833.
Berlin-Spandauer Terrain-AG, Spandau
VF
800
Aktie 1.000 Mark 20.4.1906 (Auflage 2100, R 10), #2241
Abb.
Gegründet 1905 zwecks Erwerb, Verwaltung und Verwertung von Grundstücken, insbesondere in Spandau. Ab 1914 in
Liquidation. Die Ges. verkaufte ihren restlichen Gründstücksbesitz an die Stadt Berlin. Wappen von Berlin und Spandau in der
Umrandung. Lochentwertet (RB). Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. (80)
834.
Berliner Kindl Brauerei AG, Berlin
EF
150
Prior.-St.-Aktie 500 RM Febr. 1936 (Auflage 5026, R 10), #12560
Abb.
Gründung 1872. Umfirmierung 1879 in “Vereinsbrauerei, Rixdorf” und 1910 in “Berliner Kindl Brauerei AG”, in Anlehnung an das
1907 eingeführte und bis heute bekannte Markenzeichen “Goldjunge im Krug”. Bis Mitte der 1920er Jahre mehrere Übernahmen.
Zeitweise die viertgrößte Brauerei in Deutschland. Die Braustätten Potsdam und Weißensee wurden nach 1945 enteignet, die
Brauerei in Neukölln demontiert. “Trotz dieses chaotischen Vermögensverfalles entschloß sich die Unternehmensleitung zum
Wiederaufbau”, zitiert das Aktienhandbuch. 1954 kam mit der Berliner Schloßbrauerei AG in Schöneberg wieder eine zweite
Braustätte dazu (weitergeführt als Berliner Bärenbier Brauerei). 1961 Übernahme der Weiß- und Malzbierbrauerei Gabelsberg.
1988 erwarb der Oetker-Konzern über die Radeberger Gruppe die Aktienmehrheit der in Berlin börsennotierten AG. Die ehemalige
Kindl-Brauerei in Weißensee schließlich gelangte auf dem Umweg über Brau + Brunnen (2004 von Oetker übernommen) wieder
zum Konzern. 2005 squeeze-out der Kleinaktionäre, zugleich Schließung des Betriebes I in Neukölln und Konzentration der
Produktion in der früheren Brauerei Weißensee (Betrieb II in Alt-Hohenschönhausen, Indira-Gandhi-Straße). (135)
835.
Berliner Makler-Verein, Berlin
VF
1.300
Aktie 1.000 Mark 20.1.1877. Gründeraktie (Auflage 1500,
R 11
), #14
Abb.
Gegründet 1877 als zweitälteste deutsche Maklerbank zwecks Betrieb und Vermittlung von Börsengeschäften. 1891 außerdem
namhafte Beteiligung an dem Prämien-Vermittlungsgeschäft von Alex. Löwenherz Nachf. in Berlin. Ferner bis 1917 beim
Bankhaus Veit, Selberg & Co. in Berlin beteiligt. 1904 außerdem Übernahme des Geschäftsbetriebs des in Liquidation getretenen
Börsen-Handels-Vereins, wobei auch der größte Teil der zuvor dort organisierten Händler übertrat. Dabei wurde auch der
renommierte “Hertelsche Kursbericht” übernommen, den der Börsen-Handels-Verein schon bei seiner Gründung 1872 erworben
hatte. Verluste bei Börsenengagements, bei Händlerkrediten und bei den Beteiligungen zehrten zu Beginn des 1. Weltkrieges
Reserven und Kapital auf. Im Verlauf des Krieges, als sich die Situation nicht besserte, kam es dann zu einer stillen Liquidation.
Im März 1923 erfolgte, nachdem 90 % des Aktienkapitals in andere Hände übergegangen waren, die Umwandlung von einer
Maklerbank in eine normale Geschäftsbank. In dem Zusammenhang 1923 Umfirmierung in “Berliner Bankverein AG”. (Gleichzeitig
gründeten 1923 die früheren Aktionäre zunächst nur aus Gründen des Namensschutzes eine neue AG namens Berliner Makler-
Verein). Der nunmehrige Berliner Bankverein übernahm 1926 im Wege der Fusion noch die Dünger-Kreditbank AG. Bald darauf
zwangen ihn aber immense Kreditverluste in die 1928 dann beschlossene Liquidation. 1929 auch Einstellung der Börsennotiz in
Berlin. Originalsignaturen für den Aufsichtsrat und den Vorstand. Original signiert von Meyer Cohn, einem der grössten Financiers
der Gründerzeit. Die Liste seiner Beteiligungen ist lang: Berliner Molkerei, Gumbinnen Brauerei, Tiergarten-Bauverein, Reichsbank
(Mitglied im Zentralausschuß der Anteilseigner). Meyer Cohn war in der ersten Hälfte des 19. Jh. aus einfachen Verhältnissen in
Posen nach Berlin gekommen und hatte hier mit Unterstützung märkischer Adliger eine Privatbank gegründet. Er erwarb den bei
Bankiers, Fabrikanten und Kaufleuten sehr begehrten Titel eines “Commerzienraths” und hinterließ ein beträchtliches Vermögen.
Seine zwei Söhne Heinrich und Alexander (bedeutender Autographensammler, seine herausragende Sammlung wurde von
Stargardt versteigert) übernahmen die Leitung der Bank und führten sie bis zu ihrem Tod 1905 bzw. 1904. Der Sitz der Meyer
Cohn’schen Bank befand sich viele Jahre Unter den Linden 11. Die Bank wurde 1906 (nach anderen Quellen 1908) von der
Diskonto-Gesellschaft erworben, die später in die Deutsche Bank eingegliedert wurde. Lochentwertet (RB).
