Seite 148 - HSK-Kataglog31

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883.
Deutschland-Konvolut (Album mit 57 Stücken)
EF-VF
300 €
Lot
Wertpapiere 1913-1990.
Abb.
Gepflegte Sammlung im Album, überwiegend Aktien, überwiegend keine BARoV-Papiere, viele Hamburger Stücke und Banken,
nur 3 Stücke ausgegeben nach 1950. Dabei u.a. die hochdekorative Aktie der C. Hedrich AG, Hamburg, 1913; Kleinbahn-AG Kiel-
Segeberg, Kiel, 1911; Hernsheim & Co. AG, Hamburg, 1934; 2x Ostsachsen-Bank, Neugersdorf, SA., 1924 u. 1925; Plauener
Bank, 1927; Niederlausitzer Bank, Cottbus, 1928; Radeberger Bank, 1924; Deutsche Togogesellschaft, Berlin, 1924;
Zuckerraffinerie Tangermünde Fr. Meyers Sohn, 1920; Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn-Ges., Wernigerode, 1925; Wertheim
AG für Handelsbeteiligungen, Berlin, 1923. (48)
884.
Dortmunder Bergbau- und Hütten-Gesellschaft, Dortmund
VF+
500 €
Actie 100 Thaler 25.1.1858 (R 8), #8310
Abb.
Die Recherche zu dieser Gesellschaft ergab eine kleine Sensation, die wegen der höchst wechselvollen Entwicklung bisher
verborgen geblieben war: Es ist eine der Keimzellen von
Hoesch
! Nicht weniger als acht Besitzer im Laufe der Zeit hatte das Werk,
eines der traditionsreichsten im Ruhrgebiet. Nachdem die AG drei Jahren nach ihrer Gründung bereits 1859 wieder in Konkurs
gegangen war, sind die erwähnenswertesten Nachbesitzer: 1869 der berühmt-berüchtigte Bethel Henry
Strousberg
, geboren
1823 in Ostpreußen als Barthel Heinrich Straußberg, nach seiner Rückkehr aus England 1863 bis zum Gründerkrach der
unbestrittene Eisenbahnkönig in Deutschland; 1872 die Union AG für Bergbau, Eisen- und Stahlindustrie; 1910 der Deutsch-
Luxemburgische Bergwerks- und Hüttenverein; 1926 die Vereinigte Stahlwerke AG; 1951 die Dortmund-Hoerder Hüttenunion AG;
1970 die Hoesch AG. Äußerst dekorative Gestaltung. Originalunterschriften. Trotz der Knickfalten ist das Stück überdurchschnitt-
lich gut erhalten. Niedrig ausgerufen. (29)
885.
Dortmunder Union-Brauerei AG, Dortmund
EF-
200 €
Aktie 1.000 Mark 28.9.1921 (Blankette, R 10).
Abb.
Gründung 1873 unter Übernahme der “Bayerische Bierbrauerei vorm. Wilhelm Struck & Co.” 1890 mit Durchstoßen der 100.000-
hl-Marke Aufstieg in den Kreis der Großbrauereien. Übernommen wurden in Dortmund die Gildenbrauerei AG (1917), die
Victoriabrauerei AG und die Löwenbrauerei vorm. Peter Overbeck (1920) sowie die Germaniabrauerei AG (1922) nebst der
Mülheimer Aktienbrauerei. 1927 wird das markante DUB-Hochhaus direkt neben dem Hauptbahnhof in Betrieb genommen, noch
heute das Wahrzeichen der größten Braustätte Deutschlands. 1956 Erwerb der Apollinaris-Brunnen AG. 1963 Übernahme der
Germania-Brauerei F. Dieninghoff AG in Münster (Westf.). 1968/70 Übernahme der Schwabenbräu AG in Düsseldorf. Durch die
1972 vollzogene Fusion mit Schultheiss zur Dortmunder Union Schultheiss Brauerei AG begann der Aufstieg zur größten
deutschen Getränkegruppe, die 1998 in Brau und Brunnen AG umbenannt wurde. Die mehrheitlich beteiligte Bayerische
HypoVereinsbank wurde damit nie recht glücklich und verkaufte 2003 an den größten inländischen Konkurrenten Oetker
(Radeberger). Kleiner Einriss, fachgerecht restauriert, vorderseitig so gut wie nicht sichtbar. (58)
886.
Dresdener Papierfabrik, Dresden
VF
300 €
Actie 100 Thaler 1.5.1860. Gründeraktie (Auflage 2780, R 9), #2680
Abb.
Zunächst florierte das Unternehmen einige Jahrzehnte. Ausgerechnet nach der Aufstellung einer neuen Papiermaschine im Jahr
1904/05 trat eine Verschlechterung der Kostensituation ein, noch verschärft durch Wassermangel. Das zwang die in Dresden
börsennotierte Gesellschaft in die Liquidation. Die Schlussrate wurde 1915 ausgezahlt. Sehr hübsche Umrahmung,
Originalunterschriften. Lochentwertet (RB). Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Fachgerecht restauriert. (112)
887.
Dülkener Gewerbebank, Dülken
EF-VF
400 €
Namens-Actie 300 Mark 1.1.1887. Gründeraktie (Auflage 500, R 10), #132
Abb.
