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799.
AG für Kranken- und Invalidenpflege, Aachen
EF-VF
225
Namens-Actie 2.000 Mark 15.6.1900. Gründeraktie (Auflage
nur 75
Stück
, R 9), #4
Abb.
In der Pontstr. 41/49 wurde eine Pflegeanstalt für kranke, invalide und altersschwache Personen sowie eine Anstalt zur Ausbildung
von Pflegerinnen unterhalten. Eine Aachener Besonderheit: In dieser Stadt wurden fast ein halbes Dutzend gemeinnütziger AG’s zur
Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen gegründet! Um die Tätigkeitsbereiche abgrenzen zu können, unterschieden sie sich z.T.
sogar im Firmennamen darin, ob sie nun Personen männlichen oder weiblichen Geschlechts betreuten. Eine weitere Besonderheit
dieser AG war, daß ausschließlich Frauen den Aufsichtsrat und den Vorstand besetzten und es praktisch nur weibliche Aktionäre
gab. 1952 wurden die Stücke für kraftlos erklärt, die Gesellschaft befand sich in Liquidation. Abheftlochung. (81)
800.
AG für Leder-, Maschinenriemen- und Militaireffecten-Fabrication
(vormals Heinrich Thiele), Dresden
EF
10
Actie 100 Thaler = 300 Mark 1.4.1872 (Blankette, R 10).
Abb.
Bereits 1840 errichtete Heinrich Thiele seine Fabrik, deren Produktionsprogramm sich dann ein ganzes Jahrhundert lang kaum
veränderte. Maschinenriemen wurden zur Anbringung der Dampf- und Wasserkraft hergestellt. 1872 Umwandlung in eine AG,
1922 Umfirmierung in „Heinrich Thiele AG“. Erzeugnisse waren Leder, Maschinenriemen, Spinnereileder, Webereibedarfsartikel,
Lederwaren und techn. Leder- u. Militäreffekten. Börsennotiz in Dresden/Leipzig. Die AG wurde nach 1945 nicht verlagert. (109)
801.
AG für Leinengarn-Spinnerei und Bleicherei vormals Renner & Comp.,
Röhrsdorf b. Friedeberg am Queis
VF+
350
Aktie 1.000 Mark 1.1.1921 (Auflage 2000, R 10), #1539
Abb.
Gründung 1887 unter Übernahme der Renner’schen Fabrik. Die Flachsspinnerei und Bleicherei stellte mit rd. 300 Mitarbeitern
hauptsächlich zu Webzwecken dienende Garne aus Flachs und Werg her. Börsennotiz Berlin. Der Betrieb wurde im Sommer 1929
eingestellt, die AG trat in Liquidation. Nur 3 Stück sind seit Jahrzehnten bekannt. Mit restl. Kupons. (58)
802.
AG für Rheinisch-Westphälische Industrie, Köln
EF-VF
400
Aktie 1.200 Mark Juni 1914 (Auflage 1228, R 5), #785
Abb.
Gründung im Okt. 1871 zum Betrieb industrieller Unternehmungen. Die Ges. besaß bis 1906 sämtliche Aktien der 1898 von ihr gegr.
AG für Rheinisch-Westf. Cement-Industrie zu Beckum. Ein erheblicher Teil dieser Cement-Aktien wurde 1906 anlässlich deren
Einführung an der Berliner Börse mit Gewinn begeben, woraus die hohe Dividende (40 %) der Kölner Ges. für 1906 resultierte. Die Ges.
besaß ferner Kuxe der Gew. Orange zu Bulmke, der Gew. Trier I-III und Kuxe von Hermann I-III, dann Prior.-Aktien der Westfäl.
Landeseisenbahn, Aktien von Walther & Co. AG. in Dellbrück sowie Grundstücke und Bauterrains in Gelsenkirchen, Schalke und Köln-
Nippes. Trotzdem reduzierte sich der Gewinn immer mehr. Die Ges. ging Anfang der 20er Jahre in Liquidation. Lochentwertet (RB). (47)
803.
AG für Waggonbau-Werte, Berlin
EF
80
Aktie 100 RM Juli 1934 (Auflage 2195, R 9), #2045
Gründung 1871 als „Breslauer AG für Eisenbahn-Wagenbau“, bis 1934 als Linke-Hofmann-Busch-Werke AG firmierend. In den
Werken Breslau (Linke-Werk und Hofmann-Werk), Köln-Ehrendfeld und Köln-Müngersdorf (Herbrandwerk) sowie Bautzen (Busch-
Werke) wurden Güter-, Personen- und Straßenbahnwagen, Triebwagen, Dampf-, Diesel- und E-Lokomotiven, Dieselmotoren und
Dampfkesselanlagen hergestellt, im (1934 verkauften) Werk Warmbrunn bei Hirschberg (Füllnerwerk) Maschinen für
Papierherstellung und -verarbeitung. 1934 wurde das operative Geschäft in die neugegründete Linke-Hofmann-Werke AG
ausgegliedert (nach 1945 nach Salzgitter verlagert, heute Alsthom), die AG für Waggonbau-Werte wurde nach Verwertung des
Restvermögens 1943 gelöscht. Seit Jahren kaum mehr als 10 Stücke bekannt. Mit kpl. Kuponbogen. (22)
804.
