Seite 96 - HSK-Kataglog31

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605.
Hannoversche Viehmarktsbank vormals Fritz Harless GmbH, Hannover
VF
450 €
Anteil-Schein 500 Mark 1.10.1906. Gründeranteil (Auflage 1000, R 10), #939
Abb.
Die 1906 gegründete Bank besorgte speziell die Geschäfte der Fleischermeister auf dem Viehmarkt in Hannover. Außer dem
Gründer Fritz Harless und seinen Erben durfte niemand mehr als 10 Anteile besitzen. Später umbenannt in Hannoversche
Viehmarktsagentur GmbH, heute die Fleischerdienst Hannover eG. Dekorative Umrahmung mit Jugendstil-Leisten. Ausgestellt auf
den Fleischermeister Oskar Fischer, Hannover, inwendig 1935 übertragen auf den Fleischer-Innungsmeister Gust. Koch,
Hannover. Bis auf dieses Stück sind alle bekannten Papiere im Markt verteilt. (78)
606.
Hansa Waggon AG, Bremen
EF+
170 €
Sammelurkunde 100 x 1.000 DM Dez. 1973 (Muster, R 10).
Abb.
Gegründet 1946 als Hansa Waggonbau GmbH. In der Anfangszeit beschäftigte man sich mit der Reparatur von durch den Krieg
beschädigten Straßen- und Eisenbahnwagen, später dann auch mit dem Neubau von Straßenbahnen, Personen- , Speise-, sowie
Post- und Güterwagen. Zu den bekanntesten Fahrzeugen gehört unter anderem der Schlafwagen vom Typ “U-Hansa”. Durch
Umsatzeinbrüche war das Unternehmen 1970 dazu gezwungen, sich neue Aufgabenfelder zu suchen. So wurden unter anderem
Schiffsausrüstungen und Container gebaut. 1973 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. 1975 musste schließlich Insolvenz
angemeldet werden. Lochentwertet. (48)
607.
Hansa-Lloyd Werke AG, Bremen
EF-
500 €
Aktie 1.000 RM Jan. 1930 (Auflage 2800, R 10), #91
Abb.
Gründung 1913 als Hansa Automobilwerke AG in Varel. 1914 Übernahme der Norddeutsche Automobil- und Motoren-AG in
Bremen. Lange Zeit eine der erfolgreichsten deutschen Automarken. Der Vertrieb erfolgte in 18 deutschen Großstädten durch die
G.D.A., ein Gemeinschaftsunternehmen von Hansa-Lloyd, NAG und Brennabor. 1930 auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise
in Konkurs gegangen. Marke und Produktionsanlagen übernahm 1931 der Selfmademan und vorherige Vorstand Carl Friedrich
Wilhelm Borgward, der schon zuvor mit seiner Goliathwerke Borgward & Co. GmbH die Aktienmehrheit erworben hatte. Der 1890
in Altona als Sohn eines Kohlenhändlers geborene Schlosserlehrling hatte 1921 in Bremen eine Kühlerfabrik gegründet und 1924
mit dem Dreirad-”Blitzkarren” und dem Goliath-Transporter erste Erfolge im Automobilgeschäft gehabt. Trotz Weltwirtschaftskrise
machte er auch Hansa wieder zu einem Spitzenunternehmen der Branche und stellte 1949 mit dem Borgward Hansa die erste
deutsche PKW-Nachkriegs-Neukonstruktion vor. Die 1955 erschienene “Isabella” galt in jener Zeit als die sportlichste deutsche
Limousine. Mit seinen drei Werken (Goliath, Lloyd und Borgward), in denen 19.000 Leute arbeiteten, war Borgward damals den
Konkurrenten BMW und Porsche ebenbürtig. Doch in der Automobilflaute 1960/61 wurden nach einer Überprüfung der
Kostenstrukturen die Banken zögerlich - am 31.1.1961 musste Borgward die Zahlungen einstellen. Ob das nötig war? Die
Gläubiger wurden schließlich zu fast 100 % befriedigt, aber der “Ein-Mann-Konzern” des Selfmademans Borgward passte wohl
nicht mehr in die Zeit - die Werke wurden demontiert und nach Mexiko verkauft, Borgward starb am 28.7.1963 an Herzversagen,
als der erste Frachter voller Maschinenteile den Bremer Freihafen verließ. Lochentwertet (RB). Nur 4 Stück lagen im Reichsbank-
schatz. Rostfleck. (43)
608.
