1040.
Nordhäuser Tabakfabriken AG, Nordhausen
EF-
220 €
4,5 % Teilschuldv. 2.000 Mark Juni 1920 (Auflage 750, R 10), #359
Abb.
Schon im 19. Jh. war Nordhausen am Südrand des Harzgebirges ein Zentrum der Kau- und Rauchtabakproduktion. Die AG
entstand 1919 durch Zusammenschluß von 10 Nordhäuser Firmen dieser Branche (u.a. Fa. Hanewacker, Kneiff). Unter ihrem Dach
arbeiteten 10 Kautabakfabriken, eine Rauchtabakfabrik und eine Zigarrenfabrik in Nordhausen sowie 5 Zigarrenfilialbetriebe auf
dem Eichsfeld. Im Juli 1946 wurden die Betriebe vom Land Thüringen enteignet, womit sich ihr Schicksal von dem der AG löste:
Die NORTAK entwickelte sich zu DDR-Zeiten zu einem großen Zigarettenhersteller. 1990 übernahm die Reemtsma-Gruppe diesen
per Wiedervereinigung hinzugekommenen Wettbewerber, 2002 wurden die NORTAK-Betriebe stillgelegt. Die alte AG dagegen
verlegte 1950 ihren Sitz nach Düsseldorf. Die geplante Wiederaufnahme einer Produktion im Westen konnte nie realisiert werden,
doch blieb der AG-Mantel die ganze Zeit im Düsseldorfer Freiverkehr notiert. Seine bedeutende Fotokunstsammlung brachte
2003/04 der Großaktionär Clemens Vedder in die AG ein, die bei der Gelegenheit in “Camera Work AG” umfirmierte. Der Sitz
wurde nach Hamburg verlegt, in einer ehemals von Jil Sander bewohnten Villa eröffnete man neue Ausstellungsräume. Nach Bill
Gates und Getty Images verfügt Camera Work heute über den weltweit drittgrößten Bestand an Photorechten und veranstaltet
bedeutende Ausstellungen. Der Börsenkurs einer 5-DM-Aktie übersteigt inzwischen atemberaubende 5.000 €. Teil einer von der
Commerz- und Privatbank AG in Magdeburg vermittelten Anleihe von 5 Mio. M. Opulente breite Zierumrahmung. Mit Original-
unterschrift. Lochentwertet (RB). (82)
1041.
Nordische Elektricitäts- und Stahlwerke AG, Dresden
EF-VF
750 €
Zertifikat 2.000 Mark Aktien 15.8.1907 (R 10), #821
Abb.
Gründung 1897. Gründer: Ostdeutsche Industriewerke Marx & Co., Danzig; AG Elektricitätswerke (vorm. O. L. Kummer & Co.),
Dresden; Allg. Industrie-AG, Dresden. Die Gesellschaft besaß und betrieb die Elektricitäts-Centralen in Graudenz, Strasburg und
Briesen sowie die Straßenbahn in Graudenz. Vom Zusammenbruch des Kummer-Konzerns wurde auch diese Gesellschaft schwer
in Mitleidenschaft gezogen. Ausgestellt auf die Bank für Handel und Industrie, Berlin von der Creditanstalt für Industrie und Handel
AG i.L. in Dresden als Treuhänderin. Gegen je nom. 30.000 Mark von deren Aktien war eine „Nordische“ Aktie auszuhändigen.
Schöne Jugendstil-Umrandung, gedruckt auf Büttenpapier. Extrem selten. (58)
1042.
Nordische Schiffahrts-AG, Danzig
EF
350 €
Aktie 1.000 Danz. Gulden Dez. 1927 (Auflage
nur 50 Stück
, R 10), #4
Abb.
Betrieb von Reedereigeschäften, An- und Verkauf von Schiffen. Das Grundkapital der Gesellschaft betrug lediglich 50.000
Danziger Gulden. Doppelblatt. (32)
1043.
Oberhausener Baugesellschaft auf Aktien, Oberhausen (Rhld.)
VF-
300 €
Aktie 1.000 Goldmark 1.12.1924. Gründeraktie (Auflage 400,
R 12
), #362
Abb.
Gegründet 1924 durch die Stadtgemeinde Oberhausen und verschiedene Unternehmen zur Errichtung gesunder Kleinwohnungen
für minderbemittelte Volkskreise zwecks Linderung der Wohnungsnot und Schaffung von Arbeitsgelegenheit für Erwerbslose. Als
Sacheinlage brachten die Ziegelwerke Oberhausen GmbH Stück 1 Mio. Ziegel ein, die Erwerbs- u. Betriebsgesellschaft für
industrielle Unternehmungen GmbH ein Grundstück in der Grösse von 7,60 a. Bereits nach 12 Jahren, also 1936 wurde die
Gesellschaft wieder aufgelöst. Lochentwertet (RB).
Einzelstück
aus dem Reichsbankschatz. Fachgerecht restauriert. (10)
1044.
