Seite 149 - HSK-Kataglog31

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891.
DYNAG AG für Dynamo- und Motorenbau, Frankfurt a.M.
EF
60
Aktie Lit. A 10.000 Mark 3.11.1923 (Auflage 2240, R 10), #26242
Querformat, grüner Druck. Mit anhängenden Kupons. (97)
892.
Eduard Lingel Schuhfabrik AG, Erfurt
VF-F
750
Aktie 1.000 Mark Dez. 1909 (Auflage 1000,
R 11
)
Abb.
Georg Michael Eduard Lingel (* 1849 in Königsberg in Bayern, + 1922 in Hamburg) machte eine Kaufmannslehre in einem Barmer
Textilbetrieb, lernte drei Fremdsprachen und beschloss im Alter von 23 Jahren, Unternehmer zu werden. Im Haus “Zum Krummen
Hecht” am Fischersand 9 in der Erfurter Altstadt nahm Lingel 1872 mit 5 Arbeitern die Schuhproduktion auf. Ganze 36 Paar Zeugstiefel
schaffte er damals am Tag. Nur zwei Jahre später stellte Lingel statt Zeugstiefeln jetzt Lederstiefel her, beschäftigte bald 300 Arbeiter
und kaufte für den stark gewachsenen Betrieb das Haus Herrmannsplatz 5. 1877/78 sandte Lingel eine Delegation in die USA, um die
dortigen Fertigungsmethoden zu studieren, anschließend stellte er seinen Betrieb von Handarbeit auf mechanische Schuhfabrikation
um. Bald gingen große Exportaufträge aus Schweden, Holland sowie Nord- und Südamerika ein. 1887 zerstörte ein Feuer die Fabrik,
die aber sofort mit einer Vergrößerung auf 50.000 qm Produktionsfläche in der Landgrafenstr. 1 wieder aufgebaut wurde. 1898
wandelte Lingel die Firma in eine AG um und zog sich zu Beginn des 1. Weltkrieges aus der Leitung zurück, nachdem kriegsbedingt
jede Kreativität verschwand und die Fabrik statt dessen nur noch Militärstiefel produzierte. Nach Aufhebung der Zwangswirtschaft
1919 ließ sich der Weltruf der Lingel-Schuhe wieder herstellen, zudem konnten 1920 auch noch die lokalen Wettbewerber Mella
Schuhfabrik und Friedrich Metzler übernommen werden. Dies begleitete Eduard Lingel als AR-Vorsitzender noch bis zu seinem Tod
1922. Mit 2000 Mitarbeitern produzierte die Firma jetzt 2 Mio. Paar Schuhe im Jahr und war
Eine der bedeutendsten Schuhfabriken
in ganz Deutschland. 1929 Aufbau eines eigenen Vertriebs mit 46 Verkaufsstellen im ganzen Reich. Im 2. Weltkrieg erneut Umstellung
auf Kriegsproduktion, u.a. wurden beheizbare Flieferstiefel hergestellt. 1948 enteignet und zusammen mit der Schuhfabrik Hess als
“VEB Schuhfabrik Thuringia” weitergeführt, nach weiteren Zusammenschlüssen ab 1952 der “VEB Schuhfabrik Paul Schäfer” (Schäfer
war ein früherer Lingel-Beschäftigter und KPD-Politiker). Nach 1970 wurde die überalterte Bausubstanz modernisiert, nach 1980
verbesserte eine computergestützte Produktion Qualität und Angebot. Beliefert wurde nun u.a. der westdeutsche Hersteller
“Salamander”. Bei der Wende umfasste der Betrieb 12 Werke mit 28 Produktionsstandorten. 1990 als Lingel Schuhfabrik GmbH
reprivatisiert, doch eine Anpassung an die veränderte Zeit mißlang. 1992 ging der Traditionsbetrieb in Liquidation. Die historischen
Fabrikgebäude an der Arnstädter Straße wurden 2000 komplett und die ehemalige Fabrik an der Magdeburger Allee 2009 zum
Teil abgerissen. Lochentwertet (RB).1925 umgestellt auf 20 RM, 1933 eigentlich durch Neudrucke ersetzt.
Nur 2 Stück
lagen im
Reichsbankschatz. Dies ist das letzte noch zur Verfügung stehende Stück. Randverletzungen. (37)
893.
Eisen- und Mangan-Bergwerk Weilburg, Weilburg a. d. Lahn
EF
250
Kuxschein 1/100 21.2.1923 (R 10), #21
Abb.
Die Grube befand sich in der Gemeinde Weinbach im Kreis Oberlahn am Zusamenfluß von Weinbach und Erlenbach. Mit Stempel
der Gewerkschaft Georg aus Freienfels, Oberlahnkreis. Originalunterschrift. (93)
894.
