994.
Königreich Westphalen, Kassel
VF+
100
6 % Obl. Lit. A 200 Franken 30.12.1808, #61002
Abb.
Das Königreich Westphalen ging 1807 aus den nach dem Tilsiter Frieden von Preußen abgetretenen linkselbischen Besitzungen
und annektierten Gebieten seiner Verbündeten (Braunschweig, Corvey, z.T. Kurhessen) hervor. König wurde Napoleons jüngster
Bruder Jerome. Es bestand aus 8 Départements: Elbe, Saale, Harz, Oker, Leine, Werra, Fulda und Weser. 1810 wurde Hannover
(ohne Lauenburg) einverleibt. Nach wiederholten Unruhen, einem Aufstand 1809 und der Rückkehr von nur einem Zehntel der
Armee aus Russland hörte das Königreich 1813 auf zu bestehen. Eichenlaub und Wappen in der Umrandung. Mit 5 Kuponbögen
1814-1820. (79)
995.
Königreich Württemberg, Stuttgart
VF-F
150
4 % Schuldv. 500 Mark 1.2.1885 (R 10), #55137
Abb.
Teil einer in Frankfurt aufgelegten Anleihe unter Vermittlung von M. A. von Rothschild u. Söhne, der Bank für Handel und Industrie
und der Deutschen Vereinsbank. Nicht katalogisiert, sehr selten. Mit Kuponbogen. Randverletzungen, teils mit Klebeband
repariert, Gebrauchsspuren. (135)
996.
Königsberger Maschinenfabrik AG, Königsberg i. Pr.
EF
700
VZ-Actie 1.000 Mark 17.11.1896 (Auflage 1046, R 10), #560
Abb.
Gründung 1886. Herstellung von Dampfmaschinen, Kesseln, Mahl- und Schneidemühlen, Eis- und Kältemaschinen sowie
Heizungsanlagen. Börsennotiz Berlin und Königsberg. Ab 1903 in Liquidation. Rarität, seit über 20 Jahren nur 3 Stück (#559, 560
u. 881) bekannt. (91)
997.
“KOSMOS” Mit- und Rückversicherungs-AG, Berlin
VF+
200
Aktie 1.000 Mark 1.12.1920. Gründeraktie (Auflage 3000, R 9), #2692
Abb.
Gründung 1920. Umbenannt 1922 in Friedrich Wilhelm Transport- und Rückversicherungs-AG. Nach Übernahme der
Aktienmehrheit durch die Gerling-Versicherung 1936 zusammen mit weiteren 18 bis dahin im Gerling-Konzern selbständig
arbeitenden Versicherungsgesellschaften zur “GERLING KONZERN Allgemeine Versicherungs-AG” fusioniert. 2006 wurde Gerling
mit seinen weltweit über 6.000 Mitarbeitern von der Talanx-Gruppe (HDI-Konzern, Hannover) übernommen. Schon 1936 bei der
Fusion offenbar einfach vergessen worden, nur 9 Stücke wurden 2003 gefunden. Leichte Einrisse. (16)
998.
Kraftwagen AG, Leipzig
VF
350
Aktie 1.000 Mark Juni 1923 (Auflage 1000,
R 12
), #1160
Abb.
Gegründet 1918 als “Lastkraftwagen AG” zwecks Transport von Gütern aller Art mit Lastkraftwagen im Stadt- und Landverkehr,
im besonderen in Leipzig und Umgebung. 1922 umbenannt wie oben. 1925 beschloss die Generalversammlung eine
Umorganisation, die Ges. sollte in eine Milchzentrale umgewandelt werden. Ende 1926 Betriebseinstellung und Vermietung des
Betriebes im Plösnerweg 20 an die Milchzentrale Leipzig und die Dampfmolkerei Mügeln eGmbH. Börsennotiz im Freiverkehr
Leipzig. 1929 in Liquidation gegangen. Lochentwertet (RB).
Einzelstück
aus dem Reichsbankschatz. Fachgerecht restauriert. (82)
999.
Kraftwerk und Straßenbahn Gera AG, Gera
EF
480
Aktie (Interims-Schein) 127 x 1.000 RM 20.6.1937 (R 9), #4124-4250
Abb.
Die 1892 in 1.000-mm-Spur eröffnete Geraer Straßenbahn ist nach der Hallenser Straßenbahn die zweitälteste noch heute
existierende elektrische Straßenbahn in Deutschland. Gebaut und betrieben wurde sie ursprünglich von der Geraer Straßenbahn-
AG (seit 1911 Geraer Elektrizitätswerk- und Straßenbahn-AG), deren Konzession von 1891 bis 1951 lief. Eine Kaufabsicht hatte
nach der alten Konzession die Stadt Gera innerhalb von 36 Jahren zu erklären, was wohl der Grund ist, daß ausgerechnet 1927
die Konzession nebst E-Werk und Straßenbahn auf diese neue AG (gegründet 1925 in Dresden als Gasversorgung Westsachsen
AG) überging. Aktionäre waren hier zu 64 % die landeseigene AG Sächsische Werke in Dresden und zu 36 % die Stadt Gera. Die
Straßenbahn hatte anfangs 3 Linien, die sich in der Heinrichstraße trafen, bis heute die zentrale Umsteigestelle des Geraer
Nahverkehrs. Bereits 1892 wurde über ein Gütergleis der Preußische Bahnhof (heute der Hauptbahnhof) angeschlossen.
