Katalog HSK-Auktion XXXIII - page 189

1100.
Rheinische Möbelstoff-Weberei vorm. Dahl & Hunsche AG, Barmen
EF-VF
150 €
Aktie 20 RM 23.10.1924 (Auflage 59875, R 10), #49485
Abb.
Mit Kupons. (62)
1101.
Rheinische Viehhandelsbank AG, Köln
EF-VF
160 €
Aktie 20 RM 1.1.1924. Gründeraktie (Auflage 8000, R 8), #2379
Abb.
Gründung im Okt. 1923 zur Fortführung des gleichnamigen genossenschaftlichen Kreditinstituts. Zweck: Förderung der Erwerbs-
und Wirtschaftsverhältnisse des Mittelstandes, insbesondere des Viehhandels. Bereits 1926 wieder in Liquidation gegangen, 1928
gelöscht. Sehr schöner Druck in Anlehnung an Gestaltungselemente des Art Deko, außergewöhnliche Umrahmung aus Tannen-
zweigen und Weihnachtssternen. Mit Kupons. (16)
1102.
Rheinische Volksbank AG, Köln
VF+
80 €
Aktie Lit. A 20 RM März 1925 (Auflage 1500, R 9), #746
Abb.
Gründung 1875. Der satzungsgemäße Ausschluss von Spekulationsgeschäften wurde später vom Vorstand nicht mehr so ernst
genommen: infolge grober Fehlentscheidungen geriet die Bank 1937 in Konkurs. (3)
1103.
Rheinische Volksbank AG, Köln
EF+
60 €
Aktie Lit. A 100 RM März 1925 (Auflage 1500, R 7), #2465
Unentwertet, mit Restkupons. (3)
1104.
Roggenrentenbank AG, Berlin
VF+
200 €
Aktie Lit. B 5 x 1.000 Mark Okt. 1923 (
R 11
), #22319
Abb.
Gegr. 1922, Ende 1923 Anerkennung als Hypothekenbank durch den Reichsrat. Die Inflation verschaffte der Bank ein ganz spe-
zielles Geschäftsmodell, das sie im ganzen Deutschen Reich fast monopolartig ausführte: Kapitalbeträge und Zinszahlungen wa-
ren in einer bestimmten Anzahl Zentner Roggen ausgedrückt, der entsprechende Wert in Geld leitete sich aus den amtlichen Ber-
liner Börsennotierungen für märkischen Roggen ab. Ende 1923 Interessengemeinschaft mit der bereits 1862 gegründeten Preussi-
schen Pfandbriefbank in Berlin, deren Aktien dann zu 50 % bei der Roggenrentenbank zu liegen kamen. Die zwischen beiden Ban-
ken geplante Abgrenzung der Geschäfte funktionierte nie richtig, trotz Interessengemeinschaft machten sich beide Banken gegen-
seitig Konkurrenz. Zudem versuchte die Roggenrentenbank stets, sich die Preußische Pfandbriefbank komplett einzuverleiben,
doch am Ende kam es genau umgekehrt: Letztere übernahm ihren 1926 in “Landwirtschaftliche Pfandbriefbank (Roggenrenten-
bank) AG” umfirmierten Großaktionär zum 1.1.1927 im Wege der Fusion. Aus dem fusionierten Institut wurde im Laufe der Jahr-
zehnte in einem vielstufigen Fusionsprozeß schließlich die heutige (Noch-)Commerzbank-Tochter EUROHYPO. Mit Kupons. (93)
1105.
Sächsische Bank zu Dresden, Dresden
VF
10 €
Actie 200 Thaler 1.7.1873 (Auflage 25000, R 5), #28550
Abb.
1865 konzessioniert durch königliches Dekret. Als einzige Privatnotenbank Sachsens gab diese Bank im ganzen Reich umlauffä-
hige Banknoten heraus. In den 40er Jahren wurde das Institut personell und organisatorisch eng mit der Sächsischen Staatsbank
verflochten. Hochdekorativ, reichverzierte Ornamentik und Löwen-Wappen. (68)
1106.
Sächsische Lederindustrie-Gesellschaft (vormals Daniel Beck), Döbeln
VF
250 €
Actie 300 Mark 30.11.1876 (Auflage 3500, R 10), #1923
Abb.
Die Gesellschaft übernahm am 22.1.1872 die Ledermanufactur und Lackleder-Fabrik der Herren Gebr. Beck in Döbeln. In den fol-
genden Jahren erlitt die Ges. beim Verkauf ihrer Fabrikate grössere Verluste, die 1875 zu einer Unterbilanz führten. Das Aktien-
kapital wurde von 2.100.000 auf 1.050.000 Mark reduziert, so dass gegen je 2 Stück einzuliefernde Actien eine neue gewährt wur-
de. Als Folge rückgängiger Conjunctur hatte sich im Jahr 1880 abermals eine Unterbilanz herausgestellt. Nur 3 Stücke bekannt,
seit 1999 nicht mehr angeboten. Kleiner Einrisse und gebrochene Mittelknickfalte fachgerecht restauriert. (52)
1107.
