1132.
Steinkohlenbergwerk Deutscher Kronprinz, Recklinghausen
EF-VF
300 €
Kuxschein 1 Kux 12.1.1883 (Auflage 1000,
R 11
), #796
Abb.
Den ersten Schacht Kronprinz teufte Franz Haniel ab. In Förderung gekommen 1839, doch bereits 1842 wegen großer Schwierig-
keiten in der Wasserhaltung und Wetterführung wieder stillgelegt. Im Grubenvorstand war u.a. August Thyssen. 1900 übernahm die
Bergwerksgesellschaft Hibernia 380 Kuxe im Tausch gegen 133 eigene Aktien, 1904 erlangte dieser später im Mehrheitsbesitz des
Preußischen Staates befindliche Bergwerkskonzern nach weiteren Zukäufen die Dreiviertelmehrheit. Eine Besonderheit: Ausgestellt
auf den Gewerken Herren THYSSEN & CIE. in Mülheim a/d. Ruhr. Feine Umrandung. Originalunterschriften. Schnittentwertet. (34)
1133.
Stettin-Rigaer Dampfschiffs-Gesellschaft: Th. Gribel KGaA, Stettin
VF
1.600 €
Namensaktie 3.000 Mark 1.11.1874. Gründeraktie (Auflage 174, R 9), #57
Abb.
Gründung 1874 zum Betrieb der Liniendienste Stettin-Riga und Stettin-Reval-Helsingfors. Anfangs nur vom Pech verfolgt: Das bei
Gründung 1874 in Dienst gestellte erste Schiff, der Passagier- und Frachtdampfer “Melida” ist 1880 in der Ostsee verschollen.
Der 1881 in Dienst gestellte gleichnamige Nachfolger sank bereits 1885 vor Bornholm. Der 1880 in Dienst gestellte Frachtdamp-
fer “Olga” wurde 1899 verkauft und sank 1903 nordwestlich von Kolberg. Die “Kronprinz Wilhelm” wurde nur zwei Jahre nach dem
Stapellauf 1917 von britischen Zerstörern im Kattegat versenkt. Bis zum Ende besaß die Ges. den Passagier- und Frachtdamp-
fer “Regina” (Indienststellung 1911, 1944/45 als Verwundetentransportschiff eingesetzt, dann an England abgeliefert) sowie die
Passagierdampfer “Rügen” (Indienststellung 1921, nach Beschlagnahme durch die Sowjetunion die “Ivan Susanin”) und “Nord-
land” (Indienststellung 1924, später die “Derzhavin”). 1937 erlosch die Ges. nach Übertragung ihres Vermögens auf die Reederei
R. C. Gribel. Abb. eines Dampfschiffs (höchstwahrscheinlich die Melida) im Unterdruck. Lochentwertet (RB). (81)
1134.
Stettiner Dampfmühlen AG, Stettin
VF-
600 €
Actie 500 Thaler 1.1.1858. Gründeraktie (Auflage 1200, R 8), #729
Abb.
Getreidedampfmühle für Weizen und Roggen, Zweigniederlassung in Züllchow (ehem. Haurwitzsches Grundstück Chausseestr.
7/8). Mit einer jährlichen Vermahlung von rd. 50.000 t um die Jahrhundertwende fast doppelt so groß wie der wesentlich ältere
Lokalrivale “Stettiner Walzmühle” (gegr. 1838). Am Ende aber schadete der erbitterte Konkurrenzkampf doch mehr der Dampf-
mühle: Während die Walzmühle Dividenden bis zu 10 % erwirtschaftete und an der Stettiner Börse Kurse bis 200 % erreichte,
gingen die Aktionäre der Dampfmühle meist leer aus und der Kurs dümpelte unter 100 %. Absatzschwierigkeiten und das Miß-
verhältnis zwischen Getreide- und Mehlpreis verursachten nach der Jahrhundertwende steigende Verluste, Ende 1907 beschloß
eine a.o. G.-V. die Liquidation. Immobilien, Maschinen und Inventar übernahm die Pommersche landwirtschaftliche Hauptgenos-
senschaft GmbH, die als Getreidelieferant größtes Interesse am Weiterbestehen der Mühle hatte. 1909 gründete sie unter dem
gleichen alten Namen “AG Stettiner Dampfmühlen” eine neue Aktiengesellschaft. Gewinne erwirtschaftete die Mühle aber auch
weiterhin nicht, Mitte der 30er Jahre verschwindet auch die Nachfolge-AG aus den Handbüchern. Hochdekorative Lithographie,
in der Platte signiert Müller/Berger. Kaum mehr als 10 Stück wurden zur Wendezeit aus einem DDR-Archiv verfügbar - “aufgetan”
hatte sie, heute können wir es sagen, auf der Suche nach Zusatzeinkünften ein Mitglied der Regierung Modrow. (88)
1135.
