841.
Bochumer Verein für Bergbau und Gussstahlfabrikation, Bochum
VF
1.000
4,5% Schuldverschr. 1.000 Mark 10.4.1908 (Auflage 10000,
R 11
), #677
Abb.
Gegründet 1842 als Mayer & Kühne von dem Schwaben Jacob Mayer, dem Erfinder des Stahlformgusses. 1854 Umwandlung in
den Bochumer Verein. 1920 Verbund mit Deutsch-Lux, Gelsenberg, Siemens und Schuckert zur Rheinelbe-Union. 1926
Einbringung der Grundstücke und Werksanlagen in die Vereinigte Stahlwerke AG. Nach Zerschlagung der Vereinigte Stahlwerke
AG 1951 Wiedergründung als Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation AG. 1965 Fusion mit der Hütten- und Bergwerke AG
Rheinhausen zur Fried. Krupp Hüttenwerke AG. 1980 vollständige Integration in die Krupp Stahl AG. Dekoratives Papier mit
Jugendstilverzierungen. Zwei Originalunterschriften für den Verwaltungsrat und Direktion. Faksimile Fürstenberg für die Berliner
Handelsbank. Rarität. Doppelblatt. Rechts unten tintenfleckig. (32)
842.
Bodengesellschaft am Hochbahnhof Schönhauser Allee AG, Berlin
VF+
950
Aktie Litt. A 1.000 Mark März 1906 (Auflage 3600, R 10), #994
Abb.
Die 1906 gegründete Gesellschaft verwertete zwei Grundstückskomplexe an der Bornholmer und Wisbyer Straße, die von der
Deutschen Bank in auftragsloser Geschäftsführung für sie angekauft wurden. Nach Verwertung des Grundbesitzes 1929 in
Liquidation gegangen, auf der Aktie sind dann rückseitig zwei Liquidationsraten vermerkt, 150 RM im Jahr 1930 und 30 RM im
Jahr 1931. Sehr dekorative Gestaltung von dem bedeutenden Gebrauchsgrafiker, Kunstgewerbler und Schriftsteller
Ludwig
Sütterlin
(1865-1917). Lochentwertet (RB). (51)
843.
Bonner Bürger-Verein, Bonn
EF-VF
400
Namensaktie Lit. C 300 Mark 1.5.1900 (Auflage 600, R 10), #1105
Abb.
Gründung 1873. Betrieb eines Gesellschaftshauses, verbunden mit Weinhandlung. Das Gesellschaftshaus Kronprinzenstr. 2/2.a
beherbergte Konferenz- und Festsäle für bis zu 700 Teilnehmer, eine Gaststätte, ein Theater mit 850 Sitzplätzen und eine
Brunnenanlage. Hart getroffen wurde der Weinhandel 1945 beim Vormarsch der Alliierten: In der Firmenchronik lesen sich die
Plünderungen vornehm als „Räumung der Lager und Vorräte durch die Besatzung“. Nach beendeter Liquidation im Jahr 1969 im
Handelsregister gelöscht. Nicht entwertet und mit zwei Kuponbögen. Zuletzt 1989 ein Stück aufgetaucht. Mit komplettem
Kuponbogen. (130)
844.
Brandenburger Rückversicherungs-AG, Brandenburg (Havel)
EF-
100
Aktie (Interimsschein) 1.000 Mark 28.8.1922 (Auflage 2000, R 8), #2226
Gründung 1921. Im Jahr 1925 Übernahme durch die Brandenburger Feuerversicherungs-AG. Großformatig, mit Königswappen
im Unterdruck. Mit kpl. Kuponbogen. (8)
845.
Brauerei Böhm GmbH, Lauscha (S.-Mein.)
EF-VF
150
Anteil-Schein 500 Mark Sept. 1913 (Gründeranteil, R 10), #109
Abb.
Lauscha (im Kreis Sonneberg) wurde 1595 als erste Glashütte Thüringens durch vertriebene Protestanten aus Böhmen und
Schwaben gegründet. Auch nach der Wende zum 20. Jh. zählte der Ort kaum mehr als 4.000 Einwohner, besaß aber nicht weniger
als drei Glashütten und zwei Porzellanfabriken. So viel Arbeit in der Hitze machte Durst und deshalb lohnte es sich auch, in diesem
kleinen Ort eine Brauerei zu bauen. (119)
846.
Brauerei zum Felsenkeller, Dresden-Plauen
EF-
270
Sammelaktie 100 x 1.000 RM Febr. 1943 (Auflage NUR 40 Stück, R 9), #101-200
Abb.
Gründung 1857. Im Laufe der Jahre wurde die Brauerei auf dem 300.000 qm großen Grundstück in Dresden-Plauen vielfach
erweitert und hatte schließlich mit 400.000 hl die 6-fache Kapazität wie bei der Gründung. 1905 Angliederung der Malzfabrik Pirna.
