883.
Allgemeine Bau- und Handels-Bank, Berlin
VF+
1.500 €
Actie 200 Thaler = 600 Mark Dez. 1874 (
R 12
), #5108
Abb.
Von dem Bankhaus Wilh. Borchert jun. während der Gründerzeit an die Börse gebrachte Baubank. Von ihrem Aktienkapital wur-
de über ein Drittel, circa 362.000 Thaler, wegen nicht rechtzeitig geleisteter Einzahlung für verfallen erklärt. Der 40%-ige Inte-
rimsschein kam an die Börse zum Kurs von 106, 1876 notierte die 200 Thaler-Aktie mit 10 Thaler Brief. Papier zur Dokumentati-
on der Börsen- und Gründungsschwindelperiode. (9)
884.
Allgemeine Baugenossenschaft Stettin eGmbH, Stettin
EF
70 €
4,5 % Teilschuldv. 100 Mark Sept. 1912 (Auflage 2121, R 9), #134
Abb.
Der Baugenossenschaft gehörten in Stettin Wohnhäuser am Hans-Hoffmann-, Graßmann-, Lorenz- und Hildebrandt-Weg. Origi-
nalunterschriften, sehr viele Zinszahlungsvermerke bis kurz vor Kriegsende.
Nicht
lochentwertet. (67)
885.
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin (4 Stücke)
EF-VF
150 €
Lot
4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark, #72933 Dez. 1911, 4,5 % 1.000 Mark, #91423 April 1913 (Faks.
Rathenau), 4,5 % 1.000 Mark, #138359 Nov. 1919 (Faks. Rathenau), Genussrechtsurkunde 100
RM, #27055 Dez. 1925 (Faks. Fürstenberg).
Abb.
Gründung 1883 durch Emil Rathenau als “Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektricität”, 1887 Umfirmierung in AEG,
1996 aufgelöst. (18)
886.
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin
EF
240 €
Sammelaktie 1.000 x 100 RM März 1943 (R 7), #361001-2000
Abb.
Lochentwertet (RB). (78)
887.
Allgemeine Lokal- und Strassenbahn-Gesellschaft, Berlin
VF
250 €
Actie 1.000 Mark 21.5.1902 (Auflage 2000, R 10), #18513
Abb.
Der 1880 gegründeten “Deutsche Lokal- und Strassenbahn-Gesellschaft” gelang ein atemberaubender Aufstieg: Alles begann mit
der gerade einmal 6 km langen Pferdebahn Mönchengladbach-Rheydt, am Ende war die 1890 in “Allgemeine Lokal- und Stras-
senbahn-Gesellschaft” umbenannte Firma der größte deutsche Straßenbahn-Konzern. Die Beteiligungen reichten von der Zug-
spitzbahn bis zu den Verkehrsbetrieben Danzig-Gotenhafen. 1890 übernahm die AEG die Mehrheit, um sich bei der Umstellung
der bis dahin pferde- oder dampfbetriebenen Bahnen auf elektrischen Antrieb einen bedeutenden Absatz der eigenen Produkte
zu sichern. 1923 Umfirmierung in Allgemeine Lokalbahn- und Kraftwerke AG. Sitzverlegungen 1949 nach Hannover und 1954
nach Frankfurt/Main. 1974 Aufnahme der AG für Verkehrswesen und Verschmelzung zur AGIV, einer Verkehrs-, Bau- und Ma-
schinenbau-Holding, die bis zu ihrer Zerschlagung 2002 mehrheitlich der BHF-Bank gehörte.
Nicht
lochentwertet. Kleinere Rand-
einrisse fachgerecht restauriert. Mit Kupons. (33)
888.
Am Charlottenburger Schlosspark Grundstücks-AG, Berlin
EF
150 €
Aktie 5.000 Mark 1.1.1925 (Blankette, R 10).
Abb.
Gründung 1922. Erwerb und Verwaltung von in der Gegend des Charlottenburger Schlossparks in Berlin-Charlottenburg belege-
nen Grundstücken. 1929 wegen Nichteinreichung einer Goldmark-Eröffnungsbilanz für nichtig erklärt. (61)
889.
Anonyme Gesellschaft der Blei-, Silber-, Kupfer- und Zink-Minen Zell
EF-
200 €
an der Mosel und Umgegend, Besancon / Zell a.d.Mosel
Aktie 500 Fr. 6.1.1870. Gründeraktie (Auflage 2800, R 8), #612
Abb.
In die auf 99 Jahre errichtete Gesellschaft wurden mehrere Bergwerke, Verhüttungsanlagen und Gerechtsame im Kreis Zell (preuß.
