1142.
Thonwaarenfabrik AG, Bad Oeynhausen
EF-VF
250 €
Actie 1.000 Mark 5.4.1889. Gründeraktie (Auflage 400, R 10), #226
Abb.
Die Gesellschaft erwarb die auf Niederbecksener Gebiet gelegene A. Rasch’sche Thonwarenfabrik. Fabrikation von Verblend-,
Form- und Glasursteinen, Falzziegeln und Röhren. Börsennotiz Hannover. Während des 1. Weltkrieges ging die schon lange Jah-
re unrentabel arbeitende Gesellschaft ein. (67)
1143.
Thüringer Bankverein, Erfurt
EF+
150 €
Actie 100 Thaler 1.3.1873 (Probedruck oder ähnliches), #2455
Abb.
Ein übles Produkt der Gründerzeit, initiiert von dem als Gründer ungemein aktiven Robert Baumann (u.a. auch Gründer der
Egell’schen Maschinenfabrik und der Berliner Nord-Eisenbahn). Beim Thüringer Bankverein brannten zu allem Überfluss auch
noch die beiden Vorstände Heinrich Moos und Selmar Uhley mit der Kasse durch, was dazu führte, dass sie von der satirischen
Zeitschrift “Kladderadatsch” unter Beifügung ihrer Porträts steckbrieflich verfolgt wurden. Für die Zeit völlig untypische graphi-
sche Gestaltung. (82)
1144.
Thüringer Nahrungsmittel AG, Grossheringen
EF-VF
10 €
Aktie 1.000 Mark 1.5.1918 (Auflage nur 90 Stück, R 8), #420
Gründung 1890 als “Thüringer Dörrgemüse AG”, 1916 Umfirmierung wie oben. Erzeugnisse: Trockengemüse, Obst- und Gemü-
sekonserven, Brühwürfel, Suppenwürze. (67)
1145.
Turngemeinde Göppingen (E.V.), Göppingen
EF
250 €
Anteil-Schein 5 Mark 16.9.1907 (R 10), #1384
Abb.
Gegründet 1844 als Männer-Turngemeinde Göppingen. Mit knapp 2000 Mitgliedern gehört die Turnerschaft heute zu den größ-
ten Vereinen der Stadt Göppingen. Dekorative Umrandung, zwei Originalunterschriften. (82)
1146.
Turnverein “Freie Turnerschaft” Frankenberg i.Sa., Frankenberg
EF-
100 €
Anteilschein 5 Mark 1.12.1907 (R 10), #22
Abb.
Ausgeben zum Zwecke der Erbauung einer Turnhalle. Nicht katalogisiert. Dazu eine Quittung vom 24.4.1910 und ein Werbe-
schreiben vom Juni 1909. (37)
1147.
UNION AG für See- & Fluß-Versicherungen, Stettin
VF
3.800 €
Actie 400 Thaler 15.3.1857. Gründeraktie (Auflage 3000, R 10). #1485
Abb.
Abschluß von Transport- und Rückversicherungen aller Art. Im März 1945 Sitzverlegung von Stettin nach Lübeck. (Der seit 1925 im Amt
befindliche Vorstand wurde “mitverlegt” und nahm dieses Amt noch nahezu weitere 20 Jahre lang wahr!) 1961 Sitzverlegung nach Ham-
burg, 1966 Eingliederung in die Nordstern Allgemeine Versicherungs-AG, Köln/Berlin, die zu diesem Zeitpunkt sämtliche Aktien besaß.
1978 Umfirmierung in UNION AG für Versicherungen, 1999 Sitzverlegung nach Köln, 2001 Verkauf des AG-Mantels an einen branchen-
fremden Investor. Wunderschöne Lithographie von E. Rühlow & Co. in Stettin mit Hafenszenen. Inwendig mehrere Übertragungsvermer-
ke. Einzelstück aus alter Sammlung, extrem niedriger Startpreis. (58)
1148.
Universum-Film AG, Berlin
EF
1.000 €
Sammel-Namens-Aktie Ser. A 10.000 x 100 RM Sept. 1942 (Auflage
nur
2 Stück
,
R 11
), ausgestellt auf die UFA-FILM GmbH, Berlin, #34472-44471
Abb.
Die UFA wurde am 18.12.1917 gegründet. Maßgebend beteiligt neben dem Deutschen Reich und der Deutschen Bank waren die
deutsche Industrie und Schifffahrt. Den Vorsitz im Aufsichtsrat übernahm das Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, Dir. E. G. von
Stauss, dem besonders die Gründung zu verdanken ist.” Männer wie Kommerzienrat Wassermann und Direktor Gutmann (Dresdner
Bank), Kommerzienrat Mamroth (AEG), Oberregierungsrat Dr. Cuno (Hapag) und Oberregierungsrat Stimming (Norddt. Lloyd) u.a.
