428.
AG Reederei Norden-Frisia, Norderney (13 Stücke)
UNC-EF 250 €
Lot
Aktien von 1951 bis 1982.
Abb.
1871 Gründung der Dampfschiffs-Reederei “Norden” als Partenreederei, 1872 Eröffnung des Sommerverkehrs auf der Linie Nord-
deich-Norderney, ab 1888 auch fahrplanmäßige Verbindung Norddeich-Juist. Die Hotels “Fährhaus” und “Norddeich” in Nord-
deich gehörten ebenfalls der Reederei. 1898 Bau einer Pferdeeisenbahn zwischen der Juister Landungsbrücke und dem Insel-
bahnhof, 1899 wird die Bahn motorisiert. 1906 erscheint mit der Dampfschiffs-Reederei “Frisia” ein Konkurrent auf der Linie Nord-
deich-Norderney, 1917 fusionieren beide Linien zur “AG Reederei Norden-Frisia”, nachdem die Reederei “Norden” 1910 in eine
AG umgewandelt worden war. 1920 Fusion mit der AG Reederei “Juist”, die erst 1908 aus der Reederei “Norden” ausgegliedert
worden war. 1931 Inbetriebnahme der ersten Großgarage in Norddeich. 1969 Gründung der FRISIA Luftverkehr GmbH für Flüge
zwischen dem Festland und den Nordseeinseln. Aktie 100 DM, #2967, 500 DM, #1219 Juni 1951; 100 DM, #5777, 500 DM,
#10002 Juli 1965; 50 DM, #100040, 500 DM, #11307 Juli 1969; 50 DM, #102006, 100 DM, #8809, 500 DM, #11833 Juli 1971; 50
DM, #103542, 500 DM (Blankette) Dez. 1979; 50 DM, #104254, 500 DM, #13470 Aug. 1982. (56)
429.
AG Weser, Bremen (3 Stücke)
UNC-EF 100 €
Lot
Aktie 1.000 DM Jan. 1954; Aktie 100 DM, 1.000 DM Juni 1965 (Blanketten).
Abb.
Gründung 1872 unter Übernahme der bereits seit 1843 bestehenden in der Stadt belegenen Werft der Firma Waltjen & Leonhardt. 1901-05 we-
gen mangelnder Erweiterungsmöglichkeiten Neubau der Werft in Gröpelingen. 1926 Übernahme des Hamburger Werkes der Vulcan-Werke und
der Joh. C. Tecklenborg AG in Wesermünde, zugleich Umfirmierung in “Deschimag Deutsche Schiffs- und Maschinenbau AG”. 1928 Übernah-
me der Aktienmehrheit der Schiffswerften AG Neptun in Rostock und Nüscke & Co. AG in Stettin, außerdem Fusion mit der G. Seebeck AG in
Wesermünde. Die Lokomotiv-Bauabteilung des Stettiner Vulcan-Werkes wurde im gleichen Jahr an die A. Borsig GmbH, Berlin-Tegel verkauft.
1929 Ablieferung des prestigeträchtigen Schnelldampfers “BREMEN”. 1934 Gründung der “Weser” Flugzeugbau-GmbH. 1935 Kauf der Fre-
richswerft in Einswarden. 1945 Demontage der Bremer Werft zugunsten der UdSSR, auf der Seebeck-Werft in Bremerhaven Weiterführung des
Betriebes, zugleich wieder Annahme des alten Namens “AG Weser”. Bald wieder die größte Werft im Weser-Ems-Gebiet, letzter Großaktionär
war mit 86 % die Fried. Krupp GmbH. 1983 im “Bremer Werftenverbund” des berühmt-berüchtigten “Bremer Vulkan” aufgegangen. (56)
430.
Allerthal-Werke AG, Grasleben
EF
50 €
Aktie 100 DM 27.9.1950 (Auflage 6560, R 10), #2229
Abb.
Gründung 1899 als “Brauerei Allerthal AG”. 1921 wurde dem Brauereibetrieb eine Gummiwarenfabrik angegliedert. Bierniederla-
gen in Helmstedt, Hötensleben, Vorsfelde. 1950 Stilllegung der Brauerei. Heute Zulieferer von technischen Schläuchen und Form-
artikeln für die Automobilindustrie. Prägesiegel lochentwertet. (56)
431.
Allerthal-Werke AG, Grasleben
EF-VF
50 €
Aktie 1.000 DM 27.9.1950 (Auflage 444, R 10), #103
Leicht wellig durch Feuchtigkeit. (56)
432.
Allgemeine Lokalbahn- und Kraftwerke-AG, Hannover
EF
125 €
Aktie 1.000 DM Juli 1960 (Muster, R 10).
Abb.
