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579.
Erdoel- und Kali-Bohrgesellschaft „Westersode“, Westersode
EF-
180
Namens-Anteil-Schein 1 Anteil 6.9.1905. Gründeranteil (Auflage 1000, R 9), #399
Abb.
Gründung 1905 durch ein Unternehmen aus Halle a.S., welches sich als Bedingung der Konzession gegenüber der Gemeinde
Westersode im Regierungsbezirk Stade verpflichtete, innerhalb von drei Monaten eine gewisse Anzahl von Bohrtürmen in der
Feldmark zu erbauen (der schon 1083 erstmals erwähnte Ort Westersode ging 1968 in der Samtgemeinde Hemmoor auf). Schon
1862 waren Experten der kgl. Hannoverschen Regierung in den Gemarkungen Warstade, Hemmoor und Westersode auf ein
mächtiges Kreidevorkommen gestoßen, das die Basis für die “Portland Cementfabrik Hemmoor” bildete, die damals mit 2.000
Beschäftigten der größte Arbeitgeber der Region war und erst 1982 stillgelegt wurde. Nachdem Erdöl häufig in der Nähe von
Kreidevorkommen zu finden ist, brach in Westersode das Ölfieber aus und man interessierte ein Unternehmen aus Halle für
Probebohrungen. Die Bohrgesellschaft brachte in Westersode zwei Bohrungen bis 400 m Teufe nieder, u.a. auf dem Grundstück
des Gemeindevorstehers Johann Stüve. Auf Öl oder Kali stieß man dabei nicht, wohl aber auf Steinsalz, dessen Förderung aber
nicht wirtschaftlich war, weil die nahe gelegene Saline Stade (bis 2003 als AKZO Nobel Salz GmbH in Betrieb) den Markt schon
seit 1872 versorgte. Immerhin ist mit diesem Anteilschein aber die einzige Bohrung in der Unterelbe-Region belegt, die überhaupt
auf irgend etwas fündig wurde. Weitere 9 Kalibohrgesellschaften, die wir kennen, fingen erst gar nicht an zu bohren oder wurden
nicht fündig. Breite Umrahmung im Historismus-Stil, Originalunterschriften. Lochentwertet (RB). (67)
580.
Ernst August Roloff Fahrzeugwerk AG, Hannover
EF
130
Aktie 1.000 Mark 31.7.1923 (Auflage 10000, R 9), #2576
Abb.
Gründung im Juli/Aug. 1923. Fabrikation von Fahrrädern und Motorrädern. Im Sept. 1924 wurde das Konkursverfahren eröffnet.
Mit kpl. Kuponbogen. (121)
581.
F. Dippe Maschinenfabrik AG, Schladen am Harz
EF-VF
125
Aktie 1.000 Mark 9.11.1921 (Auflage 2500, R 9), #4179
Abb.
Gegründet bereits 1840 als Maschinenfabrik und Kupferschmiede von Ferdinand Voigtländer, veräußert 1865 an Fritz Dippe und
1894 an den Ingenieur Adolf Wittenberg, AG seit 1899. Allgemeiner Maschinenbau, Herstellung kompletter Einrichtungen für die
Zucker-, chemische, Kali- und Hüttenindustrie, Dampfkesselbau, Eisenhoch- und Brückenbau, Bau von Wasserturbinen. In der
Weltwirtschaftskrise gleich zweimal in Vergleich gegangen, die Werkstätten an der Harzstraße (Werk 1) und der heutigen Hermann-
Müller-Str. (Werk 2) lagen deshalb bis 1938 teilweise still. In Berlin bis 1929, danach nur noch in Braunschweig börsennotiert. Ende
1940 umgewandelt auf die Fa. Johann Meißner in Köln-Bayenthal, die bereits 92 % der Aktien besaß und die außenstehenden
Aktionäre mit 80 % des Aktiennennwertes abfand. 1949 wurde das Dippe-Werk der traditionsreichen Braunschweigischen
Maschinenbau-Anstalt (BMA) angegliedert. 1984 wurde der Schladener Betrieb der BMA geschlossen. Äußerst selten. Mit
Kupons. (72)
582.
Fritz Ahrberg AG, Hannover-Linden
VF
250
Aktie 1.000 Mark 12.7.1922 (Auflage 9000, R 9), #4951
Abb.
