1002.
Kreis Altenaer Eisenbahn-AG, Lüdenscheid
VF
475
Aktie 2.700 RM 1.3.1943 (
R 12
), #4
Abb.
Gründung 1886 in Altena, ab 1905 in Lüdenscheid ansässig. Erste Strecke Altena-Lüdenscheid (14,5 km Schmalspur). Bis 1905
wuchs das Streckennetz im Kreis Lüdenscheid auf 41 km an, dazu kamen folgende Strecken: Lüdenscheid-Augustenthal-Werdohl;
Schalksmühle-Halver; Verbindung Lüdenscheid zum DR-Bahnhof. 1953 Vergleichsverfahren. Strecken von 1949 bis 1967 bis auf
700 m Restgleis sukzessive stillgelegt. 1976 Umfirmierung in Märkische Eisenbahngesellschaft. Originalunter-schriften. Ausgestellt
auf das Amt Halver. In dieser Urkunde waren folgende Aktien zusammengefasst: 18 Lit. A, 3 Lit. B und 6 Lit. C. Lochentwertet (RB).
Einzelstück
aus dem Reichsbankschatz. Leicht rostfleckig. (84)
1003.
Kyffhäuser Kleinbahn-AG, Kelbra a. Kyffh.
EF
450
Aktie Lit. A 1.000 Mark 1.7.1915 (Blankette, R 10).
Abb.
Gründung 1913 als Kyffhäuser Kleinbahn-AG, ab 1943 Kyffhäuser Eisenbahn-AG. Die Bahn mit einer Länge von knapp 30 km lag in
Thüringen, 50 km nördlich von Erfurt und verband die Orte Berga-Kelbra-Artern. Großaktionäre 1943 waren mit 33 % der Staat Preußen
und mit 33 % die Provinz Sachsen. 1949 Übernahme durch die Reichsbahn, 1966 fuhr der letzte Personenzug. Großformat. (106)
1004.
Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz Riebeck & Co. AG, Leipzig
EF-VF
275
5 % Teilschuldv. 1.000 RM Dez. 1936 (Auflage 3600, R 10), #3425
Abb.
Die Brauerei gründete 1862 Adolf Schröder in der damals noch selbständigen Vorortgemeinde Reudnitz. 1871 wurde das
konkursreife Unternehmen an einige Leipziger Bürger unter Führung des Industriellen Carl Adolf Riebeck veräußert und 1887 in
eine AG umgewandelt. Die Brauerei in der Mühlstr. 13 wurde nun sehr expansiv geführt, bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges
hatte sich der Absatz auf 400.000 Hektoliter jährlich mehr als verdoppelt. 1912 Errichtung eines Zweigbetriebes in Berlin durch
Anpachtung der Germaniabrauerei in der Frankfurter Allee 53/55. 1938 Umfirmierung in Riebeck-Brauerei AG. Inzwischen mit in
der Spitze 2 Mio. Hektoliter im Jahr Ausstoß der größte mitteldeutsche Brauerei-Konzern und die viertgrößte Brauerei des
Deutschen Reichs. Eigene Braustätten in Leipzig, Erfurt, Altenburg i.Th., Gera und Gräfenthal (Thür.) sowie Mehrheitsbeteiligungen
an weiteren 19 Brauereien (die größte Beteiligung 1943 war die an der Actien-Brauerei Neustadt-Magdeburg). Börsennotiz Berlin
und Leipzig. 1946 enteignet und weitergeführt als VEB Landes-Brauerei Leipzig, ab 1959 mit weiteren Betrieben vereinigt zur VEB
Sachsen-Bräu Leipzig, ab 1968 VEB Getränkekombinat Leipzig. Die AG wurde nach der Wende reaktiviert, wobei sich auch die
Familie Oetker (Radeberger) engagierte. Dennoch kam die Brauerei nach der Wende zunächst zum Getränkeriesen Brau und
Brunnen, nach dessen Sturz 2005 als “Leipziger Brauhaus zu Reudnitz GmbH” aber schließlich doch zur Radeberger-Gruppe.
Originalunterschriften. Lochentwertet (RB). Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Inwendig Anleihebedingungen. (75)
1005.
Leipziger Luftschiffhafen und Flugplatz AG, Leipzig
EF-
600
Interimsschein über 160 Aktien zu 500 RM 28.2.1935 (
R 12
), #1-160
Abb.
Zur Errichtung eines Luftschiffhafens mit Luftschiffhalle wurde der Gesellschaft von der Stadt Leipzig ein großes Areal in Mockau
überlassen. Die feierliche Eröffnung fand am 22.6.1913 mit einem Eröffnungsflug des Luftschiffs „Sachsen“ statt, bei dem auch
der König von Sachsen an Bord war. Im 1. Weltkrieg wurde der Flugplatz vom Militär genutzt und erst 1919 wieder freigegeben.
Der Leipziger Luftschiffhafen wurde zum größten der Welt. Ein Teil der verfügbaren Schuppen war später an die Germania-
Flugzeugwerke GmbH verpachtet. 1924 übernahm die Stadt Leipzig die Aktienmehrheit und reichte einen Teil der Beteiligung über
die Sächsische Flughäfen-Betriebs-GmbH an den Freistaat Sachsen weiter, Mitte der 1930er Jahre besaß die Stadt dann wieder
93 % der Aktien. Die Anlage besteht noch heute als Flughafen Leipzig-Mockau. Maschinenschriftliche Ausführung mit
Originalunterschriften von Bürgermeister Haake für den AR und Ing. Aug. Otto Paul Reinsberg als Vorstand. Lochentwertet (RB).
