Seite 140 - HSK-Kataglog31

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850.
C. A. F. Kahlbaum AG, Berlin
VF+
400 €
5 % Teilschuldv. 1.000 Mark April 1922 (Auflage 50000,
R 11
), #17239
Abb.
Gründung 1872 als „Ostdeutsche Produktenbank“, Umfirmierungen 1874 in „Posener Sprit-AG“, 1910 „Bank für Sprit- und
Produktenhandel AG“, 1911 „Spritbank AG“, seit 1919 Firma wie oben. Erheblicher Beteiligungsbesitz an Weingrosshandlungen,
Restaurations-Unternehmen, Hotels. Beteiligung an der C. A. F. Kahlbaum Chemische Fabrik GmbH (die in den 20er Jahren mit
SCHERING zur Schering-Kahlbaum AG verschmolzen wurde). Außerdem besaß die Gesellschaft in der Nähe von Hattenheim
(Rheingau) das Schloß Reichartshausen. 1921 Interessengemeinschaft mit den Ostwerken und Schultheiss-Patzenhofer. Bislang
nur 2 Stücke
bekannt. Mit Kupons. (58)
851.
C. G. Güttler Filztuchfabrik AG, Schmiedeberg i. R.
UNC-EF 150 €
Namensaktie 1.000 Mark 1.12.1924 (Auflage 200, R 10), #161
Abb.
Gegründet am 31.7.1923 in Schmiedeberg im Riesengebirge. Hergestellt wurden Filztuche für die Papierfabrikation sowie Filze
aller Art. Eine reine Familien-AG, die Firma in Schmiedeberg (heute poln. Kowary) bestand bis 1945. Ausgestellt auf den
Alleinvorstand Herrn Richard Baumert. 1943 heraufgestempelt auf 2.000 RM. (23)
852.
Carl Lindström AG, Berlin
VF
200 €
Aktie 1.000 Mark 12.1.1909 (Auflage 250), #996
Abb.
Carl Elöf Lindström (geboren am 26.6.1869 im schwedischen Södertälje, gestorben am 29.12.1932 in Berlin) schuf in
Deutschland einen der ersten international operierenden und den zeitweise größten Schallplatten-Konzern in ganz Europa.
Er gründete 1897 in Berlin eine mechanische Werkstätte, die bald vornehmlich Phonographen und Diktiergeräte herstellte.
Der Betrieb expandierte rasend schnell, 1904 nahm Lindström die bereits in der Branche als weniger erfolgreiche
Wettbewerber tätigen Bankiers Max Straus und Heinrich Zuntz als Kapitalgeber auf und gründete die Carl Lindström GmbH.
1905 brachte die Firma den “Record-Plattenapparat” heraus, weswegen Carl Lindström als Erfinder des Grammophons mit
beweglichem Tonarm und fest montiertem Trichter gilt. 1908 erfolgte die Umwandlung in eine AG. 1911 Erwerb der
International Talking Machine Company mit der Plattenmarke Odeon. Dazu kamen weitere Labels. Es bestanden vier
Fabriken in Berlin mit bis zu 3.000 (!) Mitarbeitern, a8ßerdem Zweigwerke in Paris und London. Hergestellt wurden
Phonographen, Sprechmaschinen, Schallplatten, Rechenmaschinen und Kinematographen. 1917 war Lindström einer der
Mitbegründer der UFA. 1921 schied Carl Lindström als technischer Direktor aus der Firma aus. 1925 Abschluß eines
Interessenvertrages mit der Columbia Graphophone Comp. in London, die 1926 auch die Aktienmehrheit der in Berlin
börsennotierten AG übernahm. Die Tagesleistung der Fabrik an der Schlesischen Strasse betrug nun 150.000 Schallplatten
und 1.000 Sprechmaschinen. Columbia ging 1931 im EMI-Konzern auf. Die Weltwirtschaftskrise brachte Lindström an den
Rand des Ruins, das Unternehmen musste saniert werden, die Fabrik in Treptow wurde ebenso verkauft wie grosse Teile
des Titelbestandes. 1936 Ausgründung der Sprechmaschinenfabrikation in die neugegründete 100 % Tochter
Brandenburgische Metallverarbeitungs-GmbH, auch Radiogeräte wurden seit 1930 hergestellt. Im Dritten Reich stand die
Gesellschaft wegen des britischen Großaktionärs unter Feindvermögensverwaltung, hinterher übernahmen die Alliierten die
Kontrolle. Trotz starker Kriegsschäden konnte die im amerikanischen Sektor liegende Fabrik schon wenige Monate nach
Kriegsende die Produktion von Schallplatten und Plattenspielern wieder aufnehmen. 1949 Gründung einer
Zweigniederlassung in Nürnberg. 1951 Umwandlung in eine GmbH, 1953 Sitzverlegung nach Köln-Braunsfeld. Den
Markennamen Lindström benutzte der EMI-Konzern weiter bis 1972, als die CarlLindström GmbH und die Electrola GmbH
zur EMI Electrola GmbH verschmolzen wurden. Die bedeutendste Firma in der deutschen Unterhaltungs-Industrie der
Vorkriegszeit! Aktie aus der 1. Kapitalerhöhung, bislang
völlig unbekannt
gewesen. Die nach der Inflation 1924 zunächst
auf 200 RM und einer Sanierung mit Kapital-herabsetzung 1934 auf 20 RM herabgesetzten Mark-Aktien wurden 1941 in neu
gedruckte Stücke zu 100 RM und 1.000 RM umgetauscht, kriegsbedingt konnte die Aktion scheinbar aber nicht vollständig
abgeschlossen werden. (9)
853.
