Katalog HSK-Auktion XXXIII - page 120

726.
RWE-DEA AG für Mineraloel und Chemie, Hamburg
EF
80 €
Aktie 50 DM Jan. 1993 (Blankette, R 10).
Abb.
Gründung 1898. Im Laufe der Jahre entwickelte sich das RWE zum größten deutschen Energieversorgungsunternehmen und zu
einem Konzern mit vielfältigen Aktivitäten außerhalb des angestammten Versorgungsbereichs. 1990 wurde die Gesellschaft kon-
zernleitende Holding für die selbständigen Sparten Energie, Bergbau/Rohstoffe (Rheinbraun), Mineralöl/Chemie (RWE-DEA), Ent-
sorgung, Maschinen- und Anlagenbau (Lahmeyer, Rheinelektra, Heidelberger Druck), Bau (Hochtief). (56)
727.
Sanitas AG, Hamburg
EF
100 €
Aktie 1.000 RM Dez. 1929 (1932 auf 400 RM herabgesetzt, Auflage 1000, nach weiterer
Kapitalherabsetzung 1939 noch 900, R 10), #444
Abb.
Gründung 1899, hervorgegangen aus der Sanitas-Ges. in Hamburg m.b.H. Zweck: Fabrikation sanitärer Einrichtungen für Wohn- und
Geschäftshäuser, Fabriken, Kasernen, Krankenhäuser und Bahnhöfe sowie von sanitären Schiffsausrüstungen für See-, Fahrgast- und
Frachtschiffe, Segeljachten, Motorboote, auch in Spezialausführung für Flugzeuge und Luftschiffe. 1916 Erwerb des Geschäftshau-
ses Neue Wall 84 und 1921 Kauf eines großen Grundstücks in Altona-Ottensen zum Bau eines Lagerhauses und von Wohnhäusern.
Großaktionäre mit je 49 % waren Heinrich Schwarmann (nach dem 2. WK in Guayaquil wohnhaft) und Hildegard Schröder, Hamburg.
Zuletzt etwa 30 Mitarbeiter, 1959 umgewandelt in die Sanitas-AG Nachf. S. Jens KG. Mit LB und Kuponbogen. (18)
728.
Schiffswerfte und Maschinenfabrik (vormals Janssen & Schmilinsky) AG, Hamburg EF
10 €
Aktie 1.000 Mark Nov. 1922 (Auflage 17000, R 7), #42484
Gründung 1888 zur Übernahme der bereits seit 1858 bestehenden Fa. Janssen & Schmilinsky. Spezialität der Werft auf Stein-
wärder waren Hochsee-, Fluß- und Hafenschlepper sowie Hochsee-Fischdampfer und Motorschoner. Für den Bau auch von
Fracht- und Passagierdampfern wurde 1918 am linksseitigen Elbufer auf Tollerort mit dem Bau einer zweiten Werft begonnen,
nach deren vollständigem Ausbau (es konnten nun sechs Schiffe gleichzeitig aufgelegt werden) die alte Werft auf Steinwärder
1923 geschlossen wurde. Für den Kessel- und Maschinenbau waren zwei große Werkhallen vorhanden. 1923 Abschluß einer In-
teressengemeinschaft mit der Lübecker Maschinenbaugesellschaft und der Motorenfabrik-AG in Köln-Deutz (später Klöckner-
Humboldt-Deutz), die dabei größere Aktienpakete der im Hamburger Freiverkehr börsennotierten Werft übernahmen. Ende 1928
stellte die Ges. ihre Zahlungen ein. Im Februar 1929 wurde der gesamte Werftbetrieb für 1 Mio. RM in bar an die HOWALDTS-
WERKE AG in Kiel verkauft; Janssen & Schmilinsky ist damit eine der Keimzellen der heutigen HDW. Ohne Lochentwertung. (5)
729.
Sprengstofffabriken Hoppecke AG, Hamburg
EF
480 €
Aktie 1.000 Mark 5.7.1905. Gründeraktie (Auflage 1200, Teilblankette, R 10).
Abb.
1908 Sitzverlegung nach Düsseldorf. Fabrikation, Verkauf von Dynamit und sonstigen Sprengstoffen sowie chemischen Produk-
ten. Dekorativer Druck von G & D. Mit Kupons. Rarität, seit 2005 nicht mehr angeboten. (52)
730.
Stahl-Schrauben-Dampfschiff “Borkum”, Hamburg
EF
600 €
Eigentums-Acte 1/210tel Part = 1.000 Mark 3.11.1904 (R 10).
Abb.
Das Eigentum an Schiffen konnte (ähnlich wie seinerzeit bei Bergwerken) in Bruchteile zerlegt werden und war dann handelbar;
hierüber wurden auf Namen lautende Zertifikate, die Eigenthums- oder Antheils-Acten, ausgestellt. Mit Originalunterschrift des
Correspondent-Rheders Johannes Jürgens (der eine Vergütung für seine Bemühungen in Form einer Provision von 2 % der Brut-
tofracht erhielt). (72)
731.
