Katalog HSK-Auktion XXXIII - page 99

582.
Volksbank Göttingen eGmbH, Göttingen
EF-VF
200 €
Geschäftsanteil-Schein 200 DM 3.8.1973 (R 10), #1
Abb.
Gegründet 1897, noch heute existent. Ausgestellt auf Otto-Abel-Weiland, Hausmeister. (29)
583.
Volkswagen Insurance Co. (VICO), Arkansas
UNC-EF 200 €
shares à 1 $ o.D. (Specimen, R 10).
Abb.
Gegründet 1962 als VICO Insurance Co. in Little Rock, Arkansas, am 15.12.1964 reorganisiert zu Volkswagen Insurance Co. (VI-
CO) mit Sitz in Little Rock, Arkansas. 1978 umbenannt in Wausau Underwriters Insurance Co. VW-Emblem als Vignette. Äußerst
selten. (82)
584.
Volkswagenwerk AG, Wolfsburg
EF
480 €
Sammelaktie 480.000 x 50 DM Juli 1970 (Muster, R 10).
Abb.
Gründung 1937 zum Bau des KdF-Wagens (Kraft durch Freude), Gesellschafter waren zwei Tochtergesellschaften der Einheits-
gewerkschaft Deutsche Arbeitsfront. Der legendäre VW-Käfer wurde vom ebenso legendären Ferdinand Porsche konstruiert.
Doch die Menschen, die per KdF-Sparkarte peu-á-peu Geld beiseitegelegt hatten, bekamen ihr Auto nicht: stattdessen produ-
zierte das Werk in Riesenstückzahlen Kübelwagen für die Wehrmacht. Erst 1948 begann in Wolfsburg unter der Regie der engli-
schen Besatzungsmacht die zivile Automobilproduktion. Heute einer der drei größten Auto-Konzerne der Welt. 2009/10 machte
ein mit allen Finessen geführter Übernahmeversuch von Porsche Schlagzeilen. Doch Porsche-Chef Wendelin Wiedeking hatte sich
verrechnet: Der Kampf David gegen Goliath endete damit, daß sich der Sportwagenhersteller Porsche unter die VW-Fittiche be-
geben musste, dafür hält die Porsche-Holding jetzt aber die Mehrheit an VW. Nominalwert 24 Mio. DM! Dekorativ, mit Abb. des
Wolfsburger VW-Werkes und VW-Emblem. Rarität. (56)
585.
Vosswerke AG, Sarstedt
UNC
150 €
Aktie 1.000 Mark 27.7.1921. Gründeraktie (Auflage 3000, R 6), #2351
Abb.
Gründung bereits 1844 als Einzelfirma “A. Voss. sen.” zur Fabrikation von Haushaltsherden. Ab 1890 nach Neubau der Gießerei
außerdem Herstellung von Öfen. 1894 Errichtung eines Emaillierwerkes, ab 1895 auch Fabrikation von Großküchen. Nach einem
Feuer 1909 Aufspaltung des Betriebes in die Firma A. Voss sen. KG und die Vertriebsfirma Germania Ofen- und Herdfabrik Win-
ter & Co. 1921 wurden beide Gesellschaften wieder zur neu gegründeten Vosswerke AG zusammengefaßt. Im gleichen Jahr Ent-
wicklung des ersten Ölofens, dazu kamen ins Fabrikationsprogramm später auch noch Waschmaschinen, Heißmangeln, Räu-
cheranlagen und Wurstkessel. Ab 1955 (bis 1957) gestaltete die Voss-Öfen der bekannte deutsche Industrie-Designer Wilhelm
Wagenfeld (1900-1990), der im gleichen Jahr als einziger Gestalter aus Deutschland zur International Design Conference in
Aspen/Colorado eingeladen wurde und auch langjähriger Designer für Firmen wie Rosenthal, WMF und B. Braun war. Fast 1.200
Beschäftigte stellten jetzt auf dem über 200.000 qm großen Werksgelände in Sarstedt Haushaltsherde, Öfen, Elektro- und Gas-
herde, Großküchen und Wäschereimaschinen her, als 1957 in Kooperation mit der amerikanischen Maytag Company der Indus-
trielle Willy Homann aus Wuppertal-Vohwinkel Alleinaktionär wurde. 1964 in die Homann-Maytag GmbH umgewandelt. 1979 Neu-
gründung als Voss GmbH. Die nunmehrige Tochter der Heilbronner Passat Maschinenbau stellte Anlagen für Großküchen und Wä-
schereien sowie Rauch- und Kochanlagen her. 1986 Integration der Vosswerke als “Vossin Böwe Reinigungstechnik” in die Augs-
burger Böwe Passat GmbH. Die Voss-Fleischereianlagen wurden ein eigener Geschäftsbereich und 1995 an den langjährigen
Werksvertreter Schott verkauft. Ganz ungewöhnlich schöne Gestaltung mit riesiger Fabrikabb. (83)
586.
W. Ritmüller & Sohn GmbH Pianoforte-Fabrik, Göttingen
EF
700 €
Anteil-Schein 1.000 Mark 1.7.1901. Gründeranteil (Auflage 300, R 10), #39
Abb.
