Seite 105 - HSK-Kataglog31

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653.
Wilke-Werke AG, Braunschweig
EF
10
Aktie 1.000 DM 15.6.1950 (Auflage 2210, R 7), #973
1856 gründete Schlossermeister August Wilke eine Schlosserei, die sich rasch zu einer ansehnlichen Fabrik entwickelte. AG seit
1881 als „Dampfkessel- und Gasometerfabrik vorm. A. Wilke & Comp.“ Neben Stahlbau, Kesselbau und Gasbehälterbau nach der
Wende zum 20. Jh. vor allem Bau von Tankanlagen, Mineralölverarbeitungsanlagen und „Kito“-Sicherungen für feuergefährliche
Flüssigkeiten (letzteres die einzige Sparte, die nach dem Konkurs 1978 in einer Auffanggesellschaft gerettet werden konnte). Erst
2003 wurden die inzwischen ganz verfallenen Gebäude auf dem riesigen Fabrikareal an der Frankfurter Straße abgerissen. Früher
in Hannover börsennotiert. Mit Kupons. (134)
654.
Wunstorfer Portland-Cementwerke AG, Wunstorf
VF
200
VZ-Aktie 1.000 Mark 20.12.1920 (Auflage 150, R 10), #2603
Gründung 1900 zwecks Erwerb und Fortbetrieb der unter der Firma Schmidt, Brosang & Co. in Luthe, Post Wunstorf Bahnhof,
betriebenen Portlandzementfabrik. In der Weltwirtschaftskrise lag das Werk 1932-34 still. Beteiligungen bestanden an der
Portlandcementwerk Schwanebeck AG und der Wunstorfer Cementindustrie GmbH. Ab 1937 Interessengemeinschaft mit der
Norddeutsche Portlandzementfabrik Misburg AG in Hannover (die seit 1929 auch Großaktionär der in Hannover börsennotierten
Wunstorfer war), der Portlancementfabrik Alemannia AG in Höver, der Portlandcementwerk Schwanebeck AG, der Misburger
Portlandcementfabrik Kronsberg AG und der Braunschweiger Portlandcementwerke in Salzgitter-Salder. 1950 auf die
Norddeutsche Portland-Cementfabrik AG verschmolzen. 1986 legte die Nordcement AG das Werk Wunstorf still, die Anlagen
wurden kurz darauf vollständig abgerissen. Lochentwertet (RB). Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. (53)
655.
Wunstorfer Portland-Cementwerke AG, Wunstorf
VF-
300
Aktie 1.000 Mark 25.11.1921 (Auflage 1250, R 10), #3378
Abb.
Lochentwertet (RB). Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Randverletzungen. (74)
656.
Zwischenahner Fleischwaren- und Konservenfabriken AG, Bad Zwischenahn
UNC
120
Aktie 1.000 Mark Mai 1923. Gründeraktie (Auflage 100000, R 10), #90174
Abb.
Gründung am 3.5.1923 durch Geschäftsleute aus Bad Zwischenahn und Bremen zwecks Fabrikation von Fleischwaren, Wurst,
Konserven und Marmeladen. Bereits am 22.12.1924 wieder in Konkurs gegangen. Mit kpl. Kuponbogen. (9)
Hamburg
657.
AG für In- und Auslandsunternehmungen, Hamburg
EF-VF
80
Namens-Aktie 1.000 Mark 15.6.1918. Gründeraktie (Auflage 25000, R 10), #4654
Abb.
Die Gesellschaft, gegründet 1918 von 188 namhaften Adressen aus Industrie, Handel und Banken, bezweckte nahezu alles, was
Gewinn versprach. Im Aufsichtsrat u.a. Warburg und von Berenberg-Gossler. 1939 wurde die Auflösung beschlossen. Recht
dekorativ, mit Jugendstil-Elementen. (70)
658.
AG für Verkehrswesen, Hamburg
UNC
50
Aktie Lit. A 300 DM Febr. 1951 (Blankette, R 7).
Gründung 1901. Grundlegende Idee war, die im einzelnen eher unverkäuflichen Kleinbahnaktien in eine Holding einzubringen, für
die man das anlagesuchende Publikum leichter interessieren konnte. Nach Fusionen mit der Allg. Deutschen Eisenbahn-Ges.
(1927), der Westdeutschen Eisenbahn-Ged. (1928) und der Deutschen Eisenbahn-Ges. AG (1929) gehörten 102 Bahnen mit 4.100
km Gesamtlänge über Betriebsführungsverträge zum Konzern, außerdem war die AGV Aktionärin dutzender weiterer Kleinbahnen.
