Seite 146 - HSK-Kataglog31

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874.
Deutsche Landesbankenzentrale AG
VF
150 €
(Central Bank of German State & Provincial Banks)
6 % Gold Bond 500 $ 1.8.1927 (specimen).
Abb.
Gründung 1923. Zweck: „Den im Verband deutscher öffentlich-rechtlicher Kreditanstalten zusammengeschlossenen Staats-
banken, Landesbanken und öffentlich-rechtlichen Körperschaften und Kreditanstalten für ihre wirtschaftlichen Aufgaben als
Vermittler zu dienen und sie auf ihrem Tätigkeitsgebiet zu fördern.“ 1950 Berliner Wertpapierbereinigung, seit 1955 Ablösung der
Schuldverschreibungen (von 1934 und 1941), 1960 volle bzw. quotale Ablösung der Auslandsanleihen (von 1927 und 1928), heute
Deutsche Landesbankenzentrale AG, eine 100%ige Tochter der DekaBank. Anleihe von 5 Mio. $, an der quotal 11 deutsche
Landes- bzw. Staatsbanken beteiligt waren. Mit anhängenden Kupons. (100)
875.
Deutsche Landwirtschafts-Maschinen AG, Berlin
EF
480 €
Namens-Aktie Gruppe A 1.000 Mark 1.6.1920. Gründeraktie (Auflage 3333, R 9), #379
Abb.
Beschaffung und Vertrieb von Maschinen, Maschinenteilen, Materialien und Geräten für die Land- und Forstwirtschaft.
Maschinenlager in Berlin W 9 (Potsdamerstr. 22), außerdem zwei Filialen in der Provinz. Gründer waren neben div. landw.
Maschinenfabriken über 100 Landwirte und Grossgrundbesitzer, die ihre Interessen in der vorgeschalteten Maschinen-Handels-
GmbH zusammengefaßt hatten. Als diese Vorgesellschaft 1921 in Konkurs ging und eine Sanierung fehlschlug, mußte auch die
Delma am 16.2.1922 Konkurs anmelden. Herrliche Gestaltung mit reicher Umrahmung aus Getreideähren, Vignetten mit Abb. von
“Einst” (Ochsengespann mit einscharigem Pflug) und “Jetzt” (Traktor mit 10-scharigem Doppelpflug), weitere Vignette mit
halbmechanisierter Getreidemähmaschine hinter Pferdegespann. Eingetragen auf seine Durchlaucht Alois Fürst zu Löwenstein-
Wertheim-Rosenberg, Kleinheubach in Bayern. Mit anh. Kuponbogen (nur 1 Kupon fehlt). (17)
876.
Deutsche Quarzwerke Hellstein AG, Kassel
EF
150 €
Aktie 1.000 Mark März 1923. Gründeraktie (Auflage 15000, R 10), #1619
Abb.
Gründung am 30.1.1923, eingetragen am 31.7.1923. Gewinnung, Verarbeitung und Vertrieb von Quarz, Ton und Basalt. Zuletzt
2004 ein Stück aufgetaucht. Mit kpl. Kuponbogen. (137)
877.
Deutsche Solvay-Werke AG, Bernburg
EF
300 €
4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark 10.5.1909 (Auflage 12000, R 10), #4581
Abb.
Gründung 1885 unter Übernahme der deutschen Filialen der KG Solvay & Cie. in Brüssel (Sodafabriken in Wyhlen, Bernburg,
Saaralben, Salzburgen, elektrolytische Fabrik Osternienburg), außerdem Kali- und Steinsalzbergwerk Solvayhall bei Bernburg und
mehrere Braunkohlenbergwerke. 1939 wurde das Werk Bernburg unter NS-Aufsicht gestellt und ein Jahr später unter
Zwangsverwaltung. 1948 Sitzverlegung des Unternehmens von Bernburg nach Solingen. Nach Ende des Krieges nahm man die
Sodafabrikation 1952 in Bernburg als “Volkseigener Betrieb” der DDR wieder auf. 1991 wurde das Werk wieder in die Solvay-
Gruppe eingegliedert. Solvay zählt in Sachsen-Anhalt zu den größten Investoren der Chemie-Industrie. Weniger als 5 Stücke
bekannt, zuletzt 2007 angeboten. (135)
878.
Deutscher Central-Bau-Verein, Berlin
EF-VF
180 €
Actie 200 Thaler 13.6.1872. Gründeraktie (Auflage 6000, R 8), #4705
Abb.
Die Gesellschaft, eine Gründung des schillernden Heinrich Quistorp, sollte kleine und mittlere Wohnungen bauen. So kurz vor dem
Gründerkrach kam es zu keinen nennenswerten Aktivitäten mehr, außer dass das Kapital bis zum Konkurs durch
Grundstücksschiebereien verschwand. Über den Gründungseifer Quistorps’ füllen zeitgenössische Berichte unzählige Seiten.