Der 1880 gegründeten “Deutsche Lokal- und Strassenbahn-Gesellschaft” gelang ein atemberaubender Aufstieg: Alles begann mit
der gerade einmal 6 km langen Pferdebahn Mönchengladbach-Rheydt, am Ende war die 1890 in “Allgemeine Lokal- und Stra-
ßenbahn-Gesellschaft” umbenannte Firma der größte deutsche Straßenbahn-Konzern. Die Beteiligungen reichten von der Zug-
spitzbahn bis zu den Verkehrsbetrieben Danzig-Gotenhafen. 1890 übernahm die AEG die Mehrheit, um sich bei der Umstellung
der bis dahin pferde- oder dampfbetriebenen Bahnen auf elektrischen Antrieb einen bedeutenden Absatz der eigenen Produkte
zu sichern. 1923 Umfirmierung in Allgemeine Lokalbahn- und Kraftwerke AG. Sitzverlegungen 1949 nach Hannover und 1954
nach Frankfurt/Main. 1974 Aufnahme der AG für Verkehrswesen und Verschmelzung zur AGIV, einer Verkehrs-, Bau- und Ma-
schinenbau-Holding, die bis zu ihrer Zerschlagung 2002 mehrheitlich der BHF-Bank gehörte. Musterperforiert. (56)
433.
Anthoinette Amalia, Gebohrne und Vermählte Herzogin
VF
250 €
zu Braunschweig und Lüneburg, Wolfenbüttel
5 % Obl. 500 Reichs Thaler 3.11.1732 (
R 12
) für den Camerdiener Johann Georg Angermann.
Abb.
Antoinette Amalie (1696-1762) war die jüngste Tochter von Herzog Ludwig Rudolf von Braunschweig-Wolfenbüttel (Sohn des gro-
ßen Herzogs Anton Ulrich) und Christine Luise von Öttingen. Ihre beiden älteren Schwestern hatte der Großvater Anton Ulrich „po-
litisch“ vermählt: Elisabeth Christine wurde in ihrer unglücklichen Ehe mit Friedrich dem Großen Königin von Preußen, Charlotte
Christine heirate den Zaren im fernen St. Petersburg. Antoinette Amalie heiratete 1712 Herzog Ferdinand Albrecht II. von Braun-
schweig-Bevern, womit eine Verschwägerung mit den kaiserlichen Familien in St. Petersburg und Wien erreicht wurde. Die Ehe
galt als sehr glücklich und brachte 8 Söhne und 6 Töchter hervor. 1735 brachte gleich zwei Schicksalsschläge: Erst starb Antoi-
nette Amalies Vater, wenige Monate nachdem er Herzog von Braunschweig und Lüneburg geworden war. Antoinette Amalies Ehe-
mann folgte seinem Schwiegervater als Herzog, starb aber ebenfalls noch im gleichen Jahr; Antoinette Amalie überlebte ihn um
27 Jahre. Kalligraphische Handschrift, gesiegelt und mit
eigenhändiger Unterschrift von Herzogin Antoinette Amalia
. Die Ob-
ligation wurde am 29.2.1744 heimgezahlt, wofür in Braunschweig Johann Christian Heinrich Benzin quittiert als Mandatario des
Angermannischen Testaments Erben, daraufhin schnittentwertet. Am unteren Rand stärker bestoßen. (59)
434.
Anthon des Heyl. Römischen Reichs Graf, Freyherr zu Aldenburg, Varel i.O.
VF
150 €
Obl. 5.000 Reichsthaler 1.4.1733 (R 10), #6
Abb.
Durch diese Anleihe ist der Beginn der Eindeichung von 700 Jück Groden Landes im Amt Varel zeitnah belegt. Graf Anthon leiht
sich für den Deichbau 5.000 Taler in Hamburg. Ich Anthon des Heyl. Römischen Reichs Graf, Freyherr zu Aldenburg Edler Herr zu
Varell, Kniephausen und Doorwerth, Ritter des Elephanten Ordens und Ihrer Königl. Maystt. zu Dennemarck-Norwegen Erster
Cammerherr Und bekenne hiermit für mich und meine Erben das des unter Gottes Seegen in diesem Jahre zu bedeichen ange-
fangenen Groden Landes im Ambte Varel, ungefehr 700 Jück groß, mir die hochedlen Herren Lahtrops in Hamburg, Gebrüder,
heute unter dem gesetzten Dato mein geziemendes ansuchen baar vorgestreckt und angeliehen haben die Summe von Drey Tau-
send Reichsthalern... Zeitgleiche Cammercopie für die Akten der gräfl. Cammer.
Originalunterschrift Anthon G zu Aldenburg
.
Seltenes und interessantes Dokument. Doppelblatt, mit Siegel. (61)
435.
August Wehl & Sohn Lederfabrik AG, Celle
VF+
150 €
Aktie 1.000 Mark 25.4.1923 (Auflage 9000,
R 11
), #336
Abb.
Gründung 1921 zur Fortführung der Lederfabrik von Aug. Wehl & Sohn. Bereits 1926 kam es zu Zahlungsschwierigkeiten und einer
mehrmonatigen Betriebsstilllegung bei der in Hannover börsennotierten AG, in der Weltwirtschaftskrise ging sie dann ganz unter. (17)
436.
Bank für Niedersachsen AG, Hannover
EF
80 €
Aktie Lit. L. 10.000 Mark 10.9.1923 (Auflage 30000, R 10), #5093
Abb.
Gründung 1921 durch niedersächsische Gutsbesitzer und Bankiers, seit 1926 bereits wieder in Liquidation. Großformatiges, aus-
gesprochen dekoratives Stück mit 14 Wappen in der Umrandung und dem Niedersachsen-Roß im Unterdruck. + Streifband und
Kupons. (37)
73
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