1949 Sitzverlegung nach Hamburg, 1954 nach Frankfurt. 1973 Fusion mit der ALOKA Allgemeine Organisations- und
Kapitalbeteiligungs-AG zur AG für Industrie und Verkehrswesen, kurz AGIV. Mit der BHF-Bank als Großaktionär jahrzehntelang
eine Holding mit Beteiligungen im Maschinenbau-, Eisenbahn-, Verkehrs-, Energie- und Immobilienbereich. Ab 2000 Verkauf aller
übrigen Aktivitäten und 2003 Verschmelzung mit der HBAG Real Estate AG (ehemals Kühltransit AG) zur “neuen” AGIV, danach
ausschließlich im Immobiliengeschäft tätig. Ende 2004 endet die einst glorreiche Firmengeschichte mit dem Insolvenzantrag.
Unentwertet. (114)
659.
Allgemeine Deutsche Schiffszimmerer-Genossenschaft zu Hamburg eGmbH, Hamburg VF
300
Anteil-Schein 300 RM 4.3.1931 (R 8), #3345
Abb.
Gegründet wurde die Schiffszimmerer-Genossenschaft am 18.11.1875 von Schiffszimmerer-Gesellen, die in der kollektiven
Selbständigkeit den Lohnkämpfen mit den Werfteignern entgehen wollten. Auf eigene Rechnung wurden Holzschiffe gebaut und
instandgesetzt. 1876 erfolgte der Erwerb einer eigenen Schiffswerft mit 13,3 ha Gelände. 1877 wurde eine weitere Werft an der
Schwentine in Kiel errichtet. Bis Oktober 1906 wurden 350 Schiffe repariert, über 100 Neubauten verließen die Werft. Schon vor
der Jahrhundertwende erwarb die Genossenschaft Häuser in Hafennähe, um ihren Mitgliedern günstige und gesunde Wohnungen
zur Verfügung stellen zu können. Als der Holzschiffbau dem Ende zuging, wurde die Wohnungswirtschaft die Hauptbetätigung der
Genossenschaft. Gerade in schlechten Zeiten konnten die Mitglieder ihre Miete durch Arbeitsleistung abtragen, was den
Wohnungsbestand weiter verbesserte und vergrößerte. Bis zu Beginn des 2. Weltkrieges wurden so 1.800 Wohnungen
geschaffen. Nach kriegsbedingten Zerstörungen gelang der Neuaufbau, heute umfasst der Bestand mehr als 8.000 Wohnungen.
Äußerst dekorativ und farbenprächtig, zwei Abb. der Schiffswerft und eines Dampfschiffes, in der Mitte Schiffsbauer mit Modell
und Zeichnung vor plastischem Hamburger Wappen. Originalunterschriften. Gedruckt bei Drexel & Adler, Hamburg. (29)
660.
Bau-Verein zu Hamburg (vorm. Bau- und Spar-Verein zu Hamburg) AG, Hamburg
VF+
200
Namensaktie 1.000 Mark 2.1.1904. Gründeraktie (Auflage 1000, R 7), #999
Abb.
Gegründet 1903 zur Fortführung der seit 1892 bestehenden Bau- und Sparverein zu Hamburg eGmbH. Firmenzweck war die
Beschaffung gesunder, billiger Wohnungen für weniger Bemittelte, durch Vermietung von Wohnungen und durch Ermöglichung
des allmählichen Erwerbs von Einzelwohnungen zur Verbesserung der Hamburger Wohnungsverhältnisse. 1922 wurden
Neubauten mit 265 Wohnungen in Barmbeck, belegen zwischen Adler-, Ahrensburger-, Pestalozzistraße und Lämmersieth,
fertiggestellt. 1942 Umbenennung in Bau-Verein zu Hamburg AG. Heute konzentriert sich das Tätigkeitsgebiet auf die
Bestandsentwicklung von Wohnimmobilien in etablierten Lagen, Erstellung von Neubauten, vorrangig aber Privatisierung,
Altbausanierung und städtebauliche Fortentwicklung sowie Revitalisierung von Büro- und Geschäftshäusern. Der Objektbestand
der Gesellschaft von heute rd. 4.000 Wohneinheiten setzt sich hauptsächlich aus traditionellen Wohnanlagen zusammen, die in
den 20er und 30er Jahren sowie nach dem 2. Weltkrieg errichtet wurden. Seit 1998 börsennotiert. Hauptaktionär war zunächst
die (inzwischen insolvente) Wünsche AG, heute liegen über 90 % der Aktien bei der TAG Tegernsee Immobilien AG. Lochentwertet
(RB). Inwendig mehrere Übertragungsvorgänge. (37)
1
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