Katalog HSK-Auktion XXXIII - page 96

563.
Rinteln-Stadthagener Eisenbahn-Gesellschaft, Rinteln
VF
150 €
Stammaktie Lit. A 1.000 Mark 2.1.1902 (Auflage 1017, R 5), #2678
Abb.
Gründung 1898. Streckenlänge 20,4 km unter Mitbenutzung der früheren Grubenbahn Osterholz-Stadthagen. Lange Zeit ordent-
lich rentierende Bahn, erst vor wenigen Jahren wegen drastisch zurückgegangenen Güteraufkommens dem Streckensterben zum
Opfer gefallen. Der Aktien-Mantel mit Börsennotiz wurde an eine Investoren-Gruppe verkauft und wird heute für Immobilien-Ge-
schäfte genutzt (RSE Grundbesitz und Beteiligungen AG, Sitz Hamburg). Sehr großformatiges, hochdekoratives Stück mit Klein-
bahn-Lok im Unterdruck. Lochentwertet (RB).
Nicht
lochentwertet, in dieser Form bei uns erstmals überhaupt auf der Auktion. (83)
564.
Salzdetfurth AG, Bad Selzdetfurth
EF
80 €
Aktie 100 DM Juli 1961 (Auflage 25000, R 10), #88047
Abb.
Gründung 1889 als “AG für Bergbau und Tiefbohrungen” zu Goslar/Harz. 1899 Umfirmierung in Kaliwerke Salzdetfurth AG. 1937
wesentliche Umstrukturierung durch Beseitigung der verschachtelten Konzernstruktur, dabei Verschmelzung mit den Überkreuz-
beteiligungen Kaliwerke Aschersleben und Consolidierte Alkaliwerke Westeregeln zur Salzdetfurth AG. Börsennotiert in Berlin,
Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Leipzig und Wien. Großaktionäre waren Deutsche Bank, Commerzbank, Dresdner
Bank, Delbrück Schickler & Co., die ADCA und die Deutsche Solvay-Werke in Bernburg (Saale). Ebenfalls 1937 wurde mit dem
Aufbau einer Beteiligung an der Mansfeld AG begonnen, die 1940 dann 98 % erreichte. Die Freude währte nur kurz: Nach Ende
des 2. Weltkrieges verloren gegangen wie der gesamte restliche Besitz in der Ostzone. Danach neben dem eigenen Kalibergwerk
in Salzdetfurth wesentliche Beteiligungen an den Gewerkschaften Lichtenberg (Kreis Wolfenbüttel, heute Ortsteil von Salzgitter),
Süllberg (in der braunschweigischen Gemarkung Oestrum) und Braunschweig-Lüneburg (Grasleben, Kreis Helmstedt, noch heu-
te als K+S-Werk in Förderung). 1972 Übernahme der Steinsalz-Aktivitäten der Wintershall AG und Umfirmierung in Kali + Salz AG.
Das noch heute in Kassel ansässige Unternehmen gehörte jahrzehntelang zum Konzern der BASF, die aber ihre Beteiligung ge-
gen Ende der 1990er Jahre abschmolz. Das tat der erfolgreichen Entwicklung von K + S aber keinen Abbruch, im Gegenteil: 2008
in den elitären Kreis der DAX-Unternehmen gekommen! DM-Aktien der Salzdetfurth AG sind Raritäten, da der komplette Bestand
- bis auf eine Handvoll Belegstücke - im Jahr 1980 vernichtet wurde. (56)
565.
Salzdetfurth AG, Bad Selzdetfurth
EF
80 €
Aktie 1.000 DM Juli 1961 (Auflage 22500, R 9), #99423
Gleiche Gestaltung wie das Los davor, nur andersfarbig gedruckt. (56)
566.
Salzgitter AG, Peine
UNC-EF 140 €
10 Stückaktien o.N. Sept. 1998 (Muster, R 10).
Abb.
Gegründet 1858 als Ilseder Hütte (bei Peine) auf der Grundlage der reichen Eisenerzvorkommen im nordwestlichen Vorharzgebiet.
Nach Zusammenschluß mit dem 1937 als “Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten Hermann Göring” gegründeten Salz-
gitteraner Werk umfirmiert 1970 in Stahlwerke Peine-Salzgitter AG, 1992 in Preussag Stahl AG, 1998 in Salzgitter AG. Heute das
zweitgrößte stahlerzeugende Unternehmen in Deutschland. Machte zuletzt mit dem spektakulären Kauf der Mannesmannröhren-
Werke von Vodafone für nur 1 € von sich reden - das Schnäppchen des Jahrhunderts. Sehr dekorativ, mit Abb. eines Hochofens
und einer funkensprühenden Konverterbirne. Die Aktie trägt die Faksimile-Unterschrift des damaligen Vorstandsvorsitzenden Dr.
Hans-Joachim Selenz, der nach einem Riesen-Krach (wegen eines möglichen Zusammengehens mit VÖEST-Alpine) vom Land
Niedersachsen und der I.G. Metall aus dem Unternehmen gedrängt wurde und sich dann als Politiker versuchte: Nach einem hoch
zweistelligen Ergebnis als F.D.P.-Kandidat bei der Oberbürgermeisterwahl in Salzgitter hüpfte Selenz gleich zur Schill-Partei wei-
ter, schied aber dort nach einem Krach mit Roland Schill auch bald wieder aus. Mit Kuponbogen. Lochentwertet. (82)
567.
