646.
Segel-Verein Weser e.V., Bremen
EF
250 €
4 % Teilschuldv. 50 Mark 1.7.1912 (Auflage 500, R 10), #375
Abb.
Bereits 1884 von 28 Mitgliedern unter dem Vorsitz von Th. Schmidt gegründet, ist somit der älteste Bremer Segelverein und noch
heute aktiv. Ausgegeben zur Anlage eines Yachthafens. Teil einer Anleihe in Höhe von 50.000 Mark. Restkupons. (76)
647.
Stöbe Brikett-AG, Bremen
EF-VF
80 €
Aktie 1.000 Mark Juli 1923. Gründeraktie (Auflage 200000, R 10), #669
Gründung 1923. Herstellung von Briketts und Heizstoffen. Bereits 1925 gelöscht. (76)
648.
Theinophon AG, Bremen
EF-
200 €
Aktie 1.000 Mark Juni 1923. Gründeraktie (Auflage 31000, R 10).
Abb.
Gründung im Juni 1923. Bau und Vertrieb von Musikinstrumenten und Noten jeder Art, insbesondere Vertrieb von Musikinstru-
menten, die unter der Geschäftsmarke Theinophon vertrieben werden sollten. 1924 in Liquidation. (76)
649.
Uelzener Bierbrauerei-Gesellschaft, Uelzen
VF
650 €
4,5 % Obl. 1.000 Mark 1.5.1890 (Auflage 100, R 10), #70
Abb.
Gründung 1875. Der Bierabsatz betrug jährlich 25.000-30.000 hl. 1916 wurde die Brauerei Babatz in Uelzen, 1917/18 das
Kontingent des Brauhauses Lüchow GmbH, 1918/19 das Bürgerliche Brauhaus GmbH zu Uelzen erworben. Die Gesellschaft
besaß eigenen Bahnanschluß mit dazugehörigen Eisenbahnwagen. 1924/25 wurde eine Eisfabrik gebaut. 1943 hatte die
Gesellschaft Bierniederlagen in Bergen bei Celle, Bergen (Dumme), Eschede, Hitzacker, Lüchow, Munster, Bodenteich, Ebstorf,
Unterlüß, Knesebeck, Hamburg, Celle, Lübeck, Lüneburg. Börsennotiz: Freiverkehr Hannover. 1971 wurde die Brauerei
geschlossen. Gesamtanleihe in Höhe von 300.000 Mark, aufgenommen beim Bankhaus Adolph Rosenstern zu Hannover. Für die
Hypothek haftete das Actien-Bierbrauerei-Etablissement, Hausnummer 530 an der Höfftstrasse zu Uelzen, 1 ha 69 a 91 qm gross.
Doppelblatt. Mit Kupons. (121)
650.
Vereinigte Kammgarn-Spinnereien AG, Bremen (4 Stücke)
EF
100 €
Lot
Aktien von Sept. 1971 (R 8). 50 DM, unentwertet, #31415; 100 DM, lochentw.,
#21044; 500 DM, lochentw., #11318; 1.000 DM, eckabschnittsentw., #763.
Abb.
Gründung 1882 unter Übernahme der 1853 eingetragenen Mech. Kämmerei und Kammgarnspinnerei von Fr. Bockmühl Söhne als
Kammgarnspinnerei Düsseldorf. 1928 Erwerb der Kammgarnspinnerei Cranz & Co. Mönchengladbach. 1968 Verlagerung der
Garnfertigung von Düsseldorf nach Mönchengladbach, zugleich Einbringung der Teilbetriebe Kämmerei und Spinnerei der
Norddeutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei AG in Bremen. 1969 Umfirmierung in Vereinigte Kammgarnspinnereien AG
und Sitzverlegung nach Bremen. 1988 Umfirmierung in VKS-Freizeitbetriebe AG. (110)
651.
Vorwohler Portland-Cement-Fabrik AG, Hannover
EF
150 €
Aktie 300 RM, maschinenschriftliche Ersatzausfertigung vom 8.10.1948
für das durch Fliegerangriff in Nürnberg verbrannte Original (R 9), #3558
Abb.
Gegründet 1872 in Vorwohle als Vorwohler Portland-Cement-Fabrik Prüssing, Planck & Co. (Kommanditgesellschaft), 1875
Umwandlung in eine KGaA. 1894 Verlegung des juristischen Sitzes nach Hannover, 1907 Umwandlung von einer KGaA in eine
AG. 1928 schließlich umbenannt in Vorwohler Portland-Cement-Fabrik AG. 1957 in der Verschmelzung der Vorwohler Ges. mit der
Nordcement. 1968 erwarb der Schweizer Holderbank-Konzern (heute Holcim) über die Breitenburger Portlandcementfabrik AG
die Nordcement-Aktienmehrheit. Originalunterschriften, mit dabei der kpl. (nicht mitverbrannte) Kuponbogen von 1944 im
Originalzustand. 8 Stück wurden 1994 in einem niedersächsischen Banktresor gefunden. (58)
652.
Weser-Dampfschleppschifffahrts-Gesellschaft, Holzminden
EF-VF 10.000 €
Actie 200 Mark 10.2.1882 (R 10), ausgestellt auf die Herren Fischer & Herwig, Hann. Münden, #78
Abb.
