816.
Altmärkische Conserven-Fabrik Gardelegen eGmbH, Gardelegen
EF
500 €
Anteil-Schein 100 Mark 1.2.1902 (R 10), ausgestellt auf Franz Müller, Junker, Gardelegen, #116
Abb.
Ankauf, Bearbeiten und Verkauf von zu Obst- und Gemüsekonserven geeigneten ländlichen Früchten. 1923 ging der Geschäfts-
betrieb auf die „Erste Altmärkische Konserven-Fabrik AG“ über, in deren Aktien die alten Anteil-Scheine getauscht werden
konnten. Sehr dekoratives Stück mit großer Abbildung der Fabrik, Zierleiste mit Äpfeln, Birnen, Spargel, Beeren, Kohl und vielen
anderen Früchten. Dieser unentwerte Anteilschein wurde beim Umtausch scheinbar vergessen und ist deshalb eine Rarität (seit
Jahren nur 4-5 Stücke bekannt). Mit kpl. Kuponbogen. (79)
817.
Automobilbau AG Deutsche Gesellschaft für die Licenz E. Bugatti, Mannheim
VF
450 €
Aktie 1.000 Mark 28.11.1921. Gründeraktie (Auflage 12000, R 10), #6603
Abb.
In die 1921 gegründete Firma brachte die Düsseldorfer Funcke AG ihre Automobilbau-Abteilung ein. Nachgebaut wurde
insbesondere der von E. Bugatti in Molsheim bei Strasburg hergestellte Kleinwagen Bugatti Typ 23 und 24. 1923 Fusion mit der
Schwesterfirma Rheinische Automobilbau AG zur „Rheinische Automobilbau-AG Deutsche Gesellschaft für die Licenz E. Bugatti
(Rabag)“. 1925 Fusion mit der „AG für Automobilbau“ (Aga) in Berlin-Lichtenberg. Großes Hochformat mit schöner
Zierumrandung, darin Vignetten u.a. mit Abb. eines Bugatti. Mit restlichen Kupons. Kleine Randeinrisse hinterklebt. (40)
818.
Bachmann & Ladewig AG, Chemnitz
VF
350 €
Aktie 1.000 Mark 13.7.1923 (Auflage 12200, R 10), #6978
Abb.
Gründung 1894 als Bachmann & Ladewig KG (Teppichweberei, Druckerei und Färberei), AG seit 1912. Seit 1916 auch Fabrikation
von Papiergarnen und Papiergeweben in der erst gepachteten, später angekauften Zwirnerei von Rösch & Müller in Zschopau.
1918 Erwerb der Holzbearbeitungsmaschinenfabrik Paul Maecke in Limbach (Sachs.). 1920 Erwerb der Kettendruckerei Paul
Salomon in Oberschöneweide und Überführung der Anlage nach Chemnitz, gleichzeitig Verkauf der Zwirnerei in Zschopau nach
Italien und statt dessen dort Aufstellung einer Wollgarnspinnerei. 1938 Konzentration der Textilproduktion im Chemnitzer
Hauptwerk (Straßburger Straße 32). Nach 1938 arisiert, Im Mai 1941 umbenannt in Bachmann & Co. AG. 1943 kriegsbedingte
Einstellung der Produktion von Holzbearbeitungsmaschinen. Börsennotiz Berlin und Chemnitz/Leipzig. Nach 1945 bestand die
Firma zunächst noch einige Jahre weiter. Herrliche Eichenlaub-Umrahmung. Lochentwertet (RB). Nur 3 Stück lagen im Schatz. (59)
819.
Badische Landwirtschafts-AG für Ein- und Verkauf, Karlsruhe
EF
250 €
Aktie 10.000 Mark 3.7./8.8.1923. Gründeraktie (Auflage 900, R 10). #4832
Abb.
Gegründet im Juli 1923 von dem Verband landw. Genossenschaften, von dem Badischen Molkereiverband e.V. und von der
Badischen Landwirtschaftsbank eGmbH zwecks Beschaffung, Verwertung und Lagerung landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Die
Ges. sollte die dem Verband angeschlossenen Genossenschaften auch durch die Beschaffung der erforderlichen Geldmittel
helfen. In der Umrandung Bauern bei der Arbeit. Mit rechtsseitig anhängendem kpl. Kuponbogen. (34)
820.
Badische Motor-Lokomotivwerke AG, Mosbach / Berlin
EF-VF
175 €
Aktie 1.000 Mark 1.10.1921. Gründeraktie (Auflage 10000, R 9). #7068
Abb.
