1044.
Leipziger Bau-Bank, Leipzig
VF+
1.500 €
Actie 100 Thaler = 300 Mark 15.6.1874 (Auflage 2500,
R 11
), #7246
Abb.
Gründung im März 1872. Zweck war Verwaltung, Verwertung und Veräusserung des der Gesellschaft gehörigen in Leipzig gele-
genen Hausgrundstücks “Plauenscher Hof”, Brühl 23. Die Geschäfte der Gesellschaft wurden von der Leipziger Immobilien-Ge-
sellschaft geführt. 1919 wurde das Grundstück verkauft, 1920 trat die Gesellschaft in Liquidation. Die letzte Liquidationsrate wur-
de im Juni 1922 mit 70 RM ausgezahlt. Uns sind nur die #7246 und #7248 bekannt. (83)
1045.
Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz Riebeck & Co. AG, Leipzig-Reudnitz
EF
200 €
5-7 % Teilschuldv. 1.000 Mark 8.11.1922 (Auflage 15000, R 10), #5137
Abb.
Die Brauerei gründete 1862 Adolf Schröder in der damals noch selbständigen Vorortgemeinde Reudnitz. 1871 wurde das konkurs-
reife Unternehmen an einige Leipziger Bürger unter Führung des Industriellen Carl Adolf Riebeck veräußert und 1887 in eine AG
umgewandelt. Die Brauerei in der Mühlstr. 13 wurde nun sehr expansiv geführt, bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges hatte sich der
Absatz auf 400.000 Hektoliter jährlich mehr als verdoppelt. 1912 Errichtung eines Zweigbetriebes in Berlin durch Anpachtung der
Germaniabrauerei in der Frankfurter Allee 53/55. 1938 Umfirmierung in Riebeck-Brauerei AG. Inzwischen mit in der Spitze 2 Mio.
Hektoliter im Jahr Ausstoß der größte mitteldeutsche Brauerei-Konzern und die viertgrößte Brauerei des Deutschen Reichs. Eige-
ne Braustätten in Leipzig, Erfurt, Altenburg i.Th., Gera und Gräfenthal (Thür.) sowie Mehrheitsbeteiligungen an weiteren 19 Braue-
reien (die größte Beteiligung 1943 war die an der Actien-Brauerei Neustadt-Magdeburg). Börsennotiz Berlin und Leipzig. 1946 ent-
eignet und weitergeführt als VEB Landes-Brauerei Leipzig, ab 1959 mit weiteren Betrieben vereinigt zur VEB Sachsen-Bräu Leip-
zig, ab 1968 VEB Getränkekombinat Leipzig. Die AG wurde nach der Wende reaktiviert, wobei sich auch die Familie Oetker (Rade-
berger) engagierte. Dennoch kam die Brauerei nach der Wende zunächst zum Getränkeriesen Brau und Brunnen, nach dessen
Sturz 2005 als “Leipziger Brauhaus zu Reudnitz GmbH” aber schließlich doch zur Radeberger-Gruppe. Mit Kupons. (63)
1046.
Lerche & Nippert Hoch- und Tiefbau AG, Berlin
EF-VF
110 €
Aktie 1.000 Mark Jan. 1923 (Auflage 40000, R 10), #27677
Abb.
Gründung 1921 als “Allgemeine Hoch- und Tiefbau AG”, 1922 Umfirmierung anläßlich der Übernahme der seit 1908 bestehenden
Tief- und Betonbaufirma Lerche & Nippert. Die Ges. besaß auch eine Ziegelei in Mühlenbeck, Grundstücke in Waidmannslust,
Borgsdorf, Oranienburg und Hohenneuendorf, ferner eigene Geschäftshäuser in Berlin (NW 6, Karlstr. 2) und Hameln. 1926 zu-
dem Erwerb der Zweigniederlassung Hannover der Rheinisch-Westfälische Bauindustrie AG, Düsseldorf. Ausführung von Aufträ-
gen hauptsächlich für Behörden und gemeinn. Baugesellschaften. Börsennotiz Berlin (bis 1926 amtlich, danach Freiverkehr). In
der Weltwirtschaftskrise blieben die Aufträge aus, die Banken drehten den Kredithahn zu, 1931 Konkurs.
Nicht
lochentwertet. Mit
Kupons. (41)
1047.
Leux-Werke AG für Schiff- und Bootbau, Frankfurt a.M.
EF-VF
150 €
Aktie Lit. D 20 RM 21.5.1925 (Auflage 1125, R 10), #7993
Abb.
Gründung 1923 zur Fortführung des seit 1855 als Einzelfirma betriebenen Fabrikationsgeschäfts für Schiff- und Bootsbau. Ge-
baut wurden im Werk Niederrad Motor-, Ruder- Segelboote und Kajaks; im Werk Osthafen Eisenschleppkähne, Personen- und
Frachtdampfer. Mehrheitsaktionär war die Deutsche Raiffeisenbank, Berlin. Im Jan. 1927 wurde die Auflösung beschlossen. (90)
1048.
Lichterfelder Bau-Verein AG, Groß-Lichterfelde
VF
200 €
Actie 500 Mark 1.1.1884 (Auflage 3149, R 8), #444
Abb.
