Katalog HSK-Auktion XXXIII - page 105

621.
Claudius Peters AG, Hamburg
EF+
125 €
Aktie 1.000 DM Febr. 1963 (Blankette, R 10).
Gleiche Gestaltung wie voriger Titel. (28)
622.
Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft, Hamburg
VF
140 €
Prämien-Antheil 100 Thaler 3.2.1871 (R 7), #3731/186504
Abb.
Mit der Konzession von 1843 gehört die Cöln-Mindener zu den ältesten deutschen Fernbahnen. Die ersten Strecken waren Köln-
Minden-Oberhausen-Emmerich (48 Meilen) und Köln-Gießen mit Betzdorf-Siegen (24 Meilen). Ende der 60er Jahre begann man
mit der Strecke Venlo-Münster-Osnabrück-Bremen-Hamburg als Teil der Paris-Hamburger Verbindungsbahn. Diese Anleihe wur-
de begeben zur Finanzierung der alten Elbbrücken in Hamburg. Mit Kupons. (71)
623.
Cohrs & Ammé AG Hamburg Vertretung für Ungarn Internationale Transport-AG, Budapest EF
75 €
Aktie 10 Pengö 30.12.1926 (R 10), #4945
Abb.
Tochterges. der 1874 in Hamburg gegründeten Cohrs & Ammé Speditions- und Handelsges., AG ab 1922. Die Budapester Ver-
tretung für Ungarn war ebenfalls in Hamburg ansässig mit Filiale in Salzburg. Zweisprachig ungarisch/deutsch. Doppelblatt, mit
restlichen Kupons. (9)
624.
Commerz- und Privat-Bank AG, Hamburg
EF-VF 2.500 €
Aktie 1.000 Mark Dez. 1922 (Auflage 150000, R 10), #442110
Abb.
1870 wurde von hanseatischen Kaufleuten und Privatbankiers die Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg gegründet. 1897 ent-
standen Niederlassungen in Frankfurt am Main und Berlin. Nach der Übernahme der Berliner Bank im Jahr 1905 verlagerte die Bank
ihren geschäftlichen Schwerpunkt von Hamburg in die Reichshauptstadt. Anfang der 20er Jahre kam es zu einer stürmischen Ex-
pansion mit Übernahme zahlreicher Provinzbanken und Filialeröffnungen. 1920 Übernahme der Mitteldeutschen Privat-Bank in
Magdeburg und Umfirmierung in Commerz- und Privat-Bank. 1929 Angliederung der Mitteldeutschen Creditbank mit Sitz in Berlin
und Frankfurt. 1932 auf Anordnung der Reichsregierung, die in Folge der Weltwirtschaftskrise zeitweise die Aktienmehrheit hielt,
Fusion mit dem 1867 gegründeten Barmer Bank-Verein Hinsberg Fischer & Comp. mit 32 Filialen. Rd. 45 % des Filialnetzes gin-
gen als Folge des 2. Weltkriegs verloren und die Bank wurde auf allierte Anordnung zerschlagen, ehe 1958 die Nachfolgeinstitute
wieder zur heutigen Großbank zusammengeschlossen wurden. Die Übernahme des jahrzehntelangen Rivalen Dresdner Bank von
der Allianz-Versicherung fiel 2008 mit der schweren Finanzkrise zusammen, weshalb die Commerzbank vom Staat gerettet werden
musste; grösster Aktionär ist seitdem der Staat. Die älteste bekannte Aktie der Commerz- und Privat-Bank. Nur 5 Stücke wurden
Ende 2011 in Privatbesitz gefunden. Eine absolute Rarität, mit deren Fund kaum gerechnet werden konnte, denn diese zuletzt auf
60 RM umgestellten Urkunden wurden bereits 1927 komplett durch neu gedruckte Aktien zu 100 und 1.000 RM ersetzt, wurden al-
so schon damals beim Umtausch schlicht vergessen. Unentwertet, vollständiger Kuponbogen ab 1923 dabei. (38)
625.
Commerz- und Disconto-Bank AG, Hamburg
UNC-EF 125 €
Aktie 1.000 DM Juli 1956 (Muster, R 10).
Abb.
Mit Kupons. (32)
626.
Cranzer Fischdampfer AG, Cranz
EF
120 €
Namensaktie 1.000 RM Dez. 1927 (Auflage 600, R 5), #406
Abb.
