1151.
Vereinigte Freiburger Ziegelwerke AG, Merzhausen bei Freiburg i.B.
EF-VF
250 €
Aktie 1.000 Mark 4.11.1922 (Auflage 3500, R 9), #(2325) 1277
Abb.
Die AG entstand 1892 durch Zusammenschluß der Firmen Karl Walterspiel in Freiburg i.Br., Adolf Mathis in Merzhausen und Fried-
rich Moritz in St. Georgen. Sitz war bis 1922 Freiburg i.Br., danach Merzhausen bei Freiburg. Die drei Ziegeleien mit zusammen
etwas über 100 Beschäftigten besassen zur Herstellung von Backsteinen, Falzziegeln, Hohldeckensteinen etc. eine Jahreskapa-
zität von 21 Mio. Stück. Ferner besaß man 100 % der Anteile der 1910 gegr. Ziegelwerke Gundelfingen GmbH. Bis 1930 in Mann-
heim börsennotiert. 1932 Vergleichsverfahren, 1935 Konkurs. Grosses Hochformat, hübsche Umrahmung. Lochentwertet (RB).
Zuvor vollkommen unbekannt gewesener Jahrgang, nur 6 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. (78)
1152.
Vereinigte Glanzstoff-Fabriken AG (5 Stücke), Wuppertal-Elberfeld
EF-VF
100 €
Lot
Zertifikat über 1 Aktie, #267630 14.6.1928, 5 Aktien, #47291-95 16.11.1927, 15 Aktien, #156811-
825 22.3.1928, 30 Aktien, #223381-410 10.4.1928, 60 Aktien, #225601-660 10.4.1928.
Abb.
Gründung 1899. Aus einem Versuchsbetrieb in den Anlagen der Rheinischen Glühlampenfabrik bei Aachen wurde eine der größ-
ten Kunstseidenfabriken des Kontinents. Später als Enka-Glanzstoff firmierend. Nach mehreren Fusionen und Aktionärswechseln
dann die Akzo Faser AG. (62)
1153.
Vereinigte Landsberger Pflug- und Münchener Eggenfabriken AG, München-Pasing EF
60 €
Aktie 20 RM 28.2.1925 (Auflage 60000, nach sanierungs-bedingter Zusammenlegung 1926 noch 5600, R 7), #44699
Gründung 1910 als “Münchener Eggenfabrik AG vorm. Fischer & Steffan”; die Fabrik auf dem 88.800 qm großen Areal in Pasing,
Parsevalstr. 17 beschäftigte etwa 250 Mitarbeiter. 1921 Übernahme der Bayerische Pflugfabrik AG in Landsberg und Umfirmierung
wie oben. Bis 1927 in München börsennotiert, Großaktionär war der Stumm-Konzern aus dem saarländischen Neunkirchen. 1930
als eines der unzähligen Opfer der Weltwirtschaftskrise in Liquidation gegangen. Das Pasinger Fabrikgrundstück wurde an die
Reichsbahn verkauft, der Landsberger Betrieb wurde von der Bayerische Pflugfabrik AG weitergeführt. Mit kpl. Kuponbogen. (68)
1154.
Vereinigte Märkische Tuchfabriken AG, Berlin
VF
350 €
Aktie 1.000 Mark Jan. 1922 (Auflage 10000,
R 12
), #18950
Abb.
Gründung 1889 zur Übernahme der seit 1861 bestehenden Wollwarenfabrik Wilhelm Müller in Berlin-Luckenwalde. Werke in Lu-
ckenwalde, Niederschöneweide und Sagan. Börsennotiz Berlin. 1960 wurde die AG nach West-Berlin verlagert und abgewickelt.
Die in der DDR enteigneten Betriebe insbesondere in Luckenwalde dagegen bestanden bis nach der Wende weiter. Schon 1781
hatte Friedrich der Große dem Frankfurter Kaufmann Thomas de Vins die “Konzession zum Betrieb einer Wollzeugfabrik nach Ge-
raer Art” erteilt. 1782-85 errichtete de Vins für sich ein prachtvolles Herrenhaus, heute als Hotel Vierseithof das erste Haus am
Platze. Die Streichung staatlicher Vergünstigungen in den Schrecken der napoleonischen Zeit bedeutete für fast alle Tuchmacher
Luckenwaldes, auch die “Grosse Fabrik” von Vins, den Ruin. Napoleons Kontinentalsperre gegen England verbessert die Lage
der Branche wieder, 1806 erwirbt der Fabrikant Busse die stillliegnde Vins’sche Fabrik und führt die industrielle Produktion ein,
schon 1828 kommt die erste Dampfmaschine zum Einsatz. Vor allem mit Uniformtuchen macht die Luckenwalder Tuchindustrie
gute Geschäfte. 1947 als VEB Volltuch Luckenwalde in Volkseigentum überführt, nach der Wende die Luckenwalder Tuchfabrik
GmbH, 1991 stillgelegt. Lochentwertet (RB). Ältestes bekanntes Stück dieser bedeutenden Textilfirma, ein UNIKAT aus dem
Reichsbankschatz. Kleinere Randeinrisse fachgerecht restauriert. (16)
1155.
Vereinigte Smyrna-Teppich-Fabriken, Schmiedeberg i.R., Cottbus, Hannover-Linden EF-VF
750 €
Aktie 1.000 Mark 27.9.1894 (Blankette der Gründeraktie,
R 12
).
Abb.