Güterwagen wurden von hier auf Rollböcken zu den Fabriken in Gleisnähe gefahren, die Traktion übernahmen Dampflokomotiven.
1896 folgte ein Gütergleis zum Sächsischen Bahnhof (heute Südbahnhof). 1901 wurde im Süden der Stadt bei Pforten der
Bahnhof der Gera-Meuselwitz-Wuitzer Eisenbahn-AG eröffnet und mit dem Straßenbahndepot Lindenthal verbunden, so daß
fortan auch Braunkohle über die Straßenbahngeleise zu den Fabriken transportiert wurde. Erst 1963 wurde der Güterverkehr
vorläufig eingestellt, weil die letzte dafür noch vorhandene Lokomotive ihren Geist aufgab, und 1969 zerstörte ein schweres
Unwetter nicht nur die Gera-Meuselwitz-Wuitzer Eisenbahn, sondern auch die Gleisanlagen im Pfortener Bahnhof, die danach
nicht wieder aufgebaut wurden. Dennoch wurde für kurze Zeit 1982-85 der Güterverkehr der Geraer Straßenbahn noch einmal
aufgenommen. Ein nettes Detail am Rande: Als 1984 die letzte eingleisige Strecke auf der Sorge (der Hauptfußgängerzone)
zwecks zweigleisigem Ausbau in die parallel verlaufende Straße “Hinter der Mauer” verlegt wurde, benannte man diese zur
Vermeidung politischer Assoziationen um, sie hieß dann “Am Leumnitzer Tor”. Nach der Wende wurde die Straßenbahn
umfassend modernisiert und umgestaltet, aktuell wird sogar der Bau einer vierten Linie geplant. Der Interims-Schein ist für die AG
Sächsische Werke in Dresden, der ASW-Anteil von 66% war in einer Urkunde mit 50% sowie 6 „kleineren“ Sammelurkunden
verbrieft. Einfacher Druck, mit Originalunterschriften. Lochentwertet (RB).
Nur 2 Stück
dieses Nominals lagen im Reichsbank-
schatz. (138)
1000.
Kraftwerk und Straßenbahn Gera AG, Gera
EF
480
Aktie (Interims-Schein) 128 x 1.000 RM 20.6.1937 (R 9), #3996-4123
Firmenhistorie, Gestaltung und Beschreibung entspricht dem vorigen Los.
Nur 2 Stück
dieses Nominals lagen im Schatz. (81)
1001.
Krauß-Maffei AG, München
EF+
500
Aktie 1.000 RM Okt. 1942 (Auflage 2580, R 10), #10031
Abb.
Gründung 1866 als „Lokomotivfabrik Krauss & Comp.“, AG seit 1887. 1920 Übernahme der Gießerei Sugg & Comp. AG, München
und 1921 der Bayerischen Stahlgießerei GmbH, Allach. 1931 Fusion mit dem Konkurrenten J. A. Maffei AG zur “Lokomotivfabrik
Krauss & Comp.-J.A. Maffei AG”. Produziert wurden Haupt- und Nebenbahnlokomotiven, Eisenbahnsicherungsanlagen und
Werkzeugmaschinen im Werk München-Hauptbhf., Klein- und Industriebahnlokomotiven, und Torfgewinnungsanlagen im Werk
München-Südbhf., außerdem Stahl- und Tempergiesserei in Allach bei München. 1940 umbenannt in Krauß-Maffei AG. Im 2.
Weltkrieg mit der Deutschen Bank als Großaktionär komplette Umstellung auf Rüstungsproduktion, vor allem Panzer. Später
gehörte Krauß-Maffei, die inzwischen Konsortialführer beim Bau des Leopard-Panzers geworden waren, über Buderus zum Flick-
Konzern, 1989-96 dann stufenweise vom Mannesmann-Konzern übernommen und mit der DEMAG 1999 zur Mannesmann Demag
Krauss Maffei AG fusioniert. Nach der Mannesmann-Übernahme durch Vodafone dann kurzzeitig zum Siemens-Konzern
gekommen. Die Wehrtechnik wurde 1999 an die Rüstungsfirma Wegmann & Co. in Kassel abgegeben (heute Krauss-Maffei
Wegmann GmbH). Ebenfalls 1999 wurde die Lokomotivsparte in die Siemens AG eingegliedert. Die dann noch verbleibende
Kunststoffmaschinentechnik wurde 1998 in die Mannesmann Plastic Machinery GmbH ausgegliedert und 2002 erst an den US-
amerikanischen Finanzinvestor KKR und 2005 dann an Madison Capital Partners verkauft.
Nicht
lochentwertet. Bislang war von
diesem Jahrgang nur ein einziges Stück aus dem Reichsbankschatz bekannt (im April 2011 für Zuschlag 700 € versteigert). Unentwertet
war dieser Jahrgang bislang völlig unbekannt, nur drei Stück wurden kürzlich in altem Privatbesitz gefunden. (37)
1
Los Gattung
Grad Ausruf