Gründung 1888 als Parten-Reederei, AG seit 1927. Die älteste Hamburger Fischdampfer-Reederei und die zweitälteste in ganz
Deutschland. 1927 Übernahme der Sachwerte aus der Interessengemeinschaft mit der Fischdampfer-Reederei Otto Bröhan. Von
den zuletzt 13 Fischdampfern gingen im 2. Weltkrieg 8 verloren, ab 1950 kamen wieder Neubauten dazu. Zuletzt eine Geldver-
nichtungsmaschine mit acht Kapitalerhöhungen in der Nachkriegszeit, die alle bei vier Kapitalherabsetzungen (1957, 1961, 1967
und 1977) á fonds perdu gingen. 1970 völlige Umstrukturierung auf die Shrimps-Fischerei in Südostasien mit einer Flotte von 20
Schiffen. 1977 Konkursantrag mangels Masse abgelehnt. Lochentwertet (RB). (72)
627.
Cranzer Fischdampfer AG, Cranz
EF
170 €
Namensaktie 1.000 RM Aug. 1930 (Auflage 200, R 8), #1351
Lochentwertet (RB). (72)
628.
Crusauer Kupfer- und Messingfabrik AG, Hamburg
VF+
80 €
Actie 1.000 Mark 23.7.1889. Gründeraktie (Auflage 1000, R 6), #102
Ein altes Gewicht, das bis zur Aufgabe der Fabrik im Jahr 1962 benutzt wurde, trägt die Jahreszahl 1528. Bis 1864 im dänischen
Schleswig gelegen, danach kam die Kupfermühle zu Deutschland, die neue Grenze zu Dänemark verlief direkt an den Fabrikge-
bäuden. Im Laufe der Jahre wechselte die Kupfermühle öfter den Besitzer und wurde mehrfach durch Kriegshandlungen zerstört.
Dennoch wurde das Werk immer größer und bedeutender und unterhielt Mitte des letzten Jahrhunderts sogar eine Privatschule
für die Arbeiterkinder. Steigende Löhne und steigende Rohstoffpreise machten die Produktion schließlich unrentabel, am
6.10.1962 stellte das Werk die Produktion ein. Erhalten geblieben ist der Name als wichtigster Grenzübergang zwischen Deutsch-
land und Dänemark: Flensburg-Kupfermühle. Gedruckt auf Büttenpapier. Lochentwertet (3)
629.
Deutsch-Oesterreichische Edison-Kinetoskop-Cie. GmbH, Hamburg
EF-
500 €
Anteilschein 1.000 Mark 24.4.1895. Gründeranteil (Auflage 400, R 8), #23
Abb.
Die Gesellschaft verwertete im Deutschen Reich und der Donaumonarchie eine der vielen Erfindungen von Thomas A. Edison: Mit
dem Kinetographen entwickelte Edison 1891 noch vor Lumière die erste funktionstüchtige Filmkamera (Guckkastenfilm ohne Pro-
jektor). Initiator der Gründung war der bekannte (und mit 2.000 Beschäftigten damals größte) Schokoladenfabrikant LUDWIG
STOLLWERCK aus Köln. Zuvor hatte Stollwerck ohne Erfolg wegen des Anschütz’schen Elektrotachiskop mit Siemens verhan-
delt. Sein Interesse, das ihn zum Pionier des deutschen Filmgeschäfts machte, kam von einer höchst ungewöhnlichen Seite: So-
wohl der Verkauf von Schokolade wie aus das Betrachten von Filmen ließen sich per Münzautomat betreiben! Gleichzeitig mit der
Deutsch-Oesterreichischen Edison-Kinetoskop-Gesellschaft gründete Stollwerck die Deutsche Automaten-Gesellschaft (DAG).
Noch im gleichen Jahr eröffneten in Köln und Hamburg die ersten Säle mit Warenverkaufsautomaten und Kinetoskopen, an de-
nen sich das Publikum per Münzeinwurf amüsieren konnte. Der Mangel an Filmen für die Edison-Kinetoskopen machte Ludwig
Stollwerck zum Sponsor des englischen Film-Pioniers Birt Acres und damit sogar zum ersten deutschen Filmproduzenten! Auch
in Österreich geriet die Erfindung zur Sensation: Schon Anfang 1896, wenige Monate nach Gründung der Edison-Kinetoskop-Ge-
sellschaft konnten in einer speziell dafür hergerichteten Halle im Prater 15 Kinetoskopen installiert werden, und ebenfalls 1896,
nur drei Monate nach der ersten Filmvorführung von Lumière in Paris, eröffnete auf der Kärntnerstrasse das erste Kinotheater. So-
gar Kaiser Franz Josef, sonst nicht gerade bekannt für Fortschrittsgläubigkeit, gab seinen Segen. Er favorisierte das von Louis
Veltée (ebenfalls aus Lyon, der Heimatstadt von Lumière stammend) in seinem Stadt-Panoptikum nahe der Hofburg eingerichte-
te Kino-Theater, und Veltée gilt als der Vater der österreichischen Kinos. Seine Tochter Louise Veltée (1873-1950, verh. Kolm-
Fleck) produzierte den ersten österreichischen Stummfilm. Ausgestellt auf Herrn Johann Wilhelm Krüger in Bremen. (38)
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