719.
Rudolph Karstadt AG, Hamburg
VF
250
Aktie 1.000 DM März 1950 (nullgeziffert, R 10).
Abb.
Rudolph Karstadt gründete 1881 in Wismar sein erstes Tuch-, Manufaktur- und Confections-Geschäft. Nach stürmischer
Expansion (inzwischen gab es 35 Karstadt-Häuser in Norddeutschland) 1920 Gründung der Rudolph Karstadt AG mit Sitz in
Hamburg. Im gleichen Jahr Übernahme des Warenhausunternehmens Theodor Althoff in Münster (19 Häuser in Westdeutschland,
zurückgehend bis 1885 auf ein Kurz-, Weiß- und Wollwarengeschäft in Dülmen). Das starke Bestreben nach Eigenfertigung zeigt
sich in der gleichzeitigen Übernahme der Baumwollspinnerei und Weberei S. A. Weyl & Sohn und der Buntweberei Gebr.
Braunschweig (beide in Bocholt), der Gardinenfabrik Fränkel & Hering in Auerbach und der Papiergroßhandlung Walter Klestadt
in Essen, ferner übernommen 1925 die Engelhardt Blaudruckerei und Leinenfärberei in Kassel. Weitere Beteiligungen an
Pelzwaren-, Parfümerie-, Seifen-, Koffer-, Schuh- Hut- und Blechwarenfabriken. 1969 Sitzverlegung nach Essen. 1999 Fusion mit
dem Versandhaus Quelle zur Karstadt Quelle AG. Ab 2007 firmierte die Holding des KarstadtQuelle-Konzerns unter dem Namen
Arcandor AG (arc bedeutet in vielen Sprachen Bogen, das aus dem Lateinischen abgeleitete candor bedeutet u.a. glänzend und
in der Silbe dor ist auf französisch Gold enthalten = Arcandor spannt einen Bogen in die goldglänzende Zukunft). Im Juni 2009
Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Mit Wappen von Wismar 1881 und Dülmen 1885. Ungültig perforiert. (66)
720.
RWE-DEA AG für Mineraloel und Chemie, Hamburg
EF+
90
Aktie 50 DM Jan. 1993 (nullgeziffertes Muster, R 10).
Gründung 1898. Grundlage des Unternehmens war eine auf 40 Jahre erteilte Konzession der Stadt Essen zur Benutzung der
städtischen Straßen und Plätze für die Leitungen elektrischer Energie. Die ursprünglich der „Elektrizitäts-AG vorm. W. Lahmeyer
& Co.“ in Frankfurt a.M. erteilte Konzession wurde dem unter maßgeblichem Einfluss von Hugo Stinnes errichteten RWE
abgetreten. 1899 Errichtung des ersten Kraftwerkes in Essen. Ab 1903 wurden benachbarte Kommunen nach Übernahme von
Aktien und Aufsichtsratssitzen in eine überregionale Versorgung einbezogen. Im Laufe der Jahre entwickelte sich das RWE zum
größten deutschen Energieversorgungsunternehmen und zu einem Konzern mit vielfältigen Aktivitäten außerhalb des
angestammten Versorgungsbereichs. 1990 wurde die Gesellschaft konzernleitende Holding für die selbständigen Sparten Energie,
Bergbau/Rohstoffe (Rheinbraun), Mineralöl/Chemie (RWE-DEA), Entsorgung, Maschinen- und Anlagenbau (Lahmeyer,
Rheinelektra, Heidelberger Druck), Bau (Hochtief). Mit Kupons. (114)
721.
Sagebiel’s Etablissement AG, Hamburg
VF
4.000
Actie 1.000 Mark 15.1.1888 (Auflage 750, R 9), #278
Abb.
Gründung am 31.5.1887. Betrieb des früher von Anton Conrad Wilh. Sagebiel auf der Großen Drehbahn betriebenen
Wirtschaftsgeschäfts, ein “Vergnügungsetablissement”. 1913 Übernahme der Bewirtschaftung der Borsteler Rennbahn. 1928 ging
der Grundbesitz der Gesellschaft (Große Drehbahn 9-23, Valentinskamp 81-83 und 87-88) an den Hamburgischen Staat über.
1933 Umfirmierung in „Abwicklungs-AG Drehbahn“. Börsennotiz Hamburg. Dekorative Umrandung, viele Liquidationsstempel.
Seit Jahrzehnten nur 6 Stücke bekannt. Fantastisch restauriert. (58)
722.
SeeBAG Seeschiffahrtsbeteiligungs-AG, Hamburg
EF+
100
Aktie 300 DM 3.1.1972 (Auflage 3334, R 9), #160
Gründung 1971. Die Gründer übernahmen sämtliche Aktien. Beteiligung an und Gründung von Schifffahrtsunternehmen. Beteiligung
an der MS „Holstental“, der MS „Holstentor“ und der MS „Holsten Bay“ von der Reederei Claus-Peter Offen KG, Hamburg. Offen
hielt zuletzt 25%. 1990 Beschluss der Auflösung und Abwicklung. Lediglich 7 Stücke wurden 2003 gefunden. Mit Kupons. (114)
723.
