1073.
Saccharin-Fabrik AG vorm. Fahlberg, List & Co., Magdeburg-Südost
EF-VF
200 €
4,5 % Teilschuldv. 5.000 Mark Jan. 1920 (Auflage 250, R 8), #19
Im Gegensatz zum vorigen Los ist bei dieser Emission die Gestaltung schlicht. Originalunterschriften. Lochentwertet (RB). Inwen-
dig Anleihebedingungen. (47)
1074.
Salzdetfurth AG, Berlin
EF+
500 €
Sammelaktie 1.000 x 100 RM Dez. 1943 (R 10), #15001-16000
Abb.
Gründung 1889 als „AG für Bergbau und Tiefbohrungen“ zu Goslar/Harz. 1899 Umfirmierung in Kaliwerke Salzdetfurth AG. 1937
wesentliche Umstrukturierung durch Beseitigung der verschachtelten Konzernstruktur, dabei Verschmelzung mit den
Überkreuzbeteiligungen Kaliwerke Aschersleben und Consolidierte Alkaliwerke Westeregeln zur Salzdetfurth AG. Im gleichen Jahr
wurde mit dem Aufbau einer Beteiligung an der Mansfeld AG begonnen, die 1940 dann 98 % erreichte. Die Freude währte nur
kurz: Nach Ende des 2. Weltkrieges verloren gegangen wie der gesamte restliche Besitz in der Ostzone. Danach neben dem
eigenen Kalibergwerk in Salzdetfurth wesentliche Beteiligungen an den Gewerkschaften Lichtenberg (Kreis Wolfenbüttel, heute
Ortsteil von Salzgitter), Süllberg (in der braunschweigischen Gemarkung Oestrum) und Braunschweig-Lüneburg (Grasleben, Kreis
Helmstedt, noch heute als K+S-Werk in Förderung). 1972 Übernahme der Steinsalz-Aktivitäten der Wintershall AG und
Umfirmierung in Kali + Salz AG. Das noch heute in Kassel ansässige Unternehmen gehörte jahrzehntelang zum Konzern der BASF,
die aber ihre Beteiligung gegen Ende der 1990er Jahre abschmolz. Das tat der erfolgreichen Entwicklung von K + S aber keinen
Abbruch, im Gegenteil: 2008 in den elitären Kreis der DAX-Unternehmen gekommen! Lochentwertet (RB). Nur 5 Stück lagen im
Reichsbankschatz. (69)
1075.
Schäfer & Montanus AG, Frankfurt a.M.
EF
90 €
Aktie 5.000 Mark 15.9.1923 (R 9), #3354
Gegründet im Febr. 1923 zur Übernahme der alteingesessenen, schon seit 1878 bestehenden elektrotechnischen Großhandels-
und Fabrikationsfirma Schäfer & Montanus. Dabei brachte der Firmeninhaber Ing. Heinrich Montanus wohl den Geschäftsbetrieb
ein, behielt aber Immobilien und Maschinenpark im Privateigentum und vermietete sie an die AG. Dies war den vielen regionalen
Kleinaktionären nicht bekannt, die die von der Handels- und Gewerbebank in breiten Mittelstandskreisen platzierten Aktien freudig
als Sachwert zeichneten, ebenso wie auch Kunden, Mitarbeiter und Lieferanten der traditionsreichen Firma. Die sogleich im
Frankfurter Freiverkehr eingeführten Aktien entwickelten sich dort zu einem der Publikumsrenner. Schon im Sept. 1924 beschloß
eine a.o. Gen.-vers. die Auflösung der substanzlosen, inzwischen in Schwierigkeiten geratenen AG und Ing. Heinrich Montanus
übernahm den Geschäftsbetrieb wieder selbst. Die ganzen Vorgänge führten zu einem solchen Streit zwischen AG-Gründer und
Kleinaktionären, daß die Sache am Ende der Staatsanwaltschaft übergeben wurde. Mit kpl. Kuponbogen. (135)
1076.
Schering AG, Berlin
EF
50 €
Aktie 1.000 RM Juli 1938 (Auflage 44000, R 5), #26838
Gründung 1851 von Ernst Schering. 1871 Umwandlung in die “Chemische Fabrik auf Actien (vorm. E. Schering)”. In den 20er
Jahren expandierte Schering besonders in den Bereich Photopapiere und Photochemikalien. Bis zur Verschmelzung mit der Bayer
AG Ende 2006 wurde das Unternehmen im DAX notiert. Einer der bedeutendsten Hersteller von pharmazeutischen Spezialitäten
und Substanzen (am bekanntesten wurde “Die Pille”), Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln, Industriechemikalien
uvm. Werke in Berlin-Wedding, Bergkamen und Wolfenbüttel.
Nicht
lochentwertet, mit Stempel “Kraftlos lt. W.B.G.” (22)
1077.
Schering AG, Berlin
EF-VF
75 €
Aktie 1.000 RM Dez. 1941 (Auflage 14000), #114917
Abb.