Gründung 1872. Parzellierung eines Terrains zwischen der Berlin-Anhalter und der Berlin-Dresdner Bahn. Die probehalber errich-
teten Villen wurden 1874 veräußert. Ein Antrag an die Generalversammlung auf Auflösung der Gesellschaft kam nicht durch. 1882-
85 wurden wieder Häuser gebaut und bei deren Verkauf auch eigene Aktien in Zahlung genommen. Später außerdem noch Be-
trieb einer Dampfziegelei und eines Sägewerkes. 1921 ging die in Berlin börsennotierte Gesellschaft dann doch in Liquidation.
Sehr dekorativ in der Form eines Säulenportals gestaltet. (73)
1049.
Lommatzscher Bank AG, Lommatzsch
EF
100 €
Aktie 100 RM Nov. 1937 (Auflage 424, R 10), #746
Abb.
Gründung 1873 durch Übernahme der Credit- und Vorschuss-Genossenschaft, bis 1923: Credit- & Vorschuss-Verein AG zu Lom-
matzsch, dann Lommatzscher Bank AG.
Nicht
entwertetes Stück, mit Kupons. (82)
1050.
Lüdenscheider Wohnungsbau-AG, Lüdenscheid
VF
260 €
Namensaktie 100 RM Okt. 1938 (Auflage 429,
R 11
),
ausgestellt auf F. W. Jul. Aßmann in Lüdenscheid, #12
Abb.
Gegründet 1927 im wesentlichen durch Lüdenscheider Bauhandwerker als Gemeinnützige Wohnungsbau-AG Lüdenscheid
zwecks “Errichtung gesunder Kleinwohnungen für minderbemittelte Volkskreise, Schaffung von Eigenheimer zur Linderung der
Wohnungsnot und Schaffung von Arbeitsgelegenheiten für Erwerbslose”. Mit ca. 8 % beteiligt sich auch die Stadt Lüdenscheid
an der Gründung. In den Folgejahren werden kontinuierlich bis zu 20 Häuser bzw. 92 Wohnungen im Jahr fertiggestellt, so daß zu
Beginn des 2. Weltkrieges ein Bestand von 156 Häusern mit 614 Wohnungen erreicht ist. Umbenannt 1938 wie oben und weiter
1943 in Lüdenscheider Wohnstätten-AG, zugleich Verschmelzung mit dem Heimstättenverein GmbH Lüdenscheid. Wegen der be-
sonderen Wohnungsnot nach dem Krieg 1946 Erwerb eines fast 115.000 qm großen Grundstückskomplexes für Siedlungsbauten
bzw. Tauschzwecke. Das ehrgeizige Neubauprogramm nach der Währungsreform überforderte die Ges., weshalb die Stadt Lü-
denscheid 1953 mit über 90 % Hauptaktionär wurde. 1990 übernahm die Wohnstätten-AG 700 Wohnungen aus dem Bestand der
Stadt Lüdenscheid, womit der eigene Bestand auf über 2.400 Einheiten anstieg. 1995 nach Abzug der belgischen Garnison aus
Lüdenscheid Übernahme der sog. “Belgier-Häuser” mit 149 Wohnungen. Noch heute bestehende AG. Für die Zeit ungewöhnli-
ches großes Format, hübsche Umrahmung, Originalunterschriften von Vorstand und Aufsichtsrat. Lochentwertet (RB). Nur 2 Stück
lagen im Reichsbankschatz. Fleckig. (78)
1051.
Mägdesprunger Eisenhüttenwerk AG vorm. T. Wenzel, Mägdesprung
VF
1.800 €
Aktie 1.000 Mark 14.4.1898. Gründeraktie (Auflage 1000,
R 11
), #274
Abb.
Nachdem 1635 das kleine Fürstentum Anhalt-Bernburg-Harzgerode durch Erbteilung entstanden war, wollte der damalige Fürst
Friedrich (1613 – 1670) seinem Ländchen eine merkantilistische Wirtschaft geben, um auch die Folgen des Dreißigjährigen Krie-
ges zu überwinden. Der Bau einer Eisenhütte in Mägdesprung schien geboten, zumal die Voraussetzungen dafür, wie das Vor-
handensein von Eisenerz in der Nähe, die Wasserkraft der Selke, das Brennholz bzw. die Holzkohle aus den Wäldern, das kauf-
männische Wissen und die finanzielle Stärke des Quedlinburger Kaufmanns Johann Heydtfeld, der an einem solchen Unterneh-
men interessiert war, gegeben waren. So kam es am 9.11.1646 zu einem Vertrag zwischen Fürst und Kaufmann, der zur Grün-
dung der “Eisenhütte unterm Mägdesprung” führte. Der wirtschaftliche Erfolg stellte sich aber nicht ein, so dass Heydtfeld schon
1652 die Hütte einer Gewerkschaft überließ, die sich um die Hebung des anhaltinischen Bergbaus bemühte. Da auch deren Be-
mühungen erfolglos blieben, erwarb schließlich 1657 Fürst Friedrich die Hütte zum Selbstkostenpreis und vergab sie als Erbzins-
lehen an Friedrich Christian Arens, der Eisenfactor in Sorge war. Dieser errichtete etwa 1662 den ersten Hochofen. Nach dem To-
de von Arens ging die Hütte 1690 unter seinem Sohn in Konkurs. 1696 ersteigerte der Kaiserliche Rat Johann Kaspar Kaufmann
aus Kelbra die Hütte als Erbzinslehen für 3500 Taler. Auch dieser ging in Konkurs und die Hütte kam 1710 für 4700 Taler an Fürst
Viktor Amadeus von Anhalt-Bernburg. Die Anlagen in Mägdesprung wurden nun auch für die Silbergewinnung genutzt. Die Was-
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