258.
Schibaieff Petroleum Co., Amsterdam
EF-
75 €
Certificaat 100 £ 23.10.1902, #2783
Abb.
Mit diesem Anteilschein verbriefte das Amsterdamer Bankhaus “Algemeen Kantoor van Administratie” eine Unterbeteiligung an
Stammaktien der Schibaieff Petroleum Co., die auf ihren Namen eingetragen waren. Druck in dunkelgrün/gelb. Kupons anhän-
gend. (5)
259.
Sibirische Handels-Bank, St. Petersburg
VF
100 €
Aktie 3 x 250 Rbl. von 1910, #45947-49
Abb.
Die Sibirische Handelsbank wurde 1872 gegründet. Durch den 1891 begonnenen Bau der Transsibirischen Eisenbahn rückten die
riesigen, bis dahin weitgehend unerschlossenen Gebiete östlich des Ural mir ihrem immensen Rohstoffreichtum stärker in den
Blickpunkt der Finanzwelt. Zugleich betrieb der russische Finanzminister und spätere Ministerpräsident Witte eine liberale Politik,
die privatem Auslandskapital alle denkbare Unterstützung angedeihen ließ. In Anbetracht der günstigen politischen Rahmenbe-
dingungen und der unendlichen Reichtümer Sibiriens kam es kurz vor Ausbruch des 1. Weltkrieges zwischen deutschen und eng-
lischen Banken zu einem heftigen Kampf um die Aktienmehrheit an der Sibirischen Handels-Bank, in dessen Verlauf große Ak-
tienpakete fast schon konspirativ mit Hilfe von Kurieren zwischen den beteiligten Ländern den Besitzer wechselten. Die unge-
wöhnlich schön gestaltete Aktie zeigt im Kopf die Reichtümer Sibiriens: Einen chinesischen Teehändler, einen mongolischen Berg-
mann, einen sibirischen Pelzjäger mit Flinte und erlegtem Silberfuchs sowie einen vorderasiatischen Tuchhändler. Mit anh. restli-
chen Kupons. Randeinrisse mit Archivfilm restauriert. (68)
260.
Soc. de Lovitch des Produits et Engrais Chimiques
VF
250 €
(Lowiczer Gesellschaft der Chemischen Produkte und Düngerstoffe), Warschau
Action 250 Rbl. von 1896. Gründeraktie (Auflage 2400), #2268
Abb.
Gründung 1895 mit einem Kapital von 600.000 Rbl unter Beteiligung belgischer Financiers. Herstellung von Kunstdünger. Ver-
waltungssitz war Warschau, die Fabrik befand sich in Lowicz, Gouv. Warschau. Börsennotiz in Warschau. Dem Verwaltungsrat der
Gesellschaft gehörte der bedeutende jüdische Bankier Natanson an. Die Fabrik brannte im Ersten Weltkrieg nieder. Zweisprachig
russisch/französisch. Faksimilesignatur von W. Kislanski als Verwaltungsratspräsident. Wladyslaw Teodor Kislanski (1841-1926)
war ein bedeutender polnischer Ingenieur und Industrieller, der sich besonders bei der Modernisierung des nationalen Eisen-
bahnnetzes hervortat. Sein Anliegen galt der Entwicklung und Stärkung der polnischen Industrie, Landwirtschaft und Handwerks,
wo er Großes leistete. 1917 sollte er Wirtschaftsminister werden, was am Widerstand der deutschen Stellen scheiterte. Nach dem
Ersten Weltkrieg wurde er Präsident der Internationalen Handelskammer. (7)
261.
Soc. Russe d’Électricié “L’Union”, St. Petersburg
EF
750 €
Aktie 187,50 Rbl. von 1900, #13347
Abb.
Tochtergesellschaft der deutschen AEG zur Erschließung des russischen Marktes, gegründet am 1898 mit einem Kapital von 1
Mio. Rbl. als Soc. Russe d’Électricié “L’Union”. Am 1.1.1902 wurde die Gesellschaft in eine russische AG unter dem Namen All-
gemeine Elektricitäts-Gesellschaft umgewandelt. Abteilungen in St. Petersburg, Moskau, Kiew und Rostow a. Don, Baukontore in
Charkow, Odessa, Riga und Jekaterinenberg. Faksimilesignatur Hofrat E. Schaikewitsch (Direktor der Internationalen Handels-
bank). Zweisprachig russisch/deutsch. Oben kleine, dekorative Vignette mit Abb. eines lichtbringenden Adlers neben einer Elek-
trospule. Mit kpl. anh. Kupons. Seltene Aktie der russischen AEG-Vorläufergesellschaft. (87)
262.
