Katalog HSK-Auktion XXXIII - page 144

874.
Actien-Brauerei Feldschlösschen, Minden
EF-VF
700 €
4,5 % Obl. 500 Mark 14.2.1895 (Auflage 200, R 10), #344
Abb.
Teil einer Anleihe in Höhe von 400.000 Mark, aufgenommen bei der Niedersächsischen Bank in Bückeburg. Bislang unbekannte
Emission. (17)
875.
Actien-Brauverein zu Vacha, Vacha
VF
6.000 €
Namens-Actie 25 Thaler 3.3.1858 (
R 11
), #63
Abb.
Das 817 erstmals urkundlich erwähnte Vacha ist die älteste Stadtsiedlung Westthüringens und erhielt 1186 das Stadtrecht von
Kaiser Maximilian. Am Fuße des Rhöngebirges im Werratal an der alten Handelsstraße Frankfurt-Leipzig gelegen war Vacha be-
deutender Handelsplatz und das administrative und kulturelle Zentrum der Region und lange eine sehr reiche Stadt. 1858 schlos-
sen sich die Brauberechtigten in Vacha zum Actien-Brauverein zusammen. Ab 1875 trat die Brauerei als “Stadtbrauerei” auf. Zum
1.12.1892 beschloß der Brauverein seine Auflösung. Die Brauerei wurde an Heinrich Gessner verkauft, der sie als “Brauerei Fel-
senkeller H. Gessner” weiterführte. Die Braustätte mit dem Braukontingent übernahm dann 1898 die Vereinsbrauerei Salzungen
AG, die übrigens ebenfalls als Brauverein nur ein Jahr später als der Brauverein zu Vacha im Jahr 1859 gegründet worden war.
Mit Originalunterschriften von Vorsitzendem (Kaiser) und Kassierer (J. Jacob) des Brauvereins. Die drittälteste uns bekannte deut-
sche Brauerei-Aktie. Nur zwei Stücke (die Nrn. 62 und 63) wurden vor jetzt fast 30 Jahren gefunden. Sie befanden sich stets in
Privatbesitz und wurden privat weitergetauscht, in der legendären Jess-Sammlung nicht vorhanden gewesen. Nunmehr erstmals
überhaupt auf einer Auktion öffentlich angeboten. Doppelblatt. Inwendig handschriftliche Übertragungsvermerke. Leichte Stock-
flecken. (89)
876.
Actien-Gesellschaft Verein, Neuss
EF-VF
200 €
Actie 150 Mark 1.5.1882. Gründeraktie (Auflage 200, R 9), #49
Abb.
Gründung der Gesellschaft durch Akt vor dem Kgl. Notar Brandenbergs in Neuss im März 1882. Die AG hatte den Zweck, der Ge-
sellschaft “Verein” (gegr. 1873) das Versammlungslokal Hammtorwall 9 und die sonstigen wirtschaftlichen Bedürfnisse zu finan-
zieren. Die HV vom 31.10.1948 beschloß die Auflösung, Abwickler waren Hermann Schram, Otto Werhahn und Josef Thywissen.
Hübsche Randbordüre, fünf Originalunterschriften (u.a. Hermann Thywissen). Inwendig Statuten und zwei Übertragungen. Ohne
die sonst bekannte Lochung und Entwertung. (82)
877.
Actien-Reitbahn zu Plauen, Plauen i.V.
VF
140 €
Actie 100 Thaler 1.7.1875. Gründeraktie (Auflage 109 Stück, R 9), #22
Abb.
Betrieb eines Tattersalls mit Lehrinstitut und Pferdepension. Die Gesellschaft kann sich rühmen, über ein 3/4 Jahrhundert lang mit
wahrlich zwergenhaftem Dasein als AG überlebt zu haben: 1941 betrug der Umsatz ganze 1.975,40 RM! (82)
878.
Actien-Verein der Zwickauer Bürgergewerkschaft, Zwickau
EF-VF
400 €
Actie 21 Thaler 10 Sgr. 23.4.1857. Gründeraktie (Auflage 2500, R 10), #711
Abb.
Entstanden Ende 1841 als “Zwickauer Bürgergewerkschaft”, die Umwandlung in einen Actien-Verein erfolgte zwecks Erleichte-
rung des Besitzwechsels der Anteile. Das Abteufen des Bürgerschachtes begann 1842, 1846 wurde in 252 m Tiefe das Tiefe Pla-
nitzer Flöz gefunden. 1851 Beginn der Abteufung des Hilfe Gottes-Schachtes, 1869 wurde mit dem Bahnhofsschacht begonnen,
1872 mit dem Bürgerschacht II. Das seinerzeit von der Stadt Zwickau erworbene Grubenfeld lag größtenteils unter dicht bebau-
ten Flächen, bis unter die Marienkirche in der inneren Stadt. Als vereinzelt Bergschäden auftraten, versuchte die Stadt, der Bür-
gergewerkschaft den Abbau von Kohle unter ihrem Gebiet zu verbieten. Bis 1914 wurde darüber prozessiert. Mitte 1920 verleib-
te sich der Erzgebirgische Steinkohlen-Aktienverein die Bürgergewerkschaft durch Übernahme ein. Dekorativ, mit Originalunter-
schriften. Doppelblatt, vierfach lochentwertet. (9)
879.
AG für gemeinnützige Unternehmungen zumZwecke der Erziehung und Krankenpflege, Aachen EF-VF
250 €
Aktie 1.000 Mark 1.3.1902. Gründeraktie (Auflage
nur
50 Stück, R 9), #19
Abb.
Eine Aachener Besonderheit: In dieser Stadt wurden fast ein halbes Dutzend gemeinnütziger AG’s zur Unterstützung hilfsbedürf-
tiger Menschen gegründet! Um die Tätigkeitsbereiche abgrenzen zu können, unterschieden sie sich z.T. sogar im Firmennamen
darin, ob sie nun Personen männlichen oder weiblichen Geschlechts betreuten. Vor diesem Überangebot an Wohltätigkeit nahm
diese Gesellschaft dann wohl Reißaus und verlegte 1904 ihren Sitz nach Düsseldorf. In Immerath richtete sie ein jahrzehntelang
betriebenes Heim für Epileptiker ein. 1950 wurde die Gesellschaft aufgelöst. Kpl. Kuponbogen anhängend. (29)
880.
AG Gussstahl-Werk Witten, Witten
EF-VF
350 €
Actie 1.000 Mark 15.6.1910 (Blankette, R 10).
Abb.
Gründung 1854, Umwandlung 1873 in die AG Gussstahl- und Waffenfabrik Witten vorm. Berger & Co. 1930 vorübergehend Ein-
bringung der Werksanlagen in die Ruhrstahl AG (Vereinigte Stahlwerke AG). 1947 Neugründung im Zuge der Entflechtung der Ver-
einigten Stahlwerke auf alliierte Anordnung. Zu den Stahl-, Walz- und Hammerwerken kam 1960/62 noch ein Draht- und Fein-
walzwerk, 1963/64 außerdem Übernahme des Beriebes der ehemaligen Stahlwerk Mark AG in Wengern. 1965 Umfirmierung in
Edelstahlwerk Witten AG, 1975 Abschluß eines Beherrschungsvertrages mit der August Thyssen-Hütte AG. Bis zum Squeeze-Out
2002 an fast allen deutschen Börsen amtlich notiert gewesen. Großes Hochformat, Umrahmung aus einer Kette von Reichsad-
lern. Anh. Kupons. (30)
881.
Aktien-Malzfabrik Könnern, Könnern
VF
250 €
Aktie 1.200 Mark 7.10.1918 (Auflage 600, R 10), #1328
Abb.
Gegründet 1872. Die Malzfabrik hat eine überraschend interessante Baugeschichte: Einst ein mächtiges Kloster, das von Otto II.
(955-983) sogar zum Reichskloster erhoben wurde, kam die Anlage 1563 an die Fürsten von Anhalt-Köthen, die die Klausurge-
bäude in ein Schloß umbauten. Später Witwensitz, 1871 an einen Industriellen verkauft, der das direkt am Bahnhof der wichtigen
Magdeburg-Köthen-Halle-Leipziger Eisenbahn liegende Gebäude zu einer Malzfabrik umbaute. 1917 kaufte die Gesellschaft die
Eisengiesserei Saalhütte in Könnern, 1918 die Aktien-Malzfabrik Niemberg und erwarb 1918 sämtliche Hausgrundstücke, Fabrik-
anlagen und Inventar der Schlossmälzerei AG von Th. Schmidt & Co. in Nienburg (Saale). Die AG wurde 1961 zwecks Abwicklung
verlagert nach Hamburg, 1962 aufgelöst, 1971 im Handelsregister gelöscht. Das Werk in Könnern wurde 1948 enteignet und als
VEB Malzfabrik Könnern weitergeführt, nach der Wende 1993 stillgelegt. Originalunterschriften. Unentwertet! In dieser Form war
bislang nur ein einziges weiteres Stück aus der legendären Brauereisammlung Jess bekannt. (40)
882.
Allemannia e.V., Heidelberg
VF+
250 €
Schuldschein 100 Mark 1.9.1912 für Dr. Paul Freistedt, Hannover (R 10, ausgegeben zur Finanzierung
des Neubaus des Verbindungshauses), #91
Abb.
Die Burschenschaft Allemania zu Heidelberg wurde am 7.11.1856 im “Cafe Boley” an der Alten Brücke gegründet und ist damit
die älteste noch bestehende Burschenschaft in Heidelberg. Seit Dez. 1889 besitzt die Allemania das Grundstück in der Karlstra-
ße 10, unterhalb des Heidelberger Schlosses. In den Jahren 1912-13 entstand ein repräsentativer Neubau, der von der Studen-
tenverbindung bis heute genutzt wird. (1)
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