traten ebenfalls in den Aufsichtsrat ein. Die Rolle als Propagandainstrument spielte die UFA auch im 2. Weltkrieg wieder. Im Zuge
der Gleichschaltung veranlasste das Reichspropagandaministerium 1942 die Verschmelzung der UFA mit Tobis, Terra, Bavaria und
Wien-Film zur Ufa-Film GmbH. Bei der Gelegenheit erfolgte bei der Universum-Film AG ein kompletter Aktien-Neudruck. Finanz-
historisch einmalig ist die Tatsache, daß sich Jahrzehnte später bis auf zwei Ausnahmen sämtliche UFA-Aktien noch im Reichs-
bankschatz befanden! Am 24.4.1945 besetzt die Rote Armee das Ufa-Gelände in Babelsberg. Am 17.5.1946 erteilt die Sowjetische
Militäradministration der Deutsche Filmaktiengesellschaft (kurz DEFA) die erste Produktionslizenz, als erster Spielfilm wird noch im
gleichen Jahr Wolfgang Staudtes “Die Mörder sind unter uns” mit Hildegard Knef realisiert. Im Westen kommt es 1956 zur Privati-
sierung von Ufa und Bavaria, wobei die Universum-Film AG und die Ufa-Theater AG von einem Bankenkonsortium unter Führung
der Deutschen Bank übernommen werden. 1964 wird die UFA von der Bertelsmann-Gruppe erworben. 1991 erlebt die UFA die
“Wiedervereinigung” mit der DEFA, seit 1997 ist sie Teil der RTL-Group, wo Bertelsmann Ende 2001 wieder die Mehrheit über-
nimmt. Faksimileunterschrift Emil Georg von Stauß. Der große deutsche Bankier verwaltete als Vorstand der Deutschen Bank die
Anatolische Eisenbahngesellschaft. Als Aufsichtsratsvorsitzender von Lufthansa und BMW initiierte Stauß den Neubeginn der deut-
schen Flugzeugindustrie nach dem Ersten Weltkrieg. Er war Motor des Zusammenschlußes der Daimler-Motoren-Gesellschaft und
der Benz & Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik im Jahr 1926 zur Daimler-Benz AG. 1932 wechselte von Stauß vom Vorstand in den
Aufsichtsrat der Deutschen Bank. Lochentwertet (RB). Nur zwei Stücke lagen im Reichsbankschatz. (93)
1149.
Verein “Hunde-Sport” Mannheim-Ludwigshafen a/Rh. e.V., Mannheim
EF-VF
180 €
Darlehns-Schein 25 Mark 1.6.1903 (R 10), #44
Abb.
Ausgegeben zum Zweck der Erbauung eines Thierasyls (Hundeheim) in Mannheim. Sehr schöne Umrandung mit Fabelwesen. (24)
1150.
Verein zum Schutze deutscher Einwanderer in Texas, Wiesbaden
EF
6.000 €
Aktie 5.000 Gulden 1.7.1846. Gründeraktie (Auflage 40, R 9), #15
Abb.
Die Gründeraktien des Texas-Vereins wurden von Mitgliedern des Hochadels gezeichnet. Schutzherr des Vereins war Herzog Adolf von Nas-
sau. Der Verein sollte den mittellosen auswanderungswilligen Untertanen des Herzogs von Nassau eine geregelte Überfahrt in die Neue Welt
und die Ansiedlung im Staat Texas ermöglichen. Zu diesem Zweck wurde Siedlungsland zwischen dem Oberlauf des Colorado und dem
Llano im Gebiet der Comanchen erworben. Den Vertrag darüber unterzeichneten für den Texas-Verein Prinz Carl von Solms-Braunfels und
für den Staat Texas der Gouverneur Sam Houston. Das erworbene Land war jedoch sehr unwirtlich, und als 1846 die ersten 5.000 Ein-
wanderer eintrafen, gab es nicht genug Transportmittel und vor allem kaum besiedlungsfähiges Land. Obwohl der Herzog von Nassau noch
einmal 225.000 Gulden nachschoß, erzwangen die Umstände 1861 die Auflösung des Vereins. Welche Bedeutung der Verein dennoch für
die Besiedlung des nordamerikanischen Kontinents hatte, zeigt sich in der Tatsache, daß in den USA mehr als 100 Bücher über den Texas-
Verein und seine Geschichte geschrieben wurden. Trotz aller damaligen Schwierigkeiten bilden die Siedlungen im Gebiet des heutigen New
Braunfels und Fredericksburg noch heute das größte zusammenhängende Siedlungsgebiet deutscher Einwanderer in Texas. Ausgestellt auf
den regierenden Fürsten von Schönburg, Waldenburg. Original signiert von dem Grafen von Castell. Ohne Zweifel ist der Texas-Verein ein
Spitzenstück unter den deutschen Wertpapieren, denn die Aktie vereint in sich wie kein anderes deutsches Stück: Ungemeine Seltenheit,
Schönheit und künstlerischen Wert, geschichtliche Bedeutung. Alle bekannten Aktien des Texas-Vereins liegen seit langer Zeit fest in
Sammlungen; es ist wahrscheinlich die für lange Zeit einzige Gelegenheit, diesen Spitzen-Titel noch einmal zu erwerben. MUSEAL. (73)
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