Seite 192 - HSK-Kataglog31

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1120.
Turn-Verein Fraureuth e.V., Fraureuth
EF
60 €
4 % Schuldschein 100 RM 1.12.1926 (R 9), #37
Ausgegeben zur Finanzierung einer neuen Turnhalle. Rückzahlung „je nach Kassenbestand der Vereinskasse“, bevorzugt an
ausgeschlossene, verstorbene oder aus Fraureuth weggezogene Mitglieder. Schöne Eichenlaub-Umrandung. (69)
1121.
Turnverein “Jahn” e.V., Ottendorf-Okrilla
EF
140 €
Anteilschein 25 Reichsmark 1.8.1929 (R 10), #48
Abb.
Gründung 1902 durch einige Glasmacher und einen Drechslermeister, zunächst ausschließlich für Männerturnen. Die
Damenabteilung wurde 1909 ins Leben gerufen und 1921 die Kinderabteilung. Mit der 1950 gegründeten BSG Chemie Ottendorf-
Okrilla schlüpften verschiedene Sportgruppen unter eben jenem Dach unter, auch der Turnverein “Jahn”. 1990 wurde aus der BSG
der SV Ottendorf-Okrilla. Schon 4 Jahre später lösten dessen Mitglieder sich wieder aus diesem Verband und gründeten wieder einen
selbständigen Verein, den Turn- und Gymnastikverein e.V. (heute knapp 200 Mitglieder). Kleinformatig mit hüscher Umrandung. Nur
4 Stück wurden auf dem Dachboden des Architekten Max Lesche gefunden, der im Auftrag des Vereines in den 20er Jahren das
“Unterkunftshaus” entwarf. Seine Rechnungen dafür wurden zum Teil mit diesen Anteilscheinen beglichen. Abheftlochung. (21)
1122.
Vereinigte Badische Städte (Consolidated Municipalities of Baden)
VF
260 €
7 % Gold Bond 500 $ 1.1.1926 (R 8), #99
Abb.
Gemeinsame Anleihe über 3,8 Mio. $ der pfälzischen Städte Ludwigshafen, Kaiserslautern, Speyer, Frankenthal, Neustadt-am-
Haardt, Zweibrücken und Landau. Olivgrün/schwarzer Stahlstich mit allegorischer, Industriefleiß und Landwirtschaft darstellender
Vignette. Lochentwertet (RB). Mit anhängenden Kupons. (20)
1123.
Vereinigte Dampfziegeleien und Industrie AG, Berlin
VF
350 €
Aktie Lit. A 1.000 Mark 2.6.1904 (Auflage 600, R 10), #1066
Abb.
Gründung 1889 als „Vereinigte Halbe’r Dampfziegeleien AG“ zur Übernahme und Fortführung einer großen Ziegelei in Halbe (im
Herzen des heutigen Landkreises Dahme-Spreewald) direkt an der Berlin-Görlitzer Bahn. 1900 umbenannt wie oben. Nach 1903
investierte die Ges. massiv in Werkserweiterungen und experimentierte in Meissen mit neuartigen Wandplatten, aber in einen
rückläufigen Markt hinein, was sich bitter rächte: Rückläufige Preise wegen der gedrückten Lage am Berliner Baumarkt und ein
totaler Fehlschlag bei den Neuentwicklungen führten zu herben Verlusten und machten 1909, 1911 und 1913 Sanierungen
erforderlich. Doch es war zu spät: 1913 lehnten die Anleihegläubiger erneute Sanierungsbeschlüsse der Aktionäre ab, 1914
Liquidationsbeschluss. Lochentwertet (RB). Nur 3 Stück lagen im Reichsbank-schatz. Fachgerecht restauriert. (80)
1124.
Vereinigte Eisenbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft, Berlin
VF+
190 €
4 % Obl. 2.000 Mark 25.5.1897 (Auflage 500, R 9), #433
Abb.
Gründung 1895. Die Gesellschaft führte den Betrieb u.a. der Hildesheim-Peiner Kreis-Eisenbahn, der Riesengebirgsbahn, der
Harzquerbahn und der Brandenburgischen Städtebahn. Verluste in Österreich-Ungarn in Folge des für die achsenmächte
verlorenen 1. Weltkrieges und später Fehlschläge beim Versuch, sich im Niederlausitzer Braunkohlenrevier mit Abraumarbeiten zu
betätigen, führten schließlich 1938 zur stillen Liquidation. Hübscher Druck der Reichsdruckerei, Originalunterschriften.
Lochentwertet (RB). Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz. Inwendig Anleihebedingungen. (40)
1125.
Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen GmbH, Dortmund
VF
220 €
6 % Gold Bond Ser. A 1.000 $ 1.1.1928 (Specimen, R 10).
Abb.
