Seite 120 - HSK-Kataglog31

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746.
Elektro-Osmose-Leder-AG, Bad Oldesloe
VF
120 €
Aktie 1.000 Mark Sept. 1923 (ohne RM-Umstellung, R 10), #13803
Abb.
Gründung 1921 zweck An- und Verkauf von Häuten sowie Herstellung von Leder und Lederfabrikaten vorzugsweise auf elektro-
osmotischem Wege. Die Elektroosmose ist das Phänomen, daß eine Flüssigkeit zwar im Inneren, nicht aber in einer dünnen Schicht
an der Oberfläche elektrisch neutral ist und deshalb durch Anlegen eines elektrischen Feldes in langsame Strömung versetzt
werden kann. Auf diesem Wege sollten in der Fabrik in der Lübecker Straße Häute getrocknet werden (heute übrigens wird das
Verfahren vorwiegend zur Bauwerkstrocknung angewandt). Die AG stand in enger Verbindung zur Elektro-Osmose AG in Berlin
(sog. “Graf Schwerin-Gesellschaft”). Ab Juli 1925 in Liquidation, am 10.10.1925 in Konkurs gegangen. Mit kpl. Kuponbogen. (92)
747.
Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn-AG, Elmshorn
VF
600 €
Aktie Lit. A 1.000 Mark 9.6.1907 (Auflage 1400, R 8), #557
Abb.
Gegründet 1904 vom Staat Preußen, den Kreisen Segeberg und Stormarn, den Städten Elmshorn, Barmstedt und Oldesloe sowie
weiteren 47 am Bahnbau interessierten Mitgründern. Vorgänger war die Elmshorn-Barmstedter Eisenbahn-AG mit der am
16.7.1896 eröffneten 10 km langen Strecke Elmshorn-Barmstedt. Deren Aktionäre wurden mit 566 Stamm-Aktien Lit. A der
neugegründeten EBO abgefunden. Finanziert durch die Stämme Lit. B ging am 9.6.1907 die 42 km lange Verlängerung Barmstedt-
Ulzburg-Oldesloe in Betrieb. Ab 1973 schrittweise stillgelegt, 1981 übertragen auf die Eisenbahn Altona-Kaltenkirchen-
Neumünster. Lochentwertet (RB). (125)
748.
Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn AG, Elmshorn
UNC
250 €
VZ-Aktie Lit. A 400 DM Juli 1956 (Blankette, R 10).
Abb.
Ungelocht, mit kpl. Kuponbogen. (38)
749.
Eutin-Lübecker Eisenbahn-Gesellschaft, Eutin
VF+
200 €
Actie Lit. A 200 Thaler 1.7.1872. Gründeraktie (Auflage 4000, R 7), #2673
Abb.
Gründung 1872. Normalspurige Eisenbahn Eutin-Schwartau-Lübeck (31 km, eröffnet 1873) mit Abzweig Gleschendorf-Ahrensbök
(8 km, eröffnet 1886). 1941 wurde die Bahn verstaatlicht und von der Reichsbahn übernommen (Bareinlösung der noch umlaufen-
den Aktien zu 105%).
Nicht
entwertet, in dieser Form sehr selten. (22)
750.
Flensburger Export-Brauerei, Flensburg
VF+
2.000 €
Actie 1.000 Mark 10.5.1889. Gründeraktie (Auflage 500, R 9), #90
Abb.
Obwohl es in Flensburg bereits seit 1873 die Actien-Brauerei gab, glaubten einige Kaufleute, der Markt sei groß genug für zwei
Brauereien und gründeten die Export-Brauerei mit angeschlossener Mälzerei. Tatsächlich gelang es, die Actien-Brauerei im Absatz
zu überflügeln, doch etwas mehr als 30.000 hl Bierabsatz um die Jahrhundertwende waren noch keine auskömmliche
Größenordnung. So blieben die Dividenden mager, in manchen Jahren gab es gar nichts. Genauso erging es wegen der neuen
Konkurrenz der Actien-Brauerei, die vorher zumeist stolze 20 % hatte zahlen können. Anfang der 20er Jahre erst zog man aus der
Misere die Konsequenzen: Beide Brauereien wurden verschmolzen. Diese Durststrecke ist längst vergessen: Heute hat das
Flensburger Pilsener, dank Werner-Film und dem wieder hoffähig gemachten Bügel-Verschluß, eine einzigartige Marktstellung:
Das flenst. Sehr großformatig (34 x 43 cm), außergewöhnlich dekorative Gestaltung mit Gambrinus und Industria, flankiert von
einer Eisenbahn und einem Dampfschiff, unten eine große, fast 15 cm breite Ansicht der Brauerei. Fünf Originalunterschriften. (13)
751.
Gebrüder Goedhart AG, Lübeck
EF
150 €
Aktie 500 DM Jan. 1954 (Auflage 4900, R 10), #4696
Abb.