Stahl-Schrauben-Dampfschiff “Sylt”, Hamburg
EF-VF
275 €
Eigentums-Akte 1/125tel Part 30.7.1924 (R 9), #22
Abb.
Der Dampfer “Sylt”, Baujahr 1908, Länge 64,80 Meter, Breite 9,40 Meter, Tiefgang 4,10 Meter, wurde als Dampfer “Laura” für den
dänischen Reeder I. Lauritzen gebaut. Die Chronik dieses Schiffes liest sich besonders spannend: Am 28.4.1917 auf der Reise
Göteburg-Hull im Kattegatt durch das deutsche U-Boot SMS “UC79” aufgebracht und am 29.4.1917 nach Svinemünde einge-
bracht (Kriegsbeute, Prisenurteil vom 24.5.1918). Am 30.12.1917 wurde das Schiff Kaiserlicher-Marine-Depotdampfer für Norder
Hever. Am 25.1.1923 kaufte es die Reederei Ernst Russ. Am 2.3.1923 wurde die “Laura” in “Sylt” umbenannt. Es folgten mehre-
re Reedereiwechsel bis das Schiff 1945 nach Trondheim übergeben wurde. Am 5.6.1945 in Menthil an England als Kriegsbeute
erneut ausgeliefert. Hier wurde der Dampfer in “Empire Continent” umbenannt. In den Folgejahren folgten wieder zahlreiche Ree-
dereiwechsel über ganz Europa und viele Umbenennungen. Am 18.4.1955 auf der Reise Malaga-Manchester mit Chromerz bei
Muros auf ein Riff gelaufen und am 19.4.1955 gesunken. Am 17.6.1955 wieder geborgen und an den Versicherer übergeben, der
das Schiff erneut nach Spanien an J. Davila und Cia. verkaufte. Am 16.7.1965 dampfte das in “Sur” umbenannte Dampfschiff auf
seiner letzten Fahrt von Vigo nach Santander (Spanien), Ankunft 19.7.1965. Nach 57 Jahren wurde das Schiff dort im September
1965 abgebrochen. (72)
732.
Tchibo Frisch-Röst-Kaffee AG, Hamburg
EF
125 €
Aktie 1.000 DM Sept. 1986 (Muster, R 10).
Abb.
Max Herz und Carl Tchilling-Hiryan gründeten 1949 die Tchibo GmbH. Der Markenname entstand aus dem Namen Tchilling und dem
Wort Bohne. Am 13. Okt. 1955 eröffnete in Hamburg die erste Tchibo-Filiale, in der die Kunden den Kaffee vor dem Kauf probieren
konnten. Heute ist Tchibo eines der größten deutschen international tätigen Konsumgüter- und Einzelhandelsunternehmen. (56)
733.
Tivoli Werke AG, Hamburg
EF+
100 €
Aktie 1.000 Stück Nov. 2001 (Muster, R 10).
Abb.
1922 erwarb der Unternehmer Richard Eissenbeiss die frühere Tivoli-Brauerei in Hamburg-Eidelstedt und bei der Tivoli Werke AG
begann die Malzproduktion. Im Laufe der Jahre wurden mehrere Brauereien erworben, die dann mit Malz beliefert wurden. (56)
734.
Volksfürsorge Holding AG, Hamburg
UNC-EF 150 €
Aktie 50 DM Juni 1991 (Muster, R 10).
Abb.
“Keine Sorge, Volksfürsorge” war einer der bekanntesten Slogans der Versicherungswirtschaft. Die Volksfürsorge wurde 1913 als
Selbsthilfeeinrichtung der deutschen Arbeiterbewegung gegründet, sie bot alle Arten von Lebensversicherungen an. Das Kapital
lag je zur Hälfte bei den Gewerkschaften und bei den Konsumgenossenschaften der Hamburger Richtung. Im Dritten Reich wur-
de die Volksfürsorge in die Deutsche Arbeitsfront (DAF) eingegliedert und stieg mit 7,1 Mio. Versicherten zur größten deutschen
Versicherung auf. Umfirmiert 1947 in “Alte Volksfürsorge” und „1968 in Volksfürsorge Lebensversicherung AG“. 1974 wurde die
gerade gegründete gewerkschaftseigene Beteiligungsgesellschaft für Gemeinwirtschaft (BGAG) Mehrheitsaktionär. Nach deren
Beinahe-Zusammenbruch als Folge des Neue-Heimat-Desasters wurde 1988 der AMB Generali-Konzern neuer Großaktionär.
2002 Rauswurf der restlichen Minderheitsaktionäre der bis dahin börsennotierten AG per squeeze-out. 2008 fusionierte der Ge-
nerali-Konzern seine deutschen Töchter „Aachener und Münchener“ und „Volksfürsorge“ zur „Generali Versicherung AG“. Das
börsenmäßig nicht lieferbare Grundkapital wird von der Aachener und Münchener Vermögensanlagen und Vermögensverwaltung
GmbH und der Fondiaria Verwaltungs- und Beteiligungs-GmbH als Daueranlage gehalten. Mit Kuponbogen. Lochentwertet. (82)
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