highflyer” der Gründerjahre mit bösem Erwachen für die Investoren. Im “Gla-
gau” steht dazu: Cours einst 420, jetzt etwa noch 12. Diese sehr fruchtbare Mutter setzte ausserdem noch folgende Kinder in die
Welt: Baugesellschaft Ostend (Cours 0); Baugesellschaft Südend (Cours 0); Baugesellschaft Cottage (Cours 0 - Diese ehemalige
Villen-Colonie ist inzwischen wieder Schafweide geworden, und es gedeiht hier üppig die Wucherblume, seit dem Krach auch
“Gründerblume” genannt. Der Vater der Centralbank und der eigentliche Urheber all’ dieser bösen Gründungen ist Eduard Mam-
roth in Berlin, auch noch beteiligt bei Neptun sowie bei der Ostdeutschen Bank und bei der Ostdeutschen Wechslerbank in Po-
sen. Herr Eduard Mamroth kostet dem Publikum viele Millionen, ist aber selber ein reicher Mann geworden. Soweit der zeitge-
nössische Bericht. Über die Central-Bank für Bauten wurde am 19.4.1881 der Konkurs eröffnet, die letzte geschäftliche Handlung
war im Oktober des gleichen Jahres der Verkauf des Grundstücks Friedrichstrasse 105 (wo zugleich der Firmensitz war) für
523.000 Mark, während noch 546.850 Mark Hypotheken auf dem Objekt lasteten. Für die Aktionäre blieb demzufolge am Ende
gar nichts über. Strichentwertet. (41)
928.
Central-Bank für Bauten, Berlin
EF
250 €
Actie 100 Thaler 25.3.1874 (R 8), #20619
Abb.
Ausgegeben auf dem Höhepunkt der Spekulation in dieser Aktie, als der Kurs auf mehr als schwindelerregende 400 % stieg. De-
korativer, sehr aufwendiger Druck in lila, gelb und schwarz. Man leistete sich sogar eine teure Prägung für den Firmennamen. Ei-
ne echte Besonderheit: lediglich 24 Stück wurden im Sommer 2001 in altem Familienbesitz gefunden. Mit Kupons. (29)
929.
Chemische Fabrik Pickler & Co. AG, Magdeburg
EF-VF
100 €
Aktie C 1.000 Mark 15.3.1923 (R 10), #13756
Gründung Jan./Febr. 1923 zum Fortbetrieb des von der KG Chem. Fabrik Pickler & Co. zu Magdeburg betriebenen Handelsge-
werbes. Herstellung chemisch-technischer und verwandter Artikel und Handel damit. 1925 Beschluß der Auflösung der Gesell-
schaft. Nur zwei Stücke wurden 2003 gefunden.
Nicht
lochentwertet. Mit Kupons. (67)
930.
Chemnitzer Actien-Spinnerei, Chemnitz
VF-F
400 €
Aktie 1.000 Mark 20.9.1913 (Auflage ca. 300,
R 12
), #811
Abb.
Altes, bereits 1857 gegründetes Textilunternehmen, das in Alt-Chemnitz zwei Spinnereien neu errichtete. Hergestellt wurden Gar-
ne und Zwirne, außerdem auf weiteren Verarbeitungsstufen vorzugsweise Unterwäsche. Bereits 1913 wurde wegen aufgelaufener
Verluste eine Sanierung mit einem Kapitalschnitt 5:1 erforderlich, dessen Durchführung sich wegen kriegsbedingter Pausen bis
1919 hinzog. Eine ungezügelte Beteiligungspolitik in den 1920er Jahren hatte erneut hohe Verluste zur Folge und erzwang schließ-
lich 1929 die Liquidation dieser in Leipzig und Dresden börsennotierten AG. 1913 erfolgte die Sanierung, die Aktien wurden nach
und nach ausgegeben. Vorliegende Emission 1916. Einzelstück aus altem Archiv. Die älteste bisher bekannte Emission. Schlech-
te Erhaltung, deshalb niedrig ausgerufen. (17)
931.
Christliche Herberge zur Heimath, Mühlhausen in Thür.
EF
200 €
Antheil-Schein 50 Mark 5.5.1883 (R 9), #368
Abb.
Ausgestellt auf Franz Bader. Kleinformat, gedruckt in schwarz/weiß mit Originalunterschriften. (67)
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