Seite 145 - HSK-Kataglog31

Basic HTML-Version

867.
Danziger Verpackungsindustrie AG, Danzig
EF-
275
Aktie 1.000 RM Juli 1942 (Auflage 234, R 10), #234
Abb.
Gründung 1922 zwecks Verarbeitung von Papier, Pappe und sonstigen Materialien zur Herstellung von Verpackungsmitteln.
Haupterzeugnisse der Fabrik in der Weidengasse 35-38 waren Kartonnagen, Tüten und Beutel sowie Wellpappe, die im Anilin-,
Buch- oder Offsetdruck bedruckt werden konnten. Lochentwertet (RB). Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. (120)
868.
Deutsch-Atlantische Telegraphengesellschaft, Berlin
UNC-EF 100
Aktie 100 RM 20.12.1926 (Auflage 8400, R 7), #43982
Gründung 1899 in Köln (Sitz 1924-1950 zwischenzeitlich in Berlin) auf Initiative von Generalpostmeister Heinrich von Stephan. Um
vom englischen Kabelmonopol unabhängig zu werden, hatte er bedeutende Kölner Bankhäuser und Kabelhersteller für seine
Pläne zum Aufbau eines unabhängigen deutschen Seekabelnetzes gewinnen können. 1900 wurde das erste Nordamerikakabel
Emden-Azoren-New York verlegt. 1905 wurde von der Deutschen Seetelegraphengesellschaft das Kabel Emden-Vigo (Spanien)
übernommen. Der gesamte Besitz ging bis auf kurze Kabelstümpfe in der Nordsee in Folge des Versailler Vertrages verloren. Die
danach mühsam wieder in Gang gebrachten Kabel wurden bei Ausbruch des 2. Weltkrieges von den Alliierten erneut getrennt.
1952 konnte der Betrieb auf dem Emden-Vigo-Kabel und dem Azorenkabel wieder aufgenommen werden. Nach dem ersten
Schritt 1966 durch Drittel-Beteiligung an der Computer GmbH in Lintorf wurde die Datenverarbeitung bald der wichtigere
Geschäftszweig. 1987 mit der zur Quandt-Familie gehörenden ALTANA als übernehmender Gesellschaft verschmolzen. Adler mit
Blitzen in den Krallen im Unterdruck.
Nicht
entwertet, mit (wieder ausgestempeltem) holländischem Steuerstempel sowie Stempel
“Kraftlos lt. W.B.G.” Dieser Jahrgang bei uns erstmals überhaupt angeboten! (69)
869.
Deutsch-Chinesische Seiden-Industrie-Gesellschaft (Kolonialgesellschaft), Berlin
EF+
200
Anteilschein Lit. A 500 Mark 21.6.1905 (Auflage 1705, R 8), #1462
Abb.
Gründung 1902, eingetragen im kaiserlichen Handelsregister zu Tsingtau. Betrieb von Seidenindustrie und Seidenhandel im
Schutzgebiet Kiautschou und dessen Hinterland (Provinz Schantung). Niederlassungen in Tsingtau und Tsangkou bei Tsingtau.
Ausgestellt auf J. H. Stein. Faksimile-Unterschrift Graf Dönhoff für den Vorstand. Mit Kuponbogen. (98)
870.
Deutsch-Schweizerische Verwaltungsbank AG, Berlin
EF
200
Aktie 1.000 RM Mai 1934. Gründeraktie (Auflage 1000, R 10), #933
Abb.
Gegründet 1933 zum Betrieb einer Bank. Sie befasste sich mit allen bankmäßigen Geschäften, insbesondere mit der
Durchführung von Börsengeschäften im In- und Ausland, mit der Gewährung von gedeckten und ungedeckten Krediten, mit der
Vermögensverwaltung und Anlageberatung, mit der Pflege und Wahrnehmung schweizerischer Interessen in Deutschland und mit
der Ausführung von Transaktionen in Devisen, fremden Noten und Edelmetallen. 1947 Sitzverlegung nach Frankfurt am Main.
1969 Umfirmierung in “Deutsch-Schweizerische Bank AG”. Ab 1976 betrieb einer Universalbank mit Ausnahme des
Investmentgeschäfts Alleiniger Aktionär war die Crédit Lyonnais Bank Nederland N.V., Rotterdam. Mit der Übernahme der
Gesellschaft durch die Swiss Cantobank (International) im Jahr 1987 endete die mehr als 10-jährige Zugehörigkeit der Bank zur
Crédit Lyonnais Nederland N.V. Mit Umstellungsstempel 1954 auf 800 DM. Mit LB. (71)
871.
Deutsche Chemische Werke AG, Berlin
EF-
300
Aktie 100 RM Sept. 1925 (Auflage 400,
R 12
), #378
Abb.
Gründung 1921 zum Betrieb einer chemischen Fabrik, einer Branntweinbrennerei und einer Likörfabrik im brandenburgischen
Sommerfeld (Die Crossener Oderberge mit den Städten Crossen und Sommerfeld als damals richtigen Weinorten waren schon
seit der Einwanderung rheinischer Kolonisten im Jahr 1154 die nördlichste Weinbaugegend Deutschlands. Da in kalten und
nassen Jahren die Trauben jedoch nicht recht reiften, prägte man den Vers: “Märkischer Erde Weinerträge - gehn durch den Hals
wie eine Säge”). Außerdem in Berlin beteiligt an der H. Seemann GmbH und der Apotheker Dr. A. Uecker GmbH (Herstellung
chemisch-pharmazeutischer Präparate). Die verschiedenen Berliner Betriebe der Ges. wurden 1924 in den Fabrikräumen der Noé
& Sohn GmbH (Berlin, Saarbrücker Straße 23/24) zusammengelegt, während die Verwaltung jetzt in der oberschlesischen Stadt
Ratibor (Polkoplatz 5) residierte. 1934 umbenannt in “Coho” Chemie-Vertriebs-AG. 1936 ist die AG erloschen, ohne daß sie jemals
einen Pfennig Dividende gezahlt hätte. Lochentwertet (RB).
