541.
AG “Reederei Norden”, Norden
VF-
850
Aktie 1.000 Mark 1.9.1910 (Auflage 250, R 9), #159
Abb.
1871 Gründung der Dampfschiffs-Reederei “Norden” als Partenreederei, 1872 Eröffnung des Sommerverkehrs auf der Linie
Norddeich-Norderney, ab 1888 auch fahrplanmäßige Verbindung Norddeich-Juist. Die Hotels “Fährhaus” und “Norddeich” in
Norddeich gehörten ebenfalls der Reederei. 1898 Bau einer Pferdeeisenbahn zwischen der Juister Landungsbrücke und dem
Inselbahnhof, 1899 wird die Bahn motorisiert. 1906 erscheint mit der Dampfschiffs-Reederei “Frisia” ein Konkurrent auf der Linie
Norddeich-Norderney, 1917 fusionieren beide Linien zur “AG Reederei Norden-Frisia”, nachdem die Reederei “Norden” 1910 in
eine AG umgewandelt worden war. 1920 Fusion mit der AG Reederei “Juist”, die erst 1908 aus der Reederei “Norden”
ausgegliedert worden war. 1931 Inbetriebnahme der ersten Großgarage in Norddeich. 1969 Gründung der FRISIA Luftverkehr
GmbH für Flüge zwischen dem Festland und den Nordseeinseln. Lochentwertet (RB). Letzte Chance! Alle anderen Stücke
befinden sich in festen Sammlungen. Doppelblatt. Stockfleckig. (43)
542.
AG Weser, Bremen (2 Stücke)
UNC
90
Lot
VZ-Aktie 100 DM Jan. 1954; Aktie 1.000 DM Juni 1965. (Blanketten).
Gründung 1872 unter Übernahme der bereits seit 1843 bestehenden in der Stadt belegenen Werft der Firma Waltjen & Leonhardt.
1901-05 wegen mangelnder Erweiterungsmöglichkeiten Neubau der Werft in Gröpelingen. 1926 Übernahme des Hamburger
Werkes der Vulcan-Werke und der Joh. C. Tecklenborg AG in Wesermünde, zugleich Umfirmierung in “Deschimag Deutsche
Schiffs- und Maschinenbau AG”. 1928 Übernahme der Aktienmehrheit der Schiffswerften AG Neptun in Rostock und Nüscke &
Co. AG in Stettin, außerdem Fusion mit der G. Seebeck AG in Wesermünde. Die Lokomotiv-Bauabteilung des Stettiner Vulcan-
Werkes wurde im gleichen Jahr an die A. Borsig GmbH, Berlin-Tegel verkauft. 1929 Ablieferung des prestigeträchtigen
Schnelldampfers “BREMEN”. 1934 Gründung der “Weser” Flugzeugbau-GmbH. 1935 Kauf der Frerichswerft in Einswarden. 1945
Demontage der Bremer Werft zugunsten der UdSSR, auf der Seebeck-Werft in Bremerhaven Weiterführung des Betriebes,
zugleich wieder Annahme des alten Namens “AG Weser”. Bald wieder die größte Werft im Weser-Ems-Gebiet, letzter Großaktionär
war mit 86 % die Fried. Krupp GmbH. 1983 im “Bremer Werftenverbund” des berühmt-berüchtigten „Bremer Vulkan“
aufgegangen. Mit kpl. Kuponbögen. (114)
543.
Ahstedt-Schellerter Zuckerfabrik AG, Schellerten (2 Stücke)
EF
75
Lot
Darlehns-Scheine auf Namen 750 RM 21.5.1948; 2.500 RM 25.5.1948.
Abb.
Die Fabrik wurde 1872 erbaut und hat 1873 die ersten Zuckerrüben verarbeitet. Ihren Rohzucker ließ sie in der Zuckerraffinerie
Hildesheim weiterverarbeiten. 1963 mit der Zuckerfabrik Rethen (Leine) fusioniert und somit am Ende der Fusionskette über die
Lehrter Zucker in der heutigen Nordzucker aufgegangen. Interessante Bestimmungen, u.a. lehnte man sich für den Fall einer
eintretenden Währungsreform an die Vorgehensweise der Sparkasse Hildesheim-Marienburg an. Äußerst selten. (86)
544.
Aktien-Zuckerfabrik Lehrte
UNC
80
Vink. Namens-Aktie Lit. A 300 DM 15.7.1952 (R 9), #1284
Gründung 1884. Übernommen wurden die Zuckerfabrik Equord (1898), später auch Hohenhameln (1951), Clauen und Algermissen
(1962), Burgdorf (1968) und Peine (1969). 1962 Umfirmierung in „Lehrter Zucker AG“. 1990 Übertragung des gesamten Vermögens
auf die „Zuckerverbund Nord AG“ in Braunschweig. Die Zuckerfabrik in Lehrte (direkt neben dem Bahnhof) wurde 2001/02 stillgelegt
und abgebrochen. Maschinengeschriebener Text auf Wasserzeichenpapier, Originalunterschriften. Der Aktionär verpflichtete sich
zum Zuckerrübenanbau auf 25 ar pro Aktie und zur Lieferung des Ertrages incl. der “Überrüben” an die Fabrik. (109)
545.