Gestaltung analog vorherigem Los, ebenfalls
nicht
lochentwertet und mit Stempel “Kraftlos lt. W.B.G.” (87)
1078.
Schloss Sonnenberg Kneipp’sche Heilanstalt Ellerbach, Carspach (Ober-Elsass)
VF
200 €
3 3/4 % Gutschein 200 Mark 1.5.1896 (
R 11
), #33
Abb.
In Carspach, einem heute zum Gemeindeverband Altkirch gehörenden Städtchen im Oberelsaß, richtete Ende des 19. Jh. der
Pfarrer Johann Baptist Ellerbach in Schloss Sonnenberg eine Heilanstalt ein. Heute wird das Schloß von der “Katholischen
Privatschule Institut Sonnenberg” genutzt. Schwarz/roter Druck auf lindgrünem Papier, Originalunterschrift von Pfarrer Johann
Baptist Ellerbach als Eigentümer der Heilanstalt. Teil einer Anleihe von 160.000 M zur Entschuldung und zur Erweiterung der
Heilanstalt. Abheftlochung. (53)
1079.
Schmirgelwerke AG, Berlin
EF-VF
180 €
Aktie 1.000 Mark Sept. 1923 (Auflage 4000, R 10), #39223
Abb.
Gründung 1920, während der Inflationszeit kamen gleich 5 Kapitalerhöhungen! Das Schleifmittelwerk in der Sedanstraße in
Potsdam wurde 1925 wieder stillgelegt. 1931 im Handelsregister von Amts wegen gelöscht. Lochentwertet (RB).
Einzelstück
aus
dem Reichsbankschatz. (26)
1080.
Schultheiss-Brauerei-AG, Berlin
EF
480 €
Sammelaktie 1.000 x 1.000 RM Nov. 1943 (R 8), #37001-38000
Abb.
Die Brauerei wurde 1843 in Berlin vom Apotheker Prell gegründet und ging 1853 auf Jobst Schultheiss über. 1864 wurde die
Brauerei von Ad. Roesicke erworben. AG seit 1871. Angegliedert wurden dann die Berliner Brauereigesellschaft Tivoli (1891), die
Brauerei zum Waldschlösschen AG in Dessau (1896), die Brauerei Borussia in Niederschöneweide (1898), die Brauerei Pfeifferhof
Carl Scholtz in Breslau (1910), die Berliner Unions-Brauerei (1914), die Spandauer Berg-Brauerei (1917) und die Brauerei
Pfefferberg vorm. Schneider & Hillig AG in Berlin (1919). 1920 Fusion mit der Patzenhofer Brauerei AG zur “Schultheiss-
Patzenhofer Brauerei AG”. 1926 Interessengemeinschaft mit den Ostwerken (wodurch man auch in den Besitz mehrerer
schlesischer Zementwerke kam!) und der C. A. F. Kahlbaum AG. 1938 Umfirmierung in Schultheiss-Brauerei AG. 1972
Zusammenschluss mit der Dortmunder Union-Brauerei AG zur Dortmunder Union-Schultheiss-Brauerei AG. 1988 Umbenennung
in Brau und Brunnen vorm. Dortmunder Union-Schultheiss Brauerei AG, seit 1994 Brau und Brunnen AG, Sitz in Dortmund. Mit 8
% Marktanteil lange die größte Brauerei-Gruppe in Deutschland, außerdem gehörte mit Apollinaris eine Premium-Marke im
Alkoholfrei-Bereich zur Gruppe. Großaktionär war jahrzentelang die heutige HypoVereinsbank, 2004 ging deren Aktienpaket an
den Oetker-Konzern (Radeberger-Gruppe). Lochentwertet (RB). Keine direkte Kapitalmaßnahme, diente lediglich der Zusammen-
fassung von 1.000er-Blöcken quer durch alle vorherigen Emissionen. (113)
1081.
Schwarzburgische Landesbank, Sondershausen
VF
500 €
Sammelaktie 2499 x 20 RM 29.12.1924 (
R 12
), #5001-7499
Abb.
Gründung 1878. 1918 erwarb die „Bank für Thüringen vorm. B.M. Strupp“ in Meiningen eine 99 %ige Beteiligung, wurde aber
ihrerseits kurz darauf von der „Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft“ übernommen. 1929 Übertragung des Geschäfts auf
den Hauptaktionär Deutsche Bank. Nach der Inflation wurde Ende 1924 das Kapital auf 7500 Aktien zu je 20 RM umgestellt.
Davon wurden 5000 durch Überdruck der 1878er Emission dargestellt, für 2499 Aktien gab es diese Sammelurkunde und die
restlichen 20 RM waren in zwei Anteilscheinen zu 10 RM verbrieft. Teils kalligraphische, teils maschinenschriftliche Ausfertigung
mit Originalunterschriften von Aufsichtsrat und Vorstand.
Ein Unikat!
Lochentwertet (RB). (6)
184
Los Gattung
Grad Ausruf €