Dieser Interimsschein über 160 Aktien entsprach über 14% des Kapitals! Alle 860 Aktien zu 500 RM waren in 5 unterschiedlich
gestückelten Sammelurkunden für die Stadt Leipzig verbrieft, die alle 5 im Reichsbankschatz gefunden wurden,
jede für sich
somit ein Unikat.
(73)
1006.
Leonhard Tietz AG, Köln
VF
250
7,5 % Gold Bond 1.000 $ 1.1.1926 (Specimen, R 10).
Abb.
Gründung der Einzelfirma Leonhard Tietz 1879 in Stralsund als Kurz-, Weiß- und Wollwarengeschäft. Durch feste niedrige Preise
gewann das Geschäft so viele Kunden, daß es innerhalb weniger Jahre dreimal vergrößert werden mußte. 1889 Gründung der
ersten Filiale in Elberfeld, danach schlagartige Expansion vor allem im westdeutschen Raum, ab 1929/30 auch in Schlesien und
dem Frankfurter Raum. Seit 1905 „Leonhard Tietz AG“, 1933/36 umbenannt in Westdeutsche Kaufhof AG. Der Kaufhof hatte jetzt
über 13.000 Mitarbeiter, Großaktionäre waren zu dieser Zeit die Commerzbank, die Dresdner und die Deutsche Bank. 1945 waren
lediglich 3 von 41 Filialen einigermaßen unzerstört, doch es folgte ein gewaltiger Wiederaufbau zum später zweitgrößten
deutschen Kaufhauskonzern. 1988 Einstieg bei Jet-Reisen und der Media-Markt-Gruppe. 1996 auf Wunsch des späteren
Großaktionärs Metro Verschmelzung mit der ASKO und den deutschen Metro-Aktivitäten zur heutigen METRO AG (Sitz
Düsseldorf). Schöner orange/schwarzer Stahlstich der ABNC, allegorische Vignette mit Frachtdampfer und rauchenden
Fabrikschloten. Besonders interessant: Neben den Kupons ist auch ein Optionsschein angefügt, der zum Bezug von 14 Leonhard-
Tietz-Aktien á nom. 100 RM berechtigte. Nur 4 Stücke aus dem ABNC-Archiv sind seit Jahren bekannt. Mit anhängenden Kupons. (54)
1007.
Leprince & Siveke AG, Herford i.W.
EF
100
Aktie 1.000 Mark 1.8.1922. Gründeraktie (Auflage 5000, R 10), #15017
Abb.
Hervorgegangen aus der gleichnamigen, schon seit 1868 bestehenden Firma zur Herstellung von Schmiermitteln und verwandten
Erzeugnissen. 1936 in eine oHG umgewandelt. (8)
1008.
Liegnitzer Aktienbrauerei AG, Liegnitz
VF+
400
Namensaktie 100 RM 20.1.1944 (Auflage 600, R 10), #1612
Abb.
Errichtet 1858 unter der Firma Brauerei R. Vogt, 1873-1903 geführt als Brauerei Heinr. Timmler, 1903-1908 Brauerei Max & Richard
Timmler, 1908-1911 Verband Niederschlesischen Brauereien GmbH, 1911-1922 Genossenschaftsbrauerei Liegnitz eGmbH, 1922
Gründung der Liegnitzer Aktienbrauerei AG. Produziert wurde “Piasten Pilsener” (bis 1945). In Polen 1945-1997 Browar Legnica.
Lochentwertet (RB). Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Leicht rostfleckig. (100)
1009.
Lippische Werkstätten AG, Detmold
UNC
150
Aktie 1.000 Mark 1.2.1922 (Auflage 7000, R 8), #17253
Abb.
Bei ihrer Gründung 1916 als “Fürstlich Lippische Staatswerkstätten AG” wurden in dieser Ges. zur Rationalisierung der
Kriegsproduktion mehrere Metallverarbeitungsbetriebe im damals (und noch bis zur Integration in NRW nach dem 2. Weltkrieg)
selbständigen Fürstentum Schaumburg-Lippe zusammengefasst. Treibende Kraft war dabei der Textilmaschinen-Industrielle
Walter Kellner aus (Wuppertal-)Barmen, der im AR neben anderen Lokalgrößen saß wie Durchl. Prinz Bernhard zur Lippe,
Staatsminister Frhr. Biedenweg und Landesbankdirektor Otto Thörner aus Detmold. Die Firma war auf nichts besonderes
spezialisiert, sondern ein Gemischtwarenladen zur Herstellung von Maschinen und Metallwaren aller Art mit den Abteilungen
Maschinenfabrik, Möbelfabrik und Waggonwerk. Umfirmiert 1920 wie oben und 1922 in Lippische Werke AG. 1921 wurde dazu
noch die Herstellung von Lastautomobilen, Motorrädern, Lastanhängewagen und Holzbearbeitungsmaschinen aufgenommen.
Konkur 1926. Ausgesprochen dekorativ mit Abb. zweier Schmiede bei der Arbeit.
Unentwertet
, mit fast kpl. Kuponbogen. (106)
1
Los Gattung
Grad Ausruf