Aktien-Zuckerfabrik zu Barum, Barum
EF
80
Aktie Lit. T 1.000 Mark 1.7.1927 (Auflage 210, R 8), #109
Abb.
Gründung 1857. Eine der ältesten Zuckerfabriken des Braunschweiger Landes, erst Ende der 1990er Jahre stillgelegt. 1881
erfolgte ein Umbau, um nicht nur Rohzucker, sondern auch verkaufsfertigen Weißzucker erzeugen zu können, 1928 Übernahme
der Zuckerfabrik Thiede mit ihrem Einzugsgebiet. Als 1937 die “Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhüttenbetrieb” (heute
Salzgitter-Stahl) in der bis dahin rein agrarisch geprägten Region aus dem Boden gestapft wurden, verlor die Fabrik große
Rübenanbauflächen. Trotz ihrer unmittelbaren Nähe zu den Reichswerken trug sie im 2. Weltkrieg wie durch ein Wunder so gut
wie keine Kriegsschäden davon und konnte schon 1948 die Verarbeitung von Rübenrohzucker aus anderen Fabriken wieder
aufnehmen. Kapitalerhöhung anläßlich der Übernahme der Zuckerfabrik Thiede. (79)
546.
Amtsverband Butjadingen, Ellwürden
VF+
275
4 % Schuldv. Lit. A 2.000 Mark 25.2.1909 (R 10), #250
Abb.
Die Halbinsel Butjadingen wurde 1908/09 durch eine Kleinbahn Nordenham-Eckwarderhörne erschlossen, die der Amtsverband
Butjadingen erbauen ließ und als Butjadinger Bahn betrieb. 1910 beteiligte sich der Amtsverband an der Weserschiffsgesellschaft
mbH, die 2010 ihr 100-jähriges Jubiläum feierte und heute als Weserfähre GmbH firmiert. Finanziert wurden diese Vorhaben mit
der Herausgabe von Schuldverschreibungen. Inwendig Tilgungsplan. Extrem selten, nur dieses Stück ist aufgetaucht. Mit
restlichen Kupons. (86)
547.
Aper Canal-Gesellschaft, Westerstede / Apen
VF
2.000
Actie 25 Reichsthaler Gold 19.2.1849 (R 9), #80
Abb.
Die Anlage des Aper Kanals wurde von interessierten Kaufleuten insbesondere für die Vereinfachung des Torftransports aus den
tiefliegenden Mooren des flachen Landes von Westerstede nach Apen geplant. Das Unternehmen kam aber nie recht zur Blüte.
Die Idee einer Wasserstraße in Ostfriesland wurde dann 30 Jahre später in viel größerem Maßstab verwirklicht: Südlich von Apen
verläuft heute der Ems-Jade-Kanal, den von 1880-1887 die preußische und die Reichsregierung für 14 Mio. Mark erbauen ließen.
Auch der Nachschuss von 5 Reichsthalern Gold wurde am 19.2.1849 eingezahlt. Herrliche Lithografie von A. Gordes mit
Segelschiff. Originalunterschriften. (24)
548.
Bank für Handel und Landwirtschaft AG, Wesermünde-Geestemünde
EF
150
Aktie 100 RM Juli 1928 (Auflage 2250, R 9), #544
Abb.
Gründung am 16.10.1923 zum Betrieb von Bank- und Wechselgeschäften. Die Weltwirtschaftskrise war auch für diese Bank der
Untergang: Am 10.8.1935 wurde die Auflösung beschlossen. Mit Kupons. Aus einer alten Sammlung, seit über 6 Jahren nirgends
mehr angeboten gewesen. (129)
549.
Bank für Niedersachsen AG, Hannover
EF
100
Aktie 20 Goldmark 10.11.1924 (Auflage 37325, R 8), #2988
Gründung 1921 durch niedersächsische Gutsbesitzer und Bankiers. 1922 fusionsweise Übernahme der Niedersachsenbank.
Nach der Hyperinflation 1923 erfolgte eine massive Zusammenlegung im Verhältnis 1000:1 auf Reichsmark. Eine in diesem
Zusammenhang beschlossene Rekapitalisierung der Bank durch Erhöhung des Kapitals von 1 auf 6 Mio. RM ließ sich nicht
durchführen, weshalb das Institut 1926 in Liquidation trat. Großformatiges, ausgesprochen dekoratives Stück mit 14 Wappen in
der Umrandung und dem Niedersachsen-Roß im Unterdruck. Faksimile Frhr. von Hardenberg als AR-Vorsitzender. Mit kpl.
Kuponbogen. (75)
Los Gattung
Grad Ausruf