Eisen- und Metallwerk AG, Lünen (Kreis Dortmund)
EF-
200
Aktie Lit. B 1.000 Mark 1.1.1923 (Auflage 15000, R 9), #4524
Abb.
Gegründet 1921. Herstellung und Vertrieb von Fertigfabrikaten und Konstruktionen aus Eisen und Metallen. Schon 1923 lag das
Werk still. Großes Hochformat, dekorative Zierumrahmung in kräftigen Farben mit Art-Deko-Andeutungen. Lochentwertet (RB).
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz. (70)
895.
Eisenbahn-Bank, Frankfurt a. M.
EF+
10
4 % Genußrechts-Urkunde Lit. D 50 RM Nov. 1930 (R 10), #813
Gründung 1898. Zweck war: „Erwerbung und Belehnung von Schuldverschreibungen, Obligationen und Prioritäts-Aktien solcher
Eisenbahnen, welche in Deutschland oder der österreichisch-ungarischen Monarchie entweder unter Staatsbetrieb oder im
Betriebe einer vom Staate garantierten Eisenbahn-Gesellschaft stehen oder mit staatlicher Zinsgarantie ausgestattet sind.“ (59)
896.
Eisenbahn-Renten-Bank, Frankfurt a. M.
EF
10
Genußrechts-Urkunde Lit. C 100 RM Nov. 1930 (R 10), #1500
Abb.
Gründung 1887 auf Betreiben des Bankhauses von Erlanger & Söhne. 1942 Sitzverlegung nach München. Von 1949 an firmierte
die Gesellschaft als AG für Industrie und Verwaltung. 1957 in August Lenz & Co. aufgegangen. Ausgegeben an ehemalige
Anleihegläubiger, deren Obligationen durch Kriegsfolgen und Inflation völlig wertlos geworden waren. (51)
897.
Eisenbahn-Renten-Bank, Frankfurt a.M.
EF+
10
Genußrechts-Urkunde Lit. D 50 RM Nov. 1930 (R 9), #1641
Gestaltung analog vorherigem Los, jedoch andersfarbiger Druck. Mit kpl. Kuponbogen. (10)
898.
Eisenerzbergwerk Wilhelmsglück, Schönborn
EF
175
Kuxschein 20.6.1873 (Auflage 100, R 9), #92
Abb.
Kleines Bergwerk in der Gemeinde Schönborn, Kreis Unterlahn. Originalunterschriften. Weniger als 10 Stück bekannt. Abheft-
lochung. (20)
899.
Eisenstein-Bergwerk Hertha, Unterwilden
EF
400
Kuxschein 1 Kux 1.12.1901 (Auflage 100, R 10), #91
Abb.
Kleines Bergwerk in den Gemeinden Wilden und Gilsbach im Kreis Siegen. Anfang der 20er Jahre von der Phoenix AG für Bergbau
und Eisenhüttenbetrieb in Hoerde übernommen worden. Handschriftlichen Ergänzungen. Originalunterschrift. Abheftlochung.
Rückseitig 2 Übertragungsvermerke. (32)
900.
Eisenwerk Kraft AG, Stolzenhagen-Kratzwieck bei Stettin
EF
350
5% Teilschuldv. Lit. A 5.000 Mark April 1914 (Auflage 420,
R 11
), #332
Abb.
Gründung 1898, mit Zweigniederlassung in Duisburg-Hochfeld unter der Firma Eisenwerk Kraft, Abteil. Niederrhein. Hütte. Die
Gesellschaft übernahm bei Gründung das bis dahin dem Grafen Guido Henckel Donnersmarck gehörende Eisenwerk Kraft. Das
über 68 ha große Areal beheimatete 3 Hochöfen mit einer Leistung von etwa 175.000 t Giesserei-Roheisen pro Jahr, 2
Dampfkesselhäuser, Gebläse-Maschinenhaus, Dampfmaschinen-Haus, Pumpenhaus, eine 500 m lange Kaianlage an der Oder
mit 6 Elevatoren, drei Kanäle von ca. 400 m Länge für die Be- und Entladung von Kähnen, 5 Dampfkrähne mit einer täglichen
Leistung von 6.000 t und eine Agglomerieranlage, außerdem Verwaltungs-, Wohn- und Schlafgebäude. Das Werk produzierte
Roheisen, Koks, Teer, Ammoniak, Bezol, Zement und Schlackensteine. 1919 Sitzverlegung nach Berlin, 1920 Verkauf des Werkes
in Stolzenhagen-Kratzwieck. Schöne Vignette mit Ansicht des Eisenwerkes, im Vordergrund die Kaianlagen an der Oder mit
Frachtschiff. Rarität, vermutlich
nicht mehr als 2 Stücke
existent. Nicht katalogisiert. Lochentwertet, jedoch nicht aus der
Reichsbank stammend. (58)
1
Los Gattung
Grad Ausruf