Katalog HSK-Auktion XXXIII - page 87

512.
Hannoversche Eisengießerei und Maschinenfabrik AG, Anderten b. Hannover
EF-VF
70 €
4,5 % Genussrechtsurkunde 100 RM Okt. 1927 (R 9), #38
Mit Kupons. (67)
513.
HEAG Hannoversche Eisengießerei und Maschinenfabrik AG, Anderten bei Hannover EF
50 €
Aktie 500 DM Sept. 1952 (Auflage 1484, R 9), #1027
Mit kpl. Kuponbogen. (56)
514.
Hannoversche Maschinenbau-AG vorm. Georg Egestorff, Hannover
VF-
1.000 €
Aktie 1.000 Mark 2.6.1908 (Auflage 2905,
R 12
), #3271
Abb.
Bereits 1835 gegründet, 1871 (wenige Jahre nach dem Tod des Firmengründers) umgewandelt in die “Hannoversche Maschi-
nenbau-AG vormals Georg Egestorff”. Zunächst wurden Dampfmaschinen, Kessel und Schiffsmaschinen hergestellt, ab 1846
auch Lokomotivbau. Dazu kamen 1912 der Schlepperbau und 1924 der Automobilbau. Der 499-ccm- Hanomag, ein 10-PS-Ein-
zylinder (liebevoll “Kommisbrot” genannt), war von sehr guter Qualität und zudem im Preis für größere Bevölkerungsschichten er-
schwinglich, also eigentlich der erste “Volkswagen”. Die großen Wehrmacht-Aufträge markierten zugleich das Ende des Hano-
mag-Automobilbaus, der nach 1945 nicht wieder aufgenommen wurde. Dafür wurde ab 1950 der LKW-Bau neben Baumaschi-
nen und Dieselmotoren der wichtigste Produktionszweig. 1952 Umfirmierung in Rheinstahl Hanomag AG. 1974 übernimmt der ka-
nadische Massey-Ferguson-Konzern die Majorität, verkauft nach hohen Verlusten aber bereits 1980 an die IHB-Baumaschinen-
holding (wenig später ging die IHB unter Mitnahme der Schroeder-Münchmeyer-Hengst-Bank in den Abgrund skandalös pleite
und ihr visionärer Gründer Esch in den Knast). Deshalb 1983 Vergleich, 1984/88 Neugründung der nun auf Baumaschinen und
Dieselmotoren spezialisierten HANOMAG AG. 1989 übernimmt der japanische Mitbewerber Komatsu die Aktienmehrheit, 1995
Umfirmierung in Komatsu Hanomag AG. Heute das gewiß traditionsreichste Hannoversche Industrieunternehmen. Zweck der Ka-
pitalerhöhung war die Beschaffung der Mittel zum Neubau sowie zur Vergrösserung des Maschinenparks, zur Abstossung der
Bankschulden und zur Stärkung der Betriebsmittel für die Erweiterung des Betriebes. Bislang unbekannt, Einzelstück aus einem
Archiv. Ältestes bekanntes Stück der Hanomag. Einrisse in der Knickfalte, fleckig. (17)
515.
Hanomag AG, Hannover (2 Stücke)
UNC-EF 150 €
Lot
Sammel-Namensaktien 1.000 x 50 DM und 10.000 x 50 DM Nov. 1993 (Blanketten).
Abb.
Mit Frontansicht der imposanten, 1900 neuerbauten Hauptverwaltung. (28)
516.
Hannoversche Terraingesellschaft AG, Hannover
VF
450 €
Aktie 1.000 Mark 1.4.1907 (Auflage 400, R 10), #694
Abb.
Gründung 1901. Die Gesellschaft erwarb den über 32 ha grossen Tuteschen Grundbesitz in Hannover-Vahrenwald. Die Grund-
stücke lagen am Rhein-Hannover-Kanal (heute als Mittellandkanal bekannt). Größere Aktionäre waren u.a. der Hannoveraner Ban-
kier und Bergbauunternehmer Hermann Gumpel (der z.B. 1918 das heute in aller Munde befindliche Kalibergwerk “Asse” grün-
dete) sowie die Industriellenfamilie Wolf, Walsrode. Bis zum Beginn des 1. Weltkrieges war von den Terrains etwa 1/4 parzelliert
und verkauft. Die GV vom Juli 1916 beschloß, um weitere eingegangene Gelder verteilen zu können, die Liquidation der Gesell-
schaft, die sich dann bis Ende der 1930er Jahre hinzog. Lochentwertet (RB). Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Stockfle-
ckig, Randschäden fachgerecht restauriert. (47)
517.