Mehrheitsbeteiligungen bestanden an der Schloß-Brauerei Chemnitz AG, der Sächsische Union-Brauerei AG in Zwickau, der
Feldschlößchen-Brauerei AG in Chemnitz-Kappel, der Actien-Bierbrauerei zu Reisewitz, der Brauerei zum Felsenkeller Pirna AG
und der Brauerei “Glückauf” Richard Hübsch GmbH in Gersdorf. Börsennotiz Berlin und Dresden/Leipzig. 1952 als “VEB
Dresdener Felsenkellerbrauerei” in Volkseigentum überführt, 1991 reprivatisiert (Sächsische Brau Union AG Felsenkellerbrauerei).
Lochentwertet (RB). (120)
847.
Brauerei zum Felsenkeller bei Dresden, Plauen bei Dresden
VF
1.800
Genussschein zu einer Aktie 7.7.1896 (Auflage 3000,
R 11
), #1531
Abb.
Firmenhistorie siehe voriges Los. Wunderschöner G&D-Druck mit großer Ansicht des weitläufgen Brauereigeländes aus der
Vogelperspektive. Uns ist nur ein einziges weiteres Stück bekannt. Mit Kupons. (58)
848.
Bürgerliches Brauhaus Ravensburg AG, Ravensburg
VF
450
Aktie 5.000 Mark Sept. 1923 (Auflage 800, R 10), #734
Abb.
Gründung 1903 zum Erwerb und Fortbetrieb der früher im Besitz der Firma Mogger & Ruile in Ravensburg befindlich gewesenen
Bierbrauerei. Hinzuerworben wurden die Brauerei des Johann Schuler (1904), die Brauerei nebst Mälzerei „Zur Räuberhöhle“ in
Ravensburg (1907), die Bergbrauerei bei Friedrichshafen (1909), die Brauerei “Zum Schützen” in Meersburg (1927) und die
Gambrinusbrauerei in Weingarten (1930). Vom Mehrheitsaktionär Inselbrauerei Lindau AG wurde 1972 deren Brauereibetrieb
übernommen, zugleich Umfirmierung in “Bürgerliches Brauhaus Ravensburg-Lindau AG”. Die noch heute börsennotierte AG
machte bis zur Stilllegung der Brauerei Ende 2000 mit ca. 70 Mitarbeitern rd. 10 Mio. € Jahresumsatz, davon fast 1/3 aus
Vermietung und Verpachtung. Heute werden die meisten Umsätze mit der Aufstellung von Geldspiel- und Unterhaltungsgeräten
sowie dem Betrieb von Spielhallen erzielt. Lochentwertet (RB). Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Mittig getrennt,
fachgerecht restauriert. (112)
849.
Burbach-Kaliwerke AG, Magdeburg
EF
100
Aktie 1.000 RM April 1941 (Auflage 9000, R 10), #49663
Abb.
Gründung 1905 als Kaliwerke Krügershall AG mit Sitz in Halle an der Saale. 1928 umbenannt in Burbach-Kaliwerke AG. Im
Burbach-Konzern gingen 28 selbständige Kali-Bergwerke auf. Als Folge der Weltwirtschaftskrise gelang dem verhaßten
Konkurrenten Wintershall AG 1934 der Erwerb von über 45 % der Burbach-Aktien. Mit der Teilung Deutschlands verlor der
überwiegend in der späteren SBZ tätige Burbach-Kali-Konzern 80 % seiner Vermögenswerte durch Enteignung. Sitzverlegungen
erfolgten daraufhin 1946 nach Wittmar (an der Asse) und 1951 nach Wolfenbüttel. 1955 erreichte die Wintershall AG die
Aktienmehrheit, indem sie den Burbach-Gläubigern die Bankschulden abkaufte (auch das ist also lange schon einmal
dagewesen), gleich anschließend Sitzverlegung nach Kassel in die Hauptverwaltung von Wintershall / Kali und Salz. Zu den in der
Nachkriegszeit von den Burbach-Kaliwerken betriebenen Kalibergwerken gehörte auch die inzwischen bundesweit als
Atommülllager zu trauriger Berühmtheit gelangte Schachtanlage Asse bei Wolfenbüttel. 1988 kippte Wintershall (Kali und Salz) die
wenigen freien Burbach-Aktionäre fast alle mit einem drastischen Kapitalschnitt heraus. Ganze sieben Kleinaktionäre blieben
danach übrig (darunter ein gewisser Jörg Benecke), mit denen man sich nach mehreren familiären und sehr (feucht-)fröhlichen
Hauptversammlungen schließlich auch in Freundschaft einigte. Wie das genau gelaufen ist, da fragen Sie Herrn Benecke am
besten selbst.
Nicht
lochentwertet, in dieser Form letzmals 1999 (!) auf einer Auktion angeboten gewesen. Mit Stempel “Kraftlos
lt. W.B.G.” (26)
1
Los Gattung
Grad Ausruf