Ursprung ist eine 1913 in Mosbach als Steinmetz & Gmeinder KG begründete Fabrik (ab 1916 Anton Gmeinder & Cie.), die bereits
1919 die ersten Lokomotiven mit Benzol-Motor auslieferte. Hergestellt wurden ferner Motorfahrzeuge und Eisenbahnmaterial aller
Art. 1921 Einbringung der Aktivitäten in die neu gegründete Badische Motor-Lokomotivwerke AG. Gemeinsam mit der
Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe und der Motorenwerke Mannheim kommt es zur Gründung der MBG Motor-Lokomotiv-
Verkaufs-Ges. Baden mbH. 1925 geht die AG in Konkurs. Nachfolger wird die Gmeinder & Co. GmbH, die Anton Gmeinder mit
Unterstützung von Carl und Hermann Kaelble gründet. Die Fertigung von Feldbahn- und Normalspur-Lokomotiven sowie
Grubenlokomotiven wird weiter ausgebaut. 1932 wird Gmeinder zum Hauptlieferanten der Standard-Rangierlokomotiven der
Deutschen Reichsbahn. Später werden für die Deutsche Bundesbahn Rangierlokomotiven der Baureihe V 60 gebaut, außerdem
einige Dieseltriebwagen wie der WEG T 23 und 24. 1996 Neugründung als “Gmeinder Lokomotiven- und Maschinenfabrik GmbH”,
2004 Ausgliederung des Lokomotivenbaus in Mosbach an die “Gmeinder Lokomotivenfabrik GmbH”, deren alleiniger
Gesellschafter heute die LBBW Venture Capital GmbH ist.
Nicht
lochentwertet. Mit Kupons. (10)
821.
Bank des Berliner Kassen Vereins, Berlin
EF-VF
180 €
Namens-Actie 3.000 Mark 15.5.1883 (Auflage 2000, R 7), #1058
Abb.
Entstanden aus der 1823 gegründeten Handelssocietät als Generalabrechnungsstelle vieler Berliner Bankfirmen. Anfangs besaß
der Kassenverein sogar das Privileg zur Herausgabe eigener Banknoten, worauf 1875 verzichtet wurde. Nach der
Jahrhundertwende wurde hier die Girosammelverwahrung von Effekten „erfunden“. Kurz vor Kriegsende zwangsweise
Verschmelzung mit der Reichsbank. Aus dieser Zwangsfusion stammen die riesigen Altwertpapierbestände der ehem.
Reichsbank, deren Verwertung durch den Bundesfinanzminister derzeitig durchgeführt wird. Unterschrift des Bankiers Julius
Bleichröder für den Verwaltungsrath. Ausgestellt auf Gustav Güterbock zu Berlin.
Nicht
lochentwertet. Doppelblatt. (88)
822.
Baumwollspinnerei Mittweida, Mittweida
VF
450 €
Aktie 1.000 Mark 11.10.1919 (Auflage 1500, R 10), #2396
Abb.
Gründung 1884. Zuletzt besaß die Gesellschaft 5 Spinnereien mit etwa 160.000 Spinn- und Zwirnspindeln, 3 Wasserkraftturbinen
und Dampfanlagen sowie eine Mehrheitsbeteiligung an der Baumwollweberei Mittweida. Im 2. Weltkrieg wurde die Hälfte des
Werkes demontiert, auf der freigewordenen Fläche wurde eine Kriegsproduktion der Lorenzwerke AG Berlin (Funkgeräte)
eingerichtet. In Leipzig börsennotiert. Nach 1945 als VEB Baumwollspinnerei weitergeführt, angegliedert wurden 1951 Weißthaler
Spinnerei als Werk 2 und 1964 die Baumwollspinnerei Riesa als Werk 3. Zur Wende waren etwa 1.000 Mitarbeiter beschäftigt.
1995 als Sächsische Baumwollspinnerei GmbH reprivatisiert, mit Werken in Mittweida, Venusberg und Hohenfichte einer der
letzten heute noch produzierenden Textilbetriebe der Region. Lochentwertet (RB). Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. (20)
823.
Bayerische Handelsbank, München
EF-VF
250 €
Aktie 1.000 RM 1.6.1938 (Auflage 13950, R 8), #475
Abb.
1869 Gründung der Bayerischen Handelsbank als Kreditbank. 1871 Angliederung einer Bodencreditanstalt. 1921 Übertragung der
Geschäftsbank auf die Bayerische Vereinsbank, seitdem reine Hypothekenbank. Börsennotiert bis 2002, als die Bayerische
Handelsbank mit den anderen Realkredit-Töchtern der HypoVereinsbank fusioniert wurde. Letztlich Teil der heute skandalumwitterten
Hypo Real Estate geworden. Lochentwertet (RB). Bis zur Hebung des Reichsbankschatzes nicht bekannt gewesene Emission. (42)
824.
Bayerische Vereinsbank, München
EF-
200 €
Stammaktie 1.000 RM 16.3.1928 (Auflage 11000,
R 11
), #3226
Gründung 1869 als Kredit- und Hypotheken-Bank (sog. gemischte Bank). 1920 Interessengemeinschaft mit der Bayerischen
Handelsbank und der Vereinsbank in Nürnberg, die dabei das reguläre Bankgeschäft abgaben, aber das Realkreditgeschäft
behielten (bis 2002, wo sie dann in der HVB Real Estate Bank aufgingen). 1971 Übernahme der Bayerische Staatsbank AG. 1999
mit dem Erz-Lokalrivalen Bayerische Hypotheken- und Wechselbank zur Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG verschmolzen.
Heute zum italienischen Unicredit-Konzern gehörend.
Nicht
entwertet, mit Kupons. In dieser Form extrem selten, mit Kupons sind
seit vielen Jahren überhaupt
nur zwei Stücke bekannt
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