Gebürtig aus Stettin und in England schon einmal bankrott gegangen, sah er seine große Chance im Berliner Gründerfieber. Er
verstand es, sich die Gunst der königlichen Familie zu verschaffen, was ihm wiederum alle Türen öffnete. Sein erster Versuch war
die Villen-Kolonie Westend an der Chaussee nach Spandau, hinter Charlottenburg. Sie lag, so schrieb man damals, „auf einer
kahlen, allen Winden preisgegebenen Anhöhe. Es wollten sich keine Käufer, nicht einmal Mieter finden. Die luftigen Villen, bei
deren Anblick man einen leichten Rheumatismus verspürt, wurden jahrelang nur von Quistorp und seinen Freunden bewohnt.“
Trotzdem genossen die „Quistorp’schen Actien“ besonderes Ansehen und wurden von den Bankiers ihren solidesten Kunden als
hochfeine Kapitalanlage empfohlen. Als endlich auch Quistorp im Gründerkrach fallierte, glaubte man in manchen Kreisen, das
Ende der Welt sei gekommen. Nur am Rande: dass dieser Mann z.B. auch Schering gründete war eine seiner wenigen glücklichen
Aktivitäten. Druck von G&D, Wappen mit dem Motto „Unity is strenght“ (denn der Herr Quistorp konnte ja englisch). (58)
879.
Deutscher Klub in Buenos Aires vormals Deutscher Turnverein, Buenos Aires
VF
200 €
6 % Schuldschein 500 Pesos 17.8.1922 (Auflage 240), #178
Abb.
Der Deutsche Turnverein in Buenos Aires wurde, entsprechenden starken Bewegungen im Mutterland nach der deutschen
Revolution 1848/49 folgend, schon 1855 gegründet. Buenos Aires hatte zu der Zeit schon eine besonders starke deutsche
Gemeinde. Mit dem Abflauen der Turnerbewegung wandelte sich der Turnverein zu einem allen offenstehenden gesellschaftlichen
Klub, der heute noch aktiv ist (www.clubaleman.com.ar, auch auf deutsch) und jeden Monat ca. 10 Veranstaltungen hat vom
Skatturnier bis zum anspruchsvollen Kulturprogramm. Drei Originalunterschriften. U.W.
das einzige überhaupt bekannte Stück
.
Mit Abheftlochung. (37)
880.
Deutscher Sparkassen- und Giroverband
VF
150 €
7 % Gold Bond 1.000 $ 1.2.1926 (Specimen, R 9).
Abb.
Noch heute die Dachorganisation aller öffentlichen Sparkassen und Landesbanken. Mit anhängenden Kupons. (102)
881.
Deutsches Kalisyndikat GmbH, Berlin
VF
275 €
6,5 % Gold Bond “C” 500 £ = 2.430 $ 1.7.1929 (Auflage 1100, R 10), #632
Abb.
Im deutschen Kalibergbau - das zu Anfang des Jh. noch ein Quasi-Monopol Deutschlands war - kam es zu einem ungeahnten
Gründungsboom, der schließlich nur noch mit Hilfe des Gesetzgebers in geordnete Bahnen gelenkt werden konnte. Die Deutsche
Kalisyndikat GmbH wurde am 16.10.1919 gegründet. Diesem Kartell schlossen sich die allermeisten der produzierenden
Unternehmen des Kalibergbaus an. Größte Anteilseigner waren die Wintershall AG, die Preussag AG, die Gruppierung
Salzdetfurth-Aschersleben-Westeregeln und die Burbach Kaliwerke AG. Hauptaufgaben des Syndikats waren die
Preisregulierungen, die Exportförderung sowie die Zuteilung von Förderquoten für die einzelnen Mitgliedsunternehmen. 1926 kam
es zu einer enormen Verminderung der fördernden Bergwerke durch freiwillige Stilllegung weniger rentabler Betriebsstätten. Firma
besteht noch heute als Kali & Salz-Tochter. Lochentwertet (RB). Großformat. Mit Kupons. Etwas Rostfleckig. (87)
882.
Deutsches Reich, 7. Kriegsanleihe bei der Sparkasse des Kreises Bernburg, Bernburg EF
75 €
Anteilschein 5 Mark 19.9.1917 (R 10), #16
Anleihenzwecke waren Finanzierung des Reichsheeres, der Marine, der Festungen, der Küstenverteidigung, der Post- und
Telegraphenverwaltung, der Erwerb der Reichsdruckerei, der Münzreform, des Zollanschlusses von Hamburg und Bremen und die
Herstellung des Nord-Ostsee-Kanals. Der Anteilschein stammt aus einer alter Sammlung. (79)
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