Gegründet 1894 unter Übernahme der Firmen Gevers & Schmidt in Schmiedeberg i. Riesengeb., Oscar Prietsch in Cottbus und
Dehmann, Spoerer & Friedrichs in Hannover-Linden. Hergestellt wurden Mechanische Smyrna-Teppiche, Läufer, Doppelteppiche,
Tournayteppiche. Sitz bis 1913 in Berlin, dann Cottbus, 1947 verlagert nach Hannover, ab 1951 GmbH, ab 1959 Kronen-Teppich-
Fabrik GmbH, Hannover. Seit 1998 ein
Unikat
geblieben. (52)
1156.
Vereinigte Werdersche Brauereien, Werder a.H.
VF
500 €
Actie 1.000 Mark 22.2.1896 (Gründeraktie, Auflage 1200, R 10), #140
Abb.
In der 1896 gegründeten AG fanden sich die Bierbrauereien von Georg Hoffmann, Lerch & Plettenberg, Schulze & Hildebrand sowie Georg
Bauer in Werder zusammen. 1901 außerdem Erwerb der Brandenburger Aktienbrauerei (Roland-Brauerei). Börsennotiz Berlin. Im März 1911
wurden Brauerei und Kundschaft an die Hansa-Brauerei verpachtet, im April 1911 erreichte ein Hypothekengläubiger die Eröffnung des
Konkursverfahrens. Es gab Anfechtungsansprüche gegen das Berliner Bankhaus Arons & Walter und Regressforderungen gegen Vorstand
und Aufsichtsrat; doch die Aktionäre gingen am Ende völlig leer aus. Lochentwertet (RB). Fleckig, Randschäden fachgerecht restauriert. (49)
1157.
Verkehrsbetriebe Danzig-Gotenhafen AG, Danzig
VF
600 €
Aktie 214 x 800 RM Aug. 1942 (
R 12
), #1537-750
Abb.
Gegr. am 18.3.1899 als Danziger Elektrische Straßenbahn AG, am 23.6.1942 umbenannt in Verkehrsbetriebe Danzig-Gotenhafen AG.
Die Strassenbahn in Danzig ist eines der ältesten Verkehrsunternehmen Deutschlands. Der Bankier Heinrich Quistorp, eine der schil-
lerndsten und markantesten Figuren von Gründerzeit und Gründerkrach, erwarb 1871/72 von dem Konzessionär Bissing die Kon-
zessionen für die Strecken von Danzig nach Langfuhr und von Danzig nach St. Albrecht. Die Danziger Straßenbahn errichtete Quis-
torp als Zweigunternehmen der Deutschen Pferdeeisenbahngesellschaft in Berlin, die den Bau der Bahn in Normalspur durchführte.
Der Betrieb der damals eingleisigen Strecke von Danzig nach Oliva wurde bereits am 23.1.1873 - einen Tag vor dem Berliner Betrieb
- eröffnet. Schon nach vier Monaten - der Gründerkrach zog seine Kreise - geriet das Privatunternehmen in wirtschaftlichen Verfall
und kam in gerichtliche Verwaltung. Es wurde dann von anderen Privatunternehmern erworben und vier Jahre lang als offene Han-
delsgesellschaft betrieben. Aber auch diese geriet in finanzielle Schwierigkeiten, als die Umstellung auf elektrischen Betrieb erfor-
derlich wurde. 1894 erwarb die AEG die Danziger Straßenbahn und stellte sie auf elektrischen Betrieb um. 1896 übertrug die AEG
den Betrieb auf ihre damalige Tochter Allgemeine Lokal- und Straßenbahngesellschaft zu Berlin, der sie bis 1903 gehörte. Inzwischen
hatte sich in Danzig auch die Danziger Elektrische Strassenbahn AG gebildet, die im Jahre 1901-1902 den Betrieb auf den ihr ge-
nehmigten Linien von Brösen nach Neufahrwasser und von Brösen nach Langfuhr aufgenommen hatte. 1903 wurden beide Unter-
nehmen verschmolzen, wobei der Name der Danziger Elektrischen Strassenbahn AG übernommen wurde, die Führung aber bei der
Allgemeinen Lokal- und Straßenbahngesellschaft, Berlin lag. 1908 wurde das Netz durch den Bau der gleichfalls normalspurigen
Strecken Oliva-Glettkau und Danzig (Hauptbahnhof)-Langgarter Tor erweitert. 1933 wurde der Autobus-Park der Danziger Verkehrs-
GmbH und damit der Autobusbetrieb zwischen Danzig und dem Ostseebad Zoppot übernommen. Letzte Großaktionäre waren die
Stadt Danzig, die Stadt Gotenhafen (Gdingen) und die Aloka. Lochentwertet (RB). Ein
Unikat
aus dem Reichsbankschatz. (52)
1158.
Victoria-Hütte, Berlin
VF
250 €
6 % Schuldv. 500 Mark 1.4.1881 (Auflage 500,
R 11
), #259
Abb.
Gründung 1871. Besitztum: a) eine Nickelfabrik in Naumburg und Theuern, b) ein bei Sagmyra in Schweden gelegenes Nickel-
bergwerk mit den Grubenfeldern Slättberg und Kusa. Selbst der sonst sehr zurückhaltend formulierende Saling schreibt, dieses
Bergwerk sei der Gesellschaft 1872 “für 3 Mio. Mark angehängt” worden - nach Auflösung der Gesellschaft ließ sich das Berg-
werk 1887 für gerade einmal 22.000 M verkaufen. Mit anhängendem Genußschein, der Rechte aus dem Verkauf von 200 Aktien
der Sägmyra AB verbriefte. Lochentwertet (RB). Stücke aus dieser Anleihe waren zuvor völlig unbekannt gewesen, nur 2 Stück la-
gen im Reichsbankschatz. (46)
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