Nur 2 Stück
lagen im
Reichsbankschatz. (73)
836.
Berliner Schlossbrauerei AG, Berlin-Schöneberg
EF-
400
Global-Aktie 100 x 1.000 RM 28.5.1934 (Auflage
nur 4 Stück
, R 10), #2601-2700
Abb.
Gründung 1871. Produktion: Helles Bier nach Pilsener Art, dunkles Bier nach Münchner Art, obergäriges Karamelbier, Exportbier.
1921 durch Fusion auf die Lindener Aktien-Brauerei in Hannover-Linden übergegangen. Seit 1926 als Schloßbrauerei AG wieder
eine eigenständige AG. 1934 umfirmiert in “Berliner Schloßbrauerei AG”. Zu dem umfangreichen Gaststätten- und Hotelbesitz
zählten u.a. das Restaurant „Zum Prälaten“ am Alexanderplatz, das „Prälaten am Zoo“, das „Cafe Corso“, das Golf-Hotel Berlin-
Charlottenburg, das „Prälaten in Schöneberg“ sowie die Goldener Schlüssel Restaurant-Betriebsges. mbH, die Gaststätten-
Gesellschaft Zentrum mbH und die Friedrichstadt Gaststätten GmbH mit dem Spezialausschank “Bärenschänke” in der
Friedrichstraße sowie die Kronprinzengarten Bornstedt bei Potsdam GmbH. 1960 Übernahme durch die Berliner Kindl Brauerei
AG und Weiterführung als Bärenbier-Brauerei mit 300.000 hl Absatz. 1975 Schließung der Braustätte, Weiterführung der Marke
Bärenpils durch die Kindl-Brauerei. Maschinenschriftlich ausgeführt. Originalunterschriften Erich Niemann für den Aufsichtsrat und
Richard Müller für den Vorstand. Lochentwertet (RB). Die gesamte Auflage von nur 4 Stück lag im Reichsbankschatz. (129)
837.
Berliner Schlossbrauerei AG, Berlin-Schöneberg
EF-VF
300
Aktie 1.000 RM 28.5.1934 (Auflage
nur 5
Stück
, R 10), #2996
Gestaltung ähnlich vorigem Los, maschinenschriftlich ausgeführt. Lochentwertet (RB). Nur 4 Stück lagen im Schatz. (53)
838.
Berlinische Lebens-Versicherungs-Gesellschaft, Berlin
VF-F 1.000
Namens-Actie 1.000 Thaler 1.9.1836 (Gründeraktie Auflage 1000, R 8), #773
Abb.
Gründung 1836. Im Jahr 1915 Angliederung der „Deutsche Militärdienst- und Lebens-Versicherungs-Anstalt e.G.“ in Hannover,
die als Zweigniederlassung unter dem Namen „Deutsche Wehrdienstversicherung“ weitergeführt wurde. 1921 Übernahme des
Lebensversicherungsbestandes der Thuringia in Erfurt im Austausch gegen das vorübergehend betriebene Unfall- und Haftpflicht-
Versicherungsgeschäft. 1923 Fusion mit der seit 1865 bestehenden „Preußische Lebensversicherungs-AG“. 1949 Sitzverlegung
nach Wiesbaden. 2006 wird die Berlinische Leben in Delta Lloyd Leben umbenannt. Sehr großformatiges Stück mit schöner
Kupferstich-Vignette. Originalunterschriften. Lochentwertet (RB). (41)
839.
Blei-, Kupfer- und Eisenerz-Bergwerk Rudolphus, Köln
VF
400
Kux-Schein über 1 Kux 15.6.1903 (Auflage nur 100 Stück, R 9), #21
Abb.
Ursprünglich 1903 gegründet als 100-teilige Gewerkschaft des Blei-, Kupfer- und Eisenerz-Bergwerkes Rudolphus bei Hoffnungsthal,
Gemeinden Bleifeld, Menzlingen und Lüghausen im Bergrevier Deutz-Ründeroth. 1905 übernahm der A. Schaaffhausen’sche
Bankverein alle Kuxe und nutzte den Mantel (nunmehr als 1.000-teilige Gewerkschaft mit Sitz in Hannover) zur Übernahme von
Gerechtsamen im Kreis Verden beidseitig der Aller, die zuvor der Kali- und Oelwerke Verden sowie den Kalibohrgesellschaften
Petershall und Margarethenhall gehörten. Ursprünglich bohrte man nach Erdöl, traf aber auf Salz -und Kalilager. Trotz der sehr kleinen
Auflage ausgesprochen aufwendig gestaltet: Mehrfarbiger Druck mit schöner Umrandung und reichverzierten Kapitälchen. Lediglich
6 Stücke wurden 2001 gefunden. Inwendig Übertragungen. Feuchtigkeitsschaden am oberen Rand. (9)
840.
Blei- und Kupfererz-Bergwerk Kleinszeche, Werden
EF-VF
300
Kux-Schein 1/100 1.9.1905 (Auflage 100, R 10), #95
Abb.
Gerechtsame in den Gemeinden Miebach und Oderscheid des Kreises Mülheim, Bergrevier Ründeroth. Aus alter Sammlung. (91)
1
Los Gattung
Grad Ausruf