Carl Zeiss-Stiftung zu Jena, Weimar
VF+
1.500 €
4,5% Schuldv. 7. Anleihe II. Teil 1.000 Mark 1.10.1920 (Auflage 12000,
R 12
), #29472
Abb.
Der Universitätsmechaniker Carl Zeiss (1816-1888) gründete 1846 in Jena eine feinmechanisch-optische Werkstätte, die beson-
ders durch den Bau von Mikroskopen großen Ruf gewann. Mit dem Eintritt von Ernst Abbe (1867) setzte der Aufstieg des Werkes
zu einem der weltweit größten Unternehmen seiner Branche ein. 1948 wurden die Werke in der DDR enteignet. Die Carl-Zeiss-
Stiftung zog daraufhin ins württembergische Oberkochen um (die fähigsten Mitarbeiter folgten bald) und baute dort die Zeiss-
Werke neu auf. Nach der Wende wurden auch Zeiss Ost und Zeiss West wiedervereinigt, unter Führung des vormaligen baden-
württembergischen Ministerpräsidenten Lothar Späth entstand so einer der erfolgreichsten Industriebetriebe der neuen
Bundesländer. Teil einer Anleihe über 20 Millionen Mark. Seit 14 Jahren war dieses Unikat in einer Sammlung verschwunden, nun
steht es wieder zur Verfügung.
Die einzige Chance!
Mit Restkupons. Kleine Einrisse fachgerecht restauriert. (58)
854.
Central-Afrikanische Bergwerks-Gesellschaft, Berlin
EF
220 €
Anteilschein Ser. C 100 Mark 1.7.1908. Gründeranteil (Auflage 6000, R 8), #1689
Abb.
Gegründet als deutsche Kolonialgesellschaft, der am 19.10.1905 durch den Bundesrat die Korporationsrechte verliehen wurden.
Bei der Gründung brachte die Central-Afrikanische Seen-Gesellschaft mbH 67 ihr gehörige Goldfelder bei Sekenke in der
Wemberesteppe in Deutsch-Ostafrika in die Gesellschaft ein. Die aufgeschlossenen Golderz-Lagerstätten wurden 1908
zusammen mit den Goldminen des Irangi-Syndikats unter Federführung der Direction der Disconto-Gesellschaft in die Kironda
Goldminen-GmbH eingebracht. Im 1. Weltkrieg gingen die Besitzungen verloren.
Nicht
lochentwertet! (58)
855.
Chemische Fabrik Grünau Landshoff & Meyer AG, Berlin-Grünau
UNC-EF 100 €
Aktie 100 RM Jan. 1929 (Auflage 6000, R 9), #1631
Gründung 1898 durch Zusammenschluß der Chemischen Fabriken Landshoff & Meyer sowie Balzer & Co. Haupterzeugnisse:
Halbprodukte der Teerfarbenindustrie, Textil- und Lederhilfsmittel, Bauchemikalien. 1961 Sitzverlegung nach Illertissen (Allgäu)
und Umwandlung in eine GmbH. Bei uns letztmals vor 10 Jahren angeboten! (9)
856.
Chemnitzer Aktien-Spinnerei, Chemnitz
VF
300 €
Aktie 1.000 Mark Jan. 1885 (Auflage 500, R 10), #379
Abb.
Altes, bereits 1857 gegründetes Textilunternehmen, das in Alt-Chemnitz zwei Spinnereien neu errichtete. Hergestellt wurden Garne und
Zwirne, außerdem auf weiteren Verarbeitungsstufen vorzugsweise Unterwäsche. Bereits 1913 wurde wegen aufgelaufener Verluste
eine Sanierung erforderlich, dessen Durchführung sich bis 1919 hinzog. Eine ungezügelte Beteiligungspolitik in den 1920er Jahren
forderte schließlich 1929 die Liquidation. Lochentwertet (RB). Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Fachgerecht restauriert. (42)
857.
Chemnitzer Actien-Spinnerei, Chemnitz
EF-VF
240 €
Aktie 1.000 Mark 16.3.1920 (Auflage 2000, R 9), #5244
Abb.
Lochentwertet (RB). Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz. (75)
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