Ursprung ist die Elektrizitätswerk Westfalen AG, gegr. 1906. 1925 Zusammenschluß mit der Westfälische Verbands-
Elektrizitätswerk AG in Dortmund und dem Städtischen Elektrizitätswerk Dortmund zu einer in Kommunalbesitz befindlichen
GmbH. Ab 1926 auch Erwerb bedeutender Steinkohlenzechen. AG seit 1930. 1966 durch Ausgabe von Inhaberaktien auch dem
breiteren Anlegerpublikum geöffnet. 2000 durch Fusion im RWE aufgegangen. Mit anhängenden Kupons. (75)
1126.
Vereinigte Kunstmühlen Landshut AG, Landshut
VF
750 €
Actie 1.000 Mark 20.12.1921 (Auflage 2000,
R 12
), #2975
Abb.
Gründung 1898 als Vereinigte Kunstmühlen vorm. Krämer-Moos zur Übernahme der „J. Krämerschen Kunstmühle“ und der
„Kunstmühle F. Moos & Komp.“. 1910 Umfirmierung in Vereinigte Kunstmühlen Landshut AG. 1929 Fusion mit der Kunstmühle
Rosenheim zur “Vereinigte Kunstmühlen Landshut-Rosenheim AG”. 1977 Verlegung der Mühlenbetriebe von Landshut und
Rosenheim nach Ergolding. 1983 Umbenennung in “Vereinigte Kunstmühlen AG”, 1990 in “VK Mühlen AG” und gleichzeitig
Sitzverlegung nach Hamburg. Hinzu kamen die Kampffmeyer-Mühlen (Hamburg), Schüttmühle (Berlin), Aurora Mühlen (Weinheim),
Müller’s Mühle (Gelsenkirchen), Eidermühle (Friedrichstadt), Braunschweiger Mühlenwerke (Sickte), Diamant Mühle (Hamburg),
Gloria Mühlenwerke (Bad Oldesloe), Fetzermühle (Sontheim a. d. Brenz), Nordland Mühlen (Jarmen), Holsteinische Mühlenwerke
(Itzehoe), schließlich 1999 Übernahme der BM Bäckermühlen AG, Stuttgart. Es war eine Konsolidierung zum größten deutschen
Mühlenkonzern. 2004 erwarb die österreichische Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs AG die Aktienmehrheit.
Einzelstück
aus einer alten Sammlung, bislang nicht katalogisiert. Mit Restkupons. (135)
1127.
Vereinigte Kunstmühlen Landshut-Rosenheim AG, Landshut
EF
190 €
Namensaktie 1.000 RM 5.10.1929 (Auflage 1000, R 9), Köln-Sülz, #908
Abb.
Ausgestellt auf Vormundschaft Frl. Agnes Pütz, Köln-Sülz. Lochentwertet (RB). Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz. (128)
1128.
Vereinigte Möbelwerke AG, Andernach a. Rhein
VF+
200 €
Aktie 1.000 Mark Jan. 1922. Gründeraktie (Auflage 4080, R 10), #3802
Abb.
Gründung 1922. Ansässig auf einem knapp 80.000 qm großen Areal in der Aktienstr. 88, laut Eigenwerbung “größte Spezialfabrik
Mittel- und Westdeutschlands für eichenfournierte und polierte Schlafzimmer”. Selbst in der Weltwirtschaftskrise verdiente die AG
klotzig Geld und zahlte stets Dividenden von 10 % und mehr. 1941 konnte deshalb eine außergewöhnlich kräftige Kapitalerhöhung
aus Gesellschaftsmitteln erfolgen: Der Aktiennennwert wurde von 100 auf 350 RM bzw. von 1.000 auf 3.500 RM heraufgestempelt.
Reine Familien-AG mit den Familien Weinstock (Linz a. Rh.) und Engers (Andernach) als Großaktionären. Die Ertragskraft der
Vorkriegszeit wurde nie wieder auch nur annähernd erreicht. 1960 (zu der Zeit waren noch ca. 300 Mitarbeiter beschäftigt) in eine
GmbH umgewandelt. Großes Hochformat mit sehr schöner Umrahmung. Die Gründeraktie war bis dahin völlig unbekannt
gewesen, nur drei Stücke wurden 2011 gefunden (davon eines miserabel erhalten). (23)
1129.
Vereinigte Thüringische Salinen vormals Glenck’sche Salinen AG, Heinrichshall
VF
120 €
Actie 500 Mark 15.6.1880. Gründeraktie (Auflage 5000, R 8), #2356
Abb.
1827 Bau des ersten Siedehauses, 1846 wird in Louisenhall das erste Solebad eröffnet, 1847 ein kleines Kurhaus. Sitzverlegungen
von Heinrichshall 1909 nach Erfurt und 1933 nach Stotternheim b. Erfurt. 1947 Enteignung und Eingliederung in die VVB Mineral
und Erz Thüringen. Mangels qualifizierten Personals für den Weiterbetrieb wurde die Saline 1949 stillgelegt, die Gebäude
umgenutzt und nach und nach abgebrochen.
Nicht
lochentwertet. Einriß am oberen Rand hinterklebt. (119)
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