Seereederei “Frigga” AG, Hamburg
EF
125
Aktie 1.000 DM Aug. 1954 (Auflage 4000, R 7), #239
Abb.
Gründung 1920, Massenguttransporte in Trampschiffahrt mit anfänglich 2, in der Spitze (1940) 12 Schiffen. Beteiligt bei der
Holzapfel Farbenwerke GmbH, Hamburg. Aktionäre waren die Westfälische Transport-AG, die Hoesch-Werke-AG, die Mannesmann
AG und später auch die August Thyssen-Hütte. 1985 in eine GmbH umgewandelt. Mit Kupons. Rückseitig stempelentwertet. (114)
724.
Siporex Hamburg AG, Hamburg
EF+
200
Globalaktie 450 x 1.000 DM Juli 1962 (Blankette, R 10).
Abb.
Gegründet 1951 durch die Deutsche Siporex GmbH aus Essen sowie verschiedenen Privatpersonen mit einem Grundkapital von
550.000 DM. Die Erzeugnisse der Gesellschaft reichten von stahlarmierten Dach- und Deckenplatten über Blocksteine,
Zwischenwandplatten und stahlarmierten Sturzbalken, die unter dem Markenzeichen SIPOREX vertrieben wurden. Das
Unternehmen verfügte über Anlagen und Einrichtungen für die Herstellung von Porenbeton. Heute existiert die Firma nicht mehr,
doch die Marke SIPOREX hat überlebt und ist in der Baubranche nach wie vor eine Größe. Entwertungslochungen, mit kpl.
Kuponbogen (38)
725.
Sparta Beteiligungen AG, Hamburg
EF
60
Aktie 10 DM Juni 1998 (Blankette, R 10).
Gründung 1995. Erwerb und Veräußerung sowie Verwaltung von Beteiligungen an Kapital- und Personengesellschaften
einschließlich Beteiligung an börsennotierten AG’s im In- und Ausland sowie die private Vermögensverwaltung. Ende der 90er
Jahre existierten Beteiligungen an der net.IPO AG in Frankfurt/Main (Internet-Wertpapierhandelsbank), an der HBAG Hanseatische
Beteiligungs-AG in Hamburg und an der Geestemünder Verwaltungs- u. Grundstücksgesellschaft AG. AR und Vorstand hielten im
Jahr 1998 ca. 30% der Aktien, der Rest befand sich in Streubesitz. Notiert im Freiverkehr Frankfrut, Berlin, München, Hamburg
und Stuttgart. Heute als SPARTA AG firmierend mit Firmensitz im Brook 1 in Hamburg. Die Gesellschaft investiert nunmehr primär
in marktgängige deutsche und schweizer Wertpapieren. Papiere der AG sind im Sammlermarkt überaus selten. Mit kpl.
Kuponbogen, lochentwertet. (114)
726.
Stadt Hamburg, Hamburg
EF
2.500
Anleihe 333 1/3 Reichsthaler 23.9.1778 (
R 12
).
Abb.
Diese sehr alte Anleihe wurde ausgegeben 10 Jahre nachdem Dänemark im Gottorper Vergleich die Reichsunmittelbarkeit
Hamburgs endgültig anerkannt hatte. Der außergewöhnlich hohe Zinssatz von 9 % erinnert daran, daß die politische Situation
Hamburgs zu der Zeit noch alles andere als stabil war, nachdem das ganze 17. und das beginnende 18. Jh. schwere, teils sogar
blutige Streitigkeiten zwischen aristokratischen und demokratischen Gruppen die Stadt erschüttert hatten, die nur durch ein
Eingreifen des Reichs und des Kaisers 1708-12 mit der im Hauptrezeß niedergelegten Verfassung beendet werden konnten. In der
Obligation bescheinigt die Stadt Hamburg, einen Betrag in Höhe von 333 1/3 Reichsthaler erhalten zu haben und verpflichtet sich,
alljährlich Zinsen in Höhe von 30 Mark an Bätjer, seine Erben oder getreuen Inhabern zu zahlen. 1808 wurde die Anleihe den Erben
(der Name “Bätjer” hatte sich inzwischen zu “Böttger” weiterentwickelt) zurückbezahlt. Herrlicher großformatiger Druck auf
Kalbspergament mit handschriftlichen Ergänzungen, ein kleines Lacksiegel ist (im Gegensatz zum der Archivierung hinderlich
gewesenen “grossen Insiegel”) sogar erhalten geblieben. Die überhaupt
älteste
uns bekannte Anleihe der Stadt Hamburg, seit
vielen Jahren ein
Unikat
. Ausgestellt auf Zimbert Jochim Bätjer. Schnittentwertet. (12)
1
Los Gattung
Grad Ausruf