Osram-Philips Neon AG (Ophinag), Berlin
EF+
500 €
Sammelaktie 25 x 1.000 RM März 1939 (Auflage
nur 20
Stück
, R 9), #51-75
Abb.
Gegründet 1931 als Gemeinschaftsunternehmen der N.V. Philips Gloeilampenfabrieken in Eindhoven und der zum Siemens-
Konzern gehörenden Osram GmbH KG in Berlin. In der Ophinag fassten Philips und Osram ihre Forschung auf dem Gebiet der
Entladung von Gasen, insbesondere Neon, sowie Herstellung und Vertrieb von Leuchtröhren mit Gasentladung zusammen.
Produzierende Tochtergesellschaften bestanden in Prag, Zürich, Amsterdam und Stockholm. 1951 in Liquidation getreten. Bei
dieser Auflage handelt es sich um einen kompletten Neudruck nach Kapitalherabsetzungen. Lochentwertet (RB). Nur 10 Stück
lagen im Reichsbankschatz. (37)
1045.
Ostafrikanische Eisenbahngesellschaft, Berlin
VF
500 €
Anteilschein 100 Mark 31.7.1904. Gründeranteil (Auflage 70000, R 8), #45604
Abb.
Gründer waren die Deutsche Bank, die Disconto-Gesellschaft, S. Bleichröder, Delbrück Leo & Co., von der Heydt & Co., Robert
Warschauer & Co., die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft sowie die Philipp Holzmann & Cie. GmbH. Auf Grund der von der
Kaiserlichen Regierung erteilten Konzession übernahm die Gesellschaft zunächst den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von
Daressalam nach Morogoro (Inbetriebnahme 24.2.1908). In Teilschritten wurde die Bahn bis 1912 bis nach Tabora verlängert
(Streckenlänge danach 818 km). Durch Reichsgesetz vom 12.12.1911 wurde der Weiterbau nach dem Tanganjikasee genehmigt
(der See wurde am 1.2.1914 erreicht, womit sich die Länge der Bahn dann auf 1.251 km belief). Ferner durfte die Gesellschaft
420.000 ha Land entlang der Bahnlinie in Besitz nehmen und dort insbesondere Baumwoll- und Sisalhanfkulturen betreiben. In
den Versailler Verträgen wurde der größte Teil der deutschen Besitzungen an Britisch-Ostafrika angegliedert. Auch die Eisenbahn
gelangte in britischen Besitz. Nach der Unabhängigkeit 1961 betrieb Tansania die Eisenbahnlinie. Immer noch ist die
Mittellandbahn die einzige Möglichkeit von Daressalam aus ins Landesinnere zu gelangen. Bis heute rumpeln die Wagen zwei
Tage und zwei Nächte lang über dieselben 1.251 km Schwellen und Schienen von Krupp, die einst von Afrikanern unter der
Leitung der deutschen Kolonialherren durch den Dschungel gelegt wurden. Die Anteile sollten im Laufe von 87 Jahren durch
Auslosung getilgt werden. Für den Rückzahlungsbetrag von 120 M pro Anteil sowie 3 % Zinsen garantierte das Reich. Schöner
Druck von G & D. Lochentwertet (RB). Eine
bedeutende Rarität
unter den deutschen Kolonialwerten. Nur 7 Stück lagen im
Reichsbankschatz. (10)
1046.
Ostfilm AG, Breslau
EF-VF 1.000 €
Aktie 1.000 Mark Juni 1923 (Auflage 15000,
R 12
), #1019
Abb.
Gründung 1922 zum Verleih von Filmen sowie Handel mit sämtlichen Apparaten und Zubehör der Filmbranche. Filiale in Leipzig.
1929 im Handelsregister von Amts wegen gelöscht. Hochdekorative grafische Gestaltung in kräftigen Farben. Mit kpl. Kupon-
bogen. Ein
Unikat
und für Filmenthusiasten ein Muss. (58)
1047.
Otto Elsner Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung AG
EF-
150 €
(später: Elsnerhaus AG), Berlin
Aktie 1.000 Mark April 1912 (Auflage 2500, R 9). Gründeraktie, #2140
Abb.
Nach umfangreichen Neubauten in den Jahren 1912 und 1914 hatte die Firma fast 1.000 Mitarbeiter! Druckerei und
Verlagsgeschäft wurden jedoch gegen Ende des 1. Weltkrieges eingestellt. Deshalb 1919 Umfirmierung in „Elsnerhaus AG“, fortan
nur noch Verwaltung des Grundstücks Oranienstraße 140/142. Außerdem Beteiligung an der „Zukunft Grundstücks-AG“, die die
Objekte Gitschiner Straße 14/15 besaß. 1951 Umwandlung in GmbH, in den 80er Jahren vom Bertelsmann-Konzern über-
nommen. Besonders schöne Umrahmung, durch kräftige Farben fast schwer wirkender Jugendstil. Seit vielen Jahren nur ca. 10
Stück bekannt. (58)
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