Katalog HSK-Auktion XXXIII - page 167

982.
Gewerkschaft Augustus I, Essen-Ruhr
EF-VF
100 €
4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark 16.6.1911 (Auflage 8000, R 10), #2066
Abb.
Die Gewerkschaft gehörte zu 99 % der Essener Steinkohlenbergwerke AG. Sie war die Betriebsgesellschaft für die 1857 ange-
legte bis 912 m Teufe reichende Zeche Hercules. Zum Abbau der unter Flöz Mausegatt angetroffenen Magerkohlenflöze wurde
1912 trotz der beengten Platzverhältnisse (die Zeche lag mitten in der Stadt Essen) direkt neben Schacht I noch ein neuer Schacht
abgeteuft und eine weitere Brikettfabrik errichtet. Bis zu 1500 Mann Belegschaft förderten in den besten Jahren über 300.000 t
Kohle im Jahr. Für die Anleihe von 8 Mio. M bürgte die Essener Steinkohlenbergwerke AG. Faksimile-Unterschriften von Carl Fun-
ke und Ernst Tengelmann. (67)
983.
Gewerkschaft des Blei-, Zink-, Antimon- und Kupfererz-Bergwerk Saarsegen, Barmen EF-VF
250 €
Kuxschein 1/100 1.1.1902 (Auflage 100, R 10), #95
Abb.
Das Bergwerk lag in den Gemeinden Kirchsahr und Berg (Kreis Ahrweiler) und Lind (Kreis Adenau). Sehr schöne Umrandung, Ori-
ginalunterschriften. (62)
984.
Gewerkschaft Eisenhütte Westfalia, Wethmar
EF-VF
200 €
Kux-Schein 1.8.1880 (Auflage 1000, R 8), #689
Abb.
Die Gründung der Eisenhütte Westfalia läutete bereits im Jahr 1826 im bis dahin landwirtschaftlich geprägten Altlünen das In-
dustriezeitalter ein. Der Standort an der Lippe war günstig: Der Rohstoff kam aus den eigenen Raseneisenerz-Feldern Westfalia,
Neu-Westfalia und Elisabeth, die Holzkohle für die Verhüttung wurde aus dem nahen Cappenberger Wald bezogen, die Lippe war
nicht nur ein günstiger Transportweg, sondern lieferte auch Wasserkraft. 1876 wurde der Betrieb von der Eisenerzverhüttung auf
die Eisenverarbeitung umgestellt. Die maßgebliche Beteiligung der Familie des Ruhrgebiets-Pioniers von Born und das Engage-
ment von Friedrich Grillo als Grubenvorstand lenkten die Entwicklung der Eisenhütte Westfalia ganz natürlich hin zu einem maß-
geblichen Maschinen- und Anlagenlieferanten für den Ruhrbergbau, der darauf aufbauend bald Weltgeltung erlangte. Ende der
1940er Jahre wurde der nach seinem Konstrukteur benannte Löbbe-Kohlenhobel entwickelt, der auf allen Kontinenten der Welt
zum Einsatz kam. Seit den 1960er Jahren kamen zur Abbautechnik auch Maschinen für den Stollen- und Tunnelbau hinzu. 1991
fusionierte die Gewerkschaft Eisenhütte Westfalia (GEW) mit Klöckner-Becorit in Castrop-Rauxel zur Westfalia Becorit Industrie-
technik GmbH (WBI). 1995 verschwand der Name Westfalia, als WBI zur Ruhrkohle Technik AG kam. Seitdem firmiert das immer
noch an dem alten Standort der Eisenhütte in Altlünen tätige Traditionsunternehmen als Deutsche Bergbautechnik GmbH und ist
Weltmarktführer bei Strebausrüstungen und stranggeführten Transportsystemen im untertägigen Bergbau. Mit Originalunter-
schriften von Wilhelm Born, Konrad Schulz und Friedrich Grillo. Gedruckt auf Büttenpapier. Abheftlochung. (7)
985.
Gewerkschaft Nora, Witten a.d.Ruhr
UNC-
250 €
Kuxschein 14.9.1901 (Auflage 1000, R 9), #802
Abb.
Manganerzgruben im Kreis Biedenkopf, Regierungsbezirk Wiesbaden. Sehr dekorativ, im Unterdruck ein Eichenkranz und eine
Grubenlampe. Originalunterschriften. Inwendig zuletzt 1916 auf die Rheinische Stahlwerke Duisburg-Meiderich übertragen. (3)
986.
Gewerkschaft Salzborn für Bergbau und Salinenbetrieb, Salzig a.Rh.
EF-VF
200 €
1 Kux 1/1000 5.3.1906 (Auflage 1000, R 9), #193
Abb.
Neben den Thermal-Soolquellen des Heilbades Salzig gehörten der Gewerkschaft die Braunsteingrube Christianszeche (Bergamt
Ohrdruf), das Eisensteingrubenfeld Salzig und das Kupfererzbergwerk Carlshoffnung (Kreis St. Goar). (52)
987.
Gewerkschaft Schürfglück zu Gotha, Bielefeld
VF+
90 €
Kuxschein 1 Kux von 1000 20.6.1906 (Auflage 1000, R 5), #265
Abb.