AG für Zink-Industrie vormals Wilhelm Grillo, Oberhausen (Rhld.)
EF-VF
300
Namensaktie 1.000 Mark 1.7.1913 (Auflage 2000, R 8, zur Verbriefung zweier bereits aus
1905 resp. 1908 datierenden Kapitalerhöhungen), #4838
Abb.
Schon vor Umwandlung in eine AG (1893/94) wurden seit 1848 Werke in Oberhausen (Zinkwalzwerk, Zinkweissfabrik) und Duisburg-
Hamborn (Zinkhütte, Schwefelsäurefabrik) betrieben. Noch heute als Grillo-Werke mit Sitz in Duisburg bestehende AG mit Werken in
Hamborn, Goslar und Voerde. Die Aktionärsfamilie ist vor allem durch Erfolge in der Dressur-Reiterei bekannt. Lochentwertet (RB). (69)
805.
AG Nürnberger Wohnungsverein, Nürnberg
VF
900
Actie 100 Gulden 1.1.1865. Gründeraktie (Auflage 965, R 10) #40
Abb.
Gründung 1864 auf 99 Jahre mit einem Kapital von 96.500 Gulden (das statutenmäßige Maximum von 117.200 fl. wurde nicht
erreicht, außerdem wurden 1903-1922 durch Auslosung 415 Aktien getilgt, so dass danach nur noch 550 Stück im Umlauf
waren). Erbauung von Wohnhäusern bzw. Beschaffung guter und günstiger Wohnungen für Arbeiter “zwecks Vermiethung um
einen, den jeweiligen Zeit- und Ortsverhältnissen entsprechenden Preis an ordentliche und Zahlungsfähige Familien”. Erbaut
wurden 9 Wohnhäuser. 1940 wurde die Auflösung beschlossen. Nach Ablauf des Sperrjahres sollte die Rückzahlung der Aktien
mit dem vollen Nennwert von zuletzt 160 RM zzgl. Dividende des Jahres 1939 erfolgen. Eine weitere Ausschüttung erfolgte
nicht, vielmehr fiel ein möglicher verbliebener Vermögensrest der Stadtgemeinde Nürnberg zu. (37)
806.
Agrippina See-, Fluss- und Land-Transport-Versicherungs-Gesellschaft, Köln
VF
400
Aktie 500 Thaler 31.3.1845. Gründeraktie (Auflage 2000, R 8), #1955
Abb.
Die Agrippina war Rechtsnachfolgerin der 1818 errichteten Rheinschiffahrts-Assekuranz-Gesellschaft in Köln-Mainz, gegründet
1845 u.a. durch Abraham Oppenheim und Gustav Mevissen. Um die Jahrhundertwende führte sie als erste Gesellschaft in
Deutschland die Kraftfahrzeug-Versicherung ein. Übernommen wurden 1940 die „Bavaria“ Versicherungs-AG in Nürnberg und
1960 die Mitteleuropäische Versicherungs-AG. 1959 Umfirmierung in Agrippina Versicherungs-AG. Seit 1969 ist die Zürich-
Versicherung mit fast 99 % Großaktionär. Im Jahr 2000 Verschmelzung auf die Zürich Agrippina Versicherung AG. Sehr
dekoratives Stück mit Abb. der verschiedenen Transportmittel in allen vier Ecken. Vier Originalunterschriften, u.a. Damian Leiden
als Präsident des Vorstandes. Damian Leiden, Mitbegründer der “Internationale Bank” in Luxemburg, Verwaltungsrat der
“Rheinischen Eisenbahngesellschaft” und der “Kölner Dampfschifffahrtsgesellschaft”, Mevissens Schwiegervater. Damian
Leiden war 24 Jahre lang Vorstandspräsident der “Agrippina”. Mit anh. Allonge (wegen der vielen Übertragungsvorgänge). (36)
807.
Aktien-Brauerei Feldschlösschen, Minden
EF-VF
200
Aktie Lit. C 1.000 RM 4.4.1927 (Auflage 400, R 9), #10
Abb.
1865 Gründung der Brauerei Brettholz & Denkmann. AG seit 1888. 1918 Ankauf der Mindener Stiftsbrauerei, 1922 Erwerb des
Braukontingents der Kronenbrauerei Bückeburg. 1924 Ankauf der Städt. Brauerei Hempel & Co. in Stadthagen. Die Aktien
notierten seit 1890 bei äußerst sporadischen Umsätzen an der Börse Hannover, später im ungeregelten Freiverkehr Düsseldorf.
Großaktionär war zuletzt mit über 98 % die Berliner Schultheiss-Brauerei AG. 1978 auf die Dortmunder Union-Schultheiss-
Brauerei AG (1988 umbenannt in Brau und Brunnen AG, seit 2004 Teil der Radeberger Gruppe) verschmolzen. Für die Zeit ganz
ungewöhnliches großes Hochformat, schöne Umrahmung im Historismus-Stil. Lochentwertet (RB). (59)
1
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