Reg.-bezirk Koblenz) eingebracht. Die Stadt Zell liegt am rechten Moselufer an der Mündung des Zellerbachs. Zweisprachig fran-
zösisch/deutsch. Originalunterschriften. (52)
890.
Augsburger Buntweberei vorm. L. A. Riedinger, Augsburg
EF
200 €
Aktie 100 RM Nov. 1941 (Auflage 600, R 9), #4925
Abb.
Gründung 1865 durch Ludwig August Riedinger, 1880 Umwandlung in eine AG (Augsburger Buntweberei vormals L. A. Riedin-
ger). 1952 mehrheitlicher Erwerb der AURA-Weberei GmbH, Augsburg. Umfirmierungen 1961 in Buntweberei Riedinger, 1964 in
Riedinger Textil-AG und 1971 in Riedinger Jersey AG. Das Unternehmen war nun der größte Jerseyhersteller Europas. Börsen-
notiz München, Großaktionär war der Dierig-Konzern. 1980 wurden alle Betriebsteile (Spinnerei, Färberei und Ausrüstung, Stri-
ckerei) wegen der anhaltenden Textilkrise stillgelegt. Ab 1981 Vermietung der vorhandenen Liegenschaften sowie Beteiligungen
an mittelständischen Firmen (u.a. der Wiwa-Gerätebau GmbH, die für die berühmte Wienerwald-Brathendlkette die Hähnchen-
Grillgeräte herstellte). 1982 Übernahme der Aktienmehrheit durch Erich K. Tittel (Vaihingen) und Umfirmierung in EKATIT Riedin-
ger Verwaltungs-AG. 1984 Konkurs. Lochentwertet (RB). (74)
891.
August Wessels Schuhfabrik AG, Augsburg
EF
1.500 €
Aktie 1.000 Mark 27.3.1911 (Muster,
R 12
).
Abb.
Gründung 1910. Die Gesellschaft übernahm die vorher von der Aug. Wessels GmbH betriebene Schuhfabrik mit Werken in Augs-
burg-Oberhausen und Berlin. Das in Augsburg-Oberhausen gelegene Werk wurde von der Vereinigten Schuhfabriken Berneis-
Wessels AG übernommen. Unikat, seit nahezu zwanzig Jahren in alter Sammlung. Muster-perforiert. (52)
892.
Bank für Thüringen vormals B. M. Strupp AG, Meiningen
VF
300 €
Aktie 1.000 Mark 15.6.1922 (Auflage 40000, R 9), #71539
Abb.
Gegründet 1905 unter Übernahme des Bankhauses B. M. Strupp in Meiningen. Durch Übernahmen in rascher Folge entwickelte
sich das Institut in wenigen Jahren zur bedeutendsten Regionalbank in Thüringen: Hinzu kamen schon 1906 die Meininger Nie-
derlassung der Mitteldeutschen Creditbank, die Bankhäuser Herm. Lobe in Sonneberg, J. G. Böhme & Sohn in Apolda, Rich.
Eberlein in Pössneck, Severus Ziegler in Eisenach und N. M. Scheler & Sohn in Sallfeld a.s., ferner 1909 der Bankverein Fran-
kenhausen (Kyffh.), 1913 Hirschmann & Francke in Arnstadt, 1916 D. Mannheimer in Meiningen, 1917 J. Heilbrun & Co. in Erfurt,
1918 Rud. Pfaff in Langensalza und 1922 Wilhelm Boes & Co. in Ilmenau. Außerdem besaß man die Aktienmehrheit der Schwarz-
burgischen Landesbank in Sonderhausen. Börsennotiert in Berlin, 1926 Fusion mit der Direction der Disconto-Gesellschaft in Ber-
lin (die wenig später ihrerseits mit der Deutschen Bank fusionierte), wobei die Aktien 4:3 in Disconto-Anteile getauscht wurden.
Aus dieser Bank stammte also fast das gesamte Filialnetz der Deutschen Bank in Thüringen! Großformatig, ausgesprochen de-
korativer Druck der Keyssner’schen Hofbuchdruckerei, Meiningen. Faksimile-Unterschrift des Chefs der Disconto-Gesellschaft
Franz Urbig als AR-Vorsitzender. Schon 1925 bei der Kapitalumstellung und 1926 beim Aktientausch schlicht in Vergessenheit ge-
raten. Unentwertet, mit kpl. Kuponbogen. Nur 6 Stück wurden u.W. vor einem Jahrzehnt gefunden. Bei uns letztmals 2006 ver-
steigert worden (Zuschlag damals 450 Euro). (40)
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