Stadt Moskau
EF-VF
70 €
4 % Obl. 1.000 Rbl. von 1903 Serie XXXIX. (Auflage 1.500, D/H SU T 2083c, R9), #5854
Abb.
Anleihe zur Finanzierung der Wasserleitungen und der Kanalisation. Mit Kupons. (17)
263.
Union der Sozialistischen Sowjet-Republiken (UdSSR), Moskau
VF
180 €
6 % Obl. 100.000 Kc. 18.5.1937 (Auflage 2500), #880
Abb.
Ein finanzgeschichtlich ungemein interessantes Stück: 1935 verständigten sich die Regierungen der Sowjetunion und der Tsche-
choslowakei auf ein Lieferabkommen, wonach die UdSSR für 250 Mio. Kc. Maschinen und Rüstungsgüter in der Tschechoslo-
wakei bestellte (die damals noch die siebtgrößte Industrienation der Erde war). Finanziert wurden die Lieferungen mit dieser über
die Zivnostenska Banka (Gewerbebank Prag) arrangierten Anleihe, wobei der ungemein hohe Nennwert darauf schließen läßt, daß
eine Weiterplatzierung bei normalen Anlegern gar nicht vorgesehen war, sondern daß das Ganze eine Regierungsangelegenheit
blieb. Als 1939 die Tschechoslowakei von den Deutschen besetzt wurde, stellte Moskau die Zinszahlungen auf die Anleihe ein
(Restkupons ab 1939 hängen an). Sicherheitsdruck der Moskauer Staatsdruckerei mit Sowjet-Emblem, Text vorder-/rückseitig
tschechisch/russisch. Faksimile-Unterschrift von G. T. Grinko, Finanzminister unter Stalin. Mit Restkupons. (38)
264.
Union-Bank, Moskau
VF-
180 €
Aktie 5 x 200 Rbl. von 1909. Gründeraktie, #20706-10
Abb.
Das überaus bedeutende Finanzinstitut wurde am 31.12.1908 gegründet. Das Gründungskapital (3 Mio. Rbl.) wurde aufgebracht
durch die Moskauer Internationale Handelsbank, Oreler Commerzbank und die Südrussische Industriebank. Die Gesellschaft ver-
fügte über ein ausgedehntes Filialennetz in ganz Russland (82 Filialen + 13 Agenturen). Die Berliner Niederlassung hatte ihren Sitz
Unter den Linden 53 (es war die einzige russische Bank mit Filialen in Deutschland). Eher ungewöhnliches Querformat, Text vor-
derseitig russisch, rückseitig auch französisch und englisch. (14)
Skandinavien
265.
A/S Atlantis, Flekkefjord
EF-VF
120 €
Aktie 1.000 nkr Dez. 1916. Gründeraktie (Auflage 4000), #1759
Abb.
Gründung am 17.1.1916. Betrieb einer Reederei und Durchführung von Frachtfahrten. Sehr dekorativ, Dampfschiff-Vignette. (33)
266.
A/S Borgestad, Porsgrund
EF-VF
175 €
Aktie 500 nkr 17.3.1921, #12408
Abb.
Bedeutende Reederei, gegründet am 1.7.1904 von dem norwegischen Politiker und Industriellen Gunnar Knudsen. Neben einer
Flotte von Frachtschiffen betreibt die Ges. auch Immobiliengeschäfte, ferner besitzt sie aktuell ein Einkaufszentrum in Bytom, Po-
len. Sehr dekorativ mit photographischer Abb. des Dampfers M/S Borgestad. Original signiert von Gunnar Knudsen (1848-1928)
als Vorsitzender. Knudsen war 1905 Finanzminister von Norwegen, 1908-1910 Ministerpräsident und wieder 1913-1920. (49)
45
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