Schichau Seebeckwerft AG, Bremerhaven (3 Stücke)
UNC-EF 100 €
Lot
Aktie 50 DM, #3312, 10 x 50 DM, #3252 und 50 x 50 DM, #1140 Dez. 1988.
Abb.
Die Schiffbau-Gesellschaft Unterweser AG war 1903 als Schiffswerft Delphin Riedemann & Co. gegründet worden, 1910 in Schiff-
bau-Gesellschaft Unterweser GmbH umfirmiert und 1921 in eine AG umgewandelt. Die spätere F. Schichau GmbH geht zurück
auf die 1837 gegründete Maschinenbauanstalt F. Schichau, die 1840 die ersten Dampfmaschinen baute und 1854 die Schichau-
Werft in Elbing/Westpreußen errichtete (auf dem jetzt in Polen liegenden Werftgelände befindet sich heute ein großes Werk von
ABB); 1913 wird eine weitere Werft in Riga-Mühlgraben eröffnet; 1929 übernehmen das Reich und Preußen die Schichau-Werf-
ten. 1972 fusionieren die Schiffbau-Gesellschaft Unterweser AG und die F. Schichau GmbH zur Schichau Unterweser AG. 1982
erste Schwierigkeiten und Vergleichsverfahren (1983 aufgehoben). 1988 Übernahme der Seebeckwerft AG durch Verschmelzung
und Umfirmierung in Schichau Seebeckwerft AG. Großaktionär ist der Bremer Vulkan. Das Ende aber läßt sich angesichts der
Werften-Dauerkrise und der selbst schwachen Muttergesellschaft doch nicht abwenden: 1996 Konkurs. Mit Firmensignet. Alle mit
Kupons. (56)
568.
Schichau Unterweser AG, Bremerhaven (4 Stücke)
UNC-EF 125 €
Lot
Aktie 50 DM, #1523 Mai 1979; 50 DM, #20047 Aug. 1983;
10 x 50 DM, #22801-10, 50 x 50 DM, #39151-200 Dez. 1985.
Abb.
Die Geschichte dieser traditionsreichen Werft geht zurück auf die 1837 gegründete Maschinenbauanstalt F. Schichau zurück, die
1840 die ersten Dampfmaschinen baute und 1854 die Schichau-Werft in Elbing/Ostpr. errichtete (auf dem jetzt in Polen liegenden
Werftgelände befindet sich heute ein großes Werk von ABB). 1913 wird eine weitere Werft in Riga-Mühlgraben eröffnet. 1929 in
eine GmbH umgewandelt, AG seit 1941. Betrieb von Schiffswerften, Maschinen- und Lokomotivfabriken sowie von Gießereien.
1949 verlagert nach Bremerhaven, 1958 umfirmiert in F. Schichau GmbH, Bremerhaven. 1972 fusionieren die Schiffbau-Gesell-
schaft Unterweser AG und die F. Schichau GmbH zur Schichau Unterweser AG. 1982 erste Schwierigkeiten und Vergleichsver-
fahren (1983 aufgehoben). 1988 Übernahme der Seebeckwerft AG durch Verschmelzung und Umfirmierung in Schichau See-
beckwerft AG. Großaktionär ist der Bremer Vulkan. Das Ende aber läßt sich angesichts der Werften-Dauerkrise und der selbst
schwachen Muttergesellschaft doch nicht abwenden: 1996 Konkurs. Heute SSW Fähr- und Spezialschiffbau GmbH, Bremerha-
ven. Alle mit Kupons. (56)
569.
Schleppschifffahrtsgesellschaft Unterweser, Bremen
VF
850 €
Aktie 1.000 Mark Jan. 1900 (Auflage 1500, R 10), #1132
Abb.
Bei Gründung 1890 war die Gesellschaft mit ihren Schleppern und Leichtern zunächst nur zwischen Bremerhaven und Bremen
tätig. Aufgrund des Ausbaus der Wasserwege dehnte sie ihre Tätigkeit bald auf die Kanalschiffahrt in’s Ruhrgebiet sowie auf die
kleine Küstenschiffahrt aus. Nach der Jahrhundertwende stand dann die Ostseefahrt mit Seeleichtern im Vordergrund. 1920 über-
nahm die Metallgesellschaft 80 % der Aktien der in Bremen (ab 1934 in Hamburg) börsennotierten AG, in diesem Zuge Forcie-
rung der Seeschiffahrt mit Frachtdampfern, zugleich Umfirmierung in “Unterweser Reederei AG”. Der Schleppbetrieb wurde auf
Schlepp- und Bergungshilfe auf der Weser konzentriert. 1936 Errichtung einer Zweigniederlassung in Hamburg, 1937 Gründung
der “Unterweser Shipping Agency” in New York. Nach der Kapitulation 1945 hatte die Gesellschaft bis auf 11 Schlepper alle ihre
Fahrzeuge verloren. Ab 1949 war der Wiederaufbau von seegehender Tonnage möglich, 1952 Ablieferung der ersten Neubauten.
1961 Umwandlung in eine GmbH, nachdem die Metallgesellschaft ihre Aktienmehrheit inzwischen auf über 99 % ausgebaut hat-
te. Umbenannt in “Unterweser Reederei AG, Bremen” am 22.12.1922; umgestellt auf GM 700.- am 26.6.1924; heraufgesetzt auf
RM 1.000 RM am 3./5.11.1941. Lochentwertet (RB). Stockfleckig. (72)
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