963.
Elb-Amerikanische Compagnie, Leipzig
EF-VF 4.800 €
Actie 500 Thaler 2.1.1825. Gründeraktie (Auflage 150, R 10), #693
Abb.
Die Gesellschaft ist eine Gründung angesehener Leipziger Handelsherren, die im Juli 1824 im Handelshaus Bassenge zur Zeich-
nung der Aktien zusammenkamen. Das Direktorium bestand aus den Handelsherren Bassenge, Hower, Leuner, Schürmann und
Stavenhagen. Zweck der Compagnie war die direkte Versendung deutscher Fabrikate und Kunsterzeugnisse nach Amerika und
deren Absatz in der Neuen Welt. Ihre starke Stellung im Handelsgeschäft verdankten die Leipziger Handelshäuser dem “Messe-
privileg”. Es besagte, dass alle Waren, die Leipzig passierten, für drei Tage in Leipzig zum Verkauf angeboten werden mussten,
ehe sie gegebenenfalls weitertransportiert werden durften. Da ein ca. 8 km langes Stück der Elbe zu Leipzig gehörte, galt das
auch für alle auf der Elbe transportierten Güter. Um dieses lukrative Geschäft räumlich möglichst weit ausdehnen zu können, be-
saßen die größeren Handelshäuser auch eigene Elb-Schiffe. Die Initiatoren der Gesellschaft waren nun von der Idee erfüllt, die
starke Position am Handelsplatz Leipzig auch noch für den Überseehandel zu nutzen. Zu diesem Zweck fanden sie sich in der
Elb-Amerikanischen Compagnie zusammen, die in das Geschäft mit mehreren Elbeschiffen und zwei hochseetauglichen Schiffen
für den Amerika-Handel einstieg. Das Geschäft misslang aber: die Hochseeschiffe gingen verloren und vor Ort in Amerika besaß
die Gesellschaft Agenten, die die Geschäfte sehr schlecht führten. 1836 ging die Compagnie in Konkurs, bei der anschließenden
Liquidation wurden die Aktien eingezogen. Dekorative Umrandung, fünf Originalunterschriften. Eine wirtschaftsgeschichtlich ein-
malige Rarität! Nur fünf Stücke sind seit vielen Jahren bekannt. Mit Kupons. (8)
964.
Elberfelder Elektrowerk AG, Elberfeld
EF-VF
100 €
Aktie 10.000 Mark 29.9.1923 (Auflage 2820, R 10), #4902
Abb.
Gegründet im April 1923 von dem Bonner Fabrikanten Friedrich Flume zwecks Herstellung und Vertrieb von elektrotechnischen
Gegenständen. Kpl. Kuponbogen anhängend. (62)
965.
Elektrizitäts-AG Mitteldeutschland, Kassel
EF-VF
400 €
Interimsschein 585.000 RM 30.4.1930 (
R 12
), ausgegeben an die Preussische
Elektrizitäts-AG anstatt 5 Aktien á 1.000 RM und 58 Aktien à 10.000 RM.
Abb.
Gründung 1929 durch den Kommunalen Zweckverband Ueberlandwerk Edertalsperre, den Zweckverband Ueberlandwerk Fulda-
Hünfeld-Schüchtern, die Landkreise Hanau und Kirchhain sowie die Preußische Elektrizitäts-AG, Berlin zwecks Zusammenschluß
der kommunalen Stromverteilungsunternehmen im Main-Wesergebiet. 1930 außerdem Übernahme des Elektrizitätswerkes der
Stadt Göttingen. Aktionäre sind heute die E.ON Energie AG (Nachfolger der Preußenelektra), die Göttinger Sport- und Freizeit
GmbH & Co. KG sowie zwölf Landkreise in Hessen. Niedersachsen, Westfalen und Thüringen. Versorgt werden über 200 Städte
und Gemeinden. 2005 umbenannt in E.ON Mitte AG. Maschinenschriftliche Ausfertigung mit Originalunterschriften. Lochentwer-
tet (RB). Im Reichsbankschatz lagen drei dieser Urkunden in unterschiedlicher Stückelung, jede für sich ein UNIKAT. Abheftlo-
chungen. (20)
966.
Elektrizitäts-AG Mitteldeutschland, Kassel
VF
400 €
Interimschein für 50 Aktien zu 10.000 RM 17.5.1930 (
R 12
),
ausgestellt für die Preussische Elektrizitäts-AG, Berlin.
Gründung 1929 durch den Kommunalen Zweckverband Ueberlandwerk Edertalsperre, den Zweckverband Ueberlandwerk Fulda-
Hünfeld-Schüchtern, die Landkreise Hanau und Kirchhain sowie die Preußische Elektrizitäts-AG, Berlin zwecks Zusammenschluß
der kommunalen Stromverteilungsunternehmen im Main-Wesergebiet. 1930 außerdem Übernahme des Elektrizitätswerkes der
Stadt Göttingen. Aktionäre sind heute die E.ON Energie AG (Nachfolger der Preußenelektra), die Göttinger Sport- und Freizeit
GmbH & Co. KG sowie zwölf Landkreise in Hessen. Niedersachsen, Westfalen und Thüringen. Versorgt werden über 200 Städte
und Gemeinden. 2005 umbenannt in E.ON Mitte AG. Mit dieser Sammelaktie erhielt die Preußenelektra die Einbringung der Elek-
trizitätsversorgung des Kreises Frankenberg abgegolten. Maschinenschriftliche Ausfertigung mit Originalunterschriften. Abheftlo-
chungen, Lochentwertet (RB). Im Reichsbankschatz lagen drei dieser Urkunden in unterschiedlicher Stückelung, jede für sich ein
UNIKAT. Abheftlochungen. (34)
967.