Gründung 1887 zur Weiterführung der bis dahin als Genossenschaft geführten Gewerbebank. Mit nur 150.000 Mark Eigenkapital
(bei einer Bilanzsumme von über 3 Mio. Mark, wobei die Passivseite fast nur aus Spareinlagen bestand) war die Bank nicht
kapitalstark genug, um nach der Jahrhundertwende eintretende Wertminderungen beim Effektenkonto und im Kreditportfolio
aufzufangen. Eine 1902 eilig durchgeführte Kapitalerhöhung rettete die Bank nicht mehr: 1905 mußte Konkurs angemeldet
werden. Es stellte sich heraus, daß zu großzügige Kredite an nur vier Fabriks-Firmen Ursache der Schieflage waren. Vorstand und
Aufsichtsrat der Bank wurden nicht nur vom Konkursverwalter auf Schadenersatz verklagt, sondern im Straßprozeß im März 1907
auch zu Freiheits- bzw. Geldstrafen verurteilt. Mit Originalunterschriften. Umrandung aus Kettengliedern. Ausgestellt auf Ewald
Tohold in Dülken. Doppelblatt, mit Restkupons. (88)
888.
Dürener Dampfstrassenbahn AG, Düren
EF-
500 €
Actie 1.000 Mark 1.1.1896 (Auflage
nur 30
Stück
, R 8), #211
Abb.
Gründer der Bahn im Jahr 1892 waren 8 Privatpersonen, darunter die Papierfabrikanten Felix Heinrich Schoeller und Walter Schüll
als Gründungsvorstände und die Fabrikanten Felix Heinrich Schoeller und Jakob Bücklers als Gründungsaufsichtsräte, ferner die
Firmen Felix Heinrich Schoeller und Zellstofffabrik Hermann Maria Schoeller und die oHG Gebrüder Schüll. Die meterspurige
Dampfstraßenbahn Düren-Birkesdorf-Merken-Pier-Inden (11,1 km lang, abschnittweise 1893-1927 eröffnet) sollte vor allem den
Industriebetrieben im Nordwesten der Stadt Düren Gleisanschlüsse verschaffen (angeschlossen wurden anfangs die Gebr. Schüll
Kunstwollfabrik und die Gebr. Schoeller Teppichfabrik in Birkesdorf sowie die Felix Heinrich Schoeller Papierfabrik in Düren, später
u.a. auch die Gaswerk Düren (1898), die Dürener Metallwerke (1899) und die Isola Werke AG (1910). Aber auch die anfänglich gar
nicht vorgesehene Personenbeförderung wurde bald aufgenommen: Immerhin hatten nicht wenige Arbeiter bis dahin tägliche
Fußmärsche von bis zu 2 1/2 Stunden zu ihrer Arbeitsstelle zu bewältigen. 1913/14 Umstellung auf elektrischen Betrieb, 1939
Umfirmierung in Dürener Eisenbahn AG. 1963-65 stillgelegt, 1971 Umwandlung in eine GmbH. Schöne Umrahmung mit
Blumenrosetten, gedruckt auf eigenem Wasserzeichenpapier mit dem Firmennamen als Wasserzeichen (der Initiator der Bahn war
ja immerhin Papierfabrikant), mit Originalunterschriften. Lochentwertet (RB). (26)
889.
Dürrwerke AG, Ratingen-Ost
EF-
330 €
Aktie 1.000 RM 15.2.1928 (Auflage 1000,
R 12
), #551
Abb.
Gründung 1889 als Düsseldorf-Ratinger Röhrenkesselfabrik vormals Dürr & Co., 1924 umbenannt wie oben. Für den Bedarf des
nahen Ruhrgebiets typischer Maschinenbauer: Herstellung von Großdampfkesselanlagen, Spezialkesseln, Überhitzern,
Kohlentransportanlagen. Eine Zeit lang auch stark in der Produktion von Schiffskesseln. Ab 1961 auch Fertigung von
Müllverbrennungsanlagen. Die Firma setzte stets neue Maßstäbe im Kesselbau und lieferte 1965 den bis dahin größten
Dampfkessel in Deutschland ab. 1972 auf Betreiben des gemeinsamen Mehrheitsaktionärs (Deutsche Babcock & Wilcox AG)
Fusion mit der Balcke & Co. zur Balcke-Dürr AG, Oberhausen. Produziert wurden zuletzt Windkraftanlagen, Gasturbinenanlagen,
Industriekessel, Gebäudeausrüstungen aller Art, Rohrleistungssysteme sowie Anlagen für die Oberflächentechnik. 2001 noch mit
der Muttergesellschaft zur Babcock Borsig AG (neu) fusioniert. 2002 war das dann eine der spektakulärsten Pleiten des
Jahrzehnts. Lochentwertet (RB).
Einzelstück
aus dem Reichsbankschatz. (116)
890.
DYNAG AG für Dynamo- und Motorenbau, Frankfurt a.M.
EF
100 €
Aktie Lit. A 10 x 1.000 Mark 21.4.1923 (R 10), #16031-16040
Abb.
Gründung 12.1.1922. Herstellung von magnet-elektrischen und elektro-dynamischen Maschinen sowie Fahrradlichtmaschinen.
Die GV am 30.7.1924 sollte über Liquidation beschließen. Mit kpl. Kuponbogen. (97)
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