Hannoversche Verkehrsbetriebe (ÜSTRA) AG, Hannover
UNC
100 €
Aktie 50 DM Juni 1969 (Auflage 10000, R 8), #1616
Die Straßenbahn in Hannover wurde 1872 als Pferdebahn eröffnet. Elektrischer Betrieb ab 1893. Träger war zunächst die 1871
gegründete Continental-Pferde-Eisenbahn-AG, die auch die Straßenbahn in Dresden betrieb. 1879 übernahm die in London ge-
gründete The Tramways Company of Germany, Ltd. pachtweise den Betrieb. 1892 wurde die Straßenbahn Hannover rechtlich
selbständig, die englische Vorgängerin erhielt dafür 2699 Aktien des neuen Unternehmens. Weitere Daten zur Unternehmensge-
schichte: 1894 Kauf der vier in Hannover bestehenden Pferdeomnibusbetriebe. 1897 Kauf des in Hannover gelegenen Eigentums
der Continental-Pferde-Eisenbahn-AG. 1901 wegen allzu beschleunigten Baues von Außenlinien (bis nach Hildesheim hatte man
Schienen gelegt!) sanierungsbedürftig geworden. Das Streckennetz war inzwischen 166 km lang. 1921 Umfirmierung in Über-
landwerke und Straßenbahnen Hannover AG (ÜSTRA). 1929 Verkauf der Überlandwerke an die von der PreußenElektra neu ge-
gründete Hannover-Braunschweigische Stromversorgungs-AG (HASTRA). Das noch heute börsennotierte Nahverkehrsunterneh-
men mit der Stadt Hannover als indirektem Großaktionär unterhält aktuell 12 Stadtbahn- und 39 Omnibuslinien im Stadtgebiet der
niedersächsischen Landeshauptstadt und den angrenzenden Kommunen und befördert über 150 Mio. Fahrgäste im Jahr. 2001
tauschte die üstra diese Aktien in neu ausgedruckte Stückaktien um. Alte Urkunden wurden von der Ges. danach nie herausge-
geben, so daß diese damals nicht umgetauschte (für 10 Stückaktien gültige) Aktie heute extrem selten ist. Unentwertet, mit Ku-
pons # 38 uff. (57)
518.
Hannoversche Waggonfabrik AG, Linden vor Hannover
VF
450 €
Aktie 1.000 Mark 1.12.1920 (Auflage 6250, R 10), #20585
Abb.
Gründung 1898 als “Hannoversche Holzbearbeitungs- u. Waggonfabriken (vorm. Max Menzel und Buschbaum & Holland)”. Her-
stellung von Eisenbahn- und Strassenbahnwagen: Salon-, Speise- und D-Zug-Wagen sowie Kesselwagen auf dem 849.000 qm
großen Fabrikareal gegenüber dem Bahnhof Linden-Fischerhof. 1920 Fusion mit der Zuckerfabrik Linden. Ab 1921 auch Herstel-
lung von Dreschmaschinen und Automobil-Karosserien. Ab 1932 in Liquidation, im Juni 1942 nach beendeter Abwicklung erlo-
schen. Uns sind nur die Stücke #20584 und #20585 bekannt. (88)
519.
Hansa-Lloyd Werke AG, Bremen
VF-
500 €
Aktie 1.000 Mark Mai 1920 (Auflage 12000, R 10), #22868
Abb.
Gründung 1913 als Hansa Automobilwerke AG in Varel. 1914 Übernahme der Norddeutsche Automobil- und Motoren-AG in Bre-
men. Lange Zeit eine der erfolgreichsten deutschen Automarken. Der Vertrieb erfolgte in 18 deutschen Großstädten durch die
G.D.A., ein Gemeinschaftsunternehmen von Hansa-Lloyd, NAG und Brennabor. 1930 auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskri-
se in Konkurs gegangen. Marke und Produktionsanlagen übernahm 1931 der Selfmademan und vorherige Vorstand Carl Fried-
rich Wilhelm Borgward, der schon zuvor mit seiner Goliathwerke Borgward & Co. GmbH die Aktienmehrheit erworben hatte. Der
1890 in Altona als Sohn eines Kohlenhändlers geborene Schlosserlehrling hatte 1921 in Bremen eine Kühlerfabrik gegründet und
1924 mit dem Dreirad-”Blitzkarren” und dem Goliath-Transporter erste Erfolge im Automobilgeschäft gehabt. Trotz Weltwirt-
schaftskrise machte er auch Hansa wieder zu einem Spitzenunternehmen der Branche und stellte 1949 mit dem Borgward Han-
sa die erste deutsche PKW-Nachkriegs-Neukonstruktion vor. Die 1955 erschienene “Isabella” galt in jener Zeit als die sportlichs-
te deutsche Limousine. Mit seinen drei Werken (Goliath, Lloyd und Borgward), in denen 19.000 Leute arbeiteten, war Borgward
damals den Konkurrenten BMW und Porsche ebenbürtig. Doch in der Automobilflaute 1960/61 wurden nach einer Überprüfung
der Kostenstrukturen die Banken zögerlich - am 31.1.1961 musste Borgward die Zahlungen einstellen. Ob das nötig war? Die
Gläubiger wurden schließlich zu fast 100 % befriedigt, aber der “Ein-Mann-Konzern” des Selfmademans Borgward passte wohl
nicht mehr in die Zeit - die Werke wurden demontiert und nach Mexiko verkauft, Borgward starb am 28.7.1963 an Herzversagen,
als der erste Frachter voller Maschinenteile den Bremer Freihafen verließ. Schon 1927 beim Umtausch in 20-RM-Aktien offenbar
vergessen worden.
Unentwertet.
Mit Kupons. Fleckig. (67)
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