Katalog HSK-Auktion XXXIII - page 80

464.
Dampfschifffahrts-Gesellschaft “Neptun”, Bremen (7 Stücke)
EF-VF
70 €
Lot
Aktie 100 RM Mai 1933 (Auflage 325, R 6), #2789; Aktie 1.000 RM Nov. 1940
(Auflage 1000, R 6), #3612 + 5 Frachtdokumente von 1932-1939.
Abb.
Gründung 1873 mit einer Flotte von 5 Schiffen für die Skandinavien-Fahrt. Später auch Verbindungen nach Holland, Riga, Spa-
nien und Portugal, 1889 Aufnahme des unmittelbaren Rhein-See-Verkehrs ab Köln. Die auf 76 Schiffe angewachsene Flotte ging
als Folge des 1. Weltkrieges weitgehend verloren. In der Weltwirtschaftskrise 1930 erwarb der Norddeutsche Lloyd die Aktien-
mehrheit (zuletzt 98 %). Von der wiederaufgebauten Flotte beließen die Alliierten nach dem 2. Weltkrieg der “Neptun” wieder nur
16 ältere Dampfer und 4 Leichter. Bis 1972 konnte die Flotte ein drittes Mal auf dann 25 Schiffe neu aufgebaut werden. Neben
der Linienschiffahrt in Europa, nach Westafrika und Übersee spezialisierte sich die Ges. ab 1970 besonders auf Flüssiggastanker
und die Meeresforschung zur Auffindung unterseeischer Rohstoffvorkommen. Inzwischen hatten die Commerzbank AG in Ham-
burg und die Persil GmbH in Düsseldorf (später Henkel) je eine Schachtel von über 25 % erworben, Anfang der 70er Jahre kam
die Bremer Landesbank mit einer weiteren Schachtel hinzu. 1973/74 erwarb die Sloman-Gruppe über 75 % der Aktien, zugleich
Umfirmierung in SLOMAN NEPTUN Schiffahrts-AG. Noch heute in Bremen und Hamburg börsennotiert. Drei der Frachtdoku-
mente mit dekorativen Schiffsabbildungen. (72)
465.
Deutsche Linoleum-Werke Hansa, Delmenhorst
VF-
270 €
Actie 1.000 Mark 23.11.1896. Gründeraktie (Auflage 2400, R 10), #1452
Abb.
Gründung 1883 als überhaupt erste Linoleumfabrik in Deutschland, 1896 Umwandlung in eine AG. Das Werksgelände war fast
200.000 qm groß, davon über 81.000 qm mit Fabrikgebäuden für die Trocknung, Lagerung und Versendung von Linoleum über-
baut. Börsennotiz Berlin und Bremen. Unter Führung der I.G. Farben, die dabei ihre eigene Linoelum-Produktion aufgab, fusio-
nierten 1925 die Germania Linoleum-Werke AG als aufnehmende Gesellschaft mit der Delmenhorster Linoleum-Fabrik (Anker-
marke), der Deutsche Linoleum-Werke Hansa in Delmenhorst und der Linoleum-Fabrik Maximiliansau zur “Deutsche Linoleum-
Werke AG”. 1928 Rationalisierung über europäische Landesgrenzen hinweg durch Zusammenschluß mit der Linoleum-AG Giubi-
asco (Schweiz) und der Linoleum AB Forshaga (Schweden) unter dem Dach der “Continentale Linoleum-Union” (1940 wieder auf-
gelöst). In der Weltwirtschaftskrise 1931 Stillegung der Werke Maximiliansau und Velten bei Berlin, die Produktion wurde in den
beiden größeren (bis heute produzierenden) Werken Bietigheim und Delmenhorst konzentriert. 1937 Verkauf des Werkes Köpe-
nick, 1938 Sitzverlegung von Berlin nach Bietigheim, 1969 Umfirmierung in DLW AG. Die Produktion von Tufting-Teppichböden
wurde 1960 im Delmenhorster Hansa-Werk und 1968 auch in Bietigheim aufgenommen. 2000 Übernahme durch den US-ameri-
kanischen Konkurrenten Armstrong und Umfirmierung in ARMSTRONG DLW AG. Der Jahresumsatz hat sich seitdem auch we-
gen der Krise am deutschen Baumarkt auf rd. 350 Mio. € halbiert. Mit Abgeltungsstempeln nach dem Versailler Vertrag. Sehr de-
korative Blattwerkumrandung. Nur 5 Stück wurden Anfang der 90er Jahre gefunden. Mit Talon. (38)
466.
Deutsche Petroleum-Bohr-Gesellschaft, Bremen
EF-VF 3.000 €
Actie 2. Emission 500 Mark 20.9.1881 (R 10), #1226
Abb.