Gründung am 20.3.1922 zur Fortführung der Fleischwarenfabrik der Fa. Fritz Ahrberg in Hannover-Linden. Mitglied des
Gründungsaufsichtsrates war auch ein in Hannover tätiger Bankdirektor mit großer Zukunft: Der spätere Deutsche-Bank-Vorstand
George Millington-Herrmann. Die AG wurde Mitte der 1930er Jahre wieder aufgelöst, das Unternehmen selbst aber entwickelte
sich vor allem nach dem Krieg zum größten seiner Art in ganz Niedersachsen mit dutzenden Verkaufsfilialen in allen größeren
Städten. In den 1980er Jahren ging die Firma pleite, die Marke aber wurde gerettet und noch heute gibt es in Hannover
Fleischerfachgeschäfte der Fritz Ahrberg GmbH. Der Firmensenior Fritz Ahrberg hatte zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen
Fleischwirtschaft und Forschung insbesondere an der Tierärztlichen Hochschule Hannover die noch heute aktive Fritz-Ahrberg-
Stiftung gegründet. Nach ihm benannt ist nicht nur die Fritz-Ahrberg-Halle in Barsinghausen, sondern in Hannover-Linden-Süd
ein ganzes Stadtviertel, das sog. “Ahrbergviertel”. Einst als sozialer Brennpunkt verrufen, gilt es heute als chic, dort zu leben: Das
brachliegende 20.000 qm große Fabrikareal kaufte 1997 die Arbeiterwohlfahrt zusammen mit 40 Bauherren. Die historische
Bausubstanz einschließlich des 58 m hohen Schornsteins wurde erhalten, 80 Wohnungen entstanden neu, viele Künstler leben
heute in der ehemaligen Würstchenfabrik. Herrliche Art-Deko-Gestaltung. Mit restlichem Kuponbogen. Kleine Randverletzungen.
(112)
583.
Gaswerk Neu-Petershain und Neu-Welzow AG, Bremen
EF-VF
600
Aktie 1.000 Mark Jan. 1909 (Auflage
nur 25
Stück
, R 10), #183
Abb.
Gründung 1905 als Gaswerk Hellerthal durch die Bremer Firma Carl Francke & Co. 1906 Neugründung als AG und Umbenennung
wie oben aufgrund der Ausdehnung der Gaskonzessionsverträge auf die Gemeinden Neu-Petershain und Neu-Welzow, während
die alten aufgehoben wurden. 1907 wurde die Gasanstalt in Betrieb gesetzt. Die Gaserzeugung erfolgte durch Vergasung von
Steinkohle, die bis 1945 aus dem Ruhrgebiet und danach aus Zwickau, später aus Polen und der ehemaligen UdSSR geliefert
wurde. 1949 enteignet und dem VEB Energieversorgungsbetrieb Cottbus zugeordnet. 1961 wurde nach dem Bau von
Ferngasleitungen aus der UdSSR die eigene Gaserzeugung eingestellt, die Gasometer wurden 1968 verschrottet. Lochentwertet
(RB). Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. (128)
584.
Gebr. Röders AG, Soltau
EF+
100
Namensaktie 1.000 DM April 1953 (Blankette, R 9).
Abb.
Gründung 1851, AG seit 1922. Hergestellt werden Woll- und Halbwollfilze für Bekleidung und technische Zwecke, Nadelfilz-
Teppichböden. (110)
585.
Gebrüder Stoevesandt KGaA, Bremen
EF-VF
600
Aktie 1.000 Mark 22.6.1892 (Auflage 600, R 9), #102
Abb.
Gründung 1845 in Bremen als Kommanditges. auf Aktien (Betrieb von Anfang an in Neuhütte bei Obernkirchen 10 km nördlich
von Rinteln, 1960 stillgelegt). 1876 Sitzverlegung nach Rinteln, dort Neubau des zweiten, noch heute produzierenden Werkes.
1978 Umwandlung von einer KGaA in eine AG. Noch heute einer der bedeutendsten Hohlglas-Hersteller, Spezialität sind
Sonderanfertigungen vor allem für Spirituosenflaschen. Neben der Familie Stoevesandt (75 %) war die Gerresheimer Glas aus
Düsseldorf zunächst mit 22 % dabei, Ende der 80er Jahre baute sie ihre Beteiligung auf 99,75 % aus. 1999 ging das Paket an
den französischen BSN-Konzern. Lochentwertet (RB). (18)
586.
Gebrüder Stoevesandt KGaA, Rinteln
EF-VF
375
Aktie 1.000 Mark 20.9.1920 (Auflage 200, R 10), #994
Abb.
Lochentwertet (RB). (140)
587.
Georg Drewsen Feinpapier-Fabriken Celle und Lachendorf AG, Celle
EF
200
Aktie 1.000 RM 8.2.1935 (R 10), #30
Gründung des Ursprungsunternehmens bereits 1538. 1923 als AG. Herstellung und Vertrieb von Papieren aller Art.1934 Sanierung
durch Kapitalherabsetzung. Mit kpl. Kuponbogen. (121)
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