Seite 163 - HSK-Kataglog31

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970.
Heinrich Kaiser Waggonbau und Maschinenfabrik AG, Offenbach a.M.
VF
200
Aktie 1.000 Mark 15.8.1922 (Auflage 3000, R 10), #6533
Abb.
Gründung 1921 als „Neue Maschinenbau-AG“ in Berlin, 1922 Sitzverlegung nach Chemnitz, dann Ankauf der Heinrich
Kaiser’schen Fabrik in Offenbach, anschließend Umfirmierung und Sitzverlegung dahin. Für eine 1924 nach der Kapitalumstellung
auf Goldmark beschlossene Kapitalerhöhung leisteten die Aktionäre die Einzahlungen nicht, worauf die AG 1924 unter
Geschäftsaufsicht und 1925 in Liquidation trat. Mit Kupons. Rechtsseitig kleine Randverletzungen. (135)
971.
Helvetia Conservenfabrik Groß-Gerau AG, Gross-Gerau
EF-VF
125
Aktie 1.000 Mark Juli 1923 (R 10), #19159
Abb.
Gründung als GmbH 1899, AG seit 1909. Alle Kosten der Gründung wurden von der Schweizer „Conservenfabrik Lenzburg vorm.
Henckell & Roth“ getragen, die dem Unternehmen auch ihre Verfahren und Fabrikationsmethoden zur Verfügung stellte. 1973 Ein-
stellung der Produktion. (72)
972.
Herkulesbrauerei AG, Kassel
UNC
75
Aktie 1.000 RM Jan. 1942 (Auflage 2900, R 7), #1852
Gründung 1897 als Actiengesellschaft Herculesbrauerei. Übernommen wurden die Brauereien E. Wentzell und Loch’sche Brauerei
Gebr. Sumpf in Kassel sowie die Brauerei August Sumpf Söhne in Greifswald, 1898 außerdem die Kasseler Brauereien H.
Eisengarten und Schiebeler’sche Brauerei auf dem Kupferhammer. 1912 Fusion mit der seit 1874 bestehenden Hessischen
Aktien-Bierbrauerei in Kassel zur “Hessische und Herkules-Bierbrauerei AG”. 1940 Umfirmierung in Herkulesbrauerei AG. 1972
auf die Binding-Brauerei AG verschmolzen.
Nicht
lochentwertet. (59)
973.
“Herne” Vereinigung von Hibernia-Aktionären GmbH, Berlin
VF+
1.000
Schuldverschreibung Reihe A 1.000 Mark 26.4.1905 (Auflage 6000,
R 12
), #3068
Abb.
Die Hibernia wurde als Gewerkschaft 1854 gegründet, 1887 Umfirmierung in „Bergwerksgesellschaft Hibernia“. Eine der mit Abstand
bedeutendsten Bergwerksgesellschaften des Reviers mit Zechen, Kokereien, eigenen Kraftwerke, Ziegeleien und chemische Fabriken.
Ab 1902 begann aus strategischen Gründen der preußische Staat, Bergwerkseigentum im Ruhrgebiet zu erwerben. 1904 besaß Preußen
die knappe Hibernia-Aktienmehrheit (46%) und beabsichtigte, wie die Wolffsche Nachrichtenagenur damals berichtete, das gesamte
Unternehmen in seine Hand zu bringen. Grund für die staatlichen Bemühungen war es, Einfluss auf die Absatz- und Preispolitik des
Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikats zu gewinnen - und die Hibernia gehörte zu den mächtigsten Firmen des Syndikats. Diese
Absichten erregten den überschäumenden Zorn der Schlotbarone - allen voran der Generaldirektor der Hibernia Carl Behrens. Der
Journalist Maximilian Harden fasste die unternehmerischen Gefühle in Worte: “Denen ists nicht nur ein Geldgeschäft. Die kämpfen für
ihr Werk, ihre Unabhängigkeit... Was aber täten die Schöpfer der unterirdischen Industrie, wenn der Fiskus sie aus ihrer Lebensarbeit
drängte? Sie wären entthronte Könige.” 1904 gelang es der Gruppe um Carl Behrens, die drohende Aktienmehrheit des Staates zu
verhindern. Im Dezember schlossen sich die Berliner Handelsgesellschaft und das Bankhaus S. Bleichröder mit dem Kohlensyndikat zur
“Herne” Vereinigung von Hibernia-Aktionären in der Rechtsform einer GmbH zusammen, um die restlichen Aktien zu kaufen. Dazu
wurden 1905 4%ige Anleihen ausgegeben. Die Statuten der Satzung umschreiben den ernsten Zweck freilich sehr unverfänglich: “Der
Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und die gemeinsame Verwaltung von Aktien der ... Hibernia ... Zur Erreichung dieses
Zwecks ist sie berechtigt, Finanzgeschäfte aller Art abzuschließen, insbesondere Schuldverschreibungen auszugeben, Darlehen
aufzunehmen, auch flüssige Gelder in börsenmäßigen Wertpapieren oder Wchseln anzulegen oder verzinslich auszuleihen”. Das klingt
zunächst unverfänglich, diente aber auf Teufel-komm-raus dazu, jede Möglichkeit der Kapitalbeschaffung für den großen Kampf auszu-
schöpfen. Außerordentliche Generalversammlungen der Hibernia in den Jahren 1904 und 1906 drängten außerdem mit den dort
beschlossenen Kapitalerhöhungen unter Ausschluss des Aktionärs-Bezugsrechts den Preußischen Staat auf eine Minderheitsposition
zurück. Der Vorgang ging als „
Hibernia-Kampf
“ in die Geschichte ein. Am Ende obsiegte der Staat aber doch: Der preußische Landtag
beschloss 1917 ein Gesetz, das die Regierung zur Übernahme aller von Dritten gehaltenen Hibernia-Aktien ermächtigte. Den Widerstand
der Wirtschaft brach die Regierung dadurch, dass sie ein Junktim mit der Zustimmung zur Erneuerung des Rheinisch-Westfälischen
Kohlen-Syndikats herstellte. Der alte Aufsichtsrat legte daraufhin geschlossen das Amt nieder. Bald besaß der Staat Preußen über die
Vereinigte Elektrizitäts- und Bergwerks-AG (VEBA) mehr als 99 % der Hibernia-Aktien und legte 1926 die Hibernia-Bergwerke mit den
fiskalischen Zechen der früheren staatlichen Bergwerksdirektion Recklinghausen zusammen. Die Anleihenhöhe dieser Serie A betrug
insgesamt 6 Millionen Mark.
Unikat!
Mit Restkupons. (58)
974.
Hero-Konserven Kulmbach AG, Kulmbach
EF-
200
Aktie 1.000 Mark Juli 1923 (Auflage 170000, R 10), #50163
Abb.
Gründung am 11.6.1923, eingetragen am 20.11.1923. Das Unternehmen stellte Konserven aller Art her und betrieb außerdem eine
Obst- und Beerenweinkelterei. Es bestand eine engere Verbindung mit der “Helvetia” Convervenfabrik Gross-Gerau AG in Gross-
Gerau und der Conservenfabrik Henckell & Roth AG in Lenzburg in der Schweiz. So stand denn auch der Fabrikdirektor Gustav
Henckell aus Lenzburg (Schweiz) sowie der Fabrikdirektor Wilhelm Zarges aus Gross-Gerau dem Direktorium vor, die Gründer
dieser Gesellschaft waren. Mit kpl. Kuponbogen. (97)
975.
Hessisch-Rheinischer Bergbau-Verein, Giessen
VF+
600
Actie 300 Mark 25.9.1880 (Auflage 1800, R 10), #4357
Abb.
Gründung 1874 als Basalt- und Bergbau-AG, rekonstruiert 1880. 1898 Sitzverlegung nach Berlin. Die Ges. besaß Basalt- und
Trachitsteinbrüche, Braunkohlengruben, Eisen-, Blei- und Zinkgruben und seit 1883 eine Brikettfabrik. In Betrieb war nur die
Braunkohlengrube und Brikettfabrik Friedrich bei Hungen, die 1904 verkauft wurden. Die Basaltbrüche waren an holländische
Unternehmen verpachtet, der Abbau der nicht betriebenen Erzgruben unterblieb vorerst und um 1914 wurde sich bemüht, auch
diese abzustoßen. Insgesamt nur 4 Stücke (#4311, 4314, 4350, 4351) bekannt. (57)
976.
Hibernia und Shamrock Bergwerks-Gesellschaft, Düsseldorf
VF
500
Actie 200 Thaler = 600 Mark 1.4.1874. Gründeraktie (Auflage 22500, R 10), #6106
Abb.
Die 1854 gegründete Gewerkschaft Hibernia (lateinische Bezeichnung für Irland) initiierte der aus Irland stammende große Ruhrbergbau-
Pionier William Thomas Mulvany. Auch die Gewerken waren fast ausschließlich Iren. 1855 wurden bei Bochum große Felder
hinzuerworben und eingebracht in die neugegründete Gewerkschaft Shamrock (irische Bezeichnung für Kleeblatt, das irische
Wappenzeichen). Beide Unternehmen wurden 1873 in die „Hibernia und Shamrock Bergwerksgesellschaft“ eingebracht, deren AR-
Vorsitzender Mulvany bis zu seinem Tod 1885 blieb. Eine der mit Abstand bedeutendsten Bergwerksgesellschaften des Reviers. Auf den
Zechen Hibernia, Shamrock I-IV, Wilhelmine-Victoria (sämtlich in Gelsenkirchen), Schlägel und Eisen (bei Recklinghausen), General
Blumenthal I-IV und Alstaden förderten zeitweise 25.000 Mann Belegschaft bis zu 6 Mio. Tonnen Kohle im Jahr. Dazu Kokereien, eigene
Kraftwerke, Ziegeleien, chemische Fabriken. Zur weiteren Historie siehe auch die interessante Geschichte um den Hibernia-Kampf in
Los 973. Nach dem Krieg lag die neugegründete Bergwerksgesellschaft Hibernia AG über die VEBA mittelbar vollständig in
Bundesbesitz.
Niedriger Startpreis!
Mehrfach lochentwertet. (118)
977.
Himmelsfürst Günther Erbstolln, Freyberg
EF
300
4 Zubußscheine für jeweils ein Quartal à 3 Groschen von 1826 (
R 12
).
Abb.
Silberbergwerk bei Brand-Erbisdorf (Freiberger Revier) im Erzgebirge, auch Förderung von Blei und Zink. Mit Faden
zusammengebunden, ausgestellt auf Gottlob Schindler. In dieser Form ein Unikat. (58)
1
Los Gattung
Grad Ausruf