Hansa-Lloyd Werke AG, Bremen
EF-
200 €
Aktie 100 RM Mai 1927 (kpl. Aktienneudruck, Auflage 18000, davon
nur 1500 bei Sanierung lt. HV 20.1.1930 gültig geblieben, R 9), #241
Mit Übererdruck „1930 gültig geblieben“. Lochentwertet (RB). Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. (47)
609.
Hanseatische Hochseefischerei AG, Bremerhaven
EF
100 €
Aktie 1.000 DM Okt. 1969 (Auflage 970, R 10), #2173
Abb.
Gründung 1929, seit 1968 Kooperation mit der Nordsee Deutsche Hochseefischerei AG. Letzter Großaktionär war die Oetker-
Gruppe. Rückseitig entwertet. (114)
610.
Harzburger AG, Bad Harzburg
EF
125 €
Namensaktie Lit. B 100 DM Dez. 1975 (Muster, R 10).
Gründung 1872 durch die Braunschweigische Staatseisenbahn-Gesellschaft zum Betrieb des Hotels „Harzburger Hof“ in Bad
Harzburg. Das 1872/74 erbaute Hotel wurde 1903/04 durch einen Anbau erweitert. Zu dem Komplex gehörte ferner die „Villa Diana“,
ein Kur- und Kaffeehaus sowie Verkaufs- und Trinkhallen. 1939 Beschlagnahme durch die Wehrmacht für Lazarettzwecke, ab 1945
von der englischen Besatzungsmacht als Offiziers-Erholungsheim verwendet. Am 1.5.1956 wurde das Hotel mit angeschlossenem
Sanatorium wiedereröffnet. 1975 Verpachtung des Hotelbetriebes an die „Bruno Bischoff Beteiligungen und Investitionen GmbH &
Co.“ und Eröffnung der Spielbank. 1982 in eine GmbH umgewandelt. Lochentwertet. Mit kpl. Kuponbogen. (94)
611.
Harzburger AG, Bad Harzburg
EF
250 €
Global-Namensaktie Lit. A 450 x 800 DM Dez. 1975 (R 10).
Lochentwertet. Mit kpl. Kuponbogen. (94)
612.
Harzburger AG, Bad Harzburg
EF
300 €
Global-Namensaktie Lit. B 8336 x 100 DM Dez. 1975 (Muster, R 10).
Abb.
Lochentwertet. Mit kpl. Kuponbogen. (94)
613.
Haslinde-Hoyer Brauerei AG, Oldenburg i.O.
EF
220 €
Aktie 1.000 RM 31.12.1924 (Auflage 280, R 8), #106
Abb.
Gründung 1922. Die Brauerei bestand aus der früheren AG Hoyers Brauerei, Oldenburg und der Privatbrauerei B. Haslinde (gegr.
1876), Ohmstede. In den 60er Jahren in eine GmbH umgewandelt, 1971 an die Haake-Beck-Brauerei verkauft. Bis 1976 diente
sie als Auslieferungslager, dann wurde sie, einschließlich der Haslinde-Villa, abgerissen. Lochentwertet (RB). (18)
614.
Herzoglich Braunschweig-Lüneburgisches Finanz-Collegium, Braunschweig
VF+
150 €
4 % Schuldv. 200 Mark 1.10.1910 (R 9), #612
Abb.
Das Land Braunschweig ist ein durch Erbteilung entstandener Teil der Welfenlande. Der Territorialbesitz des welfischen Hauses in
Niedersachsen geht auf die Eigengüter Heinrichs des Löwen zurück, die dieser nach dem Verlust des Herzogtums Sachsen (1180)
wiederbekommen hatte. Dieser Allodialbesitz wurde seinem Enkel Otto dem Kind (1235) vom Reich als Herzogtum Braunschweig-
Lüneburg übertragen. Der Name des Welfenhauses lautete fortan Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg. Es gab nur ein Herzogtum
Braunschweig-Lüneburg als Reichslehen des Gesamthauses. Die innerhalb des Herzogtums durch Erbteilungen entstandenen,
meist nach den Residenzen der einzelnen Linien benannten, Teilstaaten hatten staatsrechtlich den Rang von Fürstentümern. Beim
Tode des Herzogs Wilhelm wäre die in Hannover entthronte königliche Linie des Welfenhauses nachfolgeberechtigt gewesen,
wurde aber auf Betreiben Bismarcks vom Bundesrat nicht zugelassen, Das Herzogtum wurde nun von Regenten verwaltet. Mit
der Novemberrevolution von 1918 endete die herzögliche Staatsform. Mit restl. Kupons. (58)
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