Ab dem Zusammenfluß von Werra und Fulda in Hannoversch Münden fließt die Weser mit 117 m Gesamtgefälle zunächst 367 km
bis nach Bremen (Oberweser bis Minden, Mittelweser von Minden bis Bremen-Hemelingen), einschließlich der Unterweser (bis
Bremerhaven) und der Außenweser (bis Leuchtturm “Roter Sand”) erreicht der Fluß 480 km Gesamtlänge. Schon in frühester Zeit
fand angesichts des chronisch schlechten Zustandes der wenigen Landwege Schifffahrt auf der Weser statt, die sich auf der
Werra bis Wanfried und auf der Fulda bis Hersfeld fortsetzte. Im 11. Jh. wurden die ersten Schiffe mit Menschenkraft zu Berg
getreidelt. Zur Zeit der Hanse entwickelte sich eine durchgehende Handelsschifffahrt. Erschwert wurde sie über Jahrhunderte
nicht nur durch den allgemein schlechten Zustand des Flußbetts und der Ufer, sondern auch durch die vielen Anrainerstaaten, die
zwischen Hannoversch Münden und Bremen nicht weniger als 24 Zollstellen unterhielten sowie die Stapelrechte der Städte
Münden, Minden und Bremen. Der “Wiener Kongress” 1815 verlangte eine “Weserschifffahrts-Akte”, die durch die sieben
Anrainerstaaten am 10.9.1823 auch unterzeichnet wurde. Sie beseitigte die Stapelrechte, führte einen festen Weserzoll ein und
verpflichtete die Anrainerstaaten zur durchgehenden Flußregulierung. Zeitgleich erfolgte die wahrscheinlich grösste Veränderung
der traditionellen Weserschifffahrt am 9.3.1819, als erstmals das Dampfschiff “Herzog von Cambridge” in Bremen stromaufwärts
Richtung Hannoversch Münden ablegte, wo es nach 11 Tagen Fahrt auch ankam. Schon 1817 hatte erstmals ein Lastdampfschiff
namens “Die Weser” Teilstrecken befahren. Die Geburtsstunde der Fahrgastschifffahrt auf der Weser war 1842 mit Gründung der
Vereinte Weser-Dampfschifffahrt in Hameln, die 1846 gleich fünf neu erbaute Dampfer in Dienst stellte. Die aufkommende
Konkurrenz der Eisenbahn brachte die Ges. 1857 zu Fall. Die diversen Nachfolger gaben 1872 endgültig auf. Ab 1848 betrieb (bis
1873) auch der Norddeutsche Lloyd die Weserschifffahrt, vor allem als Zubringerverkehr für seine in Bremerhaven abgehenden
Auswandererschiffe. Mit der Ersteigerung der “Fürst Bismarck” stieg 1883 die Wesermühle in Hameln in die Linienschifffahrt ein.
Dies gilt als Geburtsstunde der Oberweser-Dampfschifffahrt (OWD), die 1906 in eine eigenständige Gesellschaft ausgegliedert
wurde und erst 2002 insolvent wurde, als die anliegenden Gemeinden die ständigen Verluste nicht mehr durch Zuschüsse decken
wollten. Nachfolger wurde 2003 die “Flotte Weser GmbH”, die seitdem mit acht Schiffen fahrplanmäßig die Strecken Bad
Karlshafen-Hameln und Minden-Bremen befährt. Anders als die Personenschifffahrt auf der Weser ist das Frachtgeschäft eine
größere Erfolgsgeschichte: Die 1852 in Holzminden gegründete Weser-Dampfschleppschifffahrts-Gesellschaft erhält 1877 weitere
Konkurrenz in Form der Oberweser Schlepp-Dampfschiffahrt Theodor Rochall & Co. 1886 schließen sich beide Reedereien auf
Betreiben des unternehmerisch vielfältig engagierten Holzmindener Fabrikbesitzers Otto Haarmann zur Bremer
Schleppschiffahrts-Gesellschaft zusammen (Haarmann war AR-Vorsitzender der WDSG; 1874 gründete er den Geruchs- und
Geschmacksstoffproduzenten Haarmann & Reimer, der 2002 mit dem 1919 gegründeten Lokalrivalen Dragoco zur “Symrise”
fusionierte, heute eines der weltweit größten Unternehmen der Branche). In Konkurrenz zur Bremer Schleppschiffahrts-
Gesellschaft trat wiederum 1893 die Mindener Schleppschiffahrts-Gesellschaft. Beide Schleppreedereien fusionieren 1939 zur
Bremen-Mindener Schifffahrt AG, zugleich werden Lagerhäuser und Anlagen des Fuldahafens in Kassel übernommen. Kurz darauf
kam die Bremen-Mindener in den Einflussbereich des HUGO-STINNES-Konzerns. Der überwiegende Teil der zuletzt aus rd. 250
Binnenschiffen bestehenden Flotte ging im 2. Weltkrieg verloren, auch die Lagerkapazitäten im Kasseler Fuldahafen wurden
zerstört. Nach Neuaufbau und Modernisierung wurde 1965 schließlich ein großer Teil der Kahnflotte verkauft. 1971 übergegangen
an die ebenfalls zum Stinnes-Konzern gehörende Fendel Schiffahrts-AG in Mannheim. Mit Faksimile-Unterschrift
Otto Haarmann
.
Außergewöhnlich dekorative Aktie, gedruckt bei C. Hillebrecht, Höxter. Abb. eines Raddampfers, Vignetten mit Hermes und
Ankern. Kpl. Kuponbogen anhängend. Eine herausragende
Rarität
: Seit Jahrzehnten sind von diesem Prachtstück nur drei
Exemplare bekannt, wobei die vorliegende Aktie von allen dreien die mit Abstand am besten erhaltene ist. (101)
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