21 Jahre nach der Entdeckung des Erdöls in den USA durch Edwin L. Drake in Titusville, Pennsylvania, wurde die Bremer Ge-
sellschaft 1880 zwecks Ausbeutung der Edemisser Erdölvorkommen gegründet. Hierzu gehörten auch die Erdölfelder von Oel-
heim (Stadtteil von Peine), wo man bei 7 von insgesamt 22 Bohrlöchern fündig wurde. Ferner errichtete das Unternehmen in Pei-
ne die erste deutsche Erdölraffinerie und die erste Pipeline mit einer Länge von 9,8 km. Nach Fusionen der Petroleum-Land-Ge-
sellschaft in Peine mit einem Aktienkapital von 3.250.000 Mark mit der Oelheimer Petroleum-Industrie-Gesellschaft Adolf M. Mohr,
Sternberg mit einem Aktienkapital von 3.782.000 Mark und der Deutsche Petroleum-Bohrgesellschaft in Bremen mit einem Ak-
tienkapital von 1.217.500 Mark entstand die Vereinigte Deutsche Petroleum-Werke AG, die nach dem Ersten Weltkrieg von der
deutschen Erdöl AG (DEA) erworben wurde. Die Aktie trägt die Faksimileunterschrift von H.H. Meier (1809-1898), einer bedeu-
tenden Bremer Persönlichkeit. Er war Inhaber eines der größten Bremer Handelshäuser, Reichspolitiker, Deputierter der National-
versammlung, Sonderbevollmächtigter des Bremer Senats (1866) und er war maßgebend an der Gründung des Norddeutschen
Lloyd beteiligt. 1865 wurde H.H. Meier zum Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger gewählt. Dr. Ar-
wed Emminghaus, der Initiator und Gründer der DGzRS und H.H. Meier kümmerten sich um die finanziellen Mittel, der größte
Coup gelang Meier hierbei, als er den preußischen König Wilhelm zur Schirmherrschaft über das Rettungswerk bewegen konnte.
Äußerst dekorativ, Vignette mit Ölfeld und Bohrtürmen. Doppelblatt, mit kpl. Kuponbogen. (5)
467.
Deutsche Schiff- und Maschinenbau-AG, Bremen
EF-
80 €
Aktie 100 RM Jan. 1928 (Auflage 25000, R 8), #15892
Gründung 1872 als Actien-Gesellschaft “Weser” unter Übernahme der seit 1843 bestehenden Firma C. Waltjen & Co. 1926 Um-
firmierung nach Übernahme und Fusionen mit anderen Werften (u.a. Vulcan und Nüscke in Stettin, Seebeck) in Deutsche Schiff-
und Maschinenbau-AG. (62)
468.
Deutsche Schiffahrtsbank AG, Bremen
EF
70 €
8,5 % Schiffspfandbrief 5.000 DM 5.2.1975 (R 9), #0?522
Gründung 1948 als “Neue Deutsche Schiffspfandbriefbank AG”, 1952 umfirmiert in “Deutsche Schiffahrtsbank AG”. Durch Fusi-
on mit der Deutschen Schiffskreditbank in Duisburg (1978), der Deutschen Schiffspfandbriefbank Berlin/Bremen (1988) und der
Deutschen Schiffsbeleihungsbank in Hamburg (1989, zugleich Umfirmierung in Deutsche Schiffsbank AG) kamen alle deutschen
Schiffskredit-Spezialinstitute unter ein Dach. Aktionäre sind die Commerzbank und die Dresdner Bank (je 40 % minus 1 Aktie) und
die Vereins- und Westbank (20 % plus 2 Aktien). Dekorativer Druck von G&D, große Abb. von Segelschiffen und Steuerrad. (62)
469.
Deutsche Schiffahrtsbank AG, Bremen
EF
100 €
8,5 % Schiffspfandbrief 50.000 DM 5.2.1975 (Blankette, R 10).
Dekorativer Druck von G&D, große Abb. von Segelschiffen und Steuerrad. (62)
470.
Deutsche Spiralbohrer- und Werkzeug-AG, Hannover
EF
120 €
Aktie 5.000 Mark Juli 1923. Gründeraktie (Auflage 1000, R 9), #870
Abb.
Gründung 1923. Verkauf von Spiralbohrern und Werkzeugen aller Art, welche die Deutsche Spiralbohrer- und Werkzeugfabriken
GmbH in Remscheid-Vieringhausen herstellten. Nicht nur äußerst selten auch sehr dekorativ mit kleiner Abb. eines Arbeiters, der
einen riesigen, mannsgroßen Spiralbohrer schleppt, das gleiche nochmals im Unterdruck. Mit Kupons. (67)
471.
Dingelber Zucker-Fabrik, Dingelbe
VF
1.000 €
Actie 125 Thaler von 1874. Gründeraktie (Auflage 1200, R 8), #209
Abb.
Die Zuckerfabrik in Dingelbe (heute ein Ortsteil von Schellerten im Landkreis Hildesheim) wurde 1872-74 von der Braunschweigi-
schen Maschinenbau-Anstalt eingerichtet. Die Inbetriebnahme der Eisenbahn Braunschweig-Hildesheim 1882, von deren Bahn-
hof Garbolzum die Fabrik nur 4 km entfernt lag, brachte ihr zwar einen beträchtlichen Aufschwung, dennoch überstieg die Roh-
zuckererzeugung nie 100.000 Zentner pro Kampagne. Bereits 1905 in eine GmbH umgewandelt worden, womit die zuvor ausge-
gebenen Aktien also schon vor über 100 Jahren gegenstandslos wurden. 1967 stillgelegt. Das Gelände wird heute als Sporthalle
vor allem für Handballspiele genutzt. Ausgesprochen dekoratives Stück mit 18 cm breiter Abb. der Fabrik. Mit Kupons ab 1888.
Datumseintrag fehlt, die Aktie wurde aber ausgegeben. Inwendig Übertragung von 1888. (6)
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