Die Gewerkschaft bohrte auf Kali in der Gemeinde Rotenkirchen im Solling. Sie wurde auch fündig, errichtete aber kein Bergwerk.
Lochentwertet (RB). Ausgestellt auf Max Ulrich, Berlin. (81)
988.
Gewerkschaft Volkenroda, Menteroda i.Thür..
VF
150 €
5 % Teilschuldv. 1.000 Mark Jan. 1921 (Auflage 10000, R 9), #5233
Abb.
Gründung 1905. Lage der Gewerkschaft in Klein-Keula im Herzogtum Gotha mit 11 preussischen Normalfeldern. Eine Bohrung
traf das 6-20 m mächtige Hartsalzlager in 1000 m Teufe an, der Schacht wurde 1906 begonnen und ging 1909 in Förderung. Zur
Betriebsanlage gehörte eine Mühle sowie eine normalspurige Verbindungsbahn zwischen Volkenroda und der Schachtanlage Po-
ethen. Alle zuletzt drei Schächte des Bergwerks erreichten Teufen über 1000 m und gehörten zu den tiefsten Kalischächten in
Deutschland überhaupt. Ab 1921 Interessengemeinschaft mit der AG Krügershall (Burbach-Konzern). Volkenroda wurde 1930 be-
kannt, als bei untertägigen Aufschlußarbeiten mehrere Explosionen erfolgten, bei denen auch Todesopfer zu beklagen waren. An-
schließend trat in der Grube Erdöl bester Qualität aus. Erstmals kam es so in einer Kaligrube zur Erdölförderung, wobei das Erdöl
bis 1991 an die Leuna-Werke geliefert wurde. Mit allen anderen Kalibergwerken in der sowjetischen Besatzungszone 1946 ent-
eignet und in die Sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) Kali eingebracht, 1949 dann in die VVB Kali und Salz Halle (ab 1956 Er-
furt) überführt. Nach deren Auflösung 1970 gehörte Volkenroda zum Kombinat Kali Sondershausen, VEB Kalibetrieb Südharz-Son-
dershausen. Noch Ende der 1980er Jahre wurde mit dem 1106 m tiefen Schacht Rockensußra der dritte und zugleich tiefste
Schacht des Bergwerks abgeteuft. Gleich nach der Wende wurde das Bergwerk 1991 stillgelegt. Teil einer Anleihe von 10 Mio.
Mark, vermittelt durch die Essener Credit-Anstalt. Nur 6 Stücke wurden im Jahr 2003 gefunden. Mit Kupons ab 1924. (2)
989.
Glauchauer Steinkohlenbau-Verein, Glauchau
F
80 €
Interimsschein 12 Thaler 15 Neugroschen 1.3.1872 (
R 12
), #380
Abb.
Der Versuch, am nördlichen Ende der Zwickauer Mulde noch Steinkohle abzubauen, schlug fehl. Rückseitig ist noch bis zur X.
Einzahlung am 26.8.1874 quittiert, dann wurde das Unternehmen scheinbar aufgegeben. Druck auf braunem Papier. Feine Um-
randung. Einrisse mit Materialverlust. (37)
990.
Gottfried Lindner AG, Ammendorf b. Halle a.S.
EF-VF
375 €
Aktie 1.000 Mark 24.2.1921 (Auflage 1600, R 10), #7326
Abb.
Gründung 1823, AG seit 1905. Erzeugnisse: Waggons, Straßenbahnwagen, Omnibusaufbauten, Lastanhänger, Flachsraufma-
schinen. Werke in Ammendorf, Berlin, Dresden, Gaggenau, Köln, Königsberg, Hamburg und Nürnberg. Der Karosseriebau wurde
1928 an die Ambi-Budd-Presswerke in Berlin verkauft. 1949 teilte sich die Geschichte: In Nürnberg wurde der zweite Hauptsitz
angemeldet, die Werke Nürnberg, Gaggenau (Baden), Berlin-Tempelhof und Köln gingen wieder in Betrieb. 1952 Abschluß eines
Pacht- und Lizenzvertrages mit der Waggonfabrik AG in Rastatt, dessen Kündigung 1956 wegen nicht ausreichender Rentabiliät
der Anfang vom Ende war: 1965 kam im Westen der Konkurs. Das Werk Ammendorf wurde 1949 entschädigungslos von einer
sowjetischen Aktiengesellschaft in Besitz genommen. Nach der Wende gehörte es zuletzt zur Daimler-Tochter Adtranz, die dann
von Bombardier übernommen wurde. 2004 kam trotz erbitterter Gegenwehr von Belegschaft und Landesregierung das Aus auch
für das traditionsreiche Ammendorfer Werk. Großes Hochformat, breite Umrahmung. “Ungültig” perforiert. Schon beim Aktien-
neudruck 1930 aus dem Verkehr gezogen worden. Dieses Belegexemplar aus dem Firmenarchiv landete erst später (Abgabe-
pflicht für alle Wertpapiere in der DDR) durch Zufall ebenfalls im Reichsbankschatz. Alle Lindner-Emissionen vor 1930 waren vor-
her unbekannt! Nur 4 Stück dieses Jahrgangs wurden im Reichsbankschatz gefunden. Ungültig-perforiert. (30)
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