Ein besonders traditionsreiches Unternehmen aus der Stadt der Gebrüder Grimm: Gegründet wurde die zuletzt in der Alleestr. 8
a ansässige Pianoforte-Fabrik Ritmüller bereits 1795. Umgewandelt 1901 in eine GmbH und 1920 in eine AG. Nach Zahlungs-
schwierigkeiten Anfang 1925 Zwangsvergleich, danach 1926 (8:1) und 1931 (7:1) Sanierungsversuche durch Kapitalschnitt mit an-
schließender Wiedererhöhung. Wegen der anhaltend schlechten Konjunktur wurden die Anlagen 1929 verpachtet an die Gebr.
Niendorf Pianofortefabrik AG, Luckenwalde (später: Deutsche Pianowerke AG, Braunschweig, aus der die heutige Schimmel Pia-
nofortefabrik GmbH in Braunschweig hervorging), danach nur noch Handel mit Ritmüller-Fabrikaten und Verwaltung der Liegen-
schaften. 1933 trat die AG in Liquidation. Besonders ausdrucksvolle Jugendstil-Gestaltung. (29)
587.
W. Ritmüller & Sohn AG, Göttingen
EF
180 €
Aktie 40 RM 25.4.1927 (R 9), #8
Abb.
Nicht
entwertet. Nur 7 Stück wurden Mitte 2007 in einem Archiv gefunden. (29)
588.
Westfalenhaus zu Göttingen eGmbH, Göttingen
EF-VF
800 €
Anteil 200 Mark 16.7.1898 (
R 12
), #20
Abb.
Herrliche farbige Gestaltung mit Eichenlaub und Banner in grün-weiß-schwarz sowie Abb. des Gebäudes des Vereins. Original-
unterschriften u.a. Pauer und Eggeling. Ausgestellt auf den Landrath Spude in Bochum, einem deutschen Verwaltungsbeamten
(1852-1914). Aus alter Sammlung. (29)
589.
Wiedaer Hütte, Eisengusswaaren-AG, Wieda
VF
750 €
Interimsschein zur Actie 150 Mark 29.1.1876. Gründeraktie (Auflage 750,
R 12
), #175
Abb.
Im Zusammenhang mit dem 1127 gegründeten Kloster Walkenried wurde Wieda erstmals als Schmelzhütte dieses Klosters ge-
nannt. Einen Ort Wieda gab es bis ins 16. Jh. jedoch nicht. Erst durch die Bergfreiheit der Grafen von Hohnstein (1521) war die
Möglichkeit für die Ansiedlung geschaffen. Nach der Niederschlagung des Bauernaufstandes von 1525 zogen aufrührerische Bau-
ern aus dem Thüringischen in den Harz, wo ihnen die Bergfreiheiten persönliche Sicherheit garantierten. Größeren Aufschwung
nahm der Ort, nachdem 1569 die Zinnobergrube Sonnenglanz reichliche Ausbeute an Quecksilber gab. Für das Jahr 1562 ist erst-
mals eine Eisenschmelzhütte in Wieda bezeugt, deren Bedeutung eng mit der Gewinnung des Eisenerzes aus dem Kirchberggang
im Kastental zusammenhängt. Zu Beginn des 17. Jh. wurde der seinerzeit höchste Hochofen im braunschweig-blankenburgischen
Harz mit einer Höhe von 6,84 m errichtet. Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) machte dem gesamten Bergwerkswesen in Wie-
da ein Ende und das Dorf verarmte. 1789 bekam Wieda einen neuen Hochofen und die damalige Wiedaer Hütte (zu der auch die
Hammerschmiede gehörte) im Jahre 1803 einen neuen und großen Staudamm am Ende des Ortes in Richtung Braunlage. Um
1820 war die Wiedaer Hütte unterbesetzt und die obere Hammerhütte, die Hammerschmiede, wurde wegen Unwirtschaftlichkeit
weitgehend aufgegeben und 1873 endgültig aus der Hütte ausgegliedert. Im 19. Jh. wanderten viele Wiedaer nach Amerika aus,
da seit dem Beginn des Jahrhunderts ein Rückgang der Eisenindustrie sowie ein allgemeiner wirtschaftlicher Niedergang ein-
setzte. Dies führte auch dazu, dass man den zwischenzeitlich erneuerten Hochofen 1863 abbrach. Unter Führung eines Herrn
Preen half sich die Arbeiterschaft schließlich selbst und betrieb ab 1875 die Hütte als Produktiv-Genossenschaft in Form einer AG
unter vorwiegender Beteiligung der Arbeiter, der Angestellten und der Ortseinwohner. Hergestellt wurden Zimmeröfen, Gußher-
den, Dach- und Stallfenstern. Bald erlangten die Wieda-Öfen eine große Bekanntheit. 1899 wurde vornehmlich zur Stärkung der
Wirtschaft die Schmalspurbahn Walkenried-Braunlage/Tanne gebaut, die die Wiedaer Hütte mit dem an der Südharzstrecke ge-
legenen Bahnhof Walkenried verband. Der Betrieb wurde schließlich 1972 eingestellt. Das Gelände der Wiedaer Hütte brannte bei
einem Großbrand am 23. Juli 1973 fast vollständig aus und wurde ab 1975 zu einem Kurpark mit Tennishalle umgestaltet. Auf die
Actie wurden 15 Mark eingezahlt. Ausgestellt auf Ludwig Engelke, Former in Wieda. Abheftlochung. (18)
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