Einzelstück
aus dem Reichsbankschatz. (40)
872.
Deutsche Gasgesellschaft AG, Berlin
EF-VF
380
4,5 % Teilschuldv. 500 Mark Juli 1919 (Auflage 4000, R 10), #2492
Abb.
Bereits 1825 erhielt die britische Imperial Continental Gas Association die Konzession, die Straßen der preußischen und später
gesamtdeutschen Hauptstadt Berlin zu beleuchten. Nach Bau der ersten Gaserleuchtungsanstalt in der Gitschiner Straße
brannten 1826 erstmals Gaslaternen in der Straße Unter den Linden bis zur Schlossbrücke. 1847 nahmen die Städtischen
Gaswerke die Produktion auf, da der Konzessionsvertrag mit der ICGA der Stadt Berlin ab diesem Jahr das Recht einräumte, die
öffentliche Beleuchtung selbst zu übernehmen. Daraus entstand 1912 die “Städtische Gaswerke AG”, damals der größte
Gasversorger in ganz Europa (nach Gründung von Gross-Berlin 1923 neu gegründet als Städtische Gaswerke AG - Gasag, 1937
in einen Eigenbetrieb der Stadt umgewandelt). In den Berlin umgebenden Städten und Gemeinden (Gross-Berlin entstand
bekanntlich erst 1920) blieb die ICGA aber weiter tätig. 1918 übernahm die “Deutsche Gasgesellschaft AG” (gegründet 1899 als
Gaswerk Grünau (Mark) AG und 1918 entsprechend umfirmiert) den größten Teil der Grossberliner Gasversorgungsaktivitäten vom
Liquidator der Imperial Continental Gas Ass. zum Preis von 75,45 Mio. Mark, nachdem der 1. Weltkrieg das Verhältnis zum (als
Feindvermögen behandelten) Konzessionsnehmer irreparabel gestört hatte. Auch nach dem Entstehen von Gross-Berlin blieb die
Deutsche Gasgesellschaft in ihrem Konzessionsgebiet unabhängig von der Gasag weiter tätig. Das lag auch daran, daß der
Betrieb ihrer Gaswerke von Anfang an mit einer Laufzeit bis 1969 der Gasbetriebsgesellschaft AG in Berlin-Mariendorf übertragen
war, deren Aktien zu 2/3 die Contigas besaß. Nur die Aktionärsstruktur der Dt. Gasgesellschaft änderte sich: 45 % besaß jetzt die
Stadt Berlin, je rd. 27 % der Kreis Teltow und die Contigas. Erst 1940 waren sämtliche Aktien auf die Stadt Berlin übergegangen
und die Deutsche Gasgesellschaft wurde in den städtischen Eigenbetrieb Gasag eingegliedert. Nach der Teilung von Berlin gingen
der westliche (GASAG) und der östliche (zuletzt Berliner Erdgas AG) Teil wieder getrennte Wege, ehe sie nach der Wende 1993
erneut zusammengeführt wurden. Schöner Sicherheitsdruck mit Originalunterschriften. Lochentwertet (RB). Nur 4 Stück lagen im
Reichsbankschatz. Inwendig Tilgungsplan. (80)
873.
Deutsche Länderbank AG, Berlin
EF-
400
Aktie 20 RM Apr. 1935 (Auflage 145000,
R 12
), #89
Abb.
Gründung 1909 als Kolonialbank AG, 1922 umbenannt wie oben. Ihr Bankgebäude Unter den Linden 82 besaß die Bank über ihre
Tochtergesellschaft Fugger Grundstücks-AG. 1924 wurde die Badische Anilin- & Soda-Fabrik (BASF) größter Aktionär und damit
später der I.G. Farben-Konzern. Das erklärt, warum die außerordentliche verschwiegene Bank neben der Deutschen Bank eine
der beiden Hausbanken von I.G. Farben war. 1945 Schließung der Bank durch die russische Besatzungsmacht. 1953 Errichtung
eines zweiten Firmensitzes in Frankfurt/Main und bis 1960 vorübergehend als Westdeutsche Handelsbank AG firmierend.
Alleinaktionärin wird 1965 die Schweizerische Bankgesellschaft, Zürich, nach Übernahme des I.G. Farben-Ablegers Interhandel
AG, Basel. Die SBG gibt 1969 erst 75 % und 1980 auch den Rest der Länderbank-Aktien an die Dresdner Bank ab, die danach
1981 die traditionsreiche Privatbank Hardy & Co. GmbH auf die Länderbank verschmilzt. Das Bäumchen-wechsel-Dich-Spiel
endet 1986, als die Länderbank an die SBG zurückverkauft wird und in “Schweizerische Bankgesellschaft (Deutschland) AG”
umfirmiert. Um aber die Verwirrung komplett zu machen: Unter dem Namen “Deutsche Länderbank” betreibt die Dresdner Bank
weiterhin einige Niederlassungen in Berlin. Lochentwertet (RB) und zusätzlich mit Dreiecksausschnitt am unteren Rand (alt). Die
20-RM-Aktien wurden schon 1938 in 1.000-RM-Stücke umgetauscht.
Einzelstück
aus dem Reichsbankschatz. (43)
1
Los Gattung
Grad Ausruf