Saline Ludwigshalle, Wimpfen a.N.
EF
280 €
Aktie 1.000 Mark 28.7.1923 (Auflage 8000, R 10), #10268
Abb.
Schon immer traten im Neckartal zwischen Heilbronn und Mosbach Salzquellen an der Oberfläche aus, die schon in grauer Vor-
zeit zum Salzsieden benutzt wurden und die Besiedlung der Gegend sehr förderten. Lange verarbeiteten die Siedebetriebe nur
oberflächlich austretende Sole, bis Bergrat Bilfinger 1816 in Jagstfeld ein unterirdisches Salzlager in 150 m Tiefe entdeckte. 1817
gründeten Bürger unter Führung der Familie Merkle die Saline Ludwigshalle, die schon 1818 das Wimpfener Salzlager entdeckte.
Außerdem wurde 1820 das Offenauer Salzlager gefunden. Die Gründung gleich mehrerer Salinen auf engstem Raum hing mit den
gerade stattgefundenen territorialen Umwälzungen im Südwesten und der deutschen Kleinstaaterei zusammen: Jagstfeld und Of-
fenau gehörten zum Königreich Württemberg, das Wimpfener Salz wurde im Großherzogtum Hessen gewonnen. Den Bohrungen
des Großherzogtums Baden bei Heinsheim, Neckarmühlbach und Haßmersheim war dagegen zunächst kein Erfolg beschieden.
Die Saline Ludwigshalle wurde bereits 1821 in eine AG umgewandelt. Sie bildete zusammen mit der Rappenauer Ludwigssaline,
der Saline Clemenshall in Offenau und der Saline Friedrichshall in Jagstfeld den “Verein der Neckarsalinen”, der 1867 durch Preis-
absprachen mit französischen Salinen das erste internationale Kartell der Wirtschaftsgeschichte bildete. Ludwigshalle blieb bis
1921 eine reine Saline, dann auch Gründung einer Abteilung Chemische Fabrik (Flußsäure, flußsaure Salze). Das erste Produkt -
und übrigens noch heute im Programm! - war Kryolith, ein Schmelzflussmittel für die aufstrebende Aluminiumindustrie. 1973 er-
warb der belgische Solvay-Konzern das gesamte Aktienkapital. 1982 Eingliederung in die ebenfalls zu Solvay gehörende Kali-
Chemie AG, Hannover. Diese Emission ist extrem selten, erstmals seit 1998 angeboten. Mit Restkupon. (52)
1108.
Saline und Chemische Fabrik Arnshall AG, Arnstadt
EF-VF
150 €
Aktie 5.000 Mark 14.5.1923. Gründeraktie (Auflage 5000, R 10), #1142
Abb.
Die Saline Arnshall wurde bereits 1850 nach mehrjährigen Organisationsarbeiten in Betrieb gebracht. 1851 wurde dann die Fir-
ma “Saline Arnshall” als Aktien-Verein von Arnstädter Bürgern gegründet. Gewonnen wurde vor allem Kochsalz und Viehsalz.
Als AG gegründet im März/Mai 1923. Herstellung und Vertrieb von Speise-, Gewerbe- und Abfallsalz sowie von chemisch-tech-
nischen und pharmazeutischen Produkten, insbesondere durch Ausnutzung des Steinsalzlagers auf dem Gebiet der Saline
Arnshall. 1926 wegen Nichteinreichung der Goldmark-Eröffnungsbilanz vom Registergericht für nichtig erklärt und gelöscht
worden. (64)
1109.
Sandsteinbruchbetrieb Franz Ritterath AG, Trier
EF-VF
500 €
4,5 % Theil-Schuldv. 500 Mark 24.11.1897 (Auflage 200, R 10), #28
Abb.
Bei der Gründung 1897 brachte Johann Franz Ritterath seine zusammen 22 ha großen Grundstücke in den Gemeinden Kordel,
Butzweiler, Euren, Kersch, Udelfangen und Schleidweiler sowie Einrichtungen und Inventar der Steinbrüche in die AG ein. Die An-
leihe vermittelte die Credit- und Depositenbank in Zweibrücken. Sehr dekorativ, Umrandung im Historismus-Stil. Nur 3 Stücke
wurden vor einigen Jahren gefunden. Aus einer alten Sammlung. Doppelblatt. (52)
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