783.
Aafa Althoff-Ambos-Film AG, Berlin
EF-VF
180 €
Aktie 1.000 Mark 10.2.1923 (Auflage 27000, R 10), #40021
Abb.
Gründung 1920 als Radio-Film AG, Firma 1921-25 Aafa-Althoff-Ambos-Film AG. Herstellung und Verleih von Filmen, Betrieb von
Lichtspieltheatern. Börsennotiz: Freiverkehr Hannover. Die Gesellschaft produzierte eine große Menge an Filmen in der
Stummfilm-Ära, vor allem im Filmwerk Staaken. Darunter waren auch Produktionen mit Filmgrößen wie Leni Riefenstahl (z.B.
Stürme über dem Montblanc). Der Film “Kunterbunt” wurde 1932 von der Zensur mit Jugendverbot belegt. 1934 ging die
Gesellschaft in Konkurs, vermutlich unter dem Druck der Nationalsozialisten. Hochinteressante Faksimilesignaturen, u.a. Emil
Cohn und Gabriel Gustav Levy. Emil Cohn war ein deutscher Schriftsteller jüdischer Abstammung, der sich auf psychologisch
bedeutende Biografien weltgeschichtlich bedeutender Persönlichkeiten spezialisierte und damit riesige Welterfolge erzielte. Seine
Bücher wurden 1933 von den Nazis verbrannt. Gabriel Levy war ein bedeutender Filmproduzent. Mit anhängenden Kupons. (75)
784.
Accumulatoren- und Electricitäts-Werke AG vormals W. A. Boese & Co., Berlin
VF
280 €
Actie 1.000 Mark 3.8.1897. Gründeraktie (Auflage 3000, R 9), #894 (998)
Abb.
Gründung 1897 unter Übernahme der Firma „W.A. Boese & Co.“ in Berlin und der Zweigniederlassung „Süddeutsche
Electricitätsgesellschaft Augsburg W.A. Boese & Co.“. 1897 erfolgte ebenfalls die Übernahme der Altdammer Electricitätswerke
GmbH. Herstellung von Accumulatoren, elektrotechnischen und mechanischen Utensilien. Spezialität: stationäre und
transportable Accumulatoren für alle Zwecke, besonders für elektrische Waggonbeleuchtung, für Telegraphie und Telephonie
sowie Bau elektrischer Centralen und Strassenbahnen, Fabrikation von Traktions-, Boots- und stationären Batterien. 1899 Erwerb
des englischen Patents Stone für elektrische Beleuchtung von Eisenbahnwagen. 1906 Aufnahme des Baues leichter Automobile.
Eine 1909/10 versuchte Sanierung mißlang und konnte den späteren Konkurs nicht mehr verhindern. Bei der Sanierung 1903
umgewandelt in eine VZ-Actie. Dekorative Gestaltung, mit Originalunterschriften. (99)
785.
Actien-Brauerei Feldschlösschen, Minden
EF-VF
500 €
4,5 % Obl. 1.000 Mark 14.2.1895 (Auflage 300, R 9), #160
Abb.
1865 Gründung der Brauerei Brettholz & Denkmann. AG seit 1888. 1918 Ankauf der Mindener Stiftsbrauerei, 1922 Erwerb des
Braukontingents der Kronenbrauerei Bückeburg. 1924 Ankauf der Städt. Brauerei Hempel & Co. in Stadthagen. Neben
verschiedenen Wirtschaftsanwesen gehörte der Gesellschaft auch die Tonhalle in Minden. Die Aktien notierten seit 1890 bei
äußerst sporadischen Umsätzen an der Börse Hannover, später im ungeregelten Freiverkehr Düsseldorf. Großaktionär war zuletzt
mit über 98 % die Berliner Schultheiss-Brauerei AG. 1978 auf die Dortmunder Union-Schultheiss-Brauerei AG (1988 umbenannt
in Brau und Brunnen AG, seit 2004 Teil der Radeberger Gruppe) verschmolzen. Doppelblatt, mit Talon. (121)
786.
Actien-Brauerei zu Hildburghausen, Hildburghausen
EF-VF
150 €
Actie 100 Thaler = 300 Mark 1.12.1872. Gründeraktie (Auflage 400, R 8), #165
Abb.
Gründung 1872. 1923 Verkauf des Braukontingens an die Riebeck-Brauerei in Leipzig, Betrieb seitdem stillgelegt. 1927 Verkauf
des Brauerei- und Mälzereianwesens in Hildburghausen (Thüringen) an die Mälzerei Angermann in Schweinfurth, 1937 und 1938
Verkauf von 4 Wohnhäusern und des ehemaligen Brauereikellers. Verbleibender Besitz waren eine Anzahl von Wirtschaftsan-
wesen. Großaktionär Kammerherr Friedrich v. Eichel-Streiber in Eisenach.
Nicht
entwertet. (119)
787.
Actien-Brauverein zu Vacha, Vacha
VF
6.000 €
Namens-Actie 25 Thaler 3.3.1858 (
R 11
), #63
Abb.
Das 817 erstmals urkundlich erwähnte Vacha ist die älteste Stadtsiedlung Westthüringens und erhielt 1186 das Stadtrecht von
Kaiser Maximilian. Am Fuße des Rhöngebirges im Werratal an der alten Handelsstraße Frankfurt-Leipzig gelegen war Vacha
bedeutender Handelsplatz und das administrative und kulturelle Zentrum der Region und lange eine sehr reiche Stadt. 1858
schlossen sich die Brauberechtigten in Vacha zum Actien-Brauverein zusammen. Ab 1875 trat die Brauerei als “Stadtbrauerei”
auf. Zum 1.12.1892 beschloß der Brauverein seine Auflösung. Die Brauerei wurde an Heinrich Gessner verkauft, der sie als
“Brauerei Felsenkeller H. Gessner” weiterführte. Die Braustätte mit dem Braukontingent übernahm dann 1898 die Vereinsbrauerei
Salzungen AG, die übrigens ebenfalls als Brauverein nur ein Jahr später als der Brauverein zu Vacha im Jahr 1859 gegründet
worden war. Mit Originalunterschriften von Vorsitzendem (Kaiser) und Kassierer (J. Jacob) des Brauvereins. Die drittälteste uns
bekannte deutsche Brauerei-Aktie.
Letzte Chance!
Es sind nur die Nummer #62 und #63 bekannt. Doppelblatt. Inwendig
handschriftliche Übertragungsvermerke. Leichte Stockflecken. (127)
788.
Actien-Darre Bahnhof Sudenburg, Magdeburg-Sudenburg
VF
350 €
Actie 500 Mark Jan.1891. Gründeraktie (Auflage 200, R 8), #110
Abb.
Die Darre am Bahnhof Sudenburg (heute ein Stadtteil von Magdeburg) war eine Gründung von Landwirten aus der Umgebung,
die hier vor dem Weitertransport mit der Bahn Flachs, Getreide, Malz und Zuckerrüben trocknen (darren) ließen. Dekorativ, mit
Originalunterschriften. Mehrfach Reichsadler im Unterdruck. Abheftlochung. (109)
789.
Actien-Zuckerfabrik Aderstedt, Aderstedt
EF-
10 €
Actie 1.500 Mark ca. 1880 (Blankette der Gründeraktie,
R 11
).
Abb.
Errichtet 1880 durch die Braunschweigische Maschinenbauanstalt. Mit einer Rübenverarbeitung von rd. 800.000 Zentnern in der
Kampagne gehörte diese Fabrik in der Nähe von Oschersleben in Sachsen-Anhalt zu den mittelgroßen Zuckerfabriken in der
fruchtbaren Magdeburger Börde. Kurze Zeit nach der Gründung in eine GmbH umgewandelt. (79)
790.
Actien-Zuckerfabrik Alleringersleben, Alleringersleben
VF
150 €
Actie 1.500 Mark 1.4.1906 (Auflage 506, kpl. Aktienneudruck, R 10), #466
Abb.
Gründung 1889. Herstellung von Zucker und Sirup, Trocknen von landwirtschaftlichen Produkten sowie Herstellung von
Ziegeleifabrikaten. 1922/23 Umstellung auf Weißzucker-Produktion. Die Fabrik hatte Eisenbahnanschluß an die Marienborn-
Beendorfer Kleinbahn. Ihr Ende war 1961 die Schließung der innerdeutschen Grenze, als der Ort nahe dem Grenzübergang
Helmstedt-Marienborn im Sperrgebiet zu liegen kam. Großformat. Breite Jugendstil-Umrahmung, Unterdruck aus
Pflanzenblättern.
Nicht
entwertet. Rand an einer Stelle licht wurmstichig. (79)
791.
Actien-Zuckerfabrik Niederndodeleben, Niederndodeleben
EF
100 €
Namens-Actie 500 Mark 1.6.1889. Gründeremission (Auflage 700, R 8), #40
Erbaut wurde die bei Magdeburg gelegene Fabrik 1872 von der Fürstl. Stolberg’schen Maschinen-Fabrik. 1943 beteiligt an der
Zuckerfabrik Magdeburg AG, Magdeburg-Sudenburg. Diese nahm die Gesellschaft 1945 neben 8 weiteren Zuckerfabriken auf,
1950/51 Zusammenschluss zur VVB Zuckerraffinerie Magdeburg. Die letzte Kampagne in Niederdodeleben fand im Herbst 1956
statt. Danach diente das Betriebsgelände als Wirtschaftshof der LPG Clement Gottwald, seit 1990 Agro Bördegrün GmbH und
Co. KG. Sehr hübsche Umrahmung, Originalunterschriften. Inwendig Übertragung von 1944.
Nicht
entwertet. (79)
128
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