Stettiner Kühl- und Gefrierhaus GmbH, Stettin
EF
200 €
Namens-Geschäftsanteil 500 RM Okt. 1927, ausgestellt auf Carl Stelter, Stettin (R 9), #17
Abb.
Gegründet 1927 zum Bau und Betrieb eines Kühl- und Gefrierhauses in Stettin, Zimmerplatz 2 (in zentraler Lage auf dem westli-
chen Oderufer an der Hansa-Brücke, gegenüber vom Haupt-Steuer-Amt). Das Gebäude überstand den Krieg weitgehend unbe-
schadet und steht noch heute. Lochentwertet (RB). Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz. (33)
1136.
Stettiner Speicher-Verein, Stettin
EF-VF
200 €
Aktie 1.200 Mark 6.10.1906 (Auflage 250, R 9), #207
Abb.
Gründung 1872. Betrieb der Lagerhäuser “An den Speichern”, “Am Wall” und “Innerer Hof” sowie Gewährung von Lombard- und
Zollkredit. Damals war Stettin an der Oder der bedeutendste deutsche Ostseehafen, zu dem auch der zeitweise größte Kai-
schuppen in ganz Europa gehörte. Übernommen wurden 1900 die Stettiner Speicher-Actien-Gesellschaft und 1930 (wegen des
im Hafen gelegenen und als Speicher nutzbaren Fabrikgebäudes) die Neue Stettiner Zucker-Siederei. Trotz der schweren Kriegs-
schäden, die Stettin erlitten hatte, sind noch heute zwischen der Hansabrücke und der Baumbrücke sowie auf dem westlichen
Oderufer einige der ganz alten Speichergebäude erhalten. Sehr schöne Rankwerk-Umrahmung, Originalunterschriften.
Nicht
lochentwertet, sehr günstig ausgerufen. (3)
1137.
Stettiner Speicher-Verein, Stettin
EF-VF
180 €
Aktie 300 RM 15.7.1930 (Auflage 300, R 10), #535
Abb.
Nur zwei Stück wurden letztes Jahr in Privatbesitz gefunden. (36)
1138.
Stifts-Brauerei AG, Minden
VF+
125 €
4,5 % Partial-Obl. 1.000 Mark 27.4.1894 (Auflage 300, R 9), #2
Abb.
Gründung 1879, AG seit 1887. Die Stifts-Brauerei war mehrheitlich auch an der Actien-Brauerei Feldschlößchen in Minden betei-
ligt. 1914 übertrug die Stiftsbrauerei ihr Braukontingent auf die Feldschlößchen-Brauerei, 1918 ging sie in der Schwesterfirma
durch Verschmelzung ganz auf. 1978 auf die Dortmunder Union-Schultheiss-Brauerei AG (heute Brau und Brunnen AG) ver-
schmolzen. Originalunterschriften der Direktion sowie für das darleihende Bankhaus von Hermann Lampe (das Bankhaus Her-
mann Lampe KG in Bielefeld gehört heute zum Oetker-Konzern). Doppelblatt. (67)
1139.
Strehlener Actien-Zucker-Fabrik, Strehlen
VF
300 €
Namens-Actie 500 Thaler 1.10.1872. Gründeraktie (Auflage 381, R 9), #252
Abb.
Errichtet 1871/72 durch Röhrig & König, umgebaut 1908 durch die Hallesche Maschinenfabrik. Die Fabrik lag in Niclasdorf bei
Strehlen in Schlesien. Originalunterschriften. Rückseitig Übertragungen bis 1925. (12)
1140.
Terrain Gesellschaft Südende, Berlin
VF
325 €
Aktie 1.000 Mark 19.6.1889. Gründeraktie (Auflage 1300, R 9), #323
Abb.
Die Gesellschaft erwarb die Grundstücke der in Konkurs geratenen Baugesellschaft Südend im heutigen Bezirk Schöneberg. Ne-
ben diesen 10 ha Land besaß sie auch einige Hausgrundstücke, ferner ein Restaurant. Bereits seit 1898 wieder in Liquidation,
letzte Ausschüttung 1922. Dekorativ. Äußerst selten, weniger als 10 Stücke bekannt. Aus alter Sammlung. (41)
1141.
Thienhaus-AG, Vohwinkel
EF-VF
180 €
Aktie 1.000 Mark 28.1.1922 (Auflage 3000, R 9), #1146
Abb.
Die im Jahr 1921 gegründete Gesellschaft produzierte und vertrieb Hornwaren aller Art. Spezialitäten waren Stock- und Schirm-
griffe sowie Messerhefte. Konkurs bereits im Dezember 1925. Zwei minimale Einrisse rückseitig hinterklebt. (62)
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