939.
Deutsch-Russische Schiffahrts-AG, Berlin
EF-
400 €
Aktie 5.000 Mark Aug. 1923 (Auflage 39900, R 10), #4
Abb.
Gegründet am 26.1.1923. Der Name lautete bis Sept. 1923: Solmsstr. 42 Grundstücks-AG. Zweck war Übernahme von Trans-
porten aller Art, insbesondere von und nach Russland, Umschlag und Spedition, Werftbetrieb. Im Juni 1924 bereits aufgelöst und
in Liquidation getreten. Unterer Rand durch Kupontrennung unegal, mit Kuponbogen. (90)
940.
Deutsche Palästina-Bank, Berlin
VF
250 €
Aktie 1.000 Mark 1.11.1910 (Auflage 10000, R 9), #5879
Abb.
Gründung 1899. Neben dem Bankgeschäft über die Beteiligungsfirma Levantekontor GmbH Hamburg/Konstantinopel auch Ein-
fluss auf den Orient-Handel. Als Folge des 1. Weltkrieges mussten später die Niederlassungen in Palästina und Syrien geschlos-
sen werden. 1920 Übernahme der Bankfirma Jaffé & Trier am Frankfurter Opernplatz und Umfirmierung in “Westbank AG”, Bör-
sennotiz Berlin und Frankfurt. Ansässig in der Bockenheimer Landstr. 2, Ende der 1950er Jahre umgezogen in ein eigenes Bank-
gebäude in der Taunuusanlage 16. In den 1960er Jahren erwarb die DRESDNER BANK die Aktienmehrheit; die Bilanzsumme hat-
te überschaubare 40 Mio. DM erreicht. 1968 (auch wegen der ständigen Verwechslung mit der in Altona beheimateten Schleswig
Holsteinischen und Westbank, einem Vorgänger der späteren Vereins- und Westbank) umgewandelt in die Südbank GmbH. Sehr
dekorativ, im Unterdruck eine Landkarte von Kleinasien. (83)
941.
Deutsche Palästina-Bank, Berlin
VF
120 €
Aktie 1.000 Mark 1.2.1912 (Auflage 15000, R 8), #15318
Sehr dekorativ, im Unterdruck eine Landkarte von Kleinasien. Mit Kupons. (75)
942.
Deutsche Protein-Werke AG, Bad Salzuflen
EF
125 €
Aktie 10.000 RM Juni 1923. Gründeraktie (Auflage 18500, R 9), #4168
Abb.
Gründung im Juni 1923. Erwerb, Errichtung und Betrieb von Unternehmen auf dem Gebiet der Nähr- und Futtermittelindustrie,
insbesondere die Herstellung, Bearbeitung und Verwertung proteinhaltiger Substanzen. Doch die Geschäfte mit Proteinen gingen
nicht so gut, bereits im Aug. 1925 Liquidationsbeschluß. Mit Kupons. (67)
943.
Deutsche Reichsbahn, Berlin (5 Stücke)
EF-VF
100 €
Lot
4,5 % Schatzanweisung 1.000 RM Gruppe 1, #5337, Gruppe 2, #5320, Gruppe 3, #5314 1.12.1939;
4 % Schuldv. 100 RM, #7319 18.11.1940; 3,5 % Schatzanweisung 1.000 RM, #3644 3.1.1944.
Abb.
Nach und nach wurden in Deutschland bis auf wenige unbedeutende Nebenbahnen alle Eisenbahnen verstaatlicht. 1924 übertrug
das Deutsche Reich das Betriebsrecht der Reichseisenbahnen auf die neu gegründete Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft, eine
juristische Person öffentlichen Rechts mit einem Kapital von 15 Mrd. RM. Die 13 Mrd. RM Stammaktien erhielt das Reich für die
Einbringung der Reichseisenbahn. Von den 2 Mrd. RM Vorzugsaktien (nie voll begeben) übernahm das Reich 731 Mio., die Reichs-
post 50 Mio., zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt wurden 100 Mio. im Jahr 1926 und 200 Mio. im Jahr 1928. Durch Gesetz vom
10.2.1937 wurde die Reichsbahn wieder der unmittelbaren, alleinigen Hoheit der Reichsregierung unterstellt. Dem danach zu bil-
denden Beirat gehörten aber nach wie vor auch Vertreter der Vorzugsaktionäre an. (18)
944.
Deutsche Schutzgebietsanleihe von 1911, Berlin
EF
75 €
4 % Schuldv. 2.000 Mark 22.6.1911 (R 8), #4427
Abb.
Trotz der Kolonialbestrebungen des Kaiserreichs (Wilhelm II. forderte auch für Deutschland einen “Platz an der Sonne” inmitten
der anderen Kolonialmächte) war deutsches Kapital in einem ganz erstaunlichen Ausmaß desinteressiert an Investitionen in den
zunächst “Schutzgebiete” genannten deutschen Kolonien. Dies hemmte die wirtschaftliche Entwicklung dieser Gebiete in einem
unvertretbaren Umfang, insbesondere beim Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur mit Eisenbahnlinien als Rückgrat. Zu-
nächst wurde der Finanzbedarf der Kolonien über den Reichshaushalt gedeckt, was 1890-1900 eine der Hauptursachen der
sprunghaft steigenden deutschen Staatsverschuldung war. Nach einer Bereisung der Kolonien in Begleitung seines Sekretärs Wal-
ter Rathenau kam Kolonialstaatssekretär Dernburg 1908 auf die Idee, die vier Schutzgebiete (Deutsch-Ostafrika, Kamerun, Togo
und Deutsch-Südwestafrika) unter Bürgschaft des Deutschen Reichs eigene Anleihen aufnehmen zu lassen und damit den
Reichshaushalt zu entlasten. Die Idee, Schulden in Schattenhaushalte auszulagern, hat in Deutschland also schon eine lange Tra-
dition. Mit den so am Kapitalmarkt aufgenommenen Mitteln wurde vor allem der koloniale Eisenbahnbau forciert. Zwischen 1908
und 1914 wurde (mit Ausnahme von 1912) jedes Jahr eine Schutzgebietsanleihe begeben, deren Verteilung auf die vier Schutz-
gebiete entsprechend den Finanzbedürfnissen des Eisenbahnbaus jeweils völlig unterschiedlich geschlüsselt war. Trotz des Ver-
lustes der Kolonien als Folge des verlorenen 1. Weltkrieges musste das Deutsche Reich die Schutzgebietsanleihen wegen der von
ihm übernommenen Bürgschaft weiter bedienen, ehe die Hyperinflation 1923 die nominalen Geldwerte vernichtete. Bei der Auf-
wertung der Reichsanleihen 1926 wurden die Schutzgebietsanleihen ausgeklammert, da das Reich zu dieser Zeit immer noch
hoffte, die Kolonien zurückzuerhalten. 1928 wurde die Tilgung der Anleihen eingestellt. Die 1911er Anleihe hatte ein Volumen von
38 Mio. M. Mit restlichem Kuponbogen (Kupons ab 1923). (82)
945.
Deutsche Schutzgebietsanleihe von 1911, Berlin
EF
75 €
4 % Schuldv. 5.000 Mark 22.6.1911 (R 9), #8064
Die 1911er Anleihe hatte ein Volumen von 38 Mio. M. Mit restlichem Kuponbogen (Kupons ab 1923). (82)
946.
Deutsche Thermophor-AG, Berlin
VF
1.000 €
Gründeraktie (Auflage erst 1000, nach Kapitalherabsetzung noch 333 Stück, R 10), #714
Abb.
Die Gesellschaft führte die Geschäfte der vorher bestehenden GmbH gleichen Namens fort: Verwertung der unter dem Namen
“Thermophor” bekannten Erfindung von Verfahren und Vorrichtungen zum Warmhalten von Nahrungsmitteln und Flüssigkeiten so-
wie von Erfindungen zum Heizen elektrisch betriebener Straßenbahnen. Außerdem Handel mit Gummiwaren (Kompressen). 1901
Sitzverlegung nach Andernach. Zu den Kapitalgebern gehörte u.a. der Kölner Bankier Deichmann. Sehr dekorativ im Sütterlin-Stil
gestaltete Aktie, gedruckt bei G & D. Nur 4 Stück wurden in den frühen 1990er Jahren gefunden. Kleinere Randschäden fachge-
recht restauriert. (52)
947.
Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken AG, Berlin
VF
500 €
4,75 % Schuldschein 100.000 RM 10.4.1940 (
R 12
), ausgefertigt für die
Versicherungsanstalt der sächsischen Gewerbekammern a.G. in Dresden.
Abb.
Gründung 1872 in Karlsruhe als “Patronenhülsenfabrik Henry Ehrmann & Cie.”, AG seit 1889 als “Deutsche Metallpatronenfabrik”,
1896 Umfirmierung in “Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken”. Werke in Karlsruhe, Wittenau, Lübeck und Warthegau. Neben
Waffen und Munition wurden Werkzeugmaschinen, Lokomotiven, Eisenbahnwagen, Kessel, chemische Großapparate und Eisen-
konstruktionen hergestellt. Das Unternehmen beherrschte zu der Zeit der Großindustrielle Günther Quandt. 1949/54 Umfirmierung
in Industrie-Werke Karlsruhe AG (IWKA), 2005/06 nach Konzentration auf das Hauptgeschäft Industrieroboter umbenannt in KU-
KA AG. Noch heute börsennotiert. Mit der ungemein seltenen Urkunden-Steuer-Marke über 100 RM! Lochentwertet (RB). Einzel-
stück aus dem Reichsbankschatz. Rostfleck von Büroklammer. (30)
158
Los Gattung
Grad Ausruf €