Gründung 1906 in Düsseldorf. Eingebracht wurde die Firma Bauunternehmung Gebrüder Goedhart GmbH in Düsseldorf mit
Zweigniederlassungen in Wilhelmshaven, Danzig und Kiel. Die Ges., die früher fast ausschließlich Baggerarbeiten auf See und in
Flußmündungen durchführte, nahm Ende 1918 auch den Schiffbaubetrieb auf und dehnte 1919 ihr Betätigungsfeld auf die Herstellung
und den Vertrieb von Torf aus, welcher Betriebszweig aber nach kurzer Zeit wieder aufgegeben wurde. Der Werftbetrieb wurde 1927
stillgelegt, die Grundstücke des Travewerks verkauft. 1940 Sitzverlegung nach Berlin. 1948 verlagert nach Lübeck, 1962 nach West-
Berlin, 1965 nach München, 1970 aufgelöst, 1979 Fortsetzung der Gesellschaft, 1981 verlagert nach Hamburg. 1998 Gebrüder
Goedhart Beteiligungs- und Handels-AG, Hamburg. Erstmalig ist ein Stück nach 1948 bei uns in der Auktion. Mit Kupons. (114)
752.
Gebrüder Rostock Fleischindustrie- und Handels-AG, Elmshorn
EF
160 €
Aktie 1.000 RM April 1928 (Auflage 1000), #334
Abb.
Gründung 1922 zur Fabrikation und zum Vertrieb von Lebensmitteln. Erstmalig bei uns auf der Auktion, bisher nicht katalogisiert.
Äußerst selten. (121)
753.
Handelsbank in Lübeck, Lübeck (3 Stücke)
UNC-EF 120 €
Lot
Aktie 100 DM Nov. 1964, #7917; 50 DM Juni 1967, #12808 und 100 DM Juni 1970, #202215.
Abb.
Die älteste Lübecker Bank. Gründung 1856 als „Credit- und Versicherungsbank in Lübeck“. 1940 Umfirmierung wie oben. Lange
war die Hansestadt Lübeck größter Aktionär, Ende der 70er Jahre kauften sich die Commezbank (über 25 %) und die Deutsche
Bank (über 50 %) ein. 1988 umbenannt in “Deutsche Bank Lübeck AG”, 2003 nach squeeze-out der letzten Kleinaktionäre
komplett in die Deutsche Bank eingegliedert. (68)
754.
Herzogthümer Schleswig-Holstein, Kiel
EF-VF 1.750 €
4 % Obl. Lit. B 100 Mark = 50 Thaler 1.10.1850 (R 9), #183
Abb.
Der Vereinigung der Herzogtümer Schleswig und Holstein waren immerwährende Streitigkeiten über die Intensität der
Zugehörigkeit von Schleswig zum Königreich Dänemark vorausgegangen, die angesichts des Todes des dänischen Königs
Christian VIII. am 20.1.1848 offen zu Tage traten. Zwei Monate später traten in Rendsburg etwa 70 schleswig-holsteinische
Ständemitglieder zusammen und schickten eine Delegation zum neuen König Friedrich VII. nach Kopenhagen, die die Vereinigung
der beiden Provinzialständeversammlungen und eine gemeinsame Verfassung erreichen sollten. Zu den Verhandlungen kam es
nicht mehr, da im Zuge der ganz Europa überrollenden Revolutionswelle der König gestürzt und nach einer Massendemonstration
in Kopenhagen das eiderdänische sog. Kasinoministerium an die Macht kam. Doch auch die Revolutionäre zeigten sich nicht zu
Zugeständnissen bezüglich Schleswig bereit, so dass in der Nacht zum 24.3.1848 in Kiel eine provisorische schleswig-
holsteinische Regierung zusammentrat, bestehend aus Prinz Friedrich von Augustenburg-Noer, Graf Friedrich Reventlou und
Advokat Beseler. Am nächsten Morgen überrumpelte Prinz Friedrich mit dem Kieler Jägerbataillon die Festung Rendsburg, wo
sich der kommandierende dänische General widerstandslos ergab. Der deutsche Reichstag beschloss, diese Verbindung von
Schleswig und Holstein zu schützen, womit Preußen beauftragt wurde. Darauf folgte der deutsch-dänische Krieg 1848-1850. Der
Frieden von Berlin vom 2.7.1850 brachte ein für den neuen Staat Schleswig-Holstein ungünstiges Ergebnis: die Wiederherstellung
der vorrevolutionären Verhältnisse wurde dort vereinbart. Das akzeptierte die schleswig-holsteinische Regierung zunächst nicht
und gab zur Finanzierung des Widerstandes Anleihen aus. Doch am 25.10.1850 verlangte auch der Deutsche Reichstag die
Einstellung der Feindseligkeiten, der Staat Schleswig-Holstein hörte auf zu existieren, die Regierung ging ins Exil. Die Anleihe
stammt aus der nur 2 1/2 Jahre währenden Zeit der Vereinigung der Herzogtümer Schleswig und Holstein. Faksimile-
Unterschriften Graf Friedrich Reventlou und Advokat Beseler. Mit kpl. Kuponbogen. (127)
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