Elektrizitätswerk Sachsen-Anhalt AG, Halle a.d.S.
VF+
150 €
5 % Teilschuldv. 1.000 Mark Nov. 1922 (Auflage 20000, R 10), #923
Abb.
Gründung 1917 durch den Provinzialverband Sachsen und die Deutsche Continental-Gas-Ges. in Dessau. Mit dem Westen der
Provinz Sachsen und des Freistaates Anhalt war das Versorgungsgebiet deutlich größer als die heutige Fläche des Landes Sach-
sen-Anhalt. Auf dem späteren Gebiet der DDR gehörte die ESAG zu den vier größten Stromversorgern. 1920 wurde das eigene
Ktaftwerk Großkayna (bei Merseburg) gebaut, außerdem Strombezug von den Kraftwerken der Harbker Kohlenwerke in Helm-
stedt, der Gruben Concordia in Nachterstedt und Leopold in Holzweissig und der Chem. Fabrik Buckau in Gröbers und Ammen-
dorf. 1946 wurde die ESAG auf Befehl der SMAD enteignet, die Kraftwerke und Verteilnetze wurden anschließend verschiedenen
Volkseigenen Betrieben zugeordnet. Originalunterschriften für den Vorstand, Faksimileunterschrift Fürstenberg für die Berliner
Handels-Gesellschaft als Grundbuch-Treuhänder.
Nicht
lochentwertet, mit Restkupons ab 1923. (31)
968.
Elwecowerk Louis Wittig & Co. AG, Cöthen-Anhalt
EF
150 €
Aktie 5.000 Mark 28.12.1923 (R 9), #7196
Abb.
Gegründet am 14.11.1923 zwecks Übernahme und Weiterführung der Kaffee-Sourrogat- & Zichorien-Fabrik Louis Wittig & Co.
GmbH in Cöthen. Als in Köthen eine homöopathische Klinik eröffnet wurde, bewarb der Malzkaffeefabrikant Louis Wittig sein Pro-
dukt als “homöopathisch unbedenklichen Gesundheitskaffee”. Von seinem damaligen Erfolg zeugt noch heute die Wittigsche Vil-
la an der Bärteichpromenade. Direkt im Zentrum von Köthen liegt das schlossartige, von einem weitläufigen Park umgebende Ge-
bäude. Die AG wurde am 18.11.1924 aufgelöst und trat in die Liquidation, zwei Jahre später waren sämtliche Gläubiger voll be-
friedigt. Ein Stück aus der ersten Kapitalerhöhung von 61 Mio. Mark auf 130 Mio. Mark. Mit kpl. Kuponbogen. (13)
969.
Energie AG Leipzig, Markkleeberg
EF-VF
280 €
Sammel-Namensaktie 140 x 1.000 RM Nov. 1943 (R 10), #9353-422
Abb.
Gründung 1923 zur Betriebsführung einer Reihe von Elektrizitäts-, Gas- und Wasserwerken aus kommunalem Besitz. Aktionäre
waren der Elektrizitätsverband Nordwestsachen (62,9 %), die Thüringer Gas-Gesellschaft (28,3 %), die Gaswerk Engelsdorf
GmbH (2,3 %), die Landkraftwerke Leipzig AG (1,4 %) sowie mit den restlichen 5,1 % diverse Städte und Gemeinden. In den Or-
ten, die die ENAG mit der Betriebsführung ihrer Werke betrauten und deren Kreis sich bis 1941 ständig erweiterte, übernahm die
ENAG für Bevölkerung und Wirtschaft auch die Rolle des örtlichen Versorgungsunternehmens. Beteiligungen bestanden bei der
Landesgasversorgung Sachsen AG, der Ueberlandwerk Glauchau AG, der Gas- und Elektrizitätswerke Hainichen GmbH, der
Ferngaswerk Rochlitz GmbH, der Gasversorgung Obervogtland GmbH, der Gaswerk Brand-Erbisdorf AG, der AG für Licht- und
Kraftversorgung in München (1929 an die ThüGa verkauft) und der Leipziger Außenbahn AG (1930 an den Eltverband Nordwest-
sachsen verkauft). Die Aktiengesellschaft wurde 1964 zur Abwicklung nach Köln verlagert, 1966 wurde über das Westvermögen
das Konkursverfahren eröffnet, 1973 als vermögenslose Gesellschaft von Amts wegen gelöscht. Die Betriebsanlagen gingen zu
DDR-Zeiten im Energiekombinat des Bezirks Leipzig auf, nach der Wende entstand in Markkleeberg die Westsächsische Energie-
AG (Wesag), deren Anteile die Treuhandanstalt zu 51 % dem RWE verkaufte. Interessante Ausführung in fotomechanischer Ver-
vielfältigung eines Aktiensicherheitsdrucks mit kalligraphischer Ergänzung der variablen Daten sowie Originalunterschriften von
AR-Vorsitzendem und Vorstand. Lochentwertet (